Fazit:
Würzburg und Dresden trennen sich nach einer heftigen Anfangsphase und einem turbulenten Finale mit 1:1 Unentschieden. Die Aufsteiger haben trotz des frühen Platzverweises eine überzeugende Defensivleistung geboten und durften nach dem Führungstreffer für kurze Zeit auf einen Sieg zum Heimdebüt hoffen. Durch den Elfmeter konnte Dresden die Party in Unterfranken aber noch sprengen und darf einen Punkt mit nach Sachsen nehmen. Für einen Aufstiegsaspiranten war die heutige Leistung vor allem in der Offensive aber viel zu harmlos. Die Kickers dürfen sich über den nächsten Zähler freuen und erwarten nächste Woche Werder Bremen im DFB-Pokal. Einen schönen Tag und danke für die Aufmerksamkeit!

Sinan Tekerci tankt sich mit einem Klassedribbling in den Strafraum der Kickers, wird aber im letzten Moment gestoppt. Kann hier noch eines der Teams den Sieg erzwingen?

Für die Würzburger zählt jetzt nur noch der Punktgewinn. Jedes bisschen verschaffter Luft wird mit Szenenapplaus quittiert. Coach Hollerbach scheint unterdessen mehr zu wollen und schickt seine Spieler immer wieder auch nach vorne.

Die Schlussphase ist nochmal so dramatisch wie der Start. Die Glücksgefühle der Würzburger waren noch auf ihrem Höhepunkt, als die Gäste durch den Foulelfmeter ausglichen. Die Punkteteilung wäre durchaus leistungsgerecht.

Gelbe Karte für Robert Andrich (Dynamo Dresden)
Vor den Augen des Schiedsrichters rempelt der Dresdener auf Höhe der Mittellinie Billick um und sieht dafür den Gelben Karton.

Tooor für Dynamo Dresden, 1:1 durch Michael Hefele
Der Kapitän guckt den Keeper aus und verwandelt sicher in die Mitte. Damit ist die Dynamo zurück in der Partie. Was passiert hier noch?

Elfmeter für Dresden! Grobes Foul von Billick an Aosman im Strafraum. Dem Schiedsrichter bleibt keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen.

Und fast legen die Kickers nach! Tekerci mit dem Ballverlust, Nagy mit dem Fernschuss. Dieses Mal bekommt Blaswich die Situation aber im Nachfassen unter Kontrolle.

Tooor für Würzburger Kickers, 1:0 durch Amir Shapourzadeh
Aus dem Nichts erzielen die Rothosen das erste Tor der Saison! Und das Stadion bebt! Natürlich über einen Konter, bulldozert sich Russ an der zögerlichen Dresdener Abwehr vorbei und hämmert aus spitzem Winkel einen Schuss auf den Kasten von Blaswich. Und was macht der Keeper? Faustet den Ball nach vorne weg, vor die Füße von Shapourzadeh. Der Stürmer sagt danke und schiebt zur Führung für Würzburg ein.

Wieder Brunnhübner! Aias Aosman lässt seinen Bewacher mit einem schnellen sidestep aussteigen und hält aus der zweiten Reihe drauf, doch der Keeper macht sich lang und wehrt zur Seite ab.

Ein Kopfball von Andrich senkt sich gefährlich auf den Kasten der Kickers, landet dann aber auf dem Netz. Chance vertan.

Tekerci ersetzt Eilers. Der Angreifer, dessen Einsatz lange fraglich war, hat sich wacker geschlagen und wurde von seinen Gegenspielern teils überhart bearbeitet. Jetzt hat er Feierabend.

Gelbe Karte für Joannis Karsanidis (Würzburger Kickers)
25 Meter vor dem Tor fällt der Grieche Eilers von hinten und wird vom Unparteiischen verwarnt.

Gelbe Karte für Dominik Nothnagel (Würzburger Kickers)
Fiese Attacke, die zu Recht mit der Gelben Karte bestraft wird. Der Würzburger geht mit gestrecktem Bein auf die Knochen von Eilers.

Obwohl Würzburg laufintensiv Verteidigt, erhöhen sie das Mittelfeldpressing allmählich. Die Hausherren strotzen vor Kraft und Ausdauer. Können sie das bis zum Spielende durchhalten?

Dresden versucht, mit hohen Seitenwechseln das Geschehen etwas zu entzerren. Bislang landen die meisten Zuspiele aber im Aus.

Klassetat von Dominik Brunnhübner! Der Keeper hält sein Team in der Partie. Tim Väyrynen kommt im Strafraum an das Spielgerät und hält sofort drauf. Der Ersatztorwart der Kickers reagiert blitzschnell und kommt mit der Hand dran.

Sollte Dynamo hier noch den Siegtreffer erzielen, fiele das unter die Kategorie Arbeitssieg. Die Sachsen rackern sich in der unterfränkischen Sonne ab, wirken aber ideenlos. Nicht verwunderlich wäre auch, wenn die Rothosen durch einen Konter selbst noch das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden könnten.

Richard Weil hat einen guten Tag erwischt. Der Abwehrrecke ordnet die eigenen Reihen und ist verlässlich im Eins gegen Eins.

Lambertz und Stefaniak harmonieren gut zusammen. Lumpi hat immer wieder das Auge für den Außen und schickt ihn die Flügel entlang.

Gelbe Karte für Dániel Nagy (Würzburger Kickers)
Unschöne Aktion! Dániel Nagy rast zehn Meter hinter der Mittellinie mit gestreckten Beinen in Fabian Müller und sieht dafür die Gelbe Karte. Der Dresdener kann über dieses überharte Einsteigen nur fassungslos den Kopf schütteln.

Das sah schon besser aus! Marvin Stefaniak sprintet über rechts in Richtung Grundlinie und bekommt einen Pass in den Lauf. Gewitzt zielt er auf den kurzen Pfosten und bringt den Torhüter dadurch in eine brenzlige Situation. Dominik Brunnhübner lässt sich aber nicht überrumpeln und bringt die Fäuste ans Leder.

Modica und Benatelli rasseln in der Dresdener Hälfte zusammen, können aber beide weitermachen. Das Duell beginnt im zweiten Durchgang so rassig in der Zweikampfführung, wie es vor der Pause endete. Hoffentlich geht es mit der Offensivarmut nicht auch so weiter.

Weiter geht es in Unterfranken. 45 Minuten haben beide Mannschaften Zeit, aus der Punkteteilung einen Dreier zu machen.

Halbzeitfazit:
Torlos geht es in die Kabinen. Nach einer brisanten Anfangsphase flachte die Partie seit der 20. Minute stark ab und ist zum Pausentee wenig unterhaltsam. Der Platzverweis nach nur 14 Minuten hatte das genaue Gegenteil des zu erwartenden Offensivdrucks der Gäste zur Folge. Dynamo hat zwar die Feldhoheit, findet aber nicht den Dosenöffner gegen zu zehnt noch tiefer stehende Würzburger. Die können mit dem Punkt, vor allem in Unterzahl, gut leben und werden auch in Halbzeit zwei sicherlich nur auf Kontermöglichkeiten lauern. Das Team von Uwe Neuhaus muss sich etwas einfallen lassen, um dem nicht gegebenen Treffer von Michael Hefele am Ende nicht hinterhertrauern zu müssen.

Gelbe Karte für Aias Aosman (Dynamo Dresden)
Der Deutsch-Syrer hält gegen Joannis Karsanidis den Fuß drauf und wird mit Gelb verwarnt.

Auch Schiedsrichter Aarnink trägt seinen Teil zum behäbigen Spielfluss bei. Der Unparteiische hat die Pfeife locker sitzen und unterbricht die Begegnung recht häufig.

Viel passiert momentan nicht auf dem Würzburger grün. Die Sachsen lassen den Ball kreisen und lassen im Angriff zwingende Bemühungen vermissen, während die Kickers dem Spiel durch ihr cleveres Verteidigen den letzten Kick rauben.

Kurz der Hauch von Torgefahr! Amir Shapourzadeh wird steil geschickt und ist auf und davon. Alleine vor Janis Blaswich scheitert der Angreifer zwar am Keeper, muss sich allerdings nicht lange ärgern, denn er stand ganz knapp im Abseits.

Dynamos 4-3-3 in der Vorwärtsbewegung geht bislang überhaupt nicht auf. Das liegt aber weniger an den Dresdenern selber als mehr an der soliden Defensive der Hausherren. Hollerbachs Kickers lassen hinten trotz des Platzverweises nichts anbrennen.

Wenn es spielerisch nicht funktioniert, probiert man es mal aus der Distanz. Stefaniak hält aus der zweiten Reihe drauf, findet mit seinem Versuch aber nur den Oberrang.

Hefele findet Stefaniak am linken Flügel, der Lumpi Lambertz mitnimmt. Der ehemalige Düsseldorfer schlenzt an der Strafraumkante eine Flanke mit Gefühl an den langen Pfosten, doch sein Ball rauscht an Freund und Feind vorbei ins Leere.

In der Abwehr bilden die Hausherren jetzt zwei gut sortierte Viererreihen, bieten kaum Räume und zeigen eine disziplinierte taktische Ausrichtung. Leider klappt es mit dem Umschaltspiel noch nicht, was auch an der zahlenmäßigen Unterlegenheit liegen könnte.

Gelbe Karte für Marco Hartmann (Dynamo Dresden)
Das war böse. Der Dresdener geht im Mittelfeld mit offener Sohle in das Duell mit Amir Shapourzadeh und riskiert eine Verletzung: Dunkelgelb. Hollerbach schimpft wie ein Rohrspatz.

Bernd Hollerbach tobt derweil am Spielfeldrand, wenn seine Schützlinge in Zweikämpfe verwickelt werden. Der Übungsleiter kritisiert die harte Gangart der Gäste, die zum Teil sehr rabiat zu Werke gehen.

Und die SG aus Dresden zieht ein kleines bisschen das Tempo an. Hier und da unterbrechen allerdings viele Nicklichkeiten den Spielfluss, weshalb klare Chancen bislang Mangelware sind.

Die ohnehin große Aufgabe für den Liganeuling wird durch die Rote Karte für Schoppenhauer nur noch härter. Der Favorit hat jetzt gute 70 Minuten, um das Spiel in Überzahl in die eigene Hand zu nehmen.

Rote Karte für Clemens Schoppenhauer (Würzburger Kickers)
Au backe Kickers! Der Verteidiger zieht gegen Eilers kurz vor der Strafraumgrenze mit einer Grätsche von hinten die Notbremse und fliegt folgerichtig vom Platz.

Die Sachsen zeigen sich jedoch nicht beeindruckt und wirken durch die Fehlentscheidung eher entschlossener, die Führung zu erzielen. Der FWK steht dennoch solide und will weiter mitspielen.

Was der Assistent nicht sehen kann: In der Zeitlupe lässt sich keine Abseitsstellung identifizieren. Hefele steht zwar im Abseits und hält den Fuß rein, scheint ihn aber nicht mehr zu berühren. Pech für die Gäste, denn der Treffer hätte wohl zählen müssen.

Große Aufregung in Würzburg! Nach einem Eckball kommt Väyrynen im Gewusel mit einem Fuß an den Ball und schiebt ihn über die Linie. Die Dresdener bejubeln ihren Treffer, doch mit einiger Verzögerung ertönt der Pfiff von Schiedsrichter Aarnink: Abseits! Der Linienrichter hatte die Fahne gehoben.

In den ersten Minuten macht Würzburg nicht den Eindruck, sich heute auf die Defensive versteifen zu wollen. Die Rothosen spielen einen sicheren, abgeklärten Ball und suchen den Weg nach vorne. Dresden lässt den Gegner erst einmal kommen.

Shapourzadeh tritt einen Freistoß von rechts hoch an den zweiten Pfosten, wo Schoppenhauer mit dem Kopf zurück vor das Tor legt, doch Karsanidis kommt nur mit einem Bein ran und jagt das Leder über die Querlatte.

Wie immer sind die Dresdener mit einer großen Gefolgschaft angereist. Knapp 2000 Dynamo-Fans haben ihren Weg nach Unterfranken gefunden, um ihr Team zu unterstützen.

Nach über 35 Jahren gibt es in diesem Moment wieder Profifußball im Stadion am Dallenberg: Würzburg agiert komplett in rot, die Gäste in gelb-schwarz. Viel Spaß!

Die Mannschaften betreten unter dem Beifall der Anhänger den Rasen. Schöne Szenen auf den Rängen: Die Fans der Kicker begrüßen ihr Team mit einer Choreo und viel Tamtam.

Kleine, aber nicht unerhebliche Randnotiz: Der erfahrene Keeper und Aufstiegsheld Robert Wulnikowski fällt mit einem Muskelfaserriss heute aus. Für ihn steht der 13 Jahre jüngere Dominik Brunnhübner im Kasten der Rothosen.

Die Stimmung im ehemaligen Stadion am Dallenberg ist ausgelassen, die Fans bei strahlendem Sonnenschein erwartungsfreudig. Bis heute früh wurde noch gewerkelt, um die Spielstätte drittligatauglich zu machen. Jetzt ist die flyeralarm Arena bis zum Bersten gefüllt.

Ob der Stürmer heute auflaufen kann, war bis zuletzt fraglich. Unter der Woche musste der 27-Jährige zweimal das Training abbrechen. Heute aber die Entwarnung: Eilers kann spielen und steht sogar in der Startelf, um gegen den Aufsteiger mitzuhelfen. Vor dem ist der Respekt auf Dresdener Seite groß: "Sie haben eine gute Kaderstruktur. Wenn man die Mannschaft mal beobachtet sieht man, dass da ein gutes Gleichgewicht herrscht. Sie haben eine gute Ordnung und wissen was sie wollen. Sie werden die Euphorie aus dem Aufstieg und der guten Leistung gegen den SV Wehen Wiesbaden mit ins erste Heimspiel nehmen und uns Alles abverlangen, da bin ich mir sicher. In der jetzigen Phase ist es schwer gegen sie zu spielen", so Neuhaus.

Der aus Sachsen nach Unterfranken angereiste Kontrahent wusste einen Einstand nach Maß zu feiern. Mit einem 4:1-Auftaktsieg gegen die U23 von VfB Stuttgart unterstrichen die Dresdener ihre Aufstiegsambitionen eindrucksvoll. "Natürlich bin ich sehr zufrieden wenn wir das Spiel 4:1 gewinnen, da bleiben kaum Wünsche übrig", frohlockte Cheftrainer Uwe Neuhaus nach der Partie. "Wir haben unsere Wucht gezeigt, die wir bringen können und das hat Eindruck hinterlassen". Vor allem Toptorjäger Justin Eilers brillierte mit zwei Treffern.

Doch in den Reihen der Kickers weiß man, dass durch Lobhudelei noch nichts gewonnen ist. "Es ist nun so, dass es für uns gilt, den guten Eindruck, den wir gegen Wiesbaden hinterlassen haben, zu bestätigen. Wir wollen unseren Fans und auch der Liga zeigen, dass es gegen uns ganz schwer ist, zu gewinnen und mit uns zu rechnen ist", hält Abwehrmann Fennell fest. Wenn in der Domstadt heute nach 35 Jahren zum ersten Mal wieder der Ball im Profigeschäft rollt, werden Anhänger und Akteure bis in die letzte Faser motiviert sein.

FWK-Coach Bernd Hollerbach konnte dem Auftritt seiner Jungs im Eröffnungsspiel einiges abgewinnen: "Wir haben nicht schlecht nach vorne gespielt, waren aber nicht so zwingend, auch wenn wir gefühlt feldüberlegen waren. Aber insgesamt muss man sagen, dass beide Mannschaften ein gutes Spiel gezeigt haben und mit der Leistung meiner Mannschaft und dem Ergebnis bin ich zufrieden." Die Chancenverwertung im Hinterkopf, fügte der Trainer an: "Da war mehr drin!"

Mit dem Einstand bei der Rückkehr in den Profifußball kann der heutige Gastgeber zufrieden sein. Gegen Wehen Wiesbaden holten die Würzburger Kickers in einem torlosen Unentschieden einen Punkt und bewiesen mit teilweise sehenswerten Kombinationen, dass sie in der neuen Spielklasse mithalten können. Im ersten Heimspiel nach dem Wiederaufstieg wartet mit Dynamo Dresden gleich die nächste dicke Reifeprüfung auf die Rothosen.

Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Spieltag der 3. Liga. Um 14 Uhr stehen sich in der flyeralarm Arena der Aufsteiger aus Würzburg und die Sportgemeinschaft der Dynamo aus Dresden gegenüber. Viel Vergnügen mit dem Ticker!