Fazit:
Was für ein Spiel in Kiel! Nach einer furiosen und unterhaltsamen zweiten Halbzeit gehen die Gastgeber als Sieger vom Platz. Das Team, das in dieser Saison nur allzu häufig durch Abschlussschwäche aufgefallen ist, traf gegen Wehen Wiesbaden gleich dreifach und kann sich nun auch bei Marcel Schied und Kevin Schulze bedanken, die mit ihren Jokertoren für die Entscheidung sorgten. Unterm Strich ist es ein verdienter Sieg, den Kiel hier feiern darf, weil es das bessere und aktivere Team war - und weil Wehen Wiesbaden seinerseits einige hochklassige Möglichkeiten liegen gelassen hat.

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen...

Wehen Wiesbaden hat lange dagegen gehalten, gibt sich nun aber zusehends auf. Geht noch mehr für die sonst so abschlussschwachen Gastgeber?

Drei Spiele nicht getroffen, heute gleich dreifach zugeschlagen - die Holstein-Fans haben allen Grund zu feiern.

Tooor für Holstein Kiel, 3:0 durch Kevin Schulze
Ja, ist das denn die Möglichkeit? Auch Schulze trifft - nach schönem Zusammenspiel mit Herrmann - kurz nach seiner Einwechslung. Mit diesem Händchen dürfte sich KSV-Coach Neitzel keine Sorgen mehr um seinen Job machen.

Letzter Wechsel bei den Kielern: Schulze darf noch einmal gut fünf Minuten ran.

Gelbe Karte für Marcel Schied (Holstein Kiel)

Tooor für Holstein Kiel, 2:0 durch Marcel Schied
Die Vorentscheidung für die Gastgeber! Nach einer schlampig geklärten Ecke erwischt Sykora das Leder und schickt Kazior. Der hat den Blick für den Mitspieler und legt für den gerade eingewechselten Schied ab.

Gelbe Karte für José Vunguidica (SV Wehen Wiesbaden)
Der Angreifer sieht wegen Meckerns den gelben Karton.

Da fehlt nicht viel! Vunguidica passt die Kugel flach von außen in den Strafraum. Hartmann kriegt in höchster Not ein Bein dazwischen und klärt vor dem lauernden Christ. Fast wäre das Leder dabei ins eigene Tor gerutscht, aber es geht gut aus Sicht der Kieler.

Vidovič rasselt mit dem eigenen Schlussmann zusammen und muss kurz behandelt werden. Es geht aber weiter für ihn. Damit darf Wehen Wiesbaden hier auch zu elft weiterspielen.

Dickes Ding für die KSV! Eine traumhafte Breitkreuz-Flanke findet den Weg auf Sykoras Kopf. Der ist vollkommen unbedrängt, kriegt das Leder aber nicht richtig unter Kontrolle und leitet den Ball auf den gegnerischen Keeper weiter. Das ist eher eine Rückgabe als ein Torschuss, Kolke muss nur zupacken.

Auch Wiemann hat offenbar etwas abbekommen und kann nicht mehr weiterspielen. SVWW-Coach Kienle muss früh den letzten Wechsel tätigen.

Gute Freistoßsituation für die Wehener! Nahe der Strafraumgrenze legt sich Christ den Ball zurecht. Er macht's direkt, aber sein Schuss wird abgeblockt - keine Gefahr!

Gelbe Karte für Marcus Mann (SV Wehen Wiesbaden)
Marcus Mann sieht die erste Gelbe Karte beim SVWW.

Rund eine halbe Stunde ist noch zu spielen. Die Norddeutschen scheinen die Partie aktuell gut im Griff zu haben, von den hessischen Gästen ist nicht mehr viel zu sehen. Dass sie hier jedoch grundsätzlich in der Lage sind, für Wirbel vorm gegnerischen Kasten zu sorgen, haben sie allerdings schon gezeigt. Durch ist das Ganze hier also noch nicht.

Unglaublich, Holstein Kiel spielt sich bereits die elfte Ecke heraus. Auch diese bleibt wie die meisten jedoch harmlos.

Gelbe Karte für Rafael Kazior (Holstein Kiel)

Auch die Gäste wechseln zum ersten Mal: Luca Schnellbacher kommt für Alf Mintzel in die Partie.

Da geht's gleich munter weiter, die Gäste zeigen sich unbeeindruckt vom vergeigten Elfer! Erneut ist es allerdings Vunguidica, der nach Steilpass vergibt. Vielleicht hätte er da auch einfach abspielen können.

Elfmeter verschossen von Michael Wiemann, SV Wehen Wiesbaden
Was ist denn hier los? Wiemann schnappt sich die Kugel - und nagelt sie vom Elfmeterpunkt an die Latte. Lange Gesichter bei den Gästen, das war die Riesenchance zum schnellen Ausgleich!

Elfmeter für Wehen Wiesbaden! Haas kommt im Duell mit Vendelbo im 16er zu Fall, Schiri Siebert zeigt auf den Punkt.

Tooor für Holstein Kiel, 1:0 durch Tim Danneberg
Ist es denn zu glauben? Kiel macht's besser als in der ersten Hälfte und nutzt gleich die erste Gelegenheit zum Führungstreffer! Nach einer Flanke von Wetter steht Danneberg am langen Pfosten goldrichtig und bugsiert das Leder über die Linie.

Weiter geht's in Kiel! Karsten Neitzel bringt Sykora für Schäffler, der offenbar in Durchgang eins etwas abbekommen hat.

Halbzeitfazit:
Nullnummer im Holstein-Stadion! Die beiden Teams gehen mit einem torlosen Remis in die Kabine und für beide gilt: Hier war mehr drin! Vor allem die Störche legten furios los und erspielten sich eine Reihe guter Chancen. Einmal mehr schafften es die Kieler jedoch nicht, zumindest eine davon zu nutzen. Auch Wehen Wiesbaden, das sich lange schwer tat, in diese Partie zu kommen, hatte den Führungstreffer bereits auf dem Fuß. Unterm Strich können die Gäste allerdings mit dem etwas glücklichen Remis zur Pause zufrieden sein. Wir melden uns gleich mit der zweiten Hälfte zurück und sind gespannt, wer die Abschlussschwäche dann in den Griff bekommt.

Und da ist der Ball im Netz! Allerdings ist dem Treffer eine Abseitsposition von Kazior vorausgegangen. Es bleibt also beim 0:0.

Noch wenige Minuten bis zur Pause und derzeit deutet alles auf ein torloses Remis nach 45 Minuten hin. Chancen, das Halbzeitergebnis zu seinen Gunsten zu entscheiden, hatte bisher vor allem Holstein Kiel.

Und auch auf der anderen Seite sieht der Angreifer nicht gut aus: Vunguidica bekommt den Ball wenige Meter vorm Holstein-Tor per Zufall und ist mit der Situation offenbar überfordert. Er lässt sich zu viel Zeit, sodass Jakusch dazwischengehen und in höchster Not klären kann. Auch hier ist mehr drin gewesen!

So gut im Griff haben die Wehener sie dann doch nicht: Nach einem schönen Solo auf der linken Außenbahn spielt Siedschlag zurück zu Kazior. Der ist blank vorm SVWW-Kasten, bringt die Kugel aus kurzer Distanz aber nicht im Tor unter. Keine schlechte Chance für die Heimmannschaft!

Die Gäste scheinen sich nach gut einer halben Stunde etwas berappelt zu haben und bekommen die Kieler besser in den Griff - auch wenn sie nach wie vor nur eine eigene gute Torchance vorzuweisen haben.

Gelbe Karte für Manuel Hartmann (Holstein Kiel)
Ein taktisches Foul ahndet Schiri Siebert mit der ersten Gelben Karte dieser Partie.

Oha, Wehen Wiesbaden spielt einen gefährlichen Angriff! Nach einem schönen Zuspiel von Mintzel kommt Vunguidica an den Ball. Seinen Gegenspieler lässt der Angreifer stehen und geht auf Jakusch zu. Der Torhüter macht in der Situation alles richtig, behält die Nerven und pariert den Schuss. Beste Situation der Partie für die Hessen!

Nach einer Hereingabe versucht es Danneberg per Kopf, doch seine Bogenlampe stellt Kolke vor keine größeren Probleme. Der Keeper hat das Leder sicher.

Auf der Gegenseite machen es die Gastgeber nicht besser. Eine weitere Ecke verpufft wirkungslos.

...die aber nicht für Gefahr sorgt. Der Ball wird von den Kielern aus dem Strafraum befördert.

Ein Lebenszeichen des SVWW: Mintzel bringt einen Freistoß von der rechten Seite direkt auf den Kieler Kasten. Jakusch klärt per Faustabwehr zu Ecke...

Die KSV drängt die Gäste weiter hinten hinein. Eine Reihe von Ecken bringt aber keine Gefahr vorm Tor der Hessen.

Eine Viertelstunde ist gespielt und die Rollenverteilung ist klar: Die Störche drücken, finden aber wieder mal den Weg ins Tor nicht. Wehen Wiesbaden ist bisher komplett abgemeldet und müsste sich sicherheitshalber einmal sortieren - nur für den Fall, dass Holstein Kiel doch noch ernst macht in Sachen Chancenverwertung.

Oha, da sehen beide nicht gut aus! SVWW-Verteidiger Herzig bedient unfreiwillig seinen Gegenspieler. Doch Breitkreuz ist so freundlich, die Einladung nicht anzunehmen und pfeffert die Kugel freistehend klar neben das Tor. Da ist mehr drin gewesen.

Aluminiumkracher! Nach einem abgeblockten Freistoß kommt Kazior halbrechts an der Strafraumgrenze an den Ball - und fackelt nicht lange. Nur um Zentimeter verfehlt der Schuss den Kasten und prallt an den Pfosten. Geht es so weiter mit der Kieler Abschlussschwäche?

Wieder Kiel! Siedschlag setzt sich auf der Außenbahn durch und legt für Breitkreuz auf. Der feuert das Leder ab, hat aber Pech, dass Herzig sich noch in den Ball werfen kann. Dennoch: Die Heimelf legt hier einen guten Start hin.

Die Gastgeber holen schnell die erste Ecke heraus, können daraus aber kein Kapital schlagen: Einen Abklatscher von SVWW-Keeper Kolke kann Vendelbo zwar erreichen, allerdings ist sein Schüsschen kein Problem für den Schlussmann der Hessen.

Der Ball rollt im Holstein-Stadion.

Immerhin: Auch Wehen Wiesbaden nähert sich dem gegnerischen Kasten an! Allerdings ist Haas' Kopfball nach einem Freistoß zu harmlos und damit sichere Beute für den Kieler Schlussmann.

Die Teams betreten den Rasen, gleich geht's los!

Schiedsrichter der Partie ist übrigens Daniel Siebert, der in dieser Saison hauptsächlich in den ersten beiden Ligen zum Einsatz gekommen ist. Dem großgewachsenen Berliner assistieren Sebastian Schmickartz und Lasse Koslowski an den Seitenlinien.

Gäste-Coach Kienle muss unterdessen ohne den gesperrten Robert Müller sowie Maciej Zieba (Magen-Darm-Infekt) und die Langzeitverletzten Stephan Gusche und Daniel Döringer auskommen. Die gute Nachricht auf Seiten des SVWW ist allerdings: Angreifer José Vunguidica ist gesund von seiner Länderspielreise zurückgekehrt und kann von Beginn an auflaufen.

Personell müssen beide Trainer ein paar Abstriche machen. Auf Seiten der Gastgeber fallen der gelbgesperrte Marcel Gebersund Marc Heider (Sprunggelenk) aus. Die zuletzt angeschlagenen Mikkel Vendelbo und Rafael Kazior sind hingegen fit für die Startelf.

Auf dem Papier jedoch geht seine Elf als Favorit ins Rennen. Nicht nur die aktuelle Form, sondern auch die kurze gemeinsame Geschichte der beiden Klubs spricht für die Gäste aus Hessen. In bisher drei direkten Duellen konnten die Norddeutschen noch nie gewinnen. Immerhin schafften sie aber in der Hinrunde trotz Rückstands ein Unentschieden beim SVWW.

Von der Kieler Torflaute will sich der gegnerische Trainer indes nicht blenden lassen. "Kiel gehört für mich nicht auf einen Abstiegsplatz. Die KSV spielt immer mutig nach vorne und versucht dabei modernen Fußball zu spielen", betonte Marc Kienle vor der Partie und warnte vor einem "sehr gefährlichen Gegner".

Ganz oben auf der Kritikliste steht dabei die Offensivausbeute seiner Elf: Obwohl sie oft einen ansehnlichen Ball auf den Rasen zaubert, wollen einfach nicht genug Tore fallen. Mit 27 Treffern haben die Störche den zweitschlechtesten Wert der Liga vorzuweisen und seit einem Monat haben sie nun nicht mehr getroffen.

Die abstiegsbedrohten Norddeutschen empfangen mit dem SVWW einen Klub aus dem gesicherten Mittelfeld, der momentan weder nach oben, noch nach unten schauen muss. Bei den Kielern hingegen ist die Lage ernst: Der Verein steht derzeit auf einem Abstiegsplatz und Gerüchten zufolge wird intern bereits die Zukunft von Trainer Karsten Neitzel in Frage gestellt.