Fazit:
Schlimmer kann es für einen Tabellenletzten nicht laufen. Durch ein Eigentor von Schlussmann Logan Bailly verliert Borussia Mönchengladbach nicht nur die Partie gegen Lautern, sondern wohl auch den Anschluss an die rettenden Plätze. Nach gut einer Stunde Spielzeit faustete Bailly einen Tiffert-Eckball zur Entscheidung ins Netz. Es war der negative Höhepunkt einer Gladbacher Leistung, die nicht viel Hoffnung auf den Klassenerhalt macht. Kaiserslautern fand nach behäbigen 40 Anfangsminuten immer besser ins Spiel. Die zweite Halbzeit gehörte den Gästen, die völlig verdient drei Punkte mit in die Pfalz nehmen. Der Aufsteiger kann mit nun 31 Zählern und acht Punkten Vorsprung auf Gladbach einen kurzen Moment durchatmen. Das war's aus dem Borussia-Park. Viel Spaß morgen mit den nächsten Begegnungen des 27. Spieltags!

Gladbach kommt kaum mehr in die Nähe des Sechzehners. Lautern spielt das clever runter.

Die Nachspielzeit beträgt zwei Minuten.

Beim Eckstoß machen es die Fohlen andersherum. Reus auf Hanke, dessen Kopfstoß am Tor vorbei geht.

Das Lebenszeichen der Gladbacher! Hanke mal über die rechte Seite auf und davon, legt in die Mitte, wo Reus zu spät kommt. Eckstoß.

Der Grieche Petsos kommt für den Tschechen Morávek. Marco Kurz frischt das Mittelfeld jetzt noch einmal auf für die letzten bangen Minuten.

Noch fünf Minuten. Und nicht viel deutet hier auf einen Gladbacher Geistesblitz hin. Aber in Bremen hatte ja auch niemand mehr mit Dantes Ausgleich gerechnet. Die Hoffnung stirbt bei den Gastgebern zuletzt...

Mike Hanke hängt bei Gladbach ebenso in der Luft wie sein Vorgänger Idrissou. Hier geht wohl nur noch etwas über eine Standardsituation.

Srđan Lakić hat das 0:2 auf dem Fuß. Auf einmal geht es auf Lauterns rechter Seite ganz schnell. Tiffert wagt den langen Pass in den Sechzehner, wo Lakić vor Bailly an den Ball kommt. Doch der Gladbacher Keeper greift energisch ein und verhindert die Entscheidung.

Gelbe Karte für Roman Neustädter (Bor. Mönchengladbach), weil er auf Höhe der Mittellinie gegen Tiffert zu hart einsteigt.

Gladbach muss viel laufen, und dann rennt natürlich auch die allmählich die Zeit davon. Lautern verfügt über weitaus mehr Spielwitz.

Lautern entwickelt jetzt richtige Spielfreude. Die Kombinationen vor dem 1:0 waren das Beste, was der trübe, regnerische Abend zu bieten hatte. Und nun rollen die Konter der Gäste. Es sieht nicht gut aus für die ganz schwachen Gladbacher.

Mit dem ersten Ballkontakt führt sich Karim Matmour gleich gut ein. Er prüft Trapp mit einem Flachschuss aus 18 Metern im kurzen, linken Eck.

Mönchengladbach ist aktuell weit entfernt von den guten Leistungen der ersten beiden Heimspiele unter Lucien Favre. Und Lautern rückt im Moment auch sehr weit weg: Acht Punkte liegen in der Blitztabelle nun zwischen den Teams.

Von Srđan Lakić verspricht sich Marco Kurz offenbar jetzt noch mehr Gefahr bei den kommenden Kontern. Der Slowake Nemec räumt seinen Platz im Sturm für den Kroaten.

Gladbach antwortet mit der ersten gefährlichen Aktion seit langer Zeit. Reus mit einem verdeckten Flachschuss etwa vom Elfmeterpunkt, Trapp hält sicher.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Logan Bailly (Eigentor)
Der Belgier mit einem totalen Blackout. Tiffert schlägt den Eckstoß von Links in den Fünfmeterraum. Gladbachs Torwart ist unbedrängt und faustet sich den Ball dilettantisch mit der rechten Hand ins Netz. Oh, mein Gott.

Und Lautern wieder dicht am 0:1. Jetzt prüft Iličević Bailly, den Nachschuss packt Nemec nicht ganz. Ecke.

Konterchance für Lautern. Mit der besten Aktion des Spiels kommen die Gäste der Führung ganz nah. Nemec passt auf Morávek, der zu Iličević, und Tiffert verzieht knapp links.

Favre beendet Idrissous unglücklichen Fußballabend. Dem Kameruner ist nicht viel gelungen. Jetzt soll es der Wintereinkauf Mike Hanke richten.

Dante sorgt für mal für etwas Spannung. Mit einem arg kurzen Rückpass auf seinen Keeper. Bailly schlägt die Kugel knapp vor Nemec aus der Gefahrenzone.

Den Anhängern der Borussia reißt allmählich der Geduldsfaden. Die Abspielfehler gehen an die Nerven. Lautern wirkt dagegen immer stabiler.

Die Probleme im Zuspiel haben sich bei Gladbach noch nicht gelegt. Es bleibt weiter Stückwerk. Das Spiel passt sich dem Wetter an.

Favre und Kurz haben in der Pause auf Wechsel verzichtet. Unverändert geht's weiter.

Halbzeitfazit:
Abstiegskampf pur hatten viele vor dem Duell erwartet. So ist es auch gekommen. Gladbach legte eine fleißige halbe Stunde hin, fand aber keine Mittel gegen das enge Defensivnetz der Pfälzer. Stranzls Heber aus der 16. Minute war die beste Möglichkeit der Gastgeber. Lautern kam in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs zu zwei großen Chancen durch Nemec und Abel. Bezeichnend: Alle gefährlichen Szenen resultieren aus Standardsituationen. Spielerisch geht fast nichts. Lautern kann mit dem torlosen Unentschieden im Moment gut leben. Für Gladbach ist es zu wenig.

Wieder wackelt Gladbach. Der Freistoß von Tiffert fällt in den Fünfer. Rodnei rutscht drunter durch, und Abel muss den Ball nur über die Linie schieben. Wer ins Tor rutscht, ist aber Abel selbst. Gladbach klärt in höchster Not. Bailly klebt in dieser Situation auf der Linie und sieht nicht gut aus.

Erneute Freistoßchance für Lautern. Jetzt von der linken Seite.

Der folgende Freistoß bringt erstmals Gefahr fürs Gladbacher Tor. Nemec kommt am Fünfer mit dem Kopf an die Hereingabe, die Kugel fliegt knapp vorbei.

Gelbe Karte für Dante (Bor. Mönchengladbach)
Der Brasilianer mit einem dummen Fehlpass und einer ähnlich gelagerten Aktion direkt danach. Erst spielt er Iličević den Ball in die Füße, dann muss er den Lauterer festhalten, damit der nicht aufs Tor zieht.

Trapp fischt sich einen langen Bailly-Abschlag direkt an der Grenze des eigenen Sechzehners. Reus reklamiert, der FCK-Schlussmann sei übergetreten. Trapps Fuß blieb aber genau auf der Strafraumlinie. Alles korrekt.

Zwei Drittel Ballbesitz stehen bislang für die Fohlen zu Buche. Eine Bilanz ohne Wert, noch. Aus dem Spiel heraus haben sich kaum gefährliche Aktionen ergeben.

Typische Gladbacher Szene. Weil der Ball nicht gut durch die eigenen Reihen läuft, ergreift Marco Reus die Initiative. Beim vierten Lauterer aber endet sein Tatendrang.

Eine halbe Stunde ist gleich gespielt. Die anfängliche Begeisterung hat sich gelegt. Beide Mittelfeldreihen neutralisieren sich. Gladbach ist bemüht, mehr aber auch nicht.

Beide Teams versuchen es mit ähnlichen Systemen. Lautern ist etwas defensiver mit dem 4-2-3-1, während Gladbach mit Idrissou und Reus als Spitzen eher im 4-4-2 unterwegs ist.

Diese Spielminute zeigte deutlich, warum beide Mannschaften ums sportliche Überleben kämpfen. Gefühlte 20 Fehlpässe am Stück.

Kevin Trapp ist auch bei seinem nächsten Einsatz im Lauterer Tor voll auf der Höhe. Einen Freistoß von Arango faustet er sicher raus.

Die Gastgeber klären problemlos, weil Tifferts Freistoß zu flach in den Strafraum kommt.

Jetzt Freistoß auf der anderen Seite. Tiffert führt am linken Straufraumeck aus.

Nach bald 20 Minuten ist Gladbach das aktivere Team. Gefährlich wird's im Moment aber ausschließlich über Standards.

Fast das 1:0 für Gladbach. Stranzl fällt der Ball nach Trapp-Abwehr vor die Füße, seinen Lupfer köpft Rodnei mit Mühe über die Latte. Starke Szene.

Um jeden Meter wird hier gekämpft. Die Begegnung ist entsprechend zerfahren. Gladbach jetzt über die rechte Seite. Zweiter Eckstoß.

Dante gibt jetzt einen verkappten Spielmacher. Der Verteidiger bemüht sich auf Linksaußen um eine gescheite Kombination. Dann wird er gefoult. Beim Freistoß steigt Tony Jantschke hoch, bringt den Kopfball aber nicht aufs Lauterer Tor.

Beim anschließenden Freistoß offenbart Logan Bailly leichte Schwächen im Herauslaufen. Die Faustabwehr misslingt, Iličević kommt am Sechzehner aber nicht recht zum Abschluss.

Daems direkt am Rande der Verwarnung. Er fährt an der Außenlinie mit gestrecktem Fuß Ivo Iličević in die Parade. Gnade vor Recht von Knut Kircher.

Der Aufsteiger steht gut in der Deckung und lässt Gladbach erst einmal kommen. Die Räume sind - wie erwartet - eng.

Gladbach bringt den Ball heraus. Es herrscht schon viel Betrieb in den Anfangsminuten.

Erste Ecke auch für den FCK nach 100 Sekunden.

Dante rutscht an Arangos Hereingabe knapp vorbei.

Nach 25 Sekunden holt Daems auf der linken Seite die erste Ecke für Gladbach heraus.

Gladbach bringt die Kugel ins Spiel.

Vor dem Anpfiff gedenken die Spieler und Zuschauer nun den Opfern der Naturkatastrophe in Japan.

Jetzt stehen die Teams auf dem Rasen, der schon den ganzen Tag über gewässert worden ist. Es regnet in einem durch.

Bei den Gastgebern hat sich Lucien Favre für Nordtveit neben Fink im defensiven Mittelfeld entschieden. Thorben Marx bleibt zunächst draußen. Bereits gegen Bremen hatte Nordtveit in der zweiten Halbzeit Marx auf dieser Position abgelöst.

Lautern schöpft aus dem Last-Minute-Treffer von Hoffer neuen Mut. Neun Spiele mussten die Pfälzer auf den ersten Sieg im Jahr 2011 warten. Gutes Omen beim 2:1 gegen Freiburg: Neben Hoffer traf auch Sturmkollege Adam Nemec. Für den Slowaken war es im 19. Einsatz erst der zweite Torerfolg. Aber: Saisontreffer Nummer 1 gelang ihm beim Hinspiel-3:0 über Gladbach.

Lautern also nur mit einer echten Spitze, Adam Nemec. Und dann hat Marco Kurz den Platz im Kasten erneut an Kevin Trapp vergeben. Der etatmäßige Keeper Tobias Sippel setzte gegen Freiburg wegen Krankheit aus und ist heute nur Ersatz, weil er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein soll.

Srdjan Lakić steht Trainer Marco Kurz wieder zur Verfügung. Der bei den Pfälzer Fans in Ungnade gefallene Stürmer setzte gegen Freiburg vorsichtshalber aus. Jetzt auswärts zählt er wieder zum Kader und kann eventuell als Joker versuchen, seine gut 600 Minuten währende Ladehemmung abzustellen. Erwin Hoffer plagten Oberschenkelprobleme, auch er sieht zunächst von der Bank aus zu.

Bei Gladbach fehlt weiter der am Innenband verletzte Stürmer Igor De Camargo. Kapitän Filip Daems kämpfte unter der Woche noch mit einer Grippe, spielt aber von Beginn an. Das ist gut so. Denn sein Vertreter in der Verteidigung, Jens Wissing, laboriert an einer Sprunggelenksverletzung. Viel Auswahl hat Favre dann nicht mehr.

Gleich um 20.30 Uhr gibt Schiedsrichter Knut Kircher die Partie im Borussia-Park frei. Ihm zu Diensten stehen an den Linien Robert Kempter und Stefan Lupp.

Lautern ist mit drei Siegen und zehn Zählern auswärts aber immer noch einen Tick erfolgreicher als Gladbach vor heimischer Kulisse. Dank Favres Erfolgsserie kommt der fünffache Meister inzwischen zwar auf neun Heimpunkte. Mit Abstand bleibt Mönchengladbach aber auch in der Heimtabelle Schlusslicht.

Gladbachs Coach Lucien Favre ist heute zum fünften Mal verantwortlich an der Linie. Seit er Michael Frontzeck ablöste, holte die Borussia sieben von zwölf möglichen Punkten. Darunter die ersten beiden Heimsiege der Spielzeit. Heute könnte also der Heim-Hattrick folgen.

Die Statistik spricht leicht für die Fohlen von Lucien Favre. Viermal in Folge schickte Mönchengladbach die Lauterer in der Bundesliga mit einer Niederlage nach Hause. Das letzte Aufeinandertreffen am Niederrhein liegt aber bereits mehr als fünf Jahre zurück (4:1 am 10. Spieltag der Saison 2005/2006). Lautern konnte bei 44 Versuchen erst sechs Siege und zehn Remis bei der Borussia landen.

Dante könnte heute auch für Lautern zum Schreckgespenst werden. Auch äußerlich erfüllt der Verteidiger dafür alle Voraussetzungen: Nach einem Nasenbeinbruch trägt Dante weiter eine Schutzmaske. Sie hindert ihn weder am Fußballspielen noch an Kopfballtoren.

Der Österreicher in Pfälzer Diensten, Erwin Hoffer, machte in der Nachspielzeit mit seinem 2:1-Treffer aus einem Punkt deren drei gegen Freiburg. Und der Brasilianer Dante rettete Gladbach durch ein Kopfballtor in der Extrazeit das 1:1-Unentschieden bei Werder Bremen.

Keinem Zuschauer ist heute zu empfehlen, vorzeitig das Stadion zu verlassen. Wir sehen schließlich die Spätzünder der vergangenen Runde.

Gladbach will als Tabellenletzter den Fünf-Punkte-Abstand auf die rettenden Plätze unbedingt auf zwei Zähler verkürzen. Mit einem Dreier gelänge dies, weil sich die direkten Konkurrenten untereinander ebenfalls die Punkte wegnehmen.

Filigranen Fußball wird der heutige Freitagabend im Borussia-Park also wohl nicht servieren. Abstiegskampf in Reinform steht auf der Tagesordnung. Aber das kann ja durchaus unterhaltsame 90 Minuten bringen.

Am Samstag treffen die punktgleichen Mannschaften Frankfurt (15.) und St. Pauli (16.) aufeinander. Am Sonntag beschließen dann Stuttgart (13.) und Wolfsburg (17.), neuer Klub von Trainer Felix Magath, den Spieltag.

Heute Abend beginnt im Tabellenkeller die Runde der Sechs-Punkte-Spiele. Gladbach gegen Lautern ist nur das erste von gleich drei Abstiegsduellen. Die sechs am meisten gefährdeten Teams der Plätze 13 bis 18 sind bis Sonntagabend unter sich.