Fazit:
Holstein Kiel fährt einen ganz wichtigen Sieg gegen den MSV Duisburg ein und beendet seine Miniserie durch einen 2:0-Erfolg gegen den Spitzenreiter. Die Meidericher waren über die gesamte Spielzeit ebenbürtig und dominierten das Geschehen vor allem zu Beginn des zweiten Durchgang, verwerteten einmal mehr ihre Chancen aber nicht und bleiben im vierten Spiel nacheinander ohne eigenen Treffer. Im Gegensatz dazu nutzte der KSV seine Gelegenheiten und traf nach der 1:0-Halbzeitführung mitten hinein in die Drangphase der Gäste. Hinten heraus sicherten die Störche den Erfolg mit kompakter Defensivarbeit ab und springen zwischenzeitlich auf den sechsten Tabellenplatz. Nächste Woche reisen die Norddeutschen zum 1. FSV Mainz 05 II, Duisburg steht zunehmend unter Druck und muss gegen Rot-Weiß Erfurt punkten, um die Pole Position zu halten. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Da wären es fast drei gewesen. Nachdem Herrmann über den rechten Korridor bis an die Grundlinie vorgedrungen war, gibt er flach in den Rückraum, von wo aus Schindler das Gehäuse denkbar knapp verfehlt. Rechts rauscht die Kugel vorbei. Derweil läuft bereits die eine Minute betragende Nachspielzeit.

Noch einmal ein Wechsel taktischer Natur: Mathias Fetsch übernimmt in den letzten Zügen der Partie für Dominick Drexler und soll in der Crunchtime helfen, die Zwei-Tore-Führung zu halten.

Da Halle und Osnabrück jeweils zurück liegen, könnte sich der KSV zumindest vorübergehend auf Platz sechs vorschieben. Ein Sieg gegen den Tabellenführer wäre nach den unruhigen letzten Wochen zudem ein ganz wichtiger Erfolg.

Fünf Minuten sind ohne Nachspielzeit noch zu absolvieren und der MSV braucht dringend ein Tor, will er hier nochmal so etwas wie Spannung aufkommen lassen. Allerdings steht Kiel über einen Großteil der Spieldauer so kompakt, als dass ein Treffer derzeit nicht unbedingt in der Luft liegt.

Kiel nutzt die Unterbrechung zur zweiten Auswechslung: Arne Sicker übernimmt für Steven Lewerenz.

Gelbe Karte für Stanislav Iljutcenko (MSV Duisburg)
Iljutcenko muss hinten aushelfen, kann sich aber nur eines Fouls behelfen. All solche Aktionen nutzen vor allem der KSV, die dadurch Zeit gewinnt.

Ilia Gruev zückt die letzte Waffe und schickt mit Kingsley Onuegbu einen weiteren schnellen Frontspieler ins Getümmel. Für Ahmet Engin ist der Abend unmittelbar nach seiner Gelben Karte beendet.

Gelbe Karte für Ahmet Engin (MSV Duisburg)
Da ist Engin mit der Gelben Karte noch gut bedient. Der Wiegel-Ersatz geht nur in die Beine. Der fällige Freistoß ist für den aufgerückten Schmidt gedacht, doch der rauscht an der Kugel vorbei.

Duisburg braucht eine Lösung, findet aber weiter keine. Die Neongrünen machen genauso weiter, wie bisher und spielen weiter konsequent auf das Tor von Kenneth Kronholm. Dabei kommt bis dato aber noch nichts zählbares heraus. Auch Tuğrul Erats Direktabnahme nach Missverständnis der Störche rauscht über den Querbalken.

Nächster Wechsel der Gäste: Tim Albutat hat vorzeitig Feierabend, Barış Özbek darf nach seiner langen Sperre für seinen Ausraster im Spiel gegen die Sportfreunde Lotte erstmals wieder ran.

Das ist natürlich richtig bitter für die Meidericher, die im zweiten Durchgang konsequent am Drücker waren, sich in der Zuordnung des Eckballs aber einfach zu naiv angestellt haben und jetzt vor einer ungleich schwereren Aufgabe stehen. Zwei Tore im Holstein-Stadion in 15 Minuten wett zu machen, ist ein richtiges Brett.

Klar, dass der Tabellenführer jetzt reagiert und mit Stanislav Iljutcenko einen weiteren Offensivmann auf das Grün schickt. Dafür geht der ohnehin schon gelb vorbelastete Marvin Dausch vom Feld.

Tooor für Holstein Kiel, 2:0 durch Christopher Lenz
Mitten in die Drangphase des MSV hinein trifft der KSV zum 2:0! Der aufgerückte Linksverteidiger nimmt mit seiner Ecke von rechts genau Maß und trifft ins lange Eck! Flekken fliegt hinterher, kann aber nichts ausrichten. Irres, wenn auch glückliches Tor!

Gelbe Karte für Dustin Bomheuer (MSV Duisburg)
Bomheuer kann Lenz nur mit einer unfairen Grätsche von hinten stoppen und sieht folgerichtig die dritte Gelbe der laufenden Spielzeit.

Holstein verbarrikadiert sich mit allen Feldspielern in der eigenen Hälfte, der Strafraum ist denkbar gut bewacht. Viel mehr kommt von der KSV derzeit nicht - ob das das richtige Mittel ist, um die Führung in den nächsten 25 Minuten zu halten?

Aktuell passiert rund um die Strafräume herzlich wenig. Holstein hat scheinbar keine Kraft mehr, die Meidericher stärker unter Druck zu setzen. Dem MSV fehlen hingegen schlicht die Ideen, das Tor herbeizuführen. So sind Torabschlüsse, wie wir sie im ersten Durchgang quasi permanent zu sehen bekamen, aktuell Mangelware.

Nichts Neues im Norden. Duisburg schiebt die Kugel durch die eigenen Reihen, kann aber gegen die konzentrierte Kieler Verteidigung keine Räume erzwingen und läuft weiter dem Rückstand hinterher.

Die KSV stellt um: Nach einer Stunde ist der Arbeitstag für den bisher einzigen Torschützen, Marvin Ducksch, beendet. Nach seinem Treffer war der Angreifer blass geblieben und weicht nun für Niklas Hoheneder. Dafür rückt Dominick Drexler ins Sturmzentrum.

Aus etwa 30 Metern Entfernung gibt es den nächsten ruhenden Ball für die heute in neongrün auftretenden Zebras. Schmidt hatte Brandstetter gefoult, nun nimmt Janjić sich der Sache an - aus dieser Entfernung war der direkte Versuch jedoch die falsche Entscheidung. Die Pille rauscht deutlich über den Kasten.

"Auf geht's Holstein schießt ein Tor" hallt es von den Rängen, doch die Realität auf dem Rasen sieht in den letzten Minuten anders aus. Dort ist es der MSV, der mit aller Macht seinen Gegner einkesselt und auf den mittlerweile verdienten Ausgleichstreffer drängt. Holstein wirkt lange nicht mehr so zielstrebig wie im ersten Durchgang.

Duisburg erhöht die Schlagzahl. Zlatko Janjić nimmt eine halbhohe Hereingabe am Elfmeterpunkt elegant an, dreht sich gekonnt um sich selbst und zieht dann ab - Patrick Herrmann wirft sich gerade noch in den Schuss und verhindert den Ausgleich!

Duisburg hat den Gegner nun auf dem Tablett vor sich, legt ihn sich aber immer noch zurecht, ohne letztlich erfolgreich zum Abschluss zu kommen. Es könnte für die Meidericher bis zum Schluss ein Geduldsspiel werden.

Die Teams bieten den Fans an der Kieler Förde weiterhin den rassigen, von guten Ideen durchzogenen Kick der ersten Hälfte. In beiden Richtungen ist der nächste Treffer möglich.

Und Kiel findet die direkte Antwort, doch Ducksch ist zu eigensinnig! Der Torschütze wird in die Schnittstelle geschickt und läuft über halblinks auf Flekken zu. Lewerenz war in der Mitte komplett blank gewesen und hätte nur einschieben brauchen, doch der Stürmer entscheidet sich für den Schuss aus 13 Metern und schiebt das Leder genau in die Arme des Keepers.

Kaum sagt man es! Einmal mehr ist es Brandstetter, der den Ausgleich auf dem Fuß hat. Über rechts rollt die Tormaschine des MSV an und der Ex-Kieler Schnellhardt zieht die Zügel an. Von rechts spielt er flach in den Strafraum, wo Brandstetter mutterseelenallein gelassen wird und die Pille dennoch knapp neben den Pfosten setzt.

Und das wird umso wichtiger mit Blick auf die anderen Partien. Der 1. FC Magdeburg hat sein Duell am frühen Abend bei der Reserve des Bundesligisten Werder Bremen nämlich mit 1:0 gewonnen und wäre - im Falle einer Niederlage des MSV - auf zwei Punkte dran am Tabellenführer. Will die Mannschaft von Ilia Gruev das verhindern, muss hier noch was passieren.

Fünfmal konnte der MSV nach einem Rückstand in dieser Saison zumindest noch punkten, in den letzten Spielen taten sich die Kicker aus dem Ruhrgebiet aber extrem schwer, das Runde ins Eckige zu befördern. Mal schauen, was ihnen gegen die so stabile KSV-Defensive noch einfällt.

Weiter geht es! Wir freuen uns auf eine packende zweite Halbzeit im Holstein-Stadion und wünschen weiter viel Spaß!

Halbzeitfazit:
Holstein Kiel führt nach 45 gespielten Minuten 1:0 gegen den Tabellenführer vom MSV Duisburg. Die Gastgeber begannen im Vergleich zur letzten Woche deutlich formverbessert und suchten ihr Glück mit schnellem Flügelspiel. Dieser forsche Start wurde bereits nach dreizehn Minuten belohnt, als Marvin Ducksch die Norddeutschen in Führung brachte. Erst nach etwa zwanzig Minuten bekamen die Meidericher ihre linke Abwehrseite besser unter Kontrolle und legten damit auch Holsteins effektivsten Hebel lahm. In der Folgezeit übernahm der MSV die Spielkontrolle und hatte durch Brandstetters Pfostentreffer die große Chance zum Ausgleich auf dem Fuß. In einem insgesamt schnelllebigen Fußballspiel kam jedoch auch die KSV immer wieder in gefährliche Kontersituationen, auch wenn der MSV hinten heraus nah dran war am 1:1. So flott kann es gerne weiter gehen, bis gleich!

Gelbe Karte für Dominic Peitz (Holstein Kiel)
Jetzt erwischt es auch den ersten Kieler. Dominic Peitz legt Zlatko Janjić und sieht bereits die elfte Verwarnung in dieser Saison.

Gelbe Karte für Zlatko Janjić (MSV Duisburg)
Die hängende Spitze des MSV ist diesmal defensiv gefordert und foult zentral vor der eigenen Strafraumgrenze. Damit sieht er den nächsten Karton. Immerhin aus Sicht des MSV setzt Bieler den gefährlichen Freistoß gut zwei Meter über den Querbalken.

Flekken hält das 0:1. Der Keeper der Meidericher ist wieder mehr gefordert, muss gegen den im Konter anlaufenden Lewerenz, der aus spitzem Winkel von links abschließt, die Hand ausfahren! Für Duisburg wird es entscheidend sein, nicht vor der Halbzeitpause noch den zweiten Treffer zu kassieren.

Die Duisburger versuchen es weiter, haben jetzt deutlich mehr vom Spiel und lassen den Ball immer souveräner durch die eigenen Reihen laufen. In den entscheidenden Räumen macht die KSV aber alles dicht und lässt die Gäste nur selten in die gefährliche Zone kommen.

Was geht noch im ersten Durchgang? So flott wie das Duell bisher von statten geht, kann von einem sicheren Vorsprung der Hausherren nicht die Rede sein. Kann der MSV das Duell noch vor dem Pausentee auf Null stellen?

Wir biegen auf die Zielgeraden der ersten Halbzeit ein und die Gastgeber halten die frühe Führung aufrecht. Allerdings ist das Tempo in der Offensive in den letzten zehn Minuten abhanden gekommen, der MSV hat das Spielgeschehen immer besser im Griff und hält Holstein deutlich besser vom Tor weg als noch in der Anfangsphase.

Gelbe Karte für Martin Dausch (MSV Duisburg)
Diese Karte hatte sich abgezeichnet. Eben noch für sein hartes Einsteigen ermahnt, verhindert Dausch jetzt das schnelle Ausführen eines KSV-Freistoßes. Dafür sieht der 31-Jährige die erste Karte des Duells.

Und da gibt es prompt die nächste Ecke. Doch so richtig Gefahr kann Duisburg nach ruhenden Bällen nicht entfalten. Nach einigen Kopfbällen aus dem Strafraum heraus und zurück bekommt die KSV das Leder schließlich geklärt.

Gute Freistoßsituation. Herrmann wird auf dem rechten Flügel zu Fall gebracht und Dausch bekommt eine letzte Ermahnung ausgesprochen. Der fällige Freistoß nahe der Strafraumlinie wird jedoch kläglich vergeben: Lenz' Schuss wird abgeblockt und den zweiten Versuch bekommt Bieler nicht unter Kontrolle. Schon geht es in die andere Richtung.

Bei allem Zug zum dort sind auf beiden Seiten auch einige Stockfehler und Ungenauigkeiten im Passspiel zu beobachten. Dadurch ergeben sich viele Räume und ebenso viel Unruhe.

Simon Brandstetter scheitert am Innenpfosten! So einen Fehlpass darf sich Christopher Lenz in der eigenen Abwehr nicht erlauben. Der Defensivmann spielt auf Höhe der Strafraumgrenze genau in die Füße des quirligen Offensivspielers. Dieser nimmt in Windeseile Maß und hat Pech, dass das Leder vom rechten Innenpfosten nach außen abprallt.

Der deutsche Meister von 1912 bietet dem angeschlagenen Tabellenführer Paroli und spielt in der ersten knappen halben Stunde auf Augenhöhe mit dem MSV. Die Männer von der Wedau haben noch kein Mittel gefunden, um die Norddeutschen dauerhaft unter Druck setzen zu können.

Janjić versucht seit dem Gegentreffer zunehmend, die Spielkontrolle zu übernehmen und dirigiert Engin auf dem rechten Flügel - es gibt immerhin die nächste Ecke für den MSV. Und die hat es mal in sich: Zwar kann die KSV die Kugel klären, doch der zweite Ball landet satte 35 Meter vom Torgehäuse weg auf dem Fuß von Dausch, der einfach mal draufhaut. Was zunächst nach einem optimistischen Abschluss ausschaut, wird richtig gefährlich, weil sich die Kugel gefährlich senkt und von Kronholm über die Latte gelenkt werden muss. Die nächste Ecke verpufft wirkungslos.

Auch nach über zwanzig gespielten Minuten bleibt die Partie flott und geht schnell hin und her. Beide Mannschaften haben scheinbar keine Lust auf Ballgeschiebe im Mittelfeld und suchen den direkten Weg zum Tor, die KSV hat wegen des frühes Tores leichte Vorteile zu verzeichnen.

Dennoch: Wenn der Tabellenführer mal nach vorne kommt, wirkt es jedes Mal so, als könnten die Zebras aus dem Stand heraus Gefahr entfachen. Brandstetter wird nach viel Kleinklein soeben im Strafraum frei gespielt und fordert Kronholm, steht dabei allerdings im Abseits und wird im Nachhinein zurückgepfiffen. Dennoch stark, wie sich der MSV im Gewusel durchgesetzt hatte.

Die Fans im Holstein-Stadion sind nach der Osnabrück-Pleite mit der Reaktion ihrer Mannschaft zufrieden und sorgen für gute Stimmung auf den Rängen. Und die KSV versucht es weiter mit schnellem Passpiel, vor allem über die rechte Seite geht in der Anfangsphase viel.

Die Führung der Blau-Weißen ist nach einer Viertelstunde verdient, weil die Gastgeber mutiger wirken und immer wieder versuchen, das Spiel über die Flügel schnell zu machen. Der MSV sucht die direkte Antwort, scheitert aber noch am letzten Pass, sodass bisher vor allem Distanzschüsse das Mittel der Gäste sind.

Tooor für Holstein Kiel, 1:0 durch Marvin Ducksch
Die Störche führen! Nach einem Missverständnis der Gäste wird Schindler über rechts auf die Reise geschickt. Einmal mehr schlägt er eine schnittige Flanke an den langen Pfosten, wo Bieler ein gutes Auge für den Mitspieler beweist und mit der Rübe noch einmal in die Mitte ablegt. Diesmal findet er Ducksch, der sich mit dem satten Linksschuss in die lange Ecke bedankt und die Gastgeber in Front bringt. Es ist das erste Tor des ehemaligen Dortmunders und Paulianers im Störche-Dress!

Aber die besseren Schusspositionen erspielt sich der MSV. Erat zieht aus 18 Metern mit dem Vollspan ab und holt die nächste Ecke für die Ruhrgebietler heraus. Diese schlägt Janjić schließlich gefühlvoll an den Fünfmeterraum, wo Brandstetter aber keinen Druck hinter die Murmel bekommt und sie über den Kasten setzt.

Feines Auge! Drexler schickt Schindler mit seinem starken Füßchen auf halbrechts in den Strafraum, doch der 26-Jährige wird noch rechtzeitig abgedrängt, ehe er von außen auf Ducksch querlegen kann. Munterer Auftakt im hohen Norden, wobei die Gastgeber einen Tick spritziger wirken.

Klasse Einzelaktion! Lewerenz zündet auf links den Turbo und dringt bis auf Höhe des Sechzehners durch, verpasst aber das exakte Zuspiel auf den im Zentrum positionierten Ducksch. Dennoch starker Antritt des Rechtsaußen.

Die Nordlichter sind im Vergleich zur Auswärtsfahrt nach Osnabrück deutlich besser im Match und nehmen jeden Zweikampf an. Diesmal bekommen sie den ehemaligen Kieler Schnellhardt aber nicht unter Kontrolle und müssen den nächsten Abschluss aus der zweiten Reihe hinnehmen. Kronholm hat mit dem Distanzversuch letztlich keine Probleme und begräbt die Kugel unter sich.

Jetzt meldet sich auch der MSV im Spiel an. Zlatko Janjić kann im Zentrum unbedrängt Boden gut machen und peilt das Torgehäuse an, doch auch sein Schuss wird abgefälscht. Die anschließende Ecke wird wegen Offensivfouls abgepfiffen.

Diese wird kurz auf Drexler ausgeführt und der MSV schwimmt direkt zu Beginn des Duells mal so richtig. Zwar wird Drexlers Versuch abgeblockt, doch auch der zweite Ball landet bei den Störchen. Bieler versucht es schließlich aus der Distanz und zwirbelt das Leder letztlich deutlich über den Kasten.

Die ersten Aktionen gehören den Gastgebern. Schindler tankt sich über rechts durch und gibt in die Mitte, wo Blomeyer zur ersten Ecke des Matches klärt...

Den Zebras fehlt weiterhin Nico Klotz mit einem Bänderanriss, Andy Wiegel fehlt zudem nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Während die Gäste mächtig rotieren, wechselt die KSV lediglich zweimal durch: Dominic Peitz und Rafael Czichos kehren nach abgesessenen Gelb-Sperren zurück in die erste Elf.

Und ab dafür! Das Duell der Traditionsvereine läuft. Holstein hat die Partie von rechts nach links eröffnet.

Zwei Teams, die sich nach den jüngsten Enttäuschungen schnellstmöglich schütteln wollen und eine negative Stimmung gar nicht erst zulassen möchten. Störchen oder Zebras? Wem gelingt der Befreiungsschlag? In gut zehn Minuten wissen wir mehr, wenn das Duell im Holstein-Stadion eröffnet wird.

Schiedsrichter des Duells ist Sören Storks. Der 28-Jährige hauptberufliche Jurist ist in seiner fünften Saison in der Dritten Liga tätig und trifft heute zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit auf Störche und Zebras. Dabei wird er von Fabian Maibaum und Philipp Hüwe an den Seitenlinien unterstützt.

Der ehemalige Kieler hat viele lobende Worte für Holstein übrig und attestiert der KSV, nach dem MSV die spielerisch beste Mannschaft der Liga zu sein. "Ich denke, dass es ein Duell auf Augenhöhe wird. Wir wissen aber auch, dass es sehr schwierig wird uns zu schlagen, wenn wir wieder an unsere 100 Prozent-Grenze gehen", weiß Schnellhardt seinen Ex-Verein zu analysieren.

Umso besser, dass keine Zeit bleibt, lange darüber nachzudenken. Unmittelbar nach der Heimpleite gegen Wiesbaden lenkte Cheftrainer Ilia Gruev den Fokus auf den hohen Norden: "Wir müssen das Spiel jetzt schnell abhaken. Es ist wichtig, dass unsere Mannschaft eine Reaktion zeigt und gegen Kiel deutlich besser spielt und ein besseres Ergebnis erzielt", nahm Gruev seine Jungs in die Pflicht. Auch Fabian Schnellhardt sprach davon, den "Patzer ausbügeln" zu wollen. "Ich kann auf jeden Fall versichern, dass wir alles geben werden, um die drei Punkte wieder mit nach Duisburg zu bringen", so der zentrale Mittelfeldmann.

An der Tabellenspitze schien lange die einzige Frage zu sein, wer sich hinter dem MSV den zweiten Platz einheimst. Zu konstant trat die Duisburger Mannschaft in dieser Spielzeit auf, als dass ihr jemand die Pole Position streitig machen könnte. Allerdings ist seit drei Spielen komplett der Wurm drin bei den Zebras: Nach zwei torlosen Unentschieden kassierten die Ruhrpottler am vergangenen Wochenende gegen den SV Wehen Wiesbaden die dritte Saisonniederlage und liegen nur noch fünf Punkte vor Verfolger 1. FC Magdeburg.

An der Bremer Brücke wurde der Ausfall von Dominic Peitz und Rafael Czichos zum Verhängnis für den KSV, der nicht in die Zweikämpfe kam und verdientermaßen 1:2 unterlag. Zwar hätten die Gäste nach dem Anschlusstreffer durchaus auch den Ausgleich erzielen können, blieben insgesamt aber hinter den eigenen Erwartungen zurück und gingen letztlich ohne Zähler vom Platz. "Die Art und Weise, wie dieses Ergebnis entstanden ist, enttäuscht uns. Wir wussten, was auf uns zukommt, waren vorbereitet. Doch Osnabrück hat uns mit seiner Zweikampfüberlegenheit in der ersten Halbzeit entscheidend den Schneid abgekauft. Das ist das Einzige, was du als Trainer nicht beeinflussen kannst", konstatierte KSV-Coach Markus Anfang.

Die englische Woche steht ins Haus und im hohen Norden geht es tierisch zu, wenn das Duell "Störche gegen Zebras" angepfiffen wird. Dabei wird der Gastgeber froh sein, endlich wieder zu Hause antreten zu dürfen. Denn mit den eigenen Fans im Rücken konnten die Störche sieben ihrer zwölf Duelle gewinnen, nur zwei Matches gingen verloren, dreimal setzte es eine Punkteteilung. Auswärts setzte es hingegen viele Enttäuschungen – die letzte am vergangenen Spieltag gegen den VfL Osnabrück.