Fazit:
Ein historisches Stadtderby endet mit einer fiesen Abfuhr für die Kickers. Zwar fand der VfB schon in den ersten Minuten besser in die Partie und ging früh in Führung, doch die Antwort der Kickers war überzeugend: Die Degerlocher kesselten die Jungschwaben ein und kamen in der 32. Minute zum mehr als verdienten Ausgleich. Unverständlicherweise ließen die Kickers beim Stand von 1:1 sofort wieder nach und fingen sich kurz vor der Pause den erneuten Rückstandstreffer. Im zweiten Durchgang hatten die Gäste zwar mehr Spielanteile, Torgefahr ging aber nur vom VfB aus. Durch eine eiskalte Chancenverwertung bauten die Jungschwaben die Führung immer weiter aus und sorgten somit für den etwas zu hoch ausgefallenen 5:1-Erfolg. Die Kickers erleben einen rabenschwarzen Nachmittag und rutschen zu allem Überfluss von einem direkten Aufstiegsplatz auf Rang 6 ab.

Tooor für VfB Stuttgart II, 5:1 durch Marco Grüttner
Jetzt wird es ganz bitter für die Gäste! Mindestens 50 % des Treffers gehen auf das Konto des bärenstarken Ex-Fürthers Sercan Sararer, der Grüttner wunderbar bedient. Der eingewechselte Angreifer hat leichtes Spiel.

Unnötig, sich bei diesem Spielstand noch eine Verwarnung einzuhandeln.

Gelbe Karte für Daniel Kaiser (Stuttgarter Kickers)

Übrigens ist das Wetter in Großaspach sehr angenehm.

Spielfluss kommt aufgrund des Spielstandes und der unzähligen Unterbrechungen nicht mehr auf. Vielmehr plätschern die letzten Minuten nur noch vor sich hin.

Wanitzek wird unter tosendem Applaus verabschiedet. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der 21-Jährige demnächst in der Sportschau unter der Rubrik "Tor des Monats" auftaucht.

Innerhalb von vier Minuten wurden gleich drei Akteure verwarnt. Sowohl Gaiser (Kickers) als auch Rathgeb und Kiesewetter (VfB) gingen überhart in die jeweiligen Zweikämpfe.

Gelbe Karte für Marco Gaiser (Stuttgarter Kickers)

Man muss kein Fußballprophet sein, um zu diesem Zeitpunkt der Partie eine Niederlage für die Kickers vorherzusagen.

Gelbe Karte für Jerome Kiesewetter (VfB Stuttgart II)

Tooor für VfB Stuttgart II, 4:1 durch Marvin Wanitzek
Wanitzek erzielt sein zweites Traumtor am heutigen Nachmittag! Aus knapp 20 Metern lupft die Nummer 10 die Kugel ganz sanft in den Kasten.

Soeben wird die Zuschauerzahl durchgesagt: Wie erwartet haben aufgrund der im Vorbericht genannten widrigen Umstände nur 2200 Zuschauer den Weg ins weite Rund eingeschlagen.

Immerhin gibt es jetzt mal Freistoß für die Gäste: Aus 20 Metern bringt Halimi eine Hereingabe in den Strafraum. Voerst entsteht keine Gefahr, doch die Abwehrspieler bekommen das Leder nicht aus dem eigenen Strafraum, wodurch Halimi zu einem zweiten Versuch kommt - der geht allerdings weit vorbei.

Der VfB hingegen hat zwar über weite Strecken des Spiels deutlich weniger Spielanteile, sorgt mit schnellen Angriffen aber immer wieder für Gefahr. Im Moment hält die Elf von Jürgen Kramny das Spielgeschehen geschickt vom eigenen Tor entfernt.

Auch wenn die Gäste derzeit relativ ideenlos agieren - den Zwei-Tore-Rückstand haben sich die Degerlocher nicht verdient. Vor allem nach dem ersten Gegentreffer betrieben die Kickers einen enormen Aufwand und spielten die Heimmannschaft zeitweise an die Wand.

Gelbe Karte für Marvin Wanitzek (VfB Stuttgart II)

Wieder einmal ist Daniel Ginczek zur Stelle, diesmal per Kopf.

Der soeben eingewechselte Randy Edwini-Bonsu setzt sich auf der linken Seite durch und holt im direkten Duell an der Torauslinie immerhin den sechsten Eckball für seine Farben heraus.

Die Gäste erobern sich in ihrer Hälfte oft den Ball, wissen mit dem Spielgerät aber wenig anzufangen und verlieren es häufig postwendend.

Der dritte Gegentreffer ist natürlich ein herber Schlag für die Kickers, die sicherlich mit anderen Ambitionen in den zweiten Durchgang gestartet sind.

Der VfB II bleibt im Angriff. Raphael Holzhauser zieht ab, doch diesmal ist Müller zur Stelle.

Tooor für VfB Stuttgart II, 3:1 durch Timo Baumgartl
Das Team von Jürgen Kramny macht da weiter, wo es aufgehört hat. Wanitzek schlägt einen Eckstoß von links vor den Kasten, wo Baumgärtel aus kurzer Distanz einnickt und Keeper Korbinian Müller keine gute Figur macht.

Wie schon im ersten Durchgang dribbelt sich Sercan Sararer einfach mal durch die Abwehrreihe der Kickers, doch niemand ist mitgelaufen.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Bei diesem Stadtderby würden wir gerne auf die Halbzeitpause verzichten - so packend war der erste Durchgang. Beide Teams begannen engagiert, die ersten nennenswerten Chancen hatte jedoch der VfB. Sararer scheiterte erst freistehend am Torwart, machte es später jeodch besser und leitete den Führungstreffer ein (14.). Auf den Rückstand reagierten die Kickers erbost und warfen plätzlich alles nach vorne - das zahlte sich aus: In Minute 32 erzielten die Gäste durch den Ausgleich durch Soriano. Daraufhin übernahm der VfB wieder das Kommando und ging kurz vor der Pause durch ein Traumtor von Wanitzek in Führung.

Die Kickers reagieren nun anders als nach dem ersten Gegentreffer - sie suchen nicht mehr sofort den Weg nach vorne, sondern scheinen den Halbzeitpfiff abzuwarten, um sich in der zweiten Spielhälfte neu ordnen zu können.

Tooor für VfB Stuttgart II, 2:1 durch Marvin Wanitzek
Die Jungschwaben gehen erneut in Führung! Auf der rechten Außenbahn zieht Wanitzek aus gut 20 Metern einfach mal ab, schlenzt die Kugel gefühlvoll und doch potent ins lange Eck. Ein tolles Tor!

Beide Teams spielen jetzt auf Tod oder Gladiolen, die Partie sehr schön anzusehen.

Nach dem Ausgleich erhöhen die Gastgeber das Tempo. Raphael Holzhauser marschiert einfach mal durch und kann erst im letzten Moment aufgehalten werden.

Freistoß von der linken Seite, Marvin Wanitzek trifft! Doch die Abseitsstellung war eindeutig.

Gelbe Karte für Royal Fennell (Stuttgarter Kickers)

Kurz vor dem Ausgleichstreffer hatte der VfB II noch die Chance, zu erhöhen: Kiesewetter lief direkt auf Korbinian Müller zu, doch der Keeper parierte und leitete besagten Konter ein...

Tooor für Stuttgarter Kickers, 1:1 durch Elia Soriano
Jetzt ist es passiert! Aus einem Konter heraus schlägt Gerrit Müller einen langen Ball auf Elia Soriano. Der Angreifer schließt spektakulär per Seitfallzieher ab und hat Glück, dass das Spielgerät von Stephen Sama abgefälscht wird und im Kasten landet.

Die Blau-Weißen versuchen unentwegt, den Rückstand zu egalisieren, doch durch die Abwehrreihe der Jungschwaben ist bislang kein Durchkommen. Erschwerend kommt hinzu, dass Daniel Ginczek immer wieder in die Abwehr rückt und dank seiner korpulenten Statur kaum etwas zulässt.

Vierter Eckball für die Gäste, diesmal probiert sich Royal Fennell an der Eckfahne. Die Hereingabe ist nicht schlecht, doch wieder ist ein Abwehrbein zur Stelle und blockt ab.

"Wenn es per Luftpost nicht klappt, stellen wir das Paket halt auf anderem Wege zu", denken sich Leutenecker und Halimi, und kombinieren sich mit einer schönen Passstafette vor den gegnerischen Kasten. Leider ist auch diesmal kein Empfänger in Sicht.

Auf dem rechten Flügel bekommen die Gäste einen Freistoß aus vielversprechender Position zugesprochen. Die hohe Hereingabe von Halimi kann aber erneut von der Defensivabteilung des VfB geklärt werden.

Auch der anschließende Eckstoß ist nicht der Rede wert. Immerhin bleibt die Kugel in den Reihen der Kickers.

Die Degerlocher marschieren sofort weiter: Diesmal ist es Gerrit Müller, der einfach mal abzieht. Odisseas Vlachodimos muss sich strecken und klärt die Kugel gerade noch ins Toraus.

Halimi macht sich auf den Weg zur Eckfahne, bringt eine Hereingabe vor den gegnerischen Kasten, doch die Jungschwaben stehen sicher und bannen die Gefahr.

Fabio Leutenecker kommt zum Abschluss, doch das Leder wird noch leicht abgefälscht und landet im Außennetz. Eckball für die Gäste!

Die Kickers reagieren wütend und legen sofort den Vorwärtsgang ein.

Tooor für VfB Stuttgart II, 1:0 durch Daniel Ginczek
Wieder marschiert Sercan Sararer über den halben Platz. Diesmal hat er das Auge für den mitgelaufenen Jerome Kiesewetter. Der 21-Jährige scheitert am Keeper, doch Daniel Ginczek hat aufgepasst und netzt die Kugel in Bundesligamanier ein.

Das erste Neuntel der Partie gestaltete sich ausgeglichen. Allerdings sorgte die Heimmannschaft bereits für einen ersten leichten Aufschrei auf den Rängen.

Natürlich wird auch in der Dritten Liga der Einsatz des Freistoßsprays gebührend zelebriert.

Der Abzug aus der Profimannschaft hat sich jetzt schon gelohnt - der bullige Daniel Ginczek wuchtet die Kugel aus der Gefahrenzone.

Die Kickers holen nach einem abgeblockten Freistoß den ersten Eckball der Partie heraus.

Der Konter hat es jedoch in sich: Nach schönem Zusammenspiel taucht Sercan Sararer völlig frei vor Korbinian Müller auf, doch der Schlussmann ist auf dem Posten. Das war die erste dicke Chance der Partie!

Fabio Leutenecker und Elia Soriano kombinieren sich jetzt in die gegnerische Gefahrenzone, der Angreifer wird jedoch am Abschluss gehindert.

Bei den Kickers übernimmt Sandrino Braun die Kapitänsbinde des verletzten Marchese. Das Heimteam wird wie gewohnt von Routinier Tobias Rathgeb angeführt.

Die Kugel rollt! Beide Teams sind in ihren tradionellen Farben gekleidet.

Kickers-Coach Horst Steffen hingegen hat den Ausfall seines Spielmachers und Standardspezialisten Enzo Marchese zu beklagen, der aufgrund eines Außenbandrisses pausiert. Auch Calamita steht nicht zur Verfügung, Badiane nimmt nach Beschwerden unter der Woche erstmal auf der Bank Platz.

Die Stimmung steigt: nach und nach treffen immer mehr Anhänger im weiten Rund ein, die sich den Weg durch das Verkehrschaos von Großaspach bahnen mussten.

Bei den Jungschwaben sind außer den Langzeitverletzten Yalcin und Berko alle Mann an Bord. Mit Daniel Ginczek verfügt Jürgen Kramny sogar auf Offensivpower aus der Profimannschaft. Armin Veh hat den Angreifer nach einer Erkältung der Woche nicht für die Partie gegen Leverkusen berücksichtigt.

Die Aufstellungen sind mittlerweile unter "Spielschema" abrufbar.

In den zwei Wochen vor der Länderspielpause konnte das Team von Jürgen Kramny sogar vier Zähler erbeuten: Einem 3:1-Heimerfolg gegen Fortuna Köln folgte ein ebenfalls beachtliches 1:1 beim MSV Duisburg.

Die VfB-Zweite befindet sich zwar in den hinteren Tabellengefilden, konnte sich in den letzten Partien aber immerhin von den Abstiegsrängen absetzen und sich ein Polster von fünf Zählern auf Rang 18 erspielen.

In Hinblick auf die heutige Partie sind die Kickers eindeutig in der Favoritenrolle. Mit 24 Zählern aus 13 Spielen belegen die Degerlocher Rang 2. An den letzten vier Spieltagen ging das Team von Horst Steffen nicht einmal als Verlierer vom Platz, überzeugte vor allem bei den 3:0-Erfolgen gegen Unterhaching und Rostock.

Sicherlich ist den Fans beider Mannschaften noch das 4:4 im Oktober 2008 in Erinnerung, als die Jungschwaben im eigenen Stadion innerhalb von 20 Minuten eine 4:1-Führung verschenkten. Nach einigen Jahren Viertklassigkeit revanchierten sich die Kickers und gewannen nach Rückstand auswärts noch mit 4:1 (August 2012).

Dabei waren die Derbys in der jüngeren Vergangenheit meist spektakulär: In den letzten sechs Aufeinandertreffen fielen ganze 22 Tore - das macht einen Schnitt von 3,75 pro Partie.

Zudem treffen beide Mannschaften erstmals nicht in der Landeshauptstadt, sondern im rund 40 Kilometer entfernten Großaspach an. Erschwert wird die Anreise durch den Lokführer-Streik.

VfB gegen Kickers und keiner geht hin? Zumindest von VfB-Seite ist heute kein Menschenauflauf zu erwarten. Die Verantwortlichen des Vereins für Bewegungsspiele zeigten sich erbost über die Ansetzung, spielen doch die Profis fast zeitgleich.