Fazit:
Während die Konkurrenz aus Magdeburg und Köln patzt, setzt sich der SC Paderborn mit 3:0 gegen den VfR Aalen durch und krönt dadurch einen perfekten Spieltag! Die Elf von Steffen Baumgart legte engagiert los und ging schon in der 10. Minute per Elfmeter durch Massih Wassey in Führung. Mit der Zeit ließen sich die Ostwestfalen jedoch den Schneid abkaufen, Aalen organisierte sich in der Defensive besser und hatte vor allem in den Minuten vor und nach dem Seitenwechsel einige Hochkaräter. Erst mit der Einwechslung von Sven Michel nach einer knappen Stunde konnte der SCP wieder Fahrt aufnehmen, Dennis Srbeny (79.) und der eingewechselte Torjäger (87.) sorgten in der Schlussphase für die Entscheidung und den insgesamt zu hoch ausgefallenen 3:0-Endstand.

Um ein Haar legen die Hausherren noch einen drauf! Ritter, Michel, Srbeny und Stingl spielen sich das Leder zu wie auf der Konsole. Um ein Haar verpasst Michel eine Hereingabe von Stingl am linken Pfosten!

Tooor für SC Paderborn 07, 3:0 durch Sven Michel
Der Spitzenreiter macht den Deckel drauf! Einen langen Ball aus der eigenen Hälfte leitet Dennis Srbeny am linken Strafraumeck direkt zum in der Mitte lauernden Sven Michel weiter, der die Kugel gegen die Laufrichtung des herauseilenden Keepers ins linke Eck spitzelt.

Doch aufgepasst: Am letzten Spieltag lag der VfR Aalen mit 0:2 gegen den FSV Zwickau hinten und holte durch Treffer in der 87. und 90. Minute noch einen Punkt.

Es sieht nicht so aus, als würden sich die Gäste in der Schlussphase noch einmal aufbäumen. Die Elf von Peter Vollmann muss sich vorwerfen lassen, ihre Chancen vor dem zweiten Gegentreffer nicht genutzt zu haben.

Gelbe Karte für Thomas Geyer (VfR Aalen)
Der Verteidiger sieht für ein hartes Einsteigen an der Seitenlinie Dunkelgelb. Marlon Ritter schreit auf und rutscht in die Werbebande.

Tooor für SC Paderborn 07, 2:0 durch Dennis Srbeny
Der SCP sorgt für die Vorentscheidung! Dennis Srbeny nutzt einen Ballverlust von Patrick Schorr konsequent, leitet den Angriff selbst ein und spielt auf die rechte Strafraumkante zum mitgelaufenen Matthias Stingl. Der junge Bayer scheitert mit einem halbhohen Schuss an Daniel Bernhardt, der das Leder aber nur nach vorne abwehren kann. Dennis Srbeny steht goldrichtig und schiebt aus zentraler Position ins rechte Eck ein.

Doch jetzt verliert Robin Krauße im Mittelfeld leichtfertig den Ball. Matthias Morys dringt mit einem seiner schnellen Dribblings über den linken Flügel vor, bleibt erst mit einer ersten Hereingabe an einem Verteidiger hängen und findet mit einem zweiten scharfen Ball in die Mitte keinen Abnehmer.

Eine Viertelstunde ist noch zu spielen. Der SC Paderborn befindet sich nun wieder besser in der Partie und lässt längst nicht mehr so viele Chancen zu wie in der Phase vor und nach dem Seitenwechsel.

Aus dem Nichts hat Sven Michel eine Riesenchance auf die Vorentscheidung! An der Sechszehnerkante steckt Dennis Srbeny das Leder stark zum Goalgetter durch, der es gegen den herauseilenden Keeper mit einem Chip ins rechte Eck probiert. Die Kugel kullert nur knapp am rechten Pfosten vorbei!

Gelbe Karte für Torben Rehfeldt (VfR Aalen)
Der ehemalige Bremer zupft einen Blau-Schwarzen von hinten am Trikot, auch bei der siebten Verwarnung der Partie liegt der Unparteiische richtig.

Gelbe Karte für Matthias Stingl (SC Paderborn 07)
Der gebürtige Deggendorfer steigt seinem Gegenspieler auf den Fuß und holt sich für sein übermotiviertes Einsteigen seine erste Gelbe Karte im Profibereich ab.

Ben Zolinski macht Platz für den 19-jährigen Verteidiger Matthias Stingl, der heute erst seinen dritten Drittligaeinsatz bestreitet.

Der VfR Aalen holt einen Eckball heraus, der Standard mündet allerdings in einen Paderborner Konter. Die Einwechslung von Michel hat dem SCP gut getan, über den Torjäger geht es schnell nach vorne.

Immerhin kommt Ritter nun mal zum Abschluss. Sein gefühlvoller Schlenzer segelt aber nicht wie geplant in das rechte Winkeleck, sondern genau auf Daniel Bernhardt.

Sven Michel organsiert den ersten Paderborner Angriff seit langem und legt auf den linken Flügel raus zu Marlon Ritter. Doch es läuft einfach nicht mehr beim SCP - dem 23-Jährigen verspringt das Leder.

Gelbe Karte für Dennis Srbeny (SC Paderborn 07)
Den Aalener Versuch, einen Freistoß postwendend auszuführen, verhindert Dennis Srbeny. Der Angreifer stellt sich direkt vor den Ball und wird dafür umgehend verwarnt.

Natürlich bemerkt auch Steffen Baumgart, dass die knappe Führung seiner Mannschaft arg gefährdet ist. Neun-Tore-Mann Sven Michel soll nun für mehr Entlastung in der Offensive sorgen.

Sebastian Vasiliadis macht sich auf den Weg nach vorne, Christian Strohdiek stellt sich ihm aber dazwischen. Felix-Benjamin Schwermer lag bis jetzt immer richtig, doch den Verteidiger hätte er für das taktische Foul verwarnen müssen.

Der VfR Aalen ist drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen! Nun findet Matthias Morys mit einem Heber auf den zweiten Pfosten Mattia Trianni, der mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel am Schlussmann scheitert.

Gelbe Karte für Jamilu Collins (SC Paderborn 07)
Der 23-Jährige, der lange Zeit im kroatischen Fußball unterwegs war, begeht zum wiederholten Male ein unnötiges Foul und sieht den gelben Karton.

Jetzt ist Matthias Morys dank eines blitzschnellen Antritts frei durch und versucht es aus ähnlicher Position. Der Angreifer visiert das lange Eck an, der Keeper ist aber zur Stelle und wirft sich in den Flachschuss.

Doch es ist der Aalener Rico Preißinger, der die erste nennenswerte Chance der zweiten Hälfte zu verbuchen hat! Der defensive Mittelfeldspieler dringt durch einen Doppelpass und etwas Dusel in den gegnerischen Sechszehner ein und hält drauf, sein Schuss aus halblinker Position landet aber im Außennetz!

Jamilu Collins steht gleich zwei Mal im Blickpunkt. Erst hat der Nigerianer Glück, für ein grobes Foul nicht verwarnt zu werden, dann holt er auf der linken Außenbahn immerhin einen Einwurf heraus.

Es geht weiter. Die Gastmannschaft sucht sofort wieder den Weg nach vorne, eine erste Hereingabe von Matthias Morys landet aber in den Armen von Daniel Bernhardt.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führt der SC Paderborn erwartungsgemäß mit 1:0 gegen den VfR Aalen. Die Mannschaft von Steffen Baumgart startete engagiert in die Partie und erzielte schon in der zehnten Minute vom Elfmeterpunkt den Führungstreffer durch Massih Wassey. In der Folge fanden die Gäste jedoch immer besser ins Spiel, konnten die Offensivakteure des SCP durch die Umstellung auf eine Fünferkette in Schach halten und kamen in der Schlussphase des ersten Durchgangs zu eigenen Chancen. Der Elf von Peter Vollmann fehlte zwar das Glück im Abschluss, doch der bisherige Spielverlauf macht den Ostalbstädtern Hoffnung für die zweiten 45 Minuten.

Beide Mannschaften wollen sich vor dem Seitenwechsel noch mindestens eine gute Chance erspielen. Im Moment stellt aber immer noch ein Abwehrbein dazwischen und verhindert den entscheidenden Pass.

Auch die Hausherren hoffen vor dem Seitenwechsel noch auf einen Treffer. Jamilu Collins flankt von links auf den langen Pfosten, wo Marlon Ritter mit dem Schädel zu Ben Zolinski weiterleitet. Aus wenigen Metern bringt der gebürtige Berliner einen wuchtigen, aber zu unplatzierten Kopfball auf den Kasten.

Gelbe Karte für Maximilian Welzmüller (VfR Aalen)
Der Mittelfeldmotor wird für ein taktisches Foul verwarnt.

Aalen kommt dem Ausgleich immer näher. Beim ruhenden Ball von der rechten Seite verschätzt sich Leopold Zingerle. Gerrit Wegkamp geht mit dem Kopf hin, trifft das Tornetz aber nur von oben.

Die Begegnung ist kurz unterbrochen, da Felix Herzenbruch behandelt werden muss. Sobald der Außenverteidiger wieder einsatzbereit ist, steht ein Eckball für den VfR an.

Die Gäste haben eine weitere Riesenchance! Gerrit Wegkamp spielt von der rechten Seite einen Bodenpass auf den im Rückraum postierten Sebastian Vasiliadis, der das Laufduell gegen seinen Manndecker gewinnt und aus zehn Metern mit einem Flachschuss den kurzen Pfosten trifft, von wo das Leder zurück in das Feld prallt!

Der VfR kontert! Auf einmal geht es ganz schnell. Rico Preißinger dringt über links in den Sechszehner ein und bringt eine halbhohe Hereingabe auf den rechts postierten Mattia Trianni. Der 24-Jährige nimmt die scharfe Flanke direkt, bringt das Leder aus spitzem Winkel aber nur im Außennetz unter.

Folgerichtig gibt es Ecke von der gegenüberliegenden Seite. Diesmal führen die Hausherren kurz aus, der flache Abschluss von Marlon Ritter kullert aber am kurzen Pfosten vorbei.

Auf der rechten Außenbahn holt Ben Zolinski einen Eckball heraus. Massih Wassey führt aus und zwingt Daniel Bernhardt mit einer scharfen Hereingabe direkt vor den Kasten zu einer Glanzparade!

Seit der VfR Aalen vor einer Viertelstunde auf Fünferkette umgestellt hat, kann der SC Paderborn kaum noch für Gefahr sorgen. Allerdings bekommen auch die Ostalbstädter im Angriff nicht viel zu Stande.

Endlich senden die Hausherren mal wieder ein Lebenszeichen. Ben Zolinski legt von der rechten Seite rüber zu Dennis Srbeny, der sich in zentraler Position an seinem Manndecker vorbeidreht und direkt abzieht. Der satte Schuss aus mittlerer Distanz rauscht knapp am rechten Winkeleck vorbei!

Gerrit Wegkamp probiert es mal im Alleingang! Der ehemalige Düsseldorfer lässt zwei nur hinterherschauende Verteidiger stehen und zieht aus rund 20 Metern ab, die Kugel rauscht aber einen halben Meter über die Querlatte.

Die Kugel rollt über die Seitenlinie zu Peter Vollmann, doch dem Aalener Chefcoach verspringt der Ball. Paderborns Coach Steffen Baumgart wäre das wahrscheinlich nicht passiert.

Der VfR kann das Geschehen nun mal über längeren Zeitraum in die Paderborner Hälfte verlagern. Eine flache Hereingabe von Sebastian Vasiliadis wird aber postwendend aus der Gefahrenzone gebolzt.

Jetzt kehrt zum ersten Mal ein wenig Ruhe in die Partie ein. Vieles spielt sich nun im Mittelfeld ab, nicklige Fouls unterbrechen immer wieder den Spielfluss.

Die erste Viertelstunde ist gespielt. Der SC Paderborn beginnt mit viel Tempo, liegt bereits mit einem Treffer in Front und pocht schon früh auf die Vorentscheidung. Allerdings haben die Gäste mit der Chance von Trianni bereits bewiesen, dass auch sie für Gefahr sorgen können.

Gelbe Karte für Matthias Morys (VfR Aalen)
Der Ball war längst weg, trotzdem tritt Matthias Morys seinem Gegenspieler noch in die Hacken. Durch seine fünfte Gelbe Karte wird der Routinier gegen Bremen II fehlen.

Die Ostwestfalen bleiben im Angriff. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld landet entgegen aller Erwartungen nicht direkt im Sechszehner, sondern auf der rechten Außenbahn beim völlig allein gelassenen Lukas Boeder. Anders als bei der Elfmeterszene kann der Außenverteidiger diesmal aber nicht gefährlich flanken.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:0 durch Massih Wassey
Die Mannschaft von Steffen Baumgart geht früh in Führung! Massih Wassey hat bei seinem Flachschuss ins linke Eck jedoch eine Menge Glück, denn Daniel Bernhardt ist noch mit den Fingerspitzen dran.

Gelbe Karte für Mattia Trianni (VfR Aalen)
Lukas Boeder flankt von der rechten Außenbahn auf den zweiten Pfosten, wo Marlon Ritter den Ellenbogen von Mattia Trianni in den Rücken bekommt und dadurch zu Fall gebracht wird. Der Unparteiische zögert keinen Moment, verwarnt den Aalener und zeigt auf den Punkt - es gibt Elfmeter!

Der Gefoulte führt selbst aus, seine Freistoßflanke wird aber von Rehfeldt und Geyer aus der Gefahrenzone geköpft.

Marlon Ritter dringt über die linke Außenbahn vor, VfR-Verteidiger Sebastian Vasiliadis kann den dribbelstarken Mittelfeldmann nur mit einer unsanften Grätsche stoppen. Es gibt Freistoß aus aussichtsreicher Position für den SCP!

Auf einmal tauchen die Gäste gefährlich vor dem Kasten auf! Matthias Morys leitet am Sechszehner mit der Hacke zu Mattia Trianni weiter, der das Leder aus kurzer Distanz nicht am aufmerksamen Leopold Zingerle vorbeischieben kann.

Auch Rico Preißinger bringt seinen Keeper mit einem gewagten Rückpass in die Bredouille. Die Akteure haben sichtlich Probleme mit dem nassen Rasen.

...und legen sofort den Vorwärtsgang ein! Schon nach 40 Sekunden bringt Jamilu Collins eine scharfe Flanke vor den Kasten, den Daniel Bernhardt nur mit einem improvisierten Scherenschlag klären kann.

Felix-Benjamin Schwermer pfeift die Begegnung an! Die Hausherren befinden sich zuerst in Ballbesitz.

In fünf Minuten geht es los. Die äußeren Bedingungen sind nicht gerade angenehm, trotz niedriger Temperaturen und leichten Regens sind die Tribünen aber voll.

Hoffnung macht den Ostwürttembergern einzig das letzte direkte Duell beider Mannschaften: Am 15.04. diesen Jahres setzte sich der VfR auf der Ostalb mit 4:0 gegen Paderborn durch. Der SCP tauschte daraufhin seinen Trainer aus: Stefan Emmerling musste gehen, der heutige Coach Steffen Baumgart übernahm.

Zudem befindet sich die Mannschaft von der Ostalb im freien Fall und konnte an den letzten acht Spieltagen keinen einziger Dreier landen. Zuletzt gelang dem VfR immerhin mal wieder ein Punktgewinn, zuhause gegen den FSV Zwickau reichte es nach Rückstand noch zu einem 2:2.

Ob es auch ohne den angeschlagenen Angreifer gegen den VfR Aalen reicht? Auch ohne die neun Michel-Tore würde der SCP noch die beste Offensive der Liga stellen. Lange hat keine Mannschaft die 3. Liga derart dominiert, Paderborn ist mit 32 Punkten und 33 Toren aus 12 Spielen das Maß aller Dinge.

Sven Michel erzielte gegen die Hansestädter drei Treffer und schaffte es dadurch, in der Torjägerliste mit Stephan Hain (Unterhaching) gleichzuziehen und die Neunermarke zu erreichen. Heute sitzt der Angreifer aufgrund eines grippalen Infekts allerdings nur auf der Bank, Dennis Srbeny (immerhin sechs Saisontore) agiert als einzige Spitze.

Vor allem in den letzten Wochen scheint die Elf von Steffen Baumgart unaufhaltbar. Während man das 15:0 gegen Viktoria Rietberg im Westfalenpokal noch mit dem Amateurstatus des Gegners begründen konnte, setzte sich der SCP auch in der Liga fulminant mit 7:1 gegen Werder Bremen II durch.

Wer hätte das gedacht? Während der SC Paderborn in der Vorsaison nur mit Glück dem Abstieg entkam und vom freien Fall des TSV 1860 München profitierte, dreht er nun seine Kreise an der Tabellenspitze. Von 12 Begegnungen konnten die Ostwestfalen zehn für sich entscheiden.