Fazit:
Huub Stevens feiert ein äußerst gelungenes Comeback auf der Stuttgarter Trainerbank. Sein VfB fegt den SC Freiburg im eigenen Stadion mit 4:1 vom Platz und verschafft sich nach zuvor drei Niederlagen in Folge damit wieder etwas Luft im Abstiegskampf. Die Zuschauer im ausverkauften Schwarzwald-Stadion sahen zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten bei diesem Derby. Während die Gastgeber in Durchgang eins über weite Strecken dominierten und der 1:1-Pausenstand schmeichelhaft für Stuttgart war, kam nach dem Seitenwechsel einfach gar nichts mehr vom Sport-Club. Der nun völlig indisponierte Freiburger Abwehrspieler Mitrovič legte zweimal für die Gäste auf. Gruezo (53.) und Werner (68.) bedankten sich und schossen die Zwei-Tore-Führung für den VfB heraus. Nachdem Mitrovič wegen einer Notbremse sogar noch vom Platz flog, erzielte Harnik seinen zweiten Treffer am heutigen Abend zum Endstand (76.).
Die Schwaben springen in der Tabelle zumindest bis morgen an Bremen und Dortmund vorbei und belegen nun Relegationsplatz 16. Freiburg ist auf Rang 14 nach wie vor über dem Strich, muss nach drei Spielen ohne Niederlage aber einen Nackenschlag hinnehmen. Das war's von hier. Einen schönen Abend und noch ein tolles Fußballwochenende!

Gelbe Karte für Nicolas Höfler (SC Freiburg)
Einen weiteren Stuttgarter Angriff verhindert Höfler mit einem taktischen Foul. In der Nachspielzeit holt sich der Freiburger dafür noch die Gelbe Karte ab.

Das sieht man auch nicht alle Tage: Defensivfreund Huub Stevens wechselt bei eigener Führung für die Nachspielzeit mit Ginczek noch einen frischen Stürmer ein und nimmt mit Gruezo einen Mittelfeldspieler vom Feld.

Wieder hat Hloušek gegen die zahlenmäßig dezimierte Freiburger Abwehr unglaublich viel Platz links in der Gefahrenzone, legt diesmal aber lieber ab für Gentner. Der bekommt die Kugel knapp vor dem Fünfer nicht entscheidend aufs Tor. Der VfB geht nun fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um. Die Schwaben könnten sogar noch höher führen.

Hloušek lässt die Möglichkeit zum fünften Stuttgarter Treffer liegen! Die Freiburger verweigern nun die Defensivarbeit und der Tscheche darf links völlig unbedrängt durch den Strafraum des Gegners traben. Er scheitert mit seinem schwachen Abschluss aus sieben Metern aber an Torwart Bürki.

Ulreich darf nach einem Schmid Freistoß aus großer Entfernung noch einmal fliegen, schnappt sich die Kugel aber ohne Probleme. Nachdem der alten und neuen Nummer eins der Stuttgarter vor der Pause einige Bälle um die Ohren flog, hatte er nach dem Seitenwechsel nichts mehr zu tun.

Letzer Wechsel beim Sport-Club: Frantz ersetzt Mehmedi. Der Schweizer kann als Sinnbild für die Grottenleistung seines Teams nach der Pause gelten. Im Anschluss an eine gute erste Halbzeit baute der in den letzten Wochen so starke Offensivmann völlig ab, fiel nur noch durch eine Schwalbe und ein Wortgefecht mit dem Schiedsrichter auf.

Freiburg intensiviert noch einmal seine Bemühungen, kommt gegen abgeklärt spielende Gäste aber nicht zum Zug. Der VfB hat jetzt eine ganz breit Brust - und in der Live-Tabelle Bremen und Dortmund überholt. Die Schwaben sind nun auf dem Relegationsplatz.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ein offensives Lebenszeichen der Gastgeber: Der eingewechselte Schahin drückt aus kurzer Entfernung den Ball knapp am Tor des VfB vorbei. Das 2:4 wäre aber wohl nur Ergebniskosmetik gewesen. Freiburg scheint längst geschlagen zu sein.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:4 durch Martin Harnik
Es geht dahin für den Sport-Club in einer aus Freiburger Sicht desaströsen zweiten Halbzeit. Der eben eingewechselte Sakai führt sich mit einem etwas glücklichen Assist zum vierten Treffer der Stuttgarter ein. Der Japaner trifft rechts an der Strafraumecke den Ball nicht richtig, bringt diesen aber so genau auf Harnik acht Meter vor dem Tor. Der ist wohl nicht im Abseits, aber völlig blank und lässt Bürki keine Abwehrchanche - Doppelpack des österreichischen Nationalspielers.

Leitner ist angeschlagen und macht nach ordentlicher Leistung Platz für Sakai. Es wird einen Tick defensiver bei Stuttgart.

Gelbe Karte für Admir Mehmedi (SC Freiburg)
Mehmedi liefert sich nach dem Platzverweis einen Disput mit Schiedsrichter Gräfe und kassiert dafür die Gelbe Karte. Bei den Gastgebern liegen die Nerven blank. Kein Wunder, angesichts ihres unfassbaren Leistungsabfalls nach der Pause.

Rote Karte für Stefan Mitrovič (SC Freiburg)
Bitterer Abend für Freiburgs Abwehrmann! Erst patzt er unmittelbar vor beiden Treffern, nun muss er vorzeitig zum Duschen. Und das völlig zu Recht. Harnik ist nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld unmittelbar vor dem Strafraum weg und wird von Mitrovič von hinten zu Fall gebracht. Da ist der Unglücksrabe letzer Mann und sieht für diese Notbremse glatt Rot.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:3 durch Timo Werner
Effizienz hat der neue Trainer seinem Team schon eingeimpft. Beim VfB ist fast jeder Angriff ein Treffer. Mitrovič verschludert wie vor dem zweiten Gegentreffer an der Mittellinie den Ball, diesmal gegen Gentner. Die Kugel kommt zu Leitner, der sie wunderbar steil in Richtung Strafraum spielt und damit Werner auf die Reise schickt. Der junge Stürmer behält an der Sechzehnermarkierung gegen den herauseilenden Bürki die Nerven und schiebt am Keeper vorbei. Das ist eine kleine Vorentscheidung zugunsten der Gäste.

Erster Wechsel in der zweiten Amtszeit von Huub Stevens beim VfB Stuttgart: Der Niederländer erlöst Sararer, der sich zwar in jeden Zweikampf warf, aber offensiv unsichtbar blieb. Rausch kommt.

... Die bringt nichts ein. Auch Freiburgs Standards sind alles andere als brandgefährlich, wenn Rüdiger sie nicht gerade in Richtung eigenes Tor befördert.

... Schmid bringt die Ecke selbst und Rüdiger klärt im eigenen Fünfer mit vollem Risiko. Hat der Nationalspieler hier Pech, landet der Ball im eigenen Netz. So gibt es nur die erneute Ecke...

Immerhin mal wieder eine Ecke nun auch für Freiburg. Klein wehrt den Ball im Luftduell mit Schmid ins eigene Toraus ab...

... Keine Gefahr, der Eckball vor dem 0:1 bleibt die einzige gefährliche Standardsituation in dieser Partie.

Auf der anderen Seite brennt es dafür lichterloh: Leitner überrascht Bürki fast mit einem listigen Schlenzer von der Strafraumgrenze, doch der Freiburger Schlussmann streckt sich und bringt noch die Fingerspitzen an den Ball. Ecke für den VfB...

Der eben von der Schwerkraft hingeraffte Mehmedi spielt wieder Fußball, zieht seinen Schlenzer von halblinks aus 14 Metern aber genau auf Ulreich. Das sind nicht einmal Halbchancen für nun recht harmlose Gastgeber.

Mehmedi versucht es am Stuttgarter Strafraum mit einer ziemlich billigen Schauspieleinlage, bekommt keinen Freistoß und hat dabei noch Dusel, dass Schiri Gräfte ihm nicht die Gelbe Karte für diese Schwalbe zeigt. Spielerisch geht nichts beim SCF, jetzt werden andere Tricks versucht. Das sollte der Schweizer lassen.

Freiburg fällt nach dem Seitenwechsel so gut wie gar nichts ein, verbucht nur Ballbesitz in ungefährlichen Zonen des Spielfelds. Der VfB steht defensiv allerdings auch viel sicherer als über weite Strecken der ersten Halbzeit. Stevens hat sein Team in der Halbzeit wohl richtig eingestellt.

Den Gästen kommt es nun sehr gelegen, dass sie sich weiter zurückziehen und auf Konter lauern können. Freiburg balanciert auf einem schmalen Grat. Einerseits wäre ein schneller Ausgleich Gold wert. Andererseits würde ein 1:3 schon fast die Vorentscheidung zugunsten des VfB bedeuten.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:2 durch Carlos Gruezo
Stuttgart überlässt Freiburg weite Teile des Feldes, führt aber nun wieder. SCF-Abwehrmann Mitrovič spielt den Ball an der Mittellinie genau in den Fuß von Sararer, der am Sechzehner nach langem Sprint quer legt für Gentner. Dessen Schuss wird noch geblockt, aber der Abpraller landet beim heranrauschenden Gruezo, der die Kugel aus dem Rückraum direkt halbhoch versenkt. Was ein Strich!

... Der Standardexperte Schmid tritt an, trifft den Ball aber überhaupt nicht richtig. Die Kugel holpert ungefährlich in den Sechzehner und wird geklärt.

Freistoß für den SCF, fast von der rechten Eckfahne...

Gentner spielt mit einem schönen Pass Sararer rechts im Sechzehner an, doch der bislang völlig wirkungslose Offensivmann bleibt an Klaus hängen. Sararers Hereinnahme erwies sich noch nicht als genialer Schachzug von Huub Stevens.

Die Kontrahenten starten eher gemächlich in diesen zweiten Durchgang. Momentan gibt es viel Quergeschiebe im Mittelfeld ohne echten Zug zum Tor. Freiburg hat erneut deutlich mehr Ballbesitz.

Ohne Wechsel geht's weiter in Freiburg.

Halbzeitfazit:
In einem richtig guten und temporeichen Baden-Württemberg-Duell steht es zur Pause 1:1. Das ist insgesamt aus Sicht der Gäste mit ihrem neuen Trainer Huub Stevens ein wenig schmeichelhaft. Denn der SCF ergriff von Beginn an die Initiative, stellte die VfB-Defensive mit seinem starken Kombinationsspiel immer wieder vor Probleme und verbuchte eine Reihe guter Torchancen. Wie so oft im Fußball fiel der Treffer dann aber auf der anderen Seite: Harnik bugsierte einen verlängerten Eckball in den Freiburger Kasten (31.). Danach folgten einige bange Minuten der Hausherren, in denen sie wackelten. Dann packte allerdings Freiburgs Darida, der beste Mann auf dem Platz, den Hammer aus und glich mit einem sehenswerten Weitschuss aus (42.). Unmittelbar nach Wiederanpfiff traf Klaus die Latte und so rettete sich Stuttgart dann etwas glücklich mit dem Remis in die Kabine. Hoffen wir, dass es im zweiten Durchgang ähnlich turbulent weitergeht. Es ist noch alles offen im Schwarzwald-Stadion.

Eine Minute Nachspielzeit läuft und Freiburg versucht es erneut aus der zweiten Reihe: Höfler knallt aus 18 Metern flach aufs linke Eck, Ulreich ist schnell unten und lenkt den Ball am Pfosten vorbei. Die folgende Ecke bringt nichts ein.

Lattentreffer von Klaus! Der SCF ist dran! Stuttgart ist nun völlig unsortiert in der Defensive und bekommt bei einem Angriff der Gastgeber den Ball einfach nicht weg. Klaus kommt aus elf Metern zum Schuss und scheitert mit seinem Gewaltversuch am Aluminium. Dusel hoch drei für Stuttgart jetzt!

Tooor für SC Freiburg, 1:1 durch Vladimír Darida
In seiner schwächsten Phase gleicht der SCF aus. Und was ist das bitte für ein wunderbares Tor vom starken Vladimír Darida! Der Tscheche fasst sich gut 20 Meter vor dem Tor ein Herz und jagt die Kugel mit Mach 2 fast ansatzlos ins linke untere Eck. Ulreich sieht zwar etwas unglücklich aus, kann gegen diesen überaus scharf geschossenen Ball aber nichts ausrichten. Alles auf Anfang in Freiburg!

Die Schlussphase des ersten Durchgangs bricht an und der VfB verdient sich seine überraschende Führung im Nachhinein. Freiburg hat durch den Gegentreffer den Faden verloren und die Gäste sind nun das bessere Team. Passiert noch etwas bis zum Pausentee?

Bürki macht seinen Patzer wieder gut! Klassetat gegen Harnik! Der Schütze des bisher einzigen Treffers ist nach einem weiten Pass im Laufduell mit Torrejón überlegen, lässt den Innenverteidiger stehen und will den Ball dann aus elf Metern halbrechts ins lange Eck schieben. Freiburgs Torwart wirft sich entgegen und bekommt noch einen Fuß an das Spielgerät.

Bürki steht gerade etwas neben sich. Der Freiburger Schlussmann hat im eigenen Sechzehner eigentlich jede Menge Zeit, um den Ball zu verarbeiten, drischt die Kugel aber mit einem vogelwilden Direktschuss ins Mittelfeld. Da hat er Glück, dass kein Stuttgarter in der Nähe ist.

Riesenchance für den VfB zum zweiten Treffer! Ausgerechnet der sonst so sichere Bürki ist bei einem Rückpass am eigenen Strafraum im Tiefschlaf, verdaddelt gegen den heraneilenden Gentner fast den Ball und kann ihn im letzten Moment und in allerhöchster Not noch mit dem langen Bein zur Seite weggrätschen. Freiburg wackelt.

Eigentlich müssen die Breisgauer nur exakt so weiterspielen wie vor dem Gegentreffer und ihre Chancen endlich einmal nutzen. Doch das ist natürlich leichter gesagt als getan. Nun rennen sie erst einmal dem 0:1 hinterher.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:1 durch Martin Harnik
So kann's gehen, das ist Fußball! Freiburg spielt, hat die Chancen und lässt sie liegen - und der VfB geht aus dem Nichts per Standardsituation in Führung! Leitner flankt den Eckball von links an den Fünfer, wo Rüdiger hochsteigt und zum zweiten Pfosten verlängert. Dort ist Harnik zur Stelle und drückt die Kugel aus wenigen Metern mit dem Schädel über die Linie. Der östereichische Nationalspieler steht dabei ganz knapp nicht im Abseits, weil Sorg dieses aufhebt.

Wieder lassen die Hausherren eine richtig gute Szene fahrlässig liegen: Mehmedi tankt sich links im Strafraum gegen den indisponierten Klein durch, macht dann Baumgartl frisch und bringt die Kugel flach in die Mitte. Klaus muss am Fünfer eigentlich nur noch abdrücken, tritt aber am Ball vorbei.

Von einigen sporadischen und zumeist sehr harmlosen Nadelstichen der Stuttgarter abgesehen spielt hier nur der SC Freiburg. Die Gastgeber lassen den Ball phasenweise wirklich ansehnlich laufen und kombinieren den VfB auch immer wieder auseinander. Allein, es fehlt ein Tor aus Sicht der Streich-Elf.

Harnik erreicht eine hohe Flanke aus dem Halbfeld zentral am Fünfer mit dem Kopf nicht und hinter dem Österreicher kann Bürki den Ball in aller Seelenruhe aufnehmen. Für den zuletzt so bärenstarken Keeper aus der Schweiz ist das heute bislang ein äußerst ruhiger Abend.

Freis muss das 1:0 machen! Torrejón hat 20 Meter vor dem Tor Platz und haut einfach mal eine Riesenrakete in Richtung Kasten raus. Ulreich patzt, klatscht den Ball nach vorne ab und hat Glück, dass Freis die Kugel völlig falsch trifft und in den Freiburger Abendhimmel scheppert. Das Trefferkonto des SCF-Stürmers in dieser Spielzeit bleib auf Null.

Der Sport-Club lockt den VfB aus der eigenen Hälfte und spielt dann einen blitzschnellen Konter. Aber Mehmedi erreicht den Steilpass aus dem Mittelfeld vorne in Strafraumnähe nicht. Baumgartl ist da und klärt.

Die Gäste sind bemüht und versuchen es mit Offensivspiel, haben aber noch viel zu viele Ungenauigkeiten drin. Freiburg kann defensiv überwiegend leicht und locker agieren und erstickt die meiste Gefahr schon im Keim. Offensiv kam von den Breisgauern in den letzten Minuten allerdings weniger als zu Beginn der Partie.

Gelbe Karte für Carlos Gruezo (VfB Stuttgart)
Der Ecuadorianer unterbricht einen vielversprechenden Freiburger Konter mit einem eindeutig taktischen Foul am flinken Darida. Gräfte greift zum ersten Mal am heutigen Abend in die Brusttasche und verwarnt den Stuttgarter.

...Leitner bringt den Ball hoch nach innen, hat das Visier aber immer noch nicht richtig eingestellt. Wirklich gefährlich wird es nicht.

Mitrovič klärt eine nicht ungefährliche Hereingabe zum Eckball für den VfB...

Klein rückt weit auf in die gegnerische Hälfte und versucht es halbrechts auf sehr engem Raum mit Harnik im Doppelpass. Die Freiburger haben kein Problem, diese Szene zu verteidigen. Zu viel Klein-Klein vom VfB.

Freiburg hat nicht nur ein Chancenplus, sondern auch deutlich mehr vom Spiel und stellt die Abwehr des Tabellenletzten immer wieder vor Probleme. Ingsesamt gehen beide Teams nach wie vor viel Tempo in einem sehr ansehnlichen Bundesligaspiel. So kann's weitergehen.

Dicke Chance für den SCF, Ulreich ist schon geschlagen! Sorg vernascht rechts am Strafraum Rüdiger, zieht im Vollsprint nach innen und nimmt Schmid weiter mittig mit. Ulreich ist längst auf dem Boden und kein Faktor mehr, aber der Franzose schießt aus acht Metern einen Abwehrspieler im Fünfer an.

Leitner sucht mit seinem nächsten Freistoß aus dem Halbfeld den kopfballstarken Rüdiger, doch der Nationalspieler springt unter der Hereingabe hindurch. Nach einigen kleineren Schwierigkeiten können die Freiburger die Situation schließlich klären.

Der Sport-Club kombiniert sich sehenswert durchs Zentrum und Mehmedi nimmt an der Sechzehnergrenze Fahrt in Richtung Tor auf. Rüdiger und Baumgartl werfen sich in den Weg und verhindern die nächste Möglichkeit der Gastgeber. Bisher hält Stuttgarts "Kinderriegel" mit den beiden jungen Innenverteidigern.

Erstmals echte Torgefahr in diesem Spiel: Sorg zerschneidet mit einem Superpass in die Gasse halbrechts die Stuttgarter Defensive, Darida ist auf und davon und spitzelt den Ball im Sechzehner quer. Freis nimmt das Zuspiel des Tschechen in aussichtsreicher Position und mit viel Anlauf direkt, zielt aber gut anderthalb Meter zu hoch.

... Klein köpft die Hereingabe des Franzosen aus der Gefahrenzone. Dann kommt die Kugel von Darida getreten noch einmal in die Mitte, aber kein Freiburger erreicht das Kunstleder. Es gibt Abstoß vom Tor der Gäste.

Mehmedi schickt Klaus stark auf die rechte Seite hinaus, aber Hloušek ist auf dem Posten und klärt zur Ecke. Schmid von rechts...

... Die BVB-Leihgabe semmelt den Ball völlig ungefährlich ins Toraus und bekommt höhnischen Applaus aus dem Freiburger Fanblock. Da war mehr drin für Moritz Leitner und den VfB.

Genau jetzt! Leitner mit dem Freistoß von links an der Strafraumkante, nachdem die Hausherren einen Konter unfair stoppten...

Freiburg macht weiter Druck, läuft die Stuttgarter extrem früh an und versucht es dann mit schnellem Vertikalspiel. Dieses Freitagsspiel lässt sich gut an, es ist eine Menge Zug drin. Wann zeigt sich der VfB mal?

Die Gastgeber legen los wie die Feuerwehr! Günter rennt die rechte Seite hinauf als wenn's um sein Leben ginge, lässt Hloušek stehen wie einen E-Jugendlichen und flankt dann brandgefährlich in den VfB-Sechzehner. Freis schraubt sich am Elferpunkt etwas zu früh hoch und verpasst die Kugel knapp.

Schiedsrichter Manuel Gräfe pfeift die Partie zwischen rotgekleideten Freiburgern und dem VfB in der dunklen Auswärtsspielkleidung an. Ab geht die wilde Fahrt...

Im Vergleich zum Getöse in der Landeshauptstadt geht es im Breisgau wie gewohnt sehr beschaulich zu. Trainer Christian Streich sitzt fest im Sattel, hat aber auch hervorragende Argumente auf seiner Seite: Der Sport-Club holte satte sieben Zähler aus den letzten drei Partien und schob sich damit auf Rang 14 vor.

Die Mannschaften betreten den Rasen im heute besonders stimmungsvollen Schwarzwald-Stadion. Die Fans freuen sich auf der Baden-Württemberg-Derby und erwarten einen spannenden Fußballabend. Hoffentlich werden sie nicht enttäuscht! Gleich rollt der Ball!

Nachdem der SCF vor Wochenfrist beim 2:2 in Mainz erst kurz vor Schluss den Sieg verspielte, gibt es ein neues Gesicht in der Anfangsformation: Freis ersetzt im Angriff Guédé und hofft auf seinen ersten Saisontreffer.

Der neue VfB-Coach verändert sein Team personell auf vier Positionen nach dem 0:1 gegen Augsburg vergangenen Sonntag: Klein, Stevens' Lieblingsschüler Gruezo, Sararer und Werner rücken anstelle von Schwaab (Gelb-Rot-Sperre), Romeu (fünfte Gelbe), Kostić und Ginczek (beide Bank) in die Startelf.

Auch angesichts des Trainerwechsels erwartet Streich einen heißen Tanz gegen hochmotivierte Schwaben. "Der VfB wird alle Energie reinsetzen", prophezeite der Freiburger Übungsleiter. "Das wird ein sehr intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen."

Der Niederländer selbst glaubt fest an den Klassenerhalt, sieht aber einen weiten Weg vor sich und seinem Team. "Ich habe keine Bedenken, dass die Mannschaft nicht genügend Qualität hat", sagte Stevens. "Es war schon letzte Saison eine schwere Aufgabe. Es wird noch schwieriger, auch wenn wir mehr Zeit haben. Aber wir kriegen das auch in diesem Jahr hin."

Sein Nachfolger Stevens bewies nicht nur beim VfB in der letzten Saison seine Klasse als Feuerwehrmann. "Wir haben jemand mit Erfahrung gesucht. Er hat den Riesenvorteil, dass er die Mannschaft, den Verein und das Umfeld kennt. Wir sind zu 100 Prozent überzeugt, dass es passt", begründete VfB-Präsident Bernd Wahler die Rolle rückwärts in der Trainerfrage.

Leicht machte es sich Veh mit seinem Abschied vom VfB nicht, projezierte den Negativlauf seiner Mannschaft mit zuletzt drei Niederlagen ohne Torerfolg in Serie aber auch auf sich. "Uns und mir fehlte einfach auch das notwendige Quäntchen Glück in vielen knappen Spielen. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft schon bald wieder punkten wird", so der Ex-Coach.

Der neue Mann an der Seitenlinie ist ein alter Bekannter im Ländle. Im Sommer hatte Stevens Stuttgart nach dem geglückten Klassenerhalt den Rücken gekehrt und Platz für Ex-Meistertrainer Veh gemacht. Der ist nach dem desaströsen Saisonstart mit nur neun Punkten aus zwölf Spielen nun schon wieder Geschichte. Der "Knurrer von Kerkrade" soll den Tabellenletzten aus dem Keller führen.