Fazit:
Was für eine Geschichte, die Würzburger Kickers marschieren aus der Regionalliga Bayern direkt in die Relegation zur 2. Bundesliga! Die Unterfranken krönen ihren Lauf in der Rückrunde, bleiben das elfte Spiel in Folge ungeschlagen und können nun einen Spieltag vor Schluss nicht mehr vom Relegationsplatz verdrängt werden. Sie taten sich gegen gut verteidigende Kieler allerdings lange äußerst schwer und schafften es trotz großem Engagement kaum einmal sich gute Torchancen herauszuspielen. Die Störche hingegen nutzten ihre Chancen eiskalt und gingen ausgerechnet durch den Ex-Würzburger Lewerenz in Führung. Diese verwalteten sie lange clever, ließen sich aber gegen Ende des Spiels zu weit hinten rein drängen, sodass die Kickers durch Haller, vorbereitet vom starken Daghfous, doch noch den vielumjubelten Ausgleich erzielen konnten. Während in der Vorsaison noch die Störche in der Relegation um den Aufstieg in die zweite Liga gekämpft hatten, ist es diesmal also das Team von Erfolgscoach Hollerbach, welches im Showdown um den Aufstieg spielen wird. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Die Fans im Stadion am Dallenberg feiern bereits ihre Mannschaft...

Es bricht die Nachspielzeit an und die Kickers spielen auf Sieg. Das Spiel in Chemnitz ist zu Ende, Osnabrück verliert und damit marschiert Würzburg aus der Regionalliga direkt in die Relegation um den Aufstieg!

Gelbe Karte für Fabian Schnellhardt (Holstein Kiel)
Schnellhardt legt Shapourzadeh und sieht dafür die Gelbe Karte.

Der FWK hat die Relegation angesichts des Rückstand von Osnabrück vor den Augen. Es brechen die letzten fünf Minuten der Partie an.

Man kann nicht unbedingt sagen, dass sich der Ausgleich abgezeichnet hatte. Nichtsdestotrotz haben sich die Kickers den Treffer regelrecht erarbeitet, während Kiel in den Minuten zuvor einfach zu tief in der eigenen Hälfte stand und anders als zuvor keine offensiven Nadelstiche mehr setzen konnte.

Tooor für Würzburger Kickers, 1:1 durch Marco Haller
Die Kickers erzielen den Ausgleich und das Stadion explodiert! Kurzweg passt auf Daghfous an der Sechzehnergrenze, der schirmt den Ball klasse ab, dreht sich um die eigene Achse und legt ihn dann zurück auf den nachrückenden Haller. Der zieht ganz humorlos direkt ab und haut die Kugel flach ins untere rechte Eck. Diesmal ist Schlussmann Zentner ohne Abwehrchance.

Die Bälle in die Spitze von den Unterfranken sind meist zu durchsichtig. Dadurch erleichtern sie den Gästen das Verteidigen. Die Störche stehen tief und lassen die Kickers das Spiel fast unbehelligt aufziehen. Erst im letzten Drittel werden die Räume dann ganz eng gemacht. Bislang zahlt sich diese Strategie aus, den Hausherren fehlt es weiterhin an der zündenden Idee.

Auch im Hinspiel lagen die Kickers gegen Kiel mit 0:1 zurück und konnten die Partie noch drehen und mit 2:1 für sich entscheiden. Gelingt ihnen dies auch heute? So langsam läuft die Zeit davon, es brechen die letzten 15 Minuten an.

Die Kickers machen gezwungenermaßen immer weiter auf und spielen mit dem Feuer. Für die Störche gibt es nämlich dadurch zunehmend Räume zum Kontern. Heider setzt Sané ein, der legt sich den Ball aber zu weit vor und vergibt damit eine gute Gelegenheit.

Soriano rackert und ackert im Sturmzentrum, lässt sich auch immer wieder fallen, um Bälle zu holen. Diesmal wir er von Shapourzadeh in die Tiefe geschickt, aber Zentner präsentiert sich weiterhin hellwach und schnappt sich das Leder vor dem Angreifer.

Kegel spielt einen schönen Diagonalball auf Heider. Der versucht es dann mit einer Flanke. Die ist jedoch zu ungenau, sodass weder Schnellhardt noch Sané in der Mitte eine Chance haben an den Ball zu kommen.

Coach Hollerbach geht volles Risiko und nimmt bereits früh seinen letzten Wechsel vor. Mit Shapourzadeh kommt der nächste Offensivmann. Kann er den Ausgleich erzielen?

Die Störche schaffen es an ihre gute Abwehrarbeit der letzten Wochen anzuknüpfen und ermöglichen den Hausherren kaum Gelegenheiten. Die Kickers sind zweifellos engagiert, beißen sich aber an den Nordlichtern die Zähne aus.

Für die Gästefans gibt es angesichts der prallen Sonne eine willkommene Abkühlung, sie werden mit einem Wasserschlauch erfrischt.

Bei den Kickers ist es immer wieder der umtriebige Daghfous, der viel versucht, dem aber bislang das letzte Quäntchen Glück fehlt.

Karsanidis versucht es mit einem Schuss aus der Distanz. Der ist aber überhaupt kein Problem für Zentner, der die Kugel locker abfangen kann.

Bitter für Kiel, der starke Lewerenz fasst sich an den Oberschenkel und kann nicht weitermachen. Für ihn kommt Schäffler.

Gelbe Karte für Emanuel Taffertshofer (Würzburger Kickers)

Torschütze Lewerenz versucht für Entlastung zu sorgen, er zieht von links in die Mitte und zieht dann ab. Sein Flachschuss zischt aber deutlich am Kasten von Wulnikowski vorbei.

Die Kickers zeigen, dass sie die Partie mit aller Macht drehen wollen und schnüren die Gäste in deren Hälfte ein. In der Mitte ist Soriano sehr präsent und beschäftigt die Hintermannschaft der Störche. Zudem geben die eingewechselten Jabiri und Haller dem eigenen Offensivspiel neue Impulse.

Und diese zahlen sich direkt aus. Haller macht über den Flügel ordentlich Dampf, flankt von der rechten Seite halbhoch nach innen. Dort nimmt Soriano die Kugel mit viel Risiko volley und hämmert das Leder nur knapp über das Gehäuse.

Bernd Hollerbach war mit dem ersten Durchgang scheinbar alles andere als zufrieden und nimmt in der Pause gleich zwei Wechsel vor.

Und weiter geht's, die Kugel rollt wieder!

Halbzeitfazit:
Holstein Kiel führt zur Pause mit 1:0 gegen die Würzburger Kickers. Die Störche agierten dabei äußerst effizient und nutzten ihre wenigen Chancen zum Führungstreffer, ausgerechnet erzielt vom Ex-Würzburger Lewerenz. Dabei waren die Kickers in den ersten 30 Minuten eigentlich die bessere Mannschaft. Sie schafften es aber nicht sich wirklich hochkarätige Torchancen herauszuspielen, während der KSV nach einer halben Stunde eiskalt zuschlug. Danach zeigte sich die Mannschaft von Bernd Hollerbach durchaus geschockt und tat sich äußerst schwer ihre spielerisch Linie wieder zu finden, während Kiel mit der Führung im Rücken hinten konzentriert stand. Kurz vor der Pause gab es dann doch noch eine Chance für Fennell, dessen Schuss aber knapp am Pfosten vorbeirauschte. Die Kickers werden im Aufstiegsrennen im zweiten Durchgang sicherlich nochmal alles geben, es bleibt also spannend. Bis gleich!

Tatsächlich nochmal eine klasse Chance für die Hausherren: Fennell treibt das Leder durchs Mittelfeld und wird nicht richtig angegriffen. Dadurch kann er bis an den Sechzehner laufen und zieht dann mit links ab. Sein Schuss streicht nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei. Da war sie nochmal, die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich.

Die Kickers erhöhen noch einmal den Druck. Ein Querschläger vom fleißigen Daghfous landet eher zufällig bei Karsanidis, aber auch der trifft das Leder nicht richtig, wodurch die Kugel weit am Kasten von Zentner vorbeifliegt.

Es brechen die letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit an. Können sich die Kickers noch eine Chance auf den Ausgleich vor dem Pausentee erspielen?

Gelbe Karte für Eiður Sigurbjörnsson (Holstein Kiel)
Der Isländer foult auf der linken Seite Soriano, um einen schnellen Konter der Hausherren zu unterbinden.

Die Störche haben Rückenwind durch den Führungstreffer und sind nun klar am Drücker. Sie versuchen es immer wieder mit hohen Bällen in den Sechzehner. Die Hausherren scheinen unterdessen geschockt zu sein und müssen sich erst mal wieder sortieren.

Tooor für Holstein Kiel, 0:1 durch Steven Lewerenz
Die Störche gehen ausgerechnet durch den Ex-Würzburger und Aufstiegshelden Lewerenz in Führung! Heider legt einen langen Ball aus der eigenen Hälfte per Kopf auf Lewerenz ab. Der wackelt zwei Gegenspieler aus, die in dieser Szene nicht entscheidend in den Zweikampf kommen und haut den Ball dann aus halbrechter Position flach ins lange Ecke, ohne dass Wulnikowski eine Abwehrchance hat.

Zentner bewahrt sein Team mit einer Klasseparade vor dem Rückstand! Soriano kommt in der Mitte ziemlich frei zum Kopfball und platziert die Kugel ins linke Eck. Der Keeper der Gäste macht sich aber ganz lang und kratzt die Kugel von der Linie.

KSV-Keeper Zentner probiert es mal selbst mit der Spieleröffnung und schlägt einen langen Ball auf Heider. Der schafft es aber nicht von der Grundlinie aus Sané in der Mitte zu finden.

Wir warten weiterhin auf die ganz dicken Chancen, die angesichts der in den letzten Wochen gut stehenden Defensiven beider Teams wohl auch nicht unbedingt zu erwarten waren.

Gelbe Karte für Clemens Schoppenhauer (Würzburger Kickers)
Schoppenhauer sieht seine fünfte Gelbe und verpasst damit den letzten Spieltag. In einer etwaigen Relegation wäre er aber wieder mit dabei.

Die Hausherren erhalten einen Freistoß aus etwa 30 Metern. Daghfous steht bereit, läuft an und haut dann das Leder mit einem Gewaltschuss auf den Kasten von Zentner. Der Ball flattert ordentlich, Zentner schafft es aber dennoch die Kugel aus dem rechten Eck zu fischen.

Gelbe Karte für Maik Kegel (Holstein Kiel)
Kegel trifft Taffertshofer bei einem Klärungsversuch unglücklich mit dem Fuß am Kopf und sieht aufgrund des hohen Beins die Gelbe Karte. Taffertshofer muss daraufhin behandelt werden, kann aber mit einem Turban weiterspielen.

Sané wird an der Sechzehnerlinie gelegt, das Spiel läuft aber weiter. Heider erkennt seine Chance und sprintet in den Sechzehner. Er wird mit einem Chip-Pass von Schnellhardt klasse eingesetzt. Keeper Wulnikowski ist aber hellwach und schnappt sich das Leder bevor Heider an den Ball kommen kann.

Schnellhardt versucht es mit einer Einzelaktion, fasst sich ein Herz und zieht aus 20 Metern einfach mal ab. Sein Schuss fliegt allerdings einen guten Meter über den Querbalken, ohne dass Wulnikowski eingreifen muss.

Würzburg ist in der Anfangsphase das bessere Team, ohne sich ganz große Chancen herauszuspielen, die Kieler kommen allerdings langsam aber sicher besser in Fahrt.

Nun zeigen sich auch die Störche mal in der Offensive: Lewerenz findet im Strafraum Kegel mit einer hohen Hereingabe. Dem rutscht die Kugel aber über die Stirn, sodass der Ball klar am Tor vorbei segelt.

Gelbe Karte für Rico Benatelli (Würzburger Kickers)
Benatelli haut Nyarko im Mittelkreis um und sieht dafür zurecht früh im Spiel Gelb.

Diesmal sorgt eine Flanke für etwas mehr Gefahr, abermals vor dem Kasten der Kieler: Benatelli schlägt diese scharf nach innen, wo Soriano nur um Zentimeter am Ball vorbei rauscht.

Würzburg holt die erste Ecke der Partie heraus. Sigurbjörnsson kann die hohe Hereingabe zunächst klären. Die Hausherren kommen aber erneut an den Ball und schlagen eine Flanke in die Mitte. Diesmal ist aber Zentner zur Stelle und pflückt das Leder aus der Luft.

Wulnikowski und Sané machen in den Anfangsminuten direkt einmal Bekanntschaft: Der Keeper versucht mit dem Ball am Fuß den Stürmer ausstiegen zu lassen. Er legt die Kugel an ihm vorbei und schlägt ihn dann nach vorne. Sané versucht ihn dabei zu bedrängen und trifft den Schlussmann mit der Hand am Kopf. Daraufhin stehen beide Kontrahenten Stirn an Stirn, Schiedsrichter Welz kann die Lage aber schnell wieder beruhigen.

Die Kickers sind in den Anfangsminuten typischerweise zunächst einmal bestrebt hinten sicher zu stehen. Werden sie an ihren Lauf als beste Rückrundenmannschaft anknüpfen können?

Und los geht's, der Ball rollt in Würzburg!

Die Teams betreten den Rasen der flyeralarm Arena, während rote und weiße Luftballons in den Himmel über der Arena aufsteigen. Die Stimmung im bis auf den Gästeblock prall gefüllten Stadion ist klasse, man merkt um was es für die Kickers geht. Es ist also alles angerichtet für einen tollen Fußballnachmittag.

Die Partie leiten wird der bundesligaerfahrene Polizeibeamte Tobias Welz, gemeinsam mit seinen Assistenten Tobias Fritsch und Julius Martenstein.

Nachdem die Kieler in der Vorsaison erst in der Relegation um den Aufstieg gegen 1860 München gescheitert waren, konnten sie die Qualität in der aktuellen Spielzeit nicht halten und erlebten ein ständiges Auf und Ab. Zwischenzeitlich kamen sie sogar den Abstiegsplätzen bedrohlich nahe. Mittlerweile liegen sie aber mit 47 Punkten auf dem neunten Platz der Tabelle und können bereits für die nächste Saison in der 3. Liga planen. Besonders auffällig ist die starke Defensivarbeit der Nordlichter in den letzten sieben Partien. Sie haben in dieser Zeit nur einen (!) Gegentreffer kassiert und konnten zuletzt viermal in Folge zu Null spielen.

Für Holstein Kiel hingegen geht es heute zwar um nichts mehr, sie werden die Saison aber sicherlich ordentlich beenden und ihre jüngste Serie von ungeschlagenen Spielen fortsetzen wollen. Die Störche mussten schon seit sieben Partien den Platz nicht mehr als Verlierer verlassen und haben sich durch diesen Lauf endgültig aus den vom Abstieg bedrohten Tabellenregionen verabschiedet.

Garant für die starke Saison der Kickers ist und bleibt aber die Defensive. Das Team von Bernd Hollerbach konzentriert sich auf dessen eigene Kernkompetenzen als aktiver Spieler und hat erst 24 Gegentore kassiert. Damit verfügt Würzburg über die zweitbeste Defensive der 3. Liga. Lediglich Aue (21 Gegentore) steht hinten noch besser. Diese konzentrierte Abwehrarbeit zahlt sich aus, stehen doch Aue und Würzburg trotz vergleichsweise wenig erzielten Toren auf dem zweiten und dritten Tabellenplatz.

Die Kickers befinden sich seit Wochen in einer ganz starken Verfassung, sind seit zehn Spielen ungeschlagen und konnten in acht dieser zehn Partien einen Sieg einfahren. Nachdem in der Hinrunde die Offensive noch arg gestottert hatte, läuft es mittlerweile auch vorne besser. Der FWK hatte in der Hinrunde nur überschaubare 13 Treffer erzielt. Alleine in den letzten zehn Spielen gelangen ihm nun 18 Treffer.

Bernd Hollerbach hat bei seinem Heimatverein bislang super Arbeit geleistet und diesen bereits im ersten Jahr nach seiner Amtsübernahme aus der Regionalliga Bayern in die 3. Liga geführt. Nun steht der ehemalige beinharte Defensivspieler sogar vor dem direkten Durchmarsch in die zweithöchste deutsche Spielklasse.

Würzburg spielt eine überragende Rückrunde und hat sich sukzessive nach vorne gearbeitet, mittlerweile sogar bis auf den dritten Platz der Tabelle. Wenn sie heute gegen Kiel gewinnen, werden sie sicher in der Relegation auflaufen. Da sie momentan nur vier Punkte hinter Aue liegen, können sie eventuell sogar noch einen direkten Aufstiegsplatz angreifen.