Fazit
Eintracht Frankfurt setzt sich verdient mit 2:0 in Braunschweig durch und fährt damit die ersten Zähler der neuen Saison ein. Die Hessen waren von der ersten bis zur letzten Minute die spielerisch reifere und wesentlich torgefährlichere Mannschaft. Von den Hausherren gingen im gesamten Spiel nur wenig Aktionen aus, die Frankfurts Abwehr in Verlegenheit gebracht haben. Alles in allem waren die Offensivbemühungen der "Löwen" einfach viel zu harmlos. Daran werden sie in den nächsten Wochen hart arbeiten müssen. Und damit geben wir eine Station weiter nach Augsburg, wo der FCA in wenigen Minuten den VfB Stuttgart empfängt. Viel Spaß dabei und einen schönen Sonntag noch!

Frankfurt dreht an der Uhr und passt den Ball souverän durch die eigenen Reihen. Der erste Saisonsieg ist so gut wie eingetütet. Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Die letzten zwei Minuten der regulären Spielzeit brechen an. Macht es Braunschweig wie in Dortmund und kommt zum späten Anschluss?

Jackson auf die Latte! Die beste Chance des BTSV! Jackson kommt im verwaisten offensiven Mittelfeld an die Kugel, geht ein paar Meter, nimmt den Kopf hoch und lässt aus gefühlten 30 Metern ein Geschoss los. Das Leder streift noch die Oberkante der Latte und verfehlt das Ziel nur um Millimeter.

Jetzt kommt hier noch mal Musik rein! Wieder ist es Rosenthal, der sich mit einem feinen Dribbling in eine gute Schussposition bringt. Sein Versuch aus 16 Metern wird noch leicht abgefälscht und zischt hauchdünn am Alu vorbei.

Bamba Anderson unterschätzt eine Flanke von links und springt drunter durch. Hinter ihm steht Kumbela einschussbereit, doch der Stürmer ist zu überrascht und kann den Ball nicht mehr vernünftig kontrollieren.

Mal wieder was von der SGE! Rosenthal wartet 20 Meter vor dem Tor im Zentrum auf das Zuspiel und bekommt es in den Fuß. Er setzt zu einem schönen Schlenzer auf den rechten Knick an, hebt das Leder allerdings knapp drüber.

Für Václav Kadlec ist der erste Arbeitstag im Trikot der Frankfurter Eintracht beendet. Ein guter Auftritt des Tschechen, der dem Team mit seiner Beweglichkeit und Schnelligkeit sicher weiterhelfen wird.

Die Hessen ziehen sich nun weit zurück, schauen sich die Bemühungen der Braunschweiger in aller Ruhe an und warten auf diesen einen Konter, der zum 3:0 und der endgültigen Entscheidung führen könnte. Darunter leidet leider die Attraktivtät der Partie.

Wille, Einsatz, Kampf - all das stimmt heute bei den Gastgebern. Es hapert dafür eindeutig am Spielerischen. Die Gäste-Abwehr erlebt bisher einen äußerst ruhigen Nachmittag und kann beinahe jeden Angriff der "Löwen" locker abfangen.

Gelbe Karte für Alexander Meier (Eintracht Frankfurt)
Meier hält gegen Doğan den Fuß drauf und wird dafür zu Recht verwarnt.

Schüsschen von Ken Reichel! Der Versuch der Nummer 19 von linken Strafraumeck hoppelt durch den Strafraum und klar am langen Pfosten vorbei.

Die Gastgeber werfen jetzt alles nach vorne und sind hinten plötzlich offen wie ein Scheunentor. Die Frankfurter kontern in Überzahl, bringen es mit drei Mann aber nicht fertig, den allein zurückgeeilten Bellarabi auszuspielen.

Es ist soweit! Domi Kumbela betritt die Bühne 1. Bundesliga. Die Fans danken es Lieberknecht mit tosendem Applaus. Der Knipser ist der absolute Hoffnungsträger und soll es nun richten.

Das Bemühen ist den "Löwen" nicht abzusprechen. Nur holt man mit Engagement allein keine Punkte. Spielerisch geht da doch herzlich wenig.

Was kann man jetzt noch von den Braunschweigern erwarten? 0:2 hinten, im gesamten Spiel schon chancenlos und Kumbela nur auf der Bank - es droht die dritte Niederlage im dritten Spiel.

Und nur zwei Minuten später hat Inui sogar das 3:0 auf dem Schlappen! Der Japaner setzt sich links im Strafraum stark durch und will den Ball mit dem rechten Außenrist gefühlvoll im Kasten unterbringen. Knapp drüber!

Tooor für Eintracht Frankfurt, 0:2 durch Stefan Aigner
Ein geschenktes Tor! Elabdellaoui spielt tief in der eigenen Hälfte den katastrophalen Querpass in den Fuß des Gegners. Aigner kommt im Vollsprint an, ist vor Theuerkauf am Ball und läuft alleine auf Daniel Davari zu. Eiskalt überwindet er den Keeper mit einem Schuss ins rechte Eck.

Der neue Mann zeigt sich! Karim Bellarabi kommt zweimal innerhalb einer Minute zum flanken. Beide Male fehlt in der Mitte ein Abnehmer.

Und schon wieder darf "Kopfballungeheuer" Aigner aus kurzer Distanz auf den Kasten köpfen. Diesmal kommt er allerdings in Rücklage und nickt das Runde weit über das Eckige.

Im Braunschweiger Spiel ist weiterhin zu wenig Tempo. Auch mangelt es den Hausherren an kreativen Ideen. Von Torgefahr ist da nur sehr, sehr wenig zu sehen.

Fast das 0:2! Oczipka schleicht sich mit nach vorne, flankt von links an den Fünfmeterraum, wo Aigner mit dem Kopf an die Kugel kommt. Er setzt den Ball um einen halben Meter an der linken Torstange vorbei.

Gelbe Karte für Kevin Kratz (Eintracht Braunschweig)
Kratz geht etwas zu forsch und mit hohem Bein in den Zweikampf und wird von Stark verwarnt.

Lieberknecht muss jetzt natürlich reagieren. Und er tut es auch: Karim Bellarabi macht sich bereit und wird wohl gleich kommen.

Gelbe Karte für Norman Theuerkauf (Eintracht Braunschweig)

Tooor für Eintracht Frankfurt, 0:1 durch Alexander Meier
Die hochverdiente Führung für die SGE! Von rechts segelt die Flanke in den Strafraum. Meier nimmt sie am zweiten Pfosten runter, zieht aus elf Metern aus der Drehung ab und trifft Ermin Bičakčić, von dessen Oberkörper der Ball unglücklich abprallt und unhaltbar im Gehäuse einschlägt.

Da hätte es richtig gefährlich werden können: Aigner darf ungestört von rechts in den Strafraum flanken. Dort stehen Meier und Kadlec ziemlich blank, doch Omar Elabdellaoui steht goldrichtig und köpft das Leder raus.

Die Hausherren gehen nun etwas entschlossener zu Werke. Viel gebracht hat es noch nicht - die Hessen sind immer noch die bessere Mannschaft.

Eine aus Braunschweiger Sicht erschreckende Zahl aus Durchgang eins: Dort hatte der Aufsteiger ganze zwei (!) Ballkontakte in Frankfurts Sechzehner.

Weiter geht´s! Die zweite Hälfte im ersten Sonntagsspiel läuft.

Halbzeitfazit
Mit einem torlosen Unentschieden geht es in die Pause. Frankfurt bestimmt die Partie, ist in allen wichtigen Bereichen überlegen und hätte hier mindestens schon ein Tor erzielen müssen. Die Gastgeber bekommen die flinken Offensivkräfte der Hessen nicht in den Griff und lassen sie immer wieder zum Abschluss kommen. Gleichzeitig zeigen die Braunschweiger einfach viel zu wenig. Nach vorne geht da fast gar nichts. Gut, dass mit Kumbela und Bellarabi zwei richtig gute Alternativen zur Verfügung stehen.

...bei der folgenden Hereingabe irrt Davari umher und fliegt unter dem Ball durch. Glück für ihn, dass seine Vorderleute für ihn klären.

Inui holt nach dem bewährten Schema die nächste Ecke raus: Ein Doppelpass mit Kadlec und schon ist der Japaner links im 16er durch. Der Abschluss aus spitzem Winkel wird von Davari ins Aus gefaustet...

Harmlos! Braunschweig erarbeitet sich 25 Meter vor dem Tor eine richtig gute Freistoßposition. Statt zu flanken, geht Kevin Kratz auf das Tor des Monats. Sein Schuss segelt weit über die Latte.

Abhaken, Mund abwischen und auf ein Neues - das muss das Motto für den Aufsteiger in der zweiten Halbzeit sein. Und sie haben ja noch einen Kumbela in der Hinterhand.

Im Moment kommen die Gäste nicht durch, also versucht es Rode mal aus der Ferne. Sein Schuss auf die linke untere Ecke sieht nicht besonders gefährlich aus, wirklich viel fehlte da aber nicht.

Jackson kommt aus dem Nichts zu einer richtig guten Chance! Zambrano will einen langen Pass zu Trapp zurückköpfen, trifft die Kugel aber nicht richtig. Jackson geht dazwischen, doch Frankfurts Keeper steht ihm schon direkt auf den Füßen und vereitelt diese gute Möglichkeit.

Da hatte sich der BTSV mal kurz im Spiel angemeldet und postwendend lassen sie sich wieder von den Hessen hinten reindrängen. Der Aufsteiger schafft es einfach nicht, konstant Druck aufzubauen. Das gelingt den Gästen viel besser, wobei auch die Frankfurter jetzt nicht mehr die ganz großen Möglichkeiten haben.

Flum flankt von links an den Fünfer, wo Meiers Kopfball zunächst abgeblockt wird. Inui erkämpft sich den zweiten Ball und holt den nächsten Eckstoß raus. Der kann von den Braunschweigern problemlos entschärft werden.

Es geht doch! Kratz überlässt 25 Meter vor dem Tor für Mirko Boland. Der fackelt nicht lange, hält aus der zweiten Reihe drauf, schießt Kevin Trapp den Ball jedoch genau in die Arme.

9:1 Torschüsse, 75% Ballbesitz und 7:1 Flanken - die nackten Zahlen sprechen eindeutig für die Gäste. Einzig der Abschluss passt noch nicht hundertprozentig.

Aber auch für den Frankfurter geht es nach einer kurzen Behandlungspause weiter.

Böser Zusammenprall zwischen Simeon Jackson und Bamba Anderson. Beide gehen im Mittelfeld mit dem Kopf zum Ball und rasseln aneinander. Während Jackson schon wieder steht, scheint Anderson etwas schwerer getroffen.

25 Minuten sind gespielt und wir warten immer noch auf den ersten Abschluss des Aufsteigers. Ein bisschen mehr darf´s schon sein...

Gute Chance für die Gäste! Die Gastgeber verlieren vorne den Ball und laden die Hessen zum Konter ein. Über die rechte Seite landet das Spielgerät bei Kadlec. Der behauptet die Kugel im Strafraum mit dem Rücken zum Tor, legt quer zum heran stürmenden Meier, der das Leder aus zwölf Metern knapp am linken Pfosten vorbei schießt.

Correia hat sich ohne Fremdeinwirkung verletzt und zeigt sofort an, dass er nicht weiter spielen kann. Das sieht nach einer Zerrung aus. Es läuft nicht wirklich gut für den Aufsteiger.

Diesen Inui bekommen sie einfach nicht in den Griff. Elabdellaoui ist links schon wieder zu spät dran und muss auf Kosten einer Ecke klären. Die bringt keine Gefahr.

Endlich geht es bei den Hausherren schnell nach vorne! Jackson wird aus dem Mittelfeld steil geschickt und kann sich im Laufduell gegen Zambrano behaupten. Erst kurz vor dem Sechzehner gehen beide zu Boden. Die Fans fordern natürlich Freistoß, doch Stark entscheidet auf Offensivfoul.

Da war wenigstens ein guter Ansatz! Reichel nimmt links Tempo auf und den aufgerückten Boland mit. Dessen Flanke segelt allerdings meilenweit über alle Köpfe hinweg und landet beinahe auf der anderen Seite im Aus.

Der Pfosten rettet! Fast eine Kopie der vorherigen Szene: Wieder lauert der Japaner links im Strafraum und kommt dort an den Ball. Ein kurzer Haken, ein saftiger Schuss aus acht Metern und der Ball knallt an den linken Außenpfosten.

Celozzis Flanke von rechts wird in der Mitte von Kadlec per Kopf verlängert. Links im 16er kommt Inui an die Kugel, dessen Schuss wird jedoch geblockt.

6000 km haben die Hessen unter der Woche im Flieger zurückgelegt. Von müden Beinen ist hier dennoch nichts zu sehen. Die Gastgeber lassen sie spielen und Frankfurt nimmt diese Einladung dankend an.

...und da wird es auf einmal richtig gefährlich! Inui zieht aus der zweiten Reihe ab, sein Schuss wird abgefälscht und zischt einen halben Meter über den Querbalken.

Das Spiel läuft nur in eine Richtung! Neuzugang Kadlec tanzt drei Blau-Gelbe aus, geht in den Strafraum und wird erst in höchster Not von Correia vom Ball getrennt. Der klärt zur nächsten Ecke...

Hui, was war das denn? Plötzlich ist Meier halbrechts durch und läuft ohne Gegenspieler auf den Kasten der Braunschweiger zu. Davari kommt raus, irrt zwar ein wenig orientierungslos umher, kann letztlich aber klären.

Kann die Braunschweiger Eintracht auch Offensive? Das ist eine der interessantesten Fragen, die heute beantwortet werden. Bisher haben es die Hausherren noch gar nicht versucht. Den Gästen gehört die Anfangsphase.

Nach einer guten Minuten verbuchen die Gäste die erste Möglichkeit der Partie! Stefan Aigner wird mit einem langen Pass halblinks in den 16er geschickt. Er nimmt die Kugel an und versucht es aus spitzem Winkel. Ermin Bičakčić ist da und blockt zur Ecke, die Daniel Davari sicher vom Himmel pflückt.

Und damit rein in die erste Hälfte! Die Gastgeber spielen in gelben Trikots und blauen Hosen, die Hessen im bewährten Rot-Schwarz.

Einen Schönheitspreis wird die Arena in Braunschweig vielleicht nicht gewinnen, die Stimmung im weiten Rund ist dafür extraklasse. 23325 Zuschauer hoffen bei perfekten äußeren Bedingungen auf ein unterhaltsames Spiel. Wolfgang Stark und sein Gespann führen die Teams in diesem Moment auf den Rasen.

Schiedsrichter im restlos ausverkauften Eintracht-Stadion ist Wolfgang Stark, der unter der Woche schon in den Champions-League-Playoffs zum Einsatz kam und beim Duell zwischen Ludogorest und Basel (2:4) alle Hände voll zu tun hatte. Seine Assistenten sind Jan-Hendrik Salver und Mike Pickel.

Frankfurts Neuzugang Václav Kadlec genießt das Vertrauen des Trainers und kommt wenige Tage nach seiner Verpflichtung direkt zu seinem ersten Startelfeinsatz. Der 21-jährige Tscheche nimmt den Platz von Srđan Lakić ein. Die Hausherren ändern ihre Anfangsformation im Vergleich zum 1:2 beim BVB ebenfalls auf einer Position: Boland ersetzt Caligiuri. Kumbela und Bellarabi müssen vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Der Blick auf den aktuellen Kader gefällt Torsten Lieberknecht besonders gut, zumal mit Kumbela ein gefühlter Neuzugang wieder einsetzbar und mit Bellarabi ("Es war so, als wäre er nie weg gewesen") ein alter Bekannter zurückgekehrt ist, der dem Team noch mal einen Qualitätsschub verleiht. Das schürt natürlich die Hoffnung auf den ersten Bundesligasieg seit dem 1. Juni 1985.

Eben jenes 2:0 in Aserbaidschan soll die Saison der Hessen in die richtige Richtung lenken. "Der Sieg sollte uns jetzt den richtigen Kick für die Bundesliga geben", meinte zum Beispiel Matchwinner Alex Meier. Keeper Kevin Trapp spürt, "dass wir mit jedem Spiel besser in Tritt kommen", und auch Armin Veh geht optimistisch in das Duell mit dem Aufsteiger: "Wir wollen in Braunschweig was holen."

Die Frankfurter haben sich nach ihrem Totalausfall in Berlin eindrucksvoll gefangen. Gegen den FC Bayern waren sie nah dran am ersten Punktgewinn und in den Europa-League-Playoffs setzte man sich mühelos mit 2:0 gegen den FK Qarabağ durch. Fahren die "Adler" heute ihren ersten Dreier in der Liga ein, kann man trotz der beiden Auftaktniederlagen von einem gelungenen Saisonstart sprechen.

Die Braunschweiger haben in ihren ersten Bundesligapartien seit 28 Jahren gezeigt, dass sie eine Daseinsberechtigung im Oberhaus haben. Sowohl gegen Bremen als auch gegen Dortmund hielt die Elf von Torsten Lieberknecht gut mit. Mit ein bisschen Glück wären Punkte möglich gewesen. Heute stehen dem Coach mit Domi Kumbela und Karim Bellarabi zum ersten Mal zwei echte Offensivwaffen zur Verfügung. Damit ist die bisher größte Baustelle zumindest auf dem Papier behoben.

Zwei Spiele, null Punkte, in der Tabelle die Plätze 16 und 18 - man sollte meinen, dass die Stimmung in beiden Lagern nicht unbedingt zum Besten bestellt ist. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Herzlich willkommen zur Bundesliga am Sonntag und der Partie zwischen dem Aufsteiger aus Braunschweig und Eintracht Frankfurt!