Fazit
Der SC Freiburg nutzt die Chance des direkten Duells und kann sich durch ein 1:0 in Braunschweig etwas von den direkten Abstiegsplätzen absetzen. Das Tor war nicht nur für die Punktevergabe, sondern auch für den Spielverlauf entscheidend, denn die Löwen ließen sich durch das Gegentor mitten in ihrer starken Phase aus der Bahn werfen. Der SC agierte danach viel cooler und schaukelte die Partie letztlich souverän nach Hause. Das erste Gegentor nach über vier Stunden wirft die Eintracht wieder auf den letzten Tabellenplatz zurück, aber mit ihrem Kämpferherz wird in dieser Spielzeit sicherlich noch zu rechnen sein. Freiburg muss nach dem zweiten Auswärtsdreier in Folge nur noch zu Hause zu punkten lernen.

Drei Minuten gibt es oben drauf, aber es wirkt, als dürfte Braunschweig nur noch mit einer sehr glücklichen Aktion zum Ausgleich kommen können. Das ist nicht zwingend genug.

Freiburg hat vorne jetzt Platz, aber sie spielen ihre Konter nicht konsequent aus. Diesmal muss Hanke nur noch in den Strafraum durchlaufen und einschieben nach Coquelins Zuspiel von rechts, aber der Stürmer versäumt das 0:2.

Jetzt geht es nur noch über Freistoße bei den Gastgebern. Einer davon wird schnell ausgeführt und Boland versucht es mit letzter Kraft nochmal aus 20 Metern. Aber da ist zu wenig Energie hinter dem Ball, Baumann hat ihn ohne Probleme.

Die vielen Wechsel lassen keinen Spielfluss aufkommen. Nun müssen die Niedersachsen in den letzten Minuten mit frischer Power alles nach vorne werfen.

Konterchance für den SC: Hanke schickt Freis auf der rechten Seite, der läuft in den 16er und versucht es akrobatisch mit dem Außenrist in die lange Ecke - doch die Kugel fliegt vorbei.

Mit Torsten Oehrl kommt ein weiterer Stürmer. Aber sind Stürmer jetzt das Mittel für die Löwen, bei denen es schon im Aufbauspiel nach vorne gewaltig hakt?

Mit Mehmedi geht der stärkste Freiburger am heutigen Nachmittag vom Platz. Zunächst sollte Freis den Platz verlassen, aber Mehmedi signalisierte, dass es für ihn nicht länger reichen würde. Arsenal-Leihgabe Coquelin soll jetzt für Sicherheit sorgen.

Gute Freistoßposition von der rechten Außenbahn. Linksfuß Boland tritt ihn in Kopfhöhe mit Wucht in den Fünfmeterraum. Seine Hoffnung auf einen Braunschweiger Kopf erfüllt sich jedoch nicht, die langen Innenverteidiger aus dem Breisgau sind schneller und können klären.

Allerdings wirkt die Eintracht nach wie vor nervös. Erneut kann Mirko Boland eine Flanke nicht platzieren, sodass das Leder weit ins Aus fliegt. Die fehlende Erfahrung ist dem Aufsteiger nun anzusehen. Kann die junge Freiburger Mannschaft das ausnutzen?

Lieberknecht muss jetzt für neuen Schwung sorgen im lahmenden Offensivspiel sorgen. Der angeschlagene Orhan Ademi ersetzt den defensiven Mittelfeldmann Damir Vrančić.

Die Wut scheint sich im Bauch der Eintracht gelegt haben. Obwohl die Fans weiterhin alles geben und lautstark unterstützten, kommt die Elf auf dem Platz derzeit kaum an den Ball. Freiburg spielt das jetzt erstaunlich sicher runter angesichts der prekären Tabellensituation.

Pilar konnte sein großes Potenzial heute nur andeuten, es war nicht das Spiel der tschechischen EM-Entdeckung.

Der junge Kevin Kratz setzt sich mit dem Kopf durch die Wand in der Mitte durch und zieht ohne auf's Tor zu schauen blind ab; sein Schuss wird von Ginter abgefälscht und fliegt in hohem Bogen auf Baumann zu, der sicher festhalten kann.

Das 0:1 kommt zwar überraschend aufgrund der starken ersten Braunschweiger Minuten im zweiten Durchgang, ist aber nicht völlig unverdient. Jetzt versuchen die Breisgauer ihre technischen Fähigkeiten zweitgewinnend einzusetzen.

Die Blau-Gelben stürmen jetzt mit Wut im Bauch nach vorne. Boland versucht es von rechten Strafraumeck, aber Baumann ist auf der Linie heute ein sicherer Rückhalt.

Verbannung auf die Tribüne, Eintracht Braunschweig: Torsten Lieberknecht
Löwentrainer Lieberknecht beschwert lautstark sich darüber, dass der Ball vor dem Tor angeblich im Aus gewesen sein soll. Wolfgang Stark ist das zu viel, er verbannt den Coach auf die Tribüne.

Tooor für SC Freiburg, 0:1 durch Gelson Fernandes
Wie aus dem Nichts die Führung für die Gäste! Die Eintracht war schwungvoll aus der Kabine gekommen und hatte gleich eine große Chance, doch der SC ist effizient: Sorg zieht über rechts nach innen und passt an die Strafraumkante, wo Gelson Fernandes plötzlich vollkommen frei steht. Der Schweizer spielt seine Erfahrung aus und schiebt das Leder cool an Davari vorbei in die Maschen!

Riesenmöglichkeit für den Gastgeber! Kumbela passt flach von rechts durch den ganzen Strafraum, wo Bellarabi fein durchlässt und damit Theuerkauf ganz frei die Möglichkeit zur Führung gibt. Baumann kommt gut raus und verkürzt den Winkel, sodass der Löwe nervös wird und hastig abschließt. Den Schuss ins linke Toreck kann das Breisgauer Eigengewächs sicher ins Aus abfälschen.

Domi Kumbela zeigt ungeahnte Qualitäten als Flügelflitzer und flankt über rechts in den Strafraum, doch die Innenverteidigung der Freiburger kann klären. Ist das der Startschuss für ein Braunschweiger Offensivfeuerwerk in Halbzeit Zwei?

Keine Wechsel zur Halbzeit, weiter geht's unter Flutlicht in Braunschweig!

Halbzeitfazit
0:0 im Kellerduell des 13. Spieltags zur Halbzeitpause. Beiden Mannschaften ist anzusehen, weshalb sie unten drin stehen: Kaum gelungene Spielzüge, die den Ball gefährlich vor das gegnerische Tor bringen. Die bislang brenzligsten Situationen entsprangen Standardsituationen oder Fernschüssen. Freiburg hält den Ball technisch gefälliger, kommt dadurch aber nicht so direkt und unvermittelt zu Chancen wie die bemühten Gastgeber. Allerdings ist trotz der Probleme für beide Teams noch alles drin, die zweite Halbzeit wird zeigen, wer dazu in der Lage ist, den Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu landen.

Gelbe Karte für Karim Bellarabi (Eintracht Braunschweig)
Die Leverkusen-Leihgabe verhindert einen Konter des SC und sieht aufgrund des taktischen Fouls zu recht Gelb.

Admir Mehmedi versucht es direkt und mit Wucht, verzieht aber völlig und das Leder geht 20 Meter am Tor vorbei. Das sorgt für höhnisches Gelächter bei den Heimfans. Dennoch: Mehmedi ist bislang mit der auffälligste Freiburger.

Gelbe Karte für Ermin Bičakčić (Eintracht Braunschweig)
Verdienter Gelber Karton für den bosnischen WM-Teilnehmer, der den wendigen Admir Mehmedi 30 Meter vor dem eigenen Gehäuse hart von den Beinen holt.

Freiburg kann sich nach dem Lattentreffer wieder ein Ballbesitz-Plus erspielen, scheitert aber meist an der sicher stehenden Braunschweiger Verteidigung, die nun seit genau vier Stunden ohne Gegentreffer ist.

Eine gute Kontermöglichkeit über den Ex-Hannoveraner und -Wolfsburger Mike Hanke und Wolfsburg-Leihgabe Pilar kann von den beiden allerdnigs nicht sauber zu Ende gespielt werden. Hanke verstolpert die Kugel gegen Doğan und kann den über rechts startenden Tschechen nicht in die Tiefe schicken.

Ausgerechnet Davari sorgt jetzt aber für Gefahr, denn sein langer Ball erreicht die Strafraumgrenze der anderen Hälfte, wo Baumann ein wenig unsicher beim Herauslaufen wirkt und nur knapp vor Kumbela klären kann.

Der iranische Neu-Nationalspieler Daniel Davari hat Probleme mit seinen Abschlägen und verhindert damit oft ein kontrolliertes Aubauspiel für die Ostfalen.

Das wäre fast die glückliche Führung für den SC in einem bis hierhin zerfahrenen Spiel gewesen. Wirklich verdient hat das 1:0 bislang keine der auf dem Rasen agierenden Teams, dafür ist zu wenig Dampf in den Aktionen.

Lattenkracher im Braunschweiger Strafraum! An einen langen Freistoß kommt Ginter nicht mit dem Kopf ran, verwirrt aber Davari, sodass der Aufsetzer ungehindert an die Unterkante der Braunschweiger Latte kracht. Im Nachsetzen kann auch Nicolas Höfler das Spielgerät nicht über die Linie köpfen - das ging für ihn zu schnell und BS kann klären.

Braunschweig übernimmt nun wieder mehr das Kommando und drängt auf den Heimsieg. Die Freiburger stehen eigentlich mehr unter Zugzwang, sie müssen ihre Schnelligkeit besser ausspielen, um hier zu drei Punkten zu kommen.

Rechtsverteidger Omar Elabdellaoui fasst sich sein Löwenherz und zieht aus 30 Metern satt ab. Obwohl der Ball direkt auf den Keeper fliegt, kann ihn Baumann nur über das Tor abfälschen. Das war ein Pfund!

Die Mannen aus der Löwenstadt spielen vielleicht nicht so ansehnlich wie der SC, haben aber mehr direkten Zug zum Tor als die teilweise noch zu verspielten Badener.

Karim Bellarabi kommt mal über links und setzt durch einen klugen Pass zwischen zwei Freiburger Theuerkauf in Szene, aber der verzieht vom linken Strafraumeck unglücklich ins Toraus.

Freiburg ist durch die reifere Spielanlage die überlegene Mannschaft in der Anfangsphase. Braunschweig startete selbstbewusst, hat aber momentan noch nicht die Mittel, um die Gäste kontrollieren zu können.

Sebastian Freis spielt auf der rechten Seite Mehmedi stark frei, der versucht es mit dem Außenrist und erwischt Davari auf dem flaschen Fuß, doch sein Schuss rollt am linken Pfosten vorbei. Glück für BS, denn Mehmedi hätte den Raum besser nutzen können!

Damir Vrančić bringt den Ball hoch rein, und nach einigem Gewusel stochert Innenverteidiger Deniz Doğan die Kugel Richtung Tor, aber den Kullerball hat Baumann sicher.

Linksverteidiger Timo Perthel startet auf seiner Seite durch und gelangt durch einen Doppelpass mit Norman Theuerkauf in Strafraumnähe. Er kann nur durch ein Foul von Freis gestoppt werden.

Freiburg versucht seine technische Überlegenheit mit überlegtem Kurzpassspiel nutzen zu wollen. Der Aufsteiger hält mit Härte und langen Bällen dagegen - so konnte man das erwarten.

Ein erster Freistoß für die Gastgeber von rechts wird in die Mitte geklärt, wo Damir Vrančić den Ball annehmen und aus 25 Metern aufs Tor schießen kann. Aber sein Schuss fliegt ungefährlich hoch über Baumanns Kasten. Trotzdem: das könnte ein erstes Zeichen sein, die Löwen sind hochmotiviert!

Eintracht Braunschweig stößt im eigenen Stadion an. Den blau-gelben Traditionstrikots stehen heute Freiburger in roten Jerseys und weißen Hosen gegenüber.

Wie gehabt eine Bombenstimmung im Eintracht-Stadion, die Mannschaften laufen bei nasskaltem Wetter ein, gleich geht's los!

Der erfahrene FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark aus Landshut wird die Partie heute leiten. Ihm assistieren Jan-Hendrik Salver und Mike Pickel an der Seitenlinie.

Den Löwen fehlen mit Kruppke, Reichel und Correira weiterhin langjährige Leistungsträger. Orhan Ademi und Simeon Jackson waren fragwürdig, sitzen aber zunächst auf der Bank und könnten eingewechselt werden, wenn der Sturm neuen Schwung benötigt. Diesen erhoffen sich die Braunschweiger vor allem von Karim Bellarabi. Der wendige Rechtsaußen fehlte zuletzt im Derby gegen Hannover mit Adduktorenproblemen, spielt heute aber wieder von Anfang an. Es wird sich zeigen, für wie lange es heute bei ihm reicht.

Bei den Badenern fehlt neben den langzeitverletzten Schuster und Hedenstad auch Vladimir Darida, der in den letzten Spielen so überzeugen konnte, dessen Bauchmuskelverletzung aber wieder aufgebrochen ist. Auch der französische Flügelflitzer Jonathan Schmid wird nach seiner Kreuzbandzerrung ebenso fehlen wie Mensur Mujdza in der Abwehr. In der Offensive ruhen die Hoffnungen auf Linksaußen Vaclav Pilar, der erstmals seit seinem überzeugenden Debüt in Bremen am 9. Spieltag wieder von Anfang an auflaufen kann.

Die Breisgauer mussten hingegen nach ihrem glücklichen Sieg in Nürnberg am letzten Spieltag erneut einen Dämpfer hinnehmen: 1:3 im BW-Derby gegen Stuttgart. Neben der Verletzungsmisere sieht Trainer Christian Streich allerdings in der Doppelbelastung durch die Europa League das Hauptproblem für den SC. In der Länderspielpause konnte man erstmals nach Wochen wieder mehrere Tage am Stück geschlossen trainieren. „So waren wir es in der letzten Saison gewohnt, das ist sehr wichtig für uns“, betonte der 48-Jährige auf der Pressekonferenz.

Braunschweig konnte seine Punkteausbeute in den letzten zwei Spielen von vier auf acht Punkte verdoppeln und befindet sich nach dem verkorksten Saisonstart im Aufwind. Grundlage für den Erfolg ist die stabile Defensive, die in beiden Partien kein Gegentor zuließ. „Wir haben in den zurückliegenden Spielen gezeigt, dass dies ein ganz wichtiger Bestandteil für uns ist. Wir müssen im läuferischen Bereich bereit sein, über unsere Grenzen und auch darüber hinaus zu gehen.“, sagte Löwen-Trainer Lieberknecht im Vorfeld der Partie.

Es ist die erste Begegnung zwischen Braunschweig und Freiburg in der Bundesliga. Das letzte Pflichtspiel liegt allerdings erst rund ein Jahr zurück: Freiburg gewann am 30. Oktober 2012 in der zweiten DFB-Pokalrunde mit 2:0 in Braunschweig durch die Tore der mittlerweile abgewanderten Caligiuri und Flum.

Obwohl erst ein Drittel der Saison rum ist, könnte dieses Spiel für beide Teams bereits richtungsweisend sein. Punktgleich mit acht Zählern auf den Plätzen 16 und 17, könnten beide mit einem Sieg die Abstiegsränge verlassen – vorausgesetzt Frankfurt patzt zeitgleich gegen Schalke. Der Verlierer hingegen würde tiefer in den Abstiegssumpf sinken und es angesichts des schwierigen Hinrunden-Restprogramms beider Mannschaften nicht leicht haben, noch in diesem Jahr unten raus zu kommen.