Fazit:
Tolle Bilder nach dem Abpfiff in Mainz. Die Fans intonieren "You´ll never walk alone", die Mainzer und auch die St. Paulian-Spieler bedanken sich noch einmal bei ihren Anhängern. Holger Stanislawski und André Trulsen, die die Hamburger in Richtung Hoffenheim verlassen, stehen gerührt auf dem Spielfeld.
Im letzten Bundesligaspiel am Bruchweg wandelten die Nullfünfer einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg um. Es war eine ansehnliche, aber keineswegs überragende Begegnung. St. Pauli lieferte keine schlechte Leistung ab, am Ende reichte es aber wie so oft in dieser Spielzeit nicht und man musste sich den überlegenen Rheinhessen zurecht geschlagen geben.

... Schluss in Mainz!

St. Pauli rennt noch einmal halbherzig an...

Die letzten 60 Sekunden Bundesligafußball am Mainzer Bruchweg brechen an.

"Europapokal, Europapokal" - beste Stimmung auf den Rängen.

Holtby vergibt das 3:1. Der Bald-wieder-Schalker haut aus 18 m rechts vorbei.

Ebbers! Der Fuchs probiert es von rechts mit einem Heber, doch dieser geht klar am langen Eck vorbei.

Die Nullfünfer lassen Ball und Gegner laufen. Die letzten Minute einer für sie großartigen Saison laufen und die letzten Bundesligaminuten am Bruchweg.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 2:1 durch Sami Allagui
Vielleicht zum letzten Mal erklingt am Bruchweg der Narhalla-Marsch. Nach einem klasse Spielzug klingelt es im Kasten der Gäste. Schürrle spitzelt den Ball auf rechts zu Risse. Der macht Gunesch auf dem Bierdeckel nass und haut das Leder humorlos vor die Kiste, wo der ungedeckte Allagui nur noch den Fuß hinhalten braucht.

Risse setzt den folgenden ruhenden Ball direkt. Der Ball bleibt aber auf seinem Weg gen Tor an einem Gästeakteur hängen.

Gelbe Karte für Marcel Eger (FC St. Pauli)
nach einem Trikotzupfer gegen Schürrle

...Kruse findet den Kopf von Marcel Eger am kurzen Pfosten. Das Leder geht knapp am kurzen Eck vorbei.

Es tut sich nicht sonderlich viel. Die Kontrahenten egalisieren sich im Mittelfeld. Jetzt gibt es zumindest mal einen Eckstoß für die Stanislawski-Elf...

Für Mainz rückt Platz vier wieder in weite Ferne, da Hannover in Führung gegangen ist. Dennoch probieren die Rheinhessen nun noch einmal alles, um die Saison zumindest mit einem Sieg abzuschließen.

Schürrle hat das 2:1 auf dem Fuß!
Immer wieder der Jung-Nationalspieler, der diesmal aus 10 m von halbrechts frei zum Abschluss kommt. Kessler wehrt klasse mit dem Fuß ab.

Auf einmal ist in dieser zwischenzeitlich lahmen Begegnung wieder viel Pfeffer drin. Auf Mainzer Seite prüft Schürrle Kessler aus 16 m mit einer Granate, auf der anderen kann Ebbers eine Flanke alleine vor Wetklo nicht kontrollieren.

Daube lässt aus der Distanz ein Pfund ab - klar daneben.

André Schürrle bleibt der auffälligste Mainzer. Er fängt einen Ball ab und gibt zu Allagui. Der bedient erneut den Torschützen, der dann fair gestoppt wird.

... die wird zunächst geklärt, doch Holtby darf noch einmal flanken. Kessler greift im 5er sicher zu.

Schürrle hat viel Platz, legt auf rechts zum freien Holtby. Dessen Hereingabe wird zur Ecke geklärt...

Gelbe Karte für Florian Bruns (FC St. Pauli)
Konter unfair unterbunden, es gibt zurecht die erste Gelbe dieser fairen Partie.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:1 durch André Schürrle
Zum Abschied macht er sein 15. Saisontor. Schürrle schießt halbhoch in die rechte Ecke. Kessler ist dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Elfmeter für Mainz! Morena legt Allagui und so ist die Entscheidung von Schiedsrichtetr Winkmann korrekt.

Doch, der künftige Leverkusener macht es direkt. Doch die Kugel wird geblockt.

Standard für die Nullfünfer aus 35 m. Den wird Schürrle doch nicht draufhauen?!

Nun ist es offiziell: 20.300 Zuschauer sind da und damit ist das Stadion ausverkauft.

Tolle Parade von Kessler! Holtby, von dem bisher wenig kommt, setzt von rechts zum Sololauf an und haut aus 18 m flach aufs kurze Eck. Der Schlussmann macht sich lang und fischt die Kugel aus der Ecke. Endlich mal wieder eine sehenswerte Aktion auf dem Rasen.

Das Geschehen spielt sich nur noch im Mittelfeld ab, da beide Abwehrreihen gut stehen. Das tut der Stimmung auf den Rängen aber keinen Abbruch - sie ist nach wie vor blendend.

Chance für St. Pauli! Die Gäste kommen über links und verlieren scheinbar schon die Kugel. Mainz schenkt sie ihnen aber die Sause abgeht. Kalla bedient Daube. Der lässt Svensson mit einer Drehung stehen, doch der Abschluss aus 8 m ist dann zu locker und unplatziert.

...Ivanschitz dreht das Runde über die Mauer, aber auch deutlich über den Kasten.

Mainz gibt sofort Volldampf. André Schürrle holt am linken 16er-Eck einen Freistoß raus. Gute Position..

Die Mainzer spielen nun auf ihre treusten Fans.

Es geht in die letzte Bundesliga-Halbzeit am Bruchweg. Bei den Mainzern kommt ihr Stamm-Stürmer Sami Allagui ins Spiel. Draußen bleibt für ihn der glücklose Florian Heller.

Halbzeitfazit:
In einer munteren ersten Halbzeit waren die Mainzer das dominante Team und vergaben mehrere hochkarätige Chancen. St. Pauli verlegte sich meist auf die Defensive, fuhr aber einige gefährliche Konter. Einer davon saß dann kurz vor dem Pausenpfiff, so dass es mit der etwas überraschenden, aber nicht unverdienten Gästeführung in die Pause geht.

Mainz lässt den Ball viel hintenrum laufen, was Thomas Tuchel sichtlich nicht schmeckt. Der Coach gestikuliert wild an der Außenlinie. Die Gäste machen aber auch hier gut die Schotten dicht.

Noveski muss angeschlagen raus und wird durch Caligiuri ersetzt.

Tooor für FC St. Pauli, 0:1 durch Matthias Lehmann
Ebbers kann ungestört mit der Kugel gen Strafraum marschieren und legt dann quer zu Lehmann. Der versenkt aus 15 m überlegt ins rechte untere Eck. Da waren die Mainzer zu passiv.

Dem Tuchel-Team fällt nicht mehr allzu viel ein gegen dicht gestaffelt stehende Gäste.

...Matze Lehmann bringt ihn herein. Zunächst wird der Ball geklärt. Aber die Hamburger bleiben dran und Kalla hat die Schusschance - knapp links vorbei.

St. Pauli lässt gefällig den Ball laufen, dann wird Ebbers unfair gestoppt. Freistoß von halblinks...

Ivanschitz steckt geschickt auf Holtby durch, den Kalla aber problemlos abläuft.

Der nächste Angriff rollt auf das Gehäuse der Norddeutschen. Thorandt grätscht den Ball vor Holtby ins Aus.

Hannover gegen Nürnberg steht derzeit Unentschieden. Bleibt es dabei und gewinnen die Nullfünfer, erobern sie Rang vier.

Der FSV drängt weiter auf das gegnerische Tor, kombiniert auch gefällig. Zu Chancen kommen die Mainzer aber derzeit nicht, da die Kiezkicker spätestens am eigenen Strafraum ernst machen mit ihrer Defensivarbeit.

Langer Ball von Noveski, zu lang. Den kann Kessler locker aufnehmen, ohne dass irgendein Roter in der Nähe ist.

Nach einer Ecke hat Kirchhoff die nächste Chance für die Rheinhessen. Sein Kopfball wird zur Beute von Thomas Kessler.

Kruse kommt aus knapp 25 m zum Schuss, verzieht aber knapp. Die Hamburger sind gerade dabei, sich anständig aus der Bundesliga zu verabschieden.

St. Pauli spielt hier gut mit, auch wenn Mainz weiterhin optisch die überlegene Elf ist. Fathi lupft den Ball durch auf Soto, doch Kessler ist draußen und fängt die Kugel ab.

Bartels spielt Kruse bei einem Konter der Hamburger frei. Der verstolpert alleine vor Wetklo die Kugel. So Chancen muss man nutzen.

Das Scheibenschießen geht weiter. Auf der einen Seite Holtby, auf der anderen erneut Kalla. Keiner von beiden hat Erfolg.

Wetklo pariert gegen Bartels! Riesenchance für den St. Paulianer, der nach einem Patzer von Noveski alleine am 5er-Eck an den Ball kommt und flach abschließt. Das lange Bein des Mainzer Keepers verhindert die Gästeführung.

Mainz mit Traumfußball und fast dem 1:0! Schürrle wird links geschickt, legt in die Mitte. Ivanschitz nimmt die Kugel direkt und zielt nur knapp am linken Pfosten vorbei.

Holtby mit einem schönen Pass in die Gasse auf Schürrle, doch der bleibt hängen.

Es ist ein munteres Spiel, in dem die Gastgeber das Heft in der Hand haben. Derweil drücken die Heimfans ihre Vorfreude auf die kommende Saison aus, es schallt ein "Europapokal" durchs Stadion.

Torschuss des feststehenden Absteigers: Kalla nimmt sich aus gut 30 m ein Herz, verfehlt das Gehäuse der Hausherren aber deutlich.

Bei toller Atmosphäre nehmen aber auch die Kiezkicker gefällig am Spiel teil. Ein Freistoß von rechts wird von allen in der Mitte verpasst und Christian Wetklo im Kasten der Mainzer greift sicher zu.

Die Mainzer legen wie gewohnt los wie die Feuerwehr. Nach einer Flanke von Fathi visiert Ivanschitz die Latte an! Das wäre natürlich ein Auftakt nach Maß gewesen für die Nullfünfer.

Schürrle zieht von links mit Zug nach innen, bleibt aber dann in der Mitte an einem Paulianer hängen.

Erstmals kommt Torgefahr auf. Noveski wird auf der linken Seite geschickt und gibt scharf und hoch in die Mitte. Holtby ist zur Stelle, kann den Ball aber nicht kontrollieren.

Das Spiel läuft. Mainz tritt in rot-weiß an, St. Pauli in weißen Jerseys und schwarzen Hosen.

Es ist auch ein Spiel der Abschiede. Mainz 05 verlassen mit André Schürrle (nach Leverkusen) und Lewis Holtby (zurück zu Schalke) zwei Schlüsselspieler dieser Saison. Zudem gehen Miroslav Karhan, Jan Simak und Martin Pieckenhagen und Zsolt Löw. Bei St. Pauli ist es das letzte Spiel für Marcel Eger und Florian Lechner. Der wichtigste Abgang wird aber Holger Stanislawski als Trainer sein.

Der FC St. Pauli muss nach einer Saison voller Hochs und Tiefs wieder runter in die 2. Liga. Dabei sah es lange gar nicht danach aus, die Kiezkicker standen sogar mal auf Rang 6. Auch der Start nach der Winterpause glückte mit elf Zählern aus fünf Spielen, doch ausgerechnet der Derbysieg gegen den HSV im Februar bedeutete einen Bruch. Seitdem gingen die St. Paulianer in elf Partien zehn Mal als Verlierer vom Feld und holten nur ein Unentschieden. Der absolute Tiefpunkt einer katastrophalen Rückrunde war die 1:8-Heimpleite am vergangenen Samstag gegen die Bayern. Auch wenn die Hamburger letztlich verdient absteigen, haben sie die Liga mit teils begeisterndem Fußball und ihren tollen Fans bereichert. Vielleicht gibt es ja bald ein Wiedersehen. Heute wollen sich die Braun-Weißen erst einmal mit Anstand vorerst aus dem Oberhaus verabschieden.

Die Mainzer haben - das kann man jetzt schon feststellen - nach der heutigen Begegnung die mit Abstand beste bzw. erfolgreichste Saison ihrer Vereinsgeschichte absolviert. Das wird nach dem Spiel im Stadion und anschließend in der Innenstadt auch kräftig gefeiert. All das will Thomas Tuchel, so kennt man ihn, aber vor dem Spiel ausblenden: "Es geht darum, ein Bundesligaspiel zu gewinnen. Wir verschwenden bis zum Abpfiff keinen Gedanken an etwas Anderes als eine Top-Leistung". Der junge Coach der Rheinhessen erwartet schließlich eine mit Siegeswillen auftretende Gastmannschaft aus Hamburg.

Auch wenn für beide Teams feststeht, wohin die Reise in der kommenden Saison geht, werden sie dieses letzte Saisonspiel ernst nehmen. Die Nullfünfer können bei einem Sieg und gleichzeitigem "Nicht-Sieg" von Hannover noch Platz vier erobern und sich in der Europa League eine Runde sparen. Automatisch würde der Trainingsbeginn nach der Sommerpause sich um eine Woche nach hinten verschieben - natürlich ein Anreiz für die Spieler.

Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass das Stadion heute wie meistens in dieser Spielzeit ausverkauft ist. Ein letztes Mal gut 20.000 Fußballfans auf dem Mainzer Hartenberg.

Ein letztes Mal Bundesligafußball am Bruchweg
Seit Oktober 1938 diente das Bruchwegstadion als Heimspielstätte der Mainzer. Heute rollt hier also zum letzten Mal - zumindest was Pflichtspiele der Profis angeht - der Ball. Ab der kommenden Saison trägt der FSV seine Heimpartien in der neuen Coface-Arena, die Platz für gut 33.000 Zuschauer bietet, aus. Das Bruchwegstadion bleibt bestehen, wird dann von der Zweiten Mannschaft und Juniorenteams genutzt.