Fazit
Der 1. FC Saarbrücken fährt im Kellerduell der 3. Liga einen ganz wichtigen Sieg in Burghausen ein. Die Gastgeber waren über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft und entwickelten wesentlich mehr Torgefahr. Allerdings blieben sie mit den Köpfen etwas zu lange in der Kabine, was Deville zur 2:1-Führung nutzte. Das Anrennen des SVWW wirkte zu oft kopflos und zu kompliziert. Die Saarländer igelten sich hinten ein und brachten den Vorsprung letztlich über die Runden.

Gelb-Rote Karte für Vito Plut (1. FC Saarbrücken)
Jetzt wird es farbenfroh! Vito muss nach seinem hohen Bein mit der Ampelkarte vom Platz. Direkt danach ist Schluss in Burghausen.

Mokhtaris Verlegenheitsschuss wird abgefälscht und fliegt zu einer allerletzten Ecke ins Aus. Cincotta ballert die abgewehrte Hereingabe aus 20 Metern in den Himmel. Das dürfte es gewesen sein.

Gelbe Karte für Youssef Mokhtari (Wacker Burghausen)
Mokhtari setzt gegen Nils Fischer viel zu übermütig nach, rammt ihn von hinten um und holt sich die nächste Karte ab. Wieder vergehen wichtige Sekunden...

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. 120 Sekunden bleiben dem SVWW noch für den Lucky Punch.

Knipping haut sich rein! Der Ausgleich liegt jetzt plötzlich in der Luft! Zunächst blockt Klipping den Burghausener Schuss aus elf Metern, dann bekommt er den Fuß auch noch beim Nachschuss von Burkhard dazwischen.

Müller fast mit dem 2:2! Timo Ochs fischt alles raus! Müller setzt aus 18 Metern zum Schlenzer an. Der hätte perfekt ins rechte Eck gepasst, wäre der Gäste-Keeper nicht schon wieder mit den Fingerspitzen dran gewesen.

Diese Wechsel spielen den Gästen natürlich in die Karten. Seit fünf Minuten ist nichts mehr passiert und schon sind nur noch ein paar Sekunden auf der Uhr.

Gelbe Karte für Timo Ochs (1. FC Saarbrücken)
Saarbrückens Keeper dreht vorsorglich schon mal an der Uhr. Das sieht Schiedsrichter Weickenmeier gar nicht gerne und zückt Gelb.

Die Gäste wollen den Dreier scheinbar nach Hause schaukeln. Mit Ziemer geht der Stoßstürmer und statt Thomas Rathgeber kommt Serkan Göcer, der eher im offensiven Mittelfeld beiheimatet ist.

Wieder so ein harmloser Versuch aus der Ferne. Maurice Müllers Schüsschen aus 18 Metern hoppelt über den Acker und zum x-ten Mal in die Hände von Timo Ochs.

Gelbe Karte für Tim Knipping (1. FC Saarbrücken)
Knipping langt im Mittelfeld mächtig zu und sieht den Karton.

Inklusive Nachspielzeit sind hier noch rund 15 Minuten zu spielen. Für den Ausgleich spricht im Moment nicht besonders viel. Auch die Zuschauer sind verdächtig ruhig geworden. Kann Burghausen hier noch einmal zurückschlagen oder behalten sie die Rote Laterne?

Einmal mehr suchen die Oberbayern ihr Glück mit einem harmlosen Schuss aus der zweiten Reihe. Darüber kann Timo Ochs nur lachen.

Uwe Wolf peitscht sein Team unermüdlich nach vorne. Aus dem Spiel heraus finden sie jedoch nur ganz selten eine konstruktive Lösung gegen die vielbeinige Abwehr. Die Gäste haben es sich hinten gemütlich gemacht und warten auf den einen entscheidenden Konter.

...Eberlein darf ran, wemmst die Kugel unter der hoch springenden Mauer durch, findet aber keinen Weg an Ochs vorbei.

Gelbe Karte für Kim Falkenberg (1. FC Saarbrücken)
Jetzt packt Falkenberg die Sense an der Strafraumgrenze aus. Auch die Karte geht in Ordnung und auch das ist eine glänzende Freistoßposition...

...Mokhtari schlenzt ihn an der Mauer vorbei, doch Ochs steht goldrichtig und packt zu.

Gelbe Karte für Raffael Korte (1. FC Saarbrücken)
Korte hält gegen Schröck den Fuß drauf und wird zu Recht verwarnt. Zudem gibt es Freistoß für den SVWW. Torentfernung: 21 Meter...

Warum nicht?! Stefano Cincotta versucht sein Glück mit einem Volley aus 23 Metern. Der sehr aktive Außenverteidiger kommt leicht in Rücklage und donnert die Kugel auf die Tribüne.

Dieser Wechsel mutet etwas seltsam an, zumal Benčík durchaus in der Lage ist, für Torgefahr zu sorgen. Er muss jetzt für den lange verletzten Youssef Mokhtari weichen.

...Ziemer muss ihn machen! Wo war denn da die Hintermannschaft? Ziemer kommt im Anschluss an die Ecke aus sechs Metern völlig unbedrängt zum Kopfball. Er kann das Leder nicht mehr drücken und nickt es ein paar Zentimeter über den Querbalken.

Ein starker Einsatz von Hoffmann wird mit dem Eckstoß für den FCS belohnt...

Cincotta kommt von halblinks aus dem Gewühl heraus zum Abschluss. Sein Schuss aus rund 20 Metern segelt Timo Ochs genau in die Arme.

...Cincottas Flanke ist nicht von schlechten Eltern, wird von der versammelten Hintermannschaft aber mit vereinten Kräften aus der Gefahrenzone geköpft.

Die Oberbayern werden nun von zwei tief stehenden Viererketten in Empfang genommen. Die Lücke will erstmal gefunden werden. Immerhin erarbeiten sie sich einen Eckball...

Das waren zwei identische Szenen, in denen die Abwehr richtig schlecht aussah. Beide Male hatten sie Maurice Deville überhaupt nicht auf dem Schirm.

Tooor für 1. FC Saarbrücken, 1:2 durch Maurice Deville
Jetzt ist der Keeper geschlagen - und diesmal sah er nicht gut aus! Deville wird erneut steil geschickt und ist abermals durch. Burkhardt kommt zu spät und der Joker hebt das Leder aus elf Metern direkt an Loboué vorbei in die Maschen. An einem guten Tag hält er diesen eigentlich schwach geschossenen Ball.

Loboué pariert dreifach!!! Was für eine irre Szene! Zunächst wird Deville in die Tiefe geschickt und bekommt das Eins-gegen-Eins gegen den Schlussmann, der den Schuss mit den Händen pariert. Ziemer nimmt den Abpraller auf und scheitert aus spitzem Winkel am Keeper. Er wehrt den Ball nach links ab, wo Philipp Hoffmann einläuft. Doch auch er kann den überragend reagierenden Stephan Loboué nicht bezwingen.

Die Gäste haben sich offenbar was vorgenommen und attackieren die Burghausener jetzt schon tief in deren Hälfte.

Weiter geht´s in der verregneten Wacker-Arena!

Halbzeitfazit
Wacker Burghausen hat im Kellerduell gegen den FC Saarbrücken klar die Oberhand, muss sich zur Pause aber mit einem 1:1 begnügen. Die Gäste tauchten überhaupt nur zwei Mal vielversprechend vor dem gegnerischen Tor auf und markierten mit der ersten Chance die Führung. Die Oberbayern drückten und drängten auf den Ausgleich und bekamen auch reihenweise gute Möglichkeiten. Allerdings musste schon ein Elfmeter her, um den starken Timo Ochs zu bezwingen.

Saarbrücken wird heilfroh sein, mit diesem 1:1 in die Kabine zu gehen. Die Hausherren hätten sich eine Führung längst verdient.

Dicke Chance für Benčík! Stephan Thee tankt sich vor dem Sechzehner wunderbar gegen drei Mann durch und schiebt dann clever nach rechts zum sträflich freien Henrich Benčík. Der Knipser hat elf Meter vor dem Tor nur noch Timo Ochs gegen sich, doch der Keeper lenkt den Schuss mit den Fingerspitzen um den linken Pfosten. Ganz stark!

Die Schlussphase der ersten Halbzeit läuft! Die Gäste haben zwei Torschüsse auf der Haben-Seite und einen davon versenkt. Burghausen ist die wesentlich engagiertere und zielstrebigere Mannschaft, offenbart allerdings Schwächen im Abschluss.

Gelbe Karte für Vito Plut (1. FC Saarbrücken)
Plut hat dem Unparteiischen ein paar Takte zu sagen und bekommt die Antwort in Form der Gelben Karte.

Tooor für Wacker Burghausen, 1:1 durch Christoph Burkhard
Das hätte auch ins Auge gehen können! Burkhard rutscht kurz vor seinem Schuss böse weg, löffelt die Kugel letztlich aber doch in den linken Winkel.

Handelfmeter für Burghausen! Nach einer Ecke bekommt Ziemer den Ball an den Arm. Auf den ersten Blick war das eine harte Entscheidung, zumal das Leder aus kürzester Distanz auf ihn zuflog.

Müller fehlen Zentimeter! Da wäre beinahe der verdiente Ausgleich gewesen. Henrich Benčík schickt Maurice Müller halbrechts in den Strafraum. Die Nummer 34 zieht aus vollem Lauf ab und jagt die Kugel denkbar knapp am langen Pfosten vorbei.

Grenzenloser Optimismus von Florian Pflügler! Er steht am Mittelkreis (!) und setzt tatsächlich zum Torschuss an. Timo Ochs sieht den Ball eine halbe Ewigkeit auf sich zukommen und pariert mühelos.

Das war der erste zwingende Abschluss der Schwarz-Blauen überhaupt. Und von gewollt kann da nicht mal die Rede sein. Letztlich war es ein reines Zufallsprodukt.

Tooor für 1. FC Saarbrücken, 0:1 durch Philipp Hoffmann
Ein Tor aus dem absoluten Nichts! Das Leder fliegt aus dem rechten Halbfeld hoch in den Sechzehner der Gastgeber. Vom zweiten Pfosten köpfen sie die Kugel zurück auf den Elfmeterpunkt, wo Philipp Hoffmann vor seinem Gegenspieler an den Ball kommt und ihn im hohen Bogen ins linke obere Eck nickt. Da sah Stephan Loboué nicht gut aus.

Und wieder der SVWW! Diesmal ist es Stephan Thee, der nach einem Doppelpass viel Platz im Zentrum hat. Er lässt Tim Knipping mit einem Haken aussteigen, zieht aus 16 Metern ab und wird in letzter Sekunde geblockt. Die anschließende Ecke verläuft im Sande.

Endlich mal ein Hauch von Gefahr! Müller und Holz kombinieren sich per Doppelpass halbrechts nach vorne. Marco Holz zieht aus 14 Metern und spitzem Winkel ab, scheitert aber am abtauchenden Timo Ochs.

Es regiert das Prinzip Hoffnung! Ball hoch rein und dann schauen, was passiert. Leider nicht besonders viel.

Schwach! Stefano Cincotta will einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in die Gefahrenzone flanken und bleibt schon am ersten Abwehrspieler hängen. Diese Szene steht stellvertretend für den bisherigen Verlauf. Viel mehr als ordentliche Ansätze gibt es nicht.

Im Saarbrücker Offensivspiel ist wenig bis gar keine Struktur. Die Herren stehen sich zum Teil selbst auf den Füßen und machen die Räume unfreiwillig eng. Milan Šašić kann das nicht gefallen. Und der Kroate gibt auch bereits pausenlos Anweisungen an seine Mannen weiter.

Die Gastgeber schleichen sich über die linke Seite nach vorne. Cincotta bringt das Spielgerät flach in den Strafraum, wo die Saarländer aber deutlich in der Überzahl sind und Benčík locker vom Ball trennen können.

Erneut segelt ein langer Ball in Richtung Burghausens Sechzehner. Dort fehlt abermals ein Abnehmer. Bisher ist das Kellerduell nichts für Feinschmecker.

So langsam trauen sich auch die Gäste etwas mehr zu. Noch ohne zählbaren Erfolg. Die Durchschlagskraft geht den Saarländern bisher völlig ab.

Und noch mal die Oberbayern! Sie bekommen den ersten Eckstoß des Spiels. Der Ball segelt an den zweiten Pfosten, wo Tim Knipping letztlich mit dem Kopf klären kann.

Erste Chance für die Gastgeber! Nach einem Freistoß kommt Tobias Schröck aus dem Rückraum zum Schuss. Er trifft das Leder allerdings nicht richtig und verzieht.

Vor den Toren passiert noch herzlich wenig. Beide Mannschaften gehen dieses wichtige Spiel eher vorsichtig an.

Die Gastgeber treten heute in ihren schwarzen Outfits an, die Gäste von Kopf bis Fuß in Orange.

Und damit rein in die erste Halbzeit.

In wenigen Minuten rollt in der Wacker-Arena der Ball. Schiedsrichter der Partie ist Jonas Weickenmeier, seine Assistenten sind Karl Wiatrek und Katrin Rafalski.

In der Länderspielpause setzte es für den FC Saarbrücken im Saarlandpokal einen herben Dämpfer. Durch die 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen den Sechstligisten SV Mettlach ist die Titelverteidigung und die damit verbundene Qualifikation für die DFB-Pokal-Hauptrunde im nächsten Jahr hinfällig. Die Burghausener erkämpften sich dagegen im Duell mit Zweitligist 1860 München ein 0:0.

Zum Personal für die kommenden 90 Minuten:
Beide Trainer können fast aus dem Vollen schöpfen und verzichten daher auch auf die ganz große Rotation. Bei den Gästen fehlt Tim Stegerer nach seinem Platzverweis gegen Münster. Für ihn beginnt Oktober-Neuzugang François Marque. Kim Falkenberg brach sich unter der Woche die Hand, wird aber trotzdem auflaufen. Die Oberbayern treten in Bestbesetzung an. Stefano Cincotta und Tobias Schröck rutschen in die Startelf und ersetzen Angelo Hauk und Ulrich Taffertshofer.

Šašić bezeichnete den SVWW im Vorfeld als "eine der stabilsten Mannschaften der Liga." Die aktuelle Tabelle spiegele nicht die jetzige Situation wider. Realistisch betrachtet sei es "ein Duell des Achten gegen den Dreizehnten." Uwe Wolf konzentriert sich in erster Linie auf sein eigenes Team und sagte: "Wir wollen bei dem Punkteschnitt bleiben, den wir bisher geholt haben." Ziel sei es, bis zum Ende der Hinrunde 18 Zähler zu erreichen.

Ähnlich erfolgreich verliefen die ersten Wochen für Wacker-Coach Uwe Wolf. Auch der 46-Jährige sitzt erst seit Mitte September als Verantwortlicher auf der Bank. Nach dem desaströsen Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten neun Spielen hat er das Team zurück in die Spur und zu zwölf Zählern aus den letzten sieben Partien geführt.

Die Elf des FCS als Spätstarter zu bezeichnen, wäre maßlos untertrieben. In zwölf von 16 Spielen kassierten die Saarländer das 0:1. 15 von 28 Gegentoren fingen sie sich in der ersten Halbzeit. Umso erstaunlicher ist der Lauf der letzten Wochen, der maßgeblich auf den Amtsantritt von Trainer Milan Šašić (55) zurückzuführen ist. Seitdem der Kroate am Ruder sitzt, zog Saarbrücken nur in der Partie gegen Darmstadt (0:1) den Kürzeren.

Lediglich beim Blick auf das aktuelle Klassement könnte man heute ein Spiel Not gegen Elend erwarten. Allerdings stehen sich gleich zwei Mannschaften gegenüber, die in den letzten Wochen reihenweise gute Ergebnisse eingefahren haben. Die Gäste haben nur eins der letzten acht Spiele verloren, Burghausen ging in seinen letzten sieben Partien nur ein Mal als Verlierer vom Platz.