Fazit:
Hochverdient gewinnt Borussia Dortmund zum Abschied von Jürgen Klopp mit 3:2 gegen Werder Bremen und nimmt als Siebter der Bundesliga an der Europa-League-Quali teil. Nach 15 Minuten Vollgasfußball sind die Westfalen folgerichtig per Doppelschlag in Front gegangen. Im Anschluss an einen glücklichen Anschlusstreffer hätte Bremen mehr aus seinen Möglichkeiten machen können, doch per Konter hat der BVB nachgelegt. Nach Wiederanpfiff sind die Gäste lange nicht zu einem Abschluss gekommen. Dortmund ist die klar bessere Mannschaft mit wesentlich mehr Chancen gewesen. Zweimal haben die Borussen nur Aluminium getroffen und so eine Entscheidung verpasst. Nach dem zweiten Anschlusstreffer sind die Hanseaten gefährlich geworden - mehr aber auch nicht. Während Bremen noch auf Rang zehn abrutscht, dürfen sich Kehl und Klopp zum Abschied über Platz sieben und das internationale Geschäft freuen.
Vielen Dank für das Interesse und Vertrauen. Natürlich sind wir auch in der nächsten Saison wieder live dabei. Alles Gute und bis zum nächsten Mal!

Melvyn Lorenzens Flanke von rechts kommt nicht an.

Lautstark peitschen die heimischen Fans ihre Mannschaft nach vorne. Trotzdem drückt Bremen jetzt.

Dortmund bekommt nach einem abgewehrten Immobile-Schuss einen ersten Eckball. Das Ganze in der ersten Minute der dreiminütigen Nachspielzeit.

In der Schlussphase hängen sich die Grün-Weißen wieder voll rein und halten dagegen. Bremen will sich so gut wie möglich von seinen Fans in die Sommerpause verabschieden.

Es gibt einen weiteren Abschied: Prödl darf noch ein paar Minuten im Werder-Trikot ran.

Gänsehaut pur! Nach 13 Jahren BVB beendet Sebastian Kehl seine Karriere und verlässt heute zum letzten Mal den Rasen in der Bundesliga. Mit seinem Hammer im Pokal gegen Hoffenheim hat der Routinier die Westfalen überhaupt erst weitergebracht und sich anschließend auch gegen die Bayern durchgesetzt. Gebührend verabschiedet ihn die Südtribüne.

Tooor für Werder Bremen, 3:2 durch Theodor Gebre Selassie
Nach einem Standard fällt erneut der Anschlusstreffer für die Mannen von der Weser. Junuzović zirkelt einen Freistoß an den Fünfer. Dort hält Gebre Selassie einfach den Schlappen hin und trifft ins kurze Eck. Drittes Saisontor für ihn! Und auch die Wiederholungen zeigen, dass der Torschütze nicht im Abseits gewesen ist. Alles korrekt.

Natürlich spielt der SV Werder Bremen nun nicht mehr mit vollem Risiko und scheint sich mit der Niederlage abgefunden zu haben. Ein Verpassen des internationalen Geschäfts ist alles andere als eine Enttäuschung. Kaum ein Experte hat den Bremern eine ansatzweise vergleichbare Leistung zugetraut. Hut ab vor den Hansestädtern, die sich als sechstbeste Mannschaft der Rückrunde früh gerettet hat.

Der von Miloš Jojić getretene Eckstoß bringt nichts ein.

Shinji Kagawa sprintet an die Torauslinie und spielt per Hacke in die Mitte. Sein Pass wird zur Ecke abgewehrt.

Mehr als Platz sieben wird für den BVB wohl doch nicht mehr herausspringen. Denn der FC Augsburg führt mittlerweile mit 2:1 in Mönchengladbach...

Elf Minuten plus Nachspielzeit sind noch zu gehen. Bleibt es beim 3:1 oder legen die Dortmunder sogar noch nach? Für ein 2:3 oder gar einen möglichen Ausgleich, spricht im Moment nichts. Dafür sind die Bremer zu behäbig.

Ciro Immobile bindet links am Strafraum gleich drei Mann, muss dann aber abdrehen und wieder nach hinten abgeben. Anschließend schnappt sich die Auswärtsmannschaft wieder das Leder. Durch die Umstellung vom 4-1-4-1 auf ein 4-4-2, sind die Hansestädter wesentlich stabiler geworden.

Zweiter Wechsel bei den Norddeutschen. Positionsgetreu ersetzt der defensive Mittelfeldspieler Cédric Makiadi seinen Kollegen Felix Kroos. Kurz vor dem Wechsel hat Jannik Vestergaard nur um wenige Zentimeter eine Freistoßflanke von Franco Di Santo verpasst. Weidenfeller lässt sich nicht zweimal bitten.

Der 25-jährige Italiener Ciro Immobile ersetzt den wieder genesenen und heute stark aufgelegten Marco Reus, der an diesem Nachmittag viele Zweikämpfe geführt und auch gewonnen hat.

Zwischenzeitlich spielen die zahlreichen Fehler der Werder-Abwehr den Gastgebern in die Karten.

Im Dezember sind die Borussen noch Tabellenschlusslicht gewesen. Nun winkt Europa und vielleicht sogar der sechste Rang der Bundesliga - Wahnsinn! Dass Bremen sich vom letzten Platz derart nah an die Europa League gearbeitet hat, verdient ebenso großen Respekt. Mit Skripnik scheinen die Mannen von der Weser den richtigen Trainer gefunden zu haben. Weidenfeller pflückt eine Junuzović-Flanke lässig aus der Luft.

Dass die Heimmannschaft nicht nur nach vorne engagiert ist, beweist Durm. Geschickt grätscht er einen Pass auf Franco Di Santo weg und verhindert einen gefährlichen Konter der Grün-Weißen.

Von links schlenzt Schmelzer eine weitere Ecke auf Kehl, der die Flanke aber nicht bekommt. Trotzdem klatscht Klopp an der Seitenlinie und ist begeistert. Seine Jungs geben heute alles.

Dicke Chance für Aubameyang! Mkhitaryan schickt den Gabuner steil. Jannik Vestergaard gibt allenfalls Begleitschutz, weshalb Aubameyang aus vollem Lauf abziehen kann. Casteels klärt stark zur nichts einbringenden Ecke.

Grinsend und hochmotiviert zeigt Klopp nach vorne Richtung Werder-Strafraum. Mit Blick auf die Südtribüne wirkt der erfolgreichste BVB Coach aller Zeiten schon sehr bewegt.

Henrikh Mkhitaryan trifft die Latte! Eieiei! Nach einer scharfen Hereingabe in die Mitte, legt Aubameyang uneigennützig auf den Armenier ab. Aus kurzer Distanz hämmert der das Ding an den Querbalken. An der Seitenlinie kann es Klopp nicht fassen und ärgert sich in bekannter Manier.

Viktor Skripnik stellt mit diesem Wechsel auf ein 4-4-2-Sytem um und bringt für den rechts zu harmlosen Marnon Busch einen zweiten Stürmer. Nun bilden Franco Di Santo und der eingewechselte Melvyn Lorenzen die beiden Spitzen.

Gleich ist eine Stunde vor mehr als 80.000 Zuschauern absolviert. Fleißig arbeitet sich der BVB immer wieder nach vorne und nagelt Bremen hinten fest. Mal sehen, wann Viktor Skripnik mit Wechseln reagiert, um das Spiel wieder zu beleben.

Zur Erinnerung: Bremen braucht einen Sieg und eine Dortmunder Pokalpleite, um nächste Saison in der Europa League zu spielen. Aubameyang kann Schmelzers Flanke derweil nicht mit einem Fallrückzieher veredeln. Gut einen Meter rauscht der Kunstschuss über den Querbalken.

Öztunali nimmt am Mittelkreis Tempo auf und macht einige Meter gut. Statt in die Mitte abzugeben, zieht er aus der zweiten Reihe ab. Weidenfeller wehrt - nicht allzu souverän - zunächst zur Seite ab. Im Nachfassen hat der Routinier den Ball dann sicher.

...Bremen klärt, kommt mittlerweile aber kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Der BVB belagert den Gäste-Strafraum nun dauerhaft. In einem sehr fairen Spiel setzt die Klopp-Elf die Hanseaten mächtig unter Druck.

Ecke für die Westfalen...

Franco Di Santo bedient Zlatko Junuzović, der sofort Fin Bartels auf die Reise schickt. Beim Abschluss säbelt die Nummer 22, bedrängt von Hummels, den Ball über die Latte und so verläuft dieser Bremer Angriff im Sande. Noch sind die Norddeutschen zu ungenau.

Marco Reus ist in neun Bundesliga-Duellen gegen Werder sechs Mal als Torschütze erfolgreich gewesen und hat sieben Treffer aufgelegt. Auch heute macht er ein starkes Spiel.

Gut, besser, Marco Reus. Diesmal prüft der Nationalspieler den belgischen Torwart mit einem Schuss aus der Drehung. Erneut pariert Casteels und verhindert Schlimmeres.

Diesmal donnert Vestergaard eine Reus-Flanke aus dem Gefahrenbereich. Der Dortmunder hat zuvor Kagawa gekreuzt und so erneut für Verwirrung in Bremens Defensive gesorgt.

Puh! Gebre Selassies Kopfball verunglückt, Mkhitaryan leitet weiter auf Reus. Doch dann klärt Vestergaard in höchster Not.

Reus schießt die Murmel nach einem Gestocher von Gündoğan und Marcel Schmelzer von links ans Außennetz. Aus diesem spitzen Winkel ist der Abschluss natürlich viel zu optimistisch gewesen.

Nach sieben erfolgreichen Jahren mit zwei Meisterschaften, darunter ein Double und einem Champions-League-Finale, geht die Ära Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund zu Ende. Er verabschiedet sich als BVB-Rekordtrainer mit nun 238. Bundesliga-Spielen. Bislang hat Dortmund unter "Kloppo" 49 Niederlagen kassiert.

Beide Coaches vertrauen weiter ihrer Startelf - keine personellen Veränderungen also nach Halbzeit eins.

Und damit rein in den zweiten Durchgang. In den ersten 45 Minuten haben die Zuschauer ein schnelles und wirklich sehenswertes Spiel mit offenem Visier gesehen. Insgesamt führt der BVB verdient, zumal Bremen seine Chancen nach dem Anschlusstreffer zu kläglich vergeben hat. Dortmund kontert heute bärenstark.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führt Borussia Dortmund verdient mit 3:1 gegen Werder Bremen. Nach einer starken Anfangsviertelstunde mit Vollgas pur ist die Dortmunder Borussia per Doppelschlag in Führung gegangen und hat das Geschehen auch im Anschluss diktiert. In der 26. Minute erzielen die Gäste überraschend den Anschluss, können dann auch durchaus einige Chancen verbuchen. Nach einem Eckball werden die Hanseaten allerdings eiskalt ausgekontert und erleben den BVB so stark wie zuletzt in seinen Meisterjahren. Durch die Gladbacher Führung ist Dortmund aktuell Sechster.

Passiert vor dem Pausentee noch etwas oder nehmen die Mannen von Jürgen Klopp das 3:1 mit in die Kabine? Öztunali treibt die Pille nach vorne und hat das Auge für Busch auf rechts. Der Abschluss des 20-Jährigen landet jedoch im Fangnetz vor der Südtribüne. Das geht besser.

Tooor für Borussia Dortmund, 3:1 durch Henrikh Mkhitaryan
Und der Konter sitzt! İlkay Gündoğan schnappt sich an der Torauslinie des eigenen Sechzehners den Ball von Öztunali und spielt auf Neven Subotić. Über Shinji Kagawa läuft der Konter über den linken Flügel. Clever steckt der Japaner zu Henrikh Mkhitaryan durch. Aus vollem Lauf lupft der Armenier die Murmel über den vollkommen allein gelassenen Koen Casteels. Weit und breit ist kein Abwehrspieler zu sehen gewesen.

Erster Eckball für Bremen...

Gute Parade von Casteels! Reus rückt von der Außenbahn in die Mitte, um ein Überzahlspiel einzuleiten. Nach einem Doppelpass mit Mkhitaryan bekommt Reus nicht genügend Druck hinter seinen Schuss. Casteels ist rechtzeitig unten und hält den Schuss sicher fest.

...die Junuzović-Hereingabe von der rechten Seite verpufft wirkungslos. Statt Gefahr zu generieren, ziehen die Hausherren sogar einen Konter auf!

Da Gladbach gerade das 1:0 gegen Augsburg erzielt hat, wäre Borussia Dortmund nach jetzigem Stand Tabellensechster.

Nach einer kurzen Pause kann der Argentinier weitermachen und scheint sich nicht verletzt zu haben.

Elfmeter oder nicht? Jannik Vestergaard erobert den Ball. Über Junuzović gelangt das Spielgerät zu Franco Di Santo, der frei vorm BVB-Schlussmann auftaucht und sich den Ball etwas zu weit vorgelegt hat. Volles Pfund haut sich Weidenfeller in diesen Ball und trifft auch Di Santo. Für einen Elfer reicht diese Aktion jedoch nicht. Korrekt entschieden von Schiri Manuel Gräfe.

Zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit ist die Skripnik-Elf irgendwie in die Partie gekommen. Spätestens seit dem Anschlusstreffer geben die Hansestädter Vollgas.

Wie von der Tarantel gestochen kommt Roman Weidenfeller aus seinem Kasten und kloppt den Ball vor dem heranstürmenden Franco Di Santo weg. Knappe Kiste!

Am rechten Strafraumrand behauptet Mkhitaryan die Pille und legt quer für Kehl. Dessen Schüsschen landet sicher in den Armen von Koen Casteels. Ein Treffer in seinem letzten Spiel nach 13 Jahren BVB wäre natürlich etwas Besonderes für ihn.

Wieder klafft ein großes Loch in der Abwehr der Hansestädter! Durm spielt einen langen Ball von rechts in den Strafraum auf Aubameyang, der Lukimya einfach abschüttelt. Letztlich köpft der Gabuner die Lederkugel klar links am Gehäuse vorbei.

Vom zwischenzeitlichen Anschlusstreffer lassen sich die Hausherren nicht irritieren. Nach wie vor gehen sie konsequent nach vorne und suchen schnelle Abschlüsse.

Tooor für Werder Bremen, 2:1 durch Levin Öztunali
Wie aus heiterem Himmel fällt der Anschlusstreffer! Diesmal setzten die Gäste den BVB mit aggressivem Pressing unter Druck und erzwingen einen Fehler von Kehl an der rechten Außenlinie. Zlatko Junuzović bedient Öztunali, der sich rechts im Strafraum um den zu passiven Subotić dreht. Ohne Rücksicht auf Verluste wuchtet die Nummer elf das Spielgerät links in die Maschen. Weidenfeller hat keine Schnitte. Leihspieler Öztunali erzielt sein erstes Saisontor.

Marnon Buschs Flanke auf Franco Di Santo wird von Weltmeister Mats Hummels ins Seitenaus geklärt.

Aktuell liegt die Ballbesitzquote der Schwarz-Gelben bei über 70 Prozent. Außerdem werden rund 65 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Das Ganze bei 7:1 Torschüssen.

Noch eine kleine Info zu Aubameyang: Elf seiner 16 Saisontore hat der Gabuner in der Rückrunde erzielt - 2015 hat nur Bas Dost häufiger eingenetzt.

Rechts setzt sich Durm gegen mehrere Gegenspieler durch. Am Ende gerät seine Flanke zu hoch und segelt an Freund und Feind vorbei.

Weiterhin betreiben die Dortmunder gnadenloses Pressing und Gegenpressing. Das ist der Hauptgrund, warum die Grün-Weißen keinen Zugriff auf das Spiel bekommen. Schon nach knapp 20 Minuten scheinen die Europa-League-Ambitionen von Werder Bremen vom Tisch zu sein. Trotzdem haben die Bremer längst ihr Saisonziel erreicht und haben nichts zu verlieren.

Die letzten drei Heimspiele haben die Schwarz-Gelben gewonnen. Bremen hat hingegen etwas Sand im Getriebe: In den letzten neun Bundesliga-Spielen hat es lediglich zwei Siege (vier Remis, drei Niederlagen) gegeben.

Tooor für Borussia Dortmund, 2:0 durch Pierre-Emerick Aubameyang
Manchmal kann Fußball eben so einfach sein. Der Torschütze spielt einen schönen Doppelpass mit Kagawa und lässt die Defensive ganz alt aussehen. Eiskalt vollstreckt die Nummer 17 gegen den erneut chancenlosen Bremer Keeper. Borussia Dortmund schockt Werder Bremen mit einem klassischen Doppelschlag.

Das 1:0 ist kein Zufallsprodukt. Bisher haben die gastgebenden Borussen stark aufgespielt und phasenweise an die Leistungen während der Double-Zeit erinnert.

Tooor für Borussia Dortmund, 1:0 durch Shinji Kagawa
Was für ein Bock von Jannik Vestergaard! Vor der Mittellinie spielt er Gündoğan in die Füße. Sofort zündet der Nationalspieler den Turbo und legt quer auf den parallel gestarteten Japaner. Der heranrauschende Assani Lukimya wird am Elfmeterpunkt ins Leere laufen gelassen und kann den Einschlag im rechten Eck - wie auch Keeper Casteels - nicht mehr verhindern. Es ist Kagawas fünftes Saisontor.

...der Eckstoß von Henrikh Mkhitaryan kommt auf Hummels, der in Rücklage klar über den Kasten köpft.

Janek Sternberg klärt zur Ecke...

Übrigens: Dortmund steht in der Rückrundentabelle auf Platz fünf (nur drei Zähler hinter Bayern), gleich gefolgt von Werder Bremen. Im Hinspiel hat Tabellenschlusslicht Bremen mit 2:1 gegen den auf Rang 16 liegenden BVB gewonnen.

Theodor Gebre Selassie nimmt dem fleißigen Aubameyang das Leder kurz vor dem Elfmeterpunkt vom Fuß. Bis dato kommen die Gäste mit den Angriffen des Vizemeisters nicht zurecht. Immer wieder werden die Außenverteidiger zu weit rausgezogen, sodass Reus und Co. Platz zum Kombinieren haben.

Casteels passt auf und sichert einen zu steilen Pass von Shinji Kagawa auf Pierre-Emerick Aubameyang. Trotzdem haben die Bremer immer wieder große Probleme, die flinke Dortmunder Offensive zu stoppen.

Koen Casteels faustet Henrikh Mkhitaryans Ecke von links humorlos auf dem Sechzehner.

Pfosten! Mein lieber Onkel Otto! Auf dem linken Flügel chippt Reus die Murmel nach einem Pass von Kagawa in den Lauf von Aubameyang. Sehenswert verarbeitet der Stürmer das Zuspiel im gegnerischen Strafraum. Nur das Aluminium rettet Werder vor einem frühen Rückstand.

Hauchdünn steht Fin Bartels bei der Ballabgabe im Abseits. Gut gesehen vom Schiedsrichtergespann und Glück für die diesmal schläfrige Abwehr der Heimmannschaft. Langsam aber sicher werden die Hanseaten etwas mutiger.

Neven Subotić und Kehl haben am eigenen Sechzehner Abstimmungsprobleme. Jedoch pariert Weidenfeller, der heute zum 339. Mal den Kasten für die Westfalen hütet, den zu unplatzierten Schuss aus 21 Metern von Zlatko Junuzović.

Eine Minimalchance auf die Torjägerkrone besteht noch für Pierre-Emerick Aubameyang. Um mit dem Verletzen Frankfurter Alex Meier allerdings gleichzuziehen, müsste der Dortmunder Stürmer heute schon vier Tore erzielen.

Gleich zu Beginn machen die Borussen mächtig Dampf. Jannik Vestergaard verliert die Pille im Spielaufbau, sodass der BVB überfallartig kontern kann. Kurz vor knapp entschärft Assani Lukimya eine Hereingabe von Pierre-Emerick Aubameyang.

Erste Chance für die Gastgeber! Nach einem langen Ball schnappt sich Henrikh Mkhitaryan die Kugel und drängt über rechts in den Strafraum ein. Blitzschnell taucht Werders Schlussmann Koen Casteels ab und fischt den Ball zur Seite weg. Danach hämmert Durm den Ball nach einem Reus-Pass über die Latte.

Geleitet wird die Partie vom 41-jährigen Unparteiischen Manuel Gräfe aus Berlin. An den Seitenlinien assistieren ihm Guido Kleve sowie Markus Schüller. Vierter im Bunde ist Günter Perl.

Bei knapp 18 Grad und mäßiger Bewölkung, stößt Dortmund an und spielt in Schwarz-Gelb zunächst von links nach rechts. Bremen agiert im weißen Auswärtstrikot und grünen Shorts entsprechend von rechts nach links.

Zum Einlauf der Spieler wird vor der "Gelben Wand" ein Riesen-Klopp mit den Worten "Danke Jürgen" hochgezogen. Schon jetzt ist Gänsehaut pur angesagt. Mal sehen, wie sich die 10.000 Bremer Fans im mit 80.667 Zuschauern ausverkauften Stadion bemerkbar machen.

Sebastian Kehl beendet nach 13 Jahren BVB seine Karriere, auch İlkay Gündoğan wird den Klub verlassen. Der heute verletzte Bremer Davie Selke spielt ab Sommer bei RB Leipzig und fehlt heute verletzt. Kehl ist bereits vor dem Anpfiff geehrt worden...

In wenigen Minuten geht es rund. Dann wird sich zeigen, wer das Endspiel um Europa gewinnt.

Bei den Hausherren fehlen Kevin Großkreutz, Adrián Ramos und Nuri Şahin verletzungsbedingt. Weidenfeller hütet das Tor anstelle von Langerak. Auf der Doppelsechs agieren Gündoğan und der heute letztmals beim BVB spielende Kehl. Das Lazarett ist bei den Nordlichtern deutlich größer. Neben den Verletzten Philipp Bargfrede, Davie Selke, Gálvez, Santiago García sowie Özkan Yildirim ist auch Kapitän Clemens Fritz nicht rechtzeitig fit geworden. Der 34-Jährige verpasst aufgrund muskulärer Probleme in der linken Wade das Saisonfinale. Lukimya startet für Prödl (heute letztmals im grün-weißen Trikot) in der Abwehrzentrale.

"Ich hoffe, Samstag nach dem Spiel wird der schönste Moment meiner Tätigkeit als Cheftrainer. Mir macht Mut, dass wir den BVB im Hinspiel geschlagen haben. Aber sie sind eine Spitzenmannschaft. Es wird sehr interessant. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir nicht wollen und schon mit gepackten Koffern an den Urlaub denken", so Viktor Skripnik.

"Ich will nicht nostalgisch in die Partie gehen", sagte BVB-Coach Jürgen Klopp in seiner wohl letzten Bundesliga-Pressekonferenz in Dortmund. Seine Konzentration gelte dem "Endspiel" gegen Bremen, in dem man die Qualifikation für die Europa League klar machen wolle. Allerdings wisse er nicht, was nach dem Abpfiff passiere, denn damit beschäftige er sich nicht. "Ich verabschiede mich dann, kurz bevor ich weg bin", kommentierte Klopp die Tatsache, dass es wahrscheinlich keine offizielle Verabschiedung bei seiner letzten Heimpartie als Trainer der Borussen gibt. Der 47-Jährige erwartet aber "ein Spiel mit einer speziellen Atmosphäre".

"Als wir nach Bremen zum Auswärtsspiel gefahren sind, hat niemand gedacht, dass das hier nochmal ein Endspiel um Europa wird. Ich wünsche mir, dass wir es noch einmal schaffen, ein absolutes BVB-Heimspiel draus zu machen. Wenn wir Vollgas geben, wird es für den Gegner schwierig. Die Qualifikation für die Europa League würde mir alles bedeuten. Die Welt wird nicht untergehen, wenn wir es nicht schaffen. Aber sie wäre einfach viel, viel schöner", erklärte Klopp im Vorfeld der Begegnung.

Nach einer wirklich katastrophalen Hinrunde und dem Absturz auf den letzten Tabellenrang folgte eine durchaus versöhnliche Rückrunde der Dortmunder Borussen. Dank des Einzugs ins DFB-Pokalfinale, können die Schwarz-Gelben noch auf das internationale Geschäft hoffen. Ursprünglich war mit der für 44,5 Millionen Euro verstärkten Truppe die Vizemeisterschaft und die damit verbundene direkte Champions-League-Quali erwartet worden. Nach der 1:2-Pleite in Wolfsburg, ist Dortmund mit 43 Punkten vor den punktgleichen Bremern Tabellensiebter. Zum Sechsten Augsburg fehlen drei Zähler. Schon ein Punkt reicht, um den siebten Platz zu sichern. Dieser langt für die Europa League, denn entweder gewinnt Dortmund das DFB-Pokalfinale und löst darüber das internationale Ticket, oder Dortmund rückt als Tabellensiebter nach, weil Endspielgegner Wolfsburg schon für die Königsklasse qualifiziert ist.

Waren die Hanseaten unter Robin Dutt noch Abstiegskandidat, brachte Nachfolger Viktor Skripnik die Bremer sogar nah ran an die Europa League. Rang sechs, der den Einzug garantiert, ist wohl außer Reichweite, aber Siebter könnte Werder noch werden. Vergangenen Spieltag musste sich der SV Werder Bremen mit 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach geschlagen geben. Das Team Skripnik kann, wie der BVB, 43 Zähler auf seinem Konto vorweisen und steht derzeit auf dem achten Rang. Theoretisch könnte Hoffenheim (41) noch von einem Remis der beiden Mannschaften profitieren, allerdings müssten dafür mindestens elf Tore aufgeholt werden. Bremen muss für das internationale Geschäft in Dortmund gewinnen und dann hoffen, dass der BVB das DFB-Pokalfinale verliert.

Sekt oder Selters – alles oder nichts! Nun ist die Kaffeesatzleserei endgültig ad acta gelegt. Sowohl Borussia Dortmund als auch Werder Bremen können noch am 34. Spieltag des deutschen Fußball-Oberhauses noch auf die Europa League hoffen. Während die Teilnehmer für die Champions League feststehen, herrscht ein zähes Ringen um die letzten Tickets für die Europa League. Die genauen Setzungskonstellationen hängen letztlich davon ab, ob der VfL Wolfsburg oder der BVB den DFB Pokal am 30. Mai gewinnt.

Gewinnt Wolfsburg den Pokal, ist der Sechste automatisch für die Gruppenphase gesetzt. Der Tabellensiebte steigt dann in der dritten Qualifikationsrunde (20. Juli/6. August) in den Wettbewerb ein und muss vor der Gruppenphase auch noch die Playoffs (20./27. August) überstehen. Gewinnt Dortmund den Pokal, steigt der Bundesligasechste bei den Playoffs ein. Schnappt sich der amtierende Vizemeister den DFB Pokal und wird Sechster, rutscht ebenfalls der Ligasiebte in die Playoffs nach.