Fazit:
Huub Stevens kann einfach nicht absteigen! Der VfB Stuttgart zieht am allerletzten Spieltag den Kopf aus der Schlinge. Was für eine Nervenschlacht, was für ein Krimi! Paderborn hatte vor dem Spiel keine Chance mehr auf den direkten Klassenerhalt, aber immerhin die Hoffnung auf die Relegation. Und so begannen sie auch: Frech und munter nach vorne. Nach der Führung der Gastgeber aber bewies der VfB, dass er eine gefestigte Mannschaft ist. Denn die Schwaben hielten dem Druck stand, schalteten zwei Gänge hoch und hätten das Spiel eigentlich noch vor der Pause drehen müssen. Doch das große Manko des VfB in dieser Saison ist die Chancenverwertung, was man heute wieder eindrucksvoll vorführte. Paderborn kam mit frischem Mut aus der Pause, diesmal aber ließ sich Stuttgart nicht überrumpeln - und traf schließlich doch noch zum umjubelten 2:1. Spätestens nach diesem Treffer und dem Hamburger Tor zum 2:0 dürfte den Spielern des SCP klar gewesen sein, dass es nicht zum Klassenerhalt reichen wird. Dennoch drängten sie unter dem großen Applaus ihrer Fans auf einen freundlichen Abschluss und sorgten in den letzten zehn Minuten für kollektive Stuttgarter Angstzustände. Dann aber pfiff Schiedsrichter Aytekin ab und die schwäbische Anspannung entlud sich in purem Jubel. Am Ende muss Paderborn runter und wird begleitet vom SC Freiburg, der von Platz 14 noch abstürzt. Hamburg muss in die Relegation. Glückwunsch an den VfB zum Klassenerhalt. Und auch wenn es im Moment des Abstiegs grotesk klingen mag: Glückwunsch an den SC Paderborn zu einer Saison, die ihm so wohl kaum jemand zugetraut hätte. Das war es von hier, das war es von der Bundesliga-Saison 2014/15. Tschüss und auf Wiedersehen aus Paderborn!

Gelbe Karte für Filip Kostić (VfB Stuttgart)
Der Serbe soll ausgewechselt werden, lässt sich aber zu viel Zeit. Fünfte Gelbe für ihn. Wird ihm herzlich egal sein.

Eckfahne, immer an die Eckfahne. Genau das macht Daniel Ginczek. Und die Uhr tickt.

Schluss in Hamburg, der HSV gewinnt 2:0. Passiert hier noch was?

Maxim schimpft, wird sofort von den mitspielern getröstet. Und auch Stevens geht nach der Auswechslung zu ihm und erklärt ihm: Es lag nicht an deiner Leistung, ich brauch einfach einenw eiteren verteidiger.

Und wie die zottern, die Schwaben! Einen Freistoß des SCP kann Baumgartl eigentlich locker klären, doch er lässt aus unerfindlichen Gründen durch. Hinter ihm taucht Kachunga auf, doch der junge Verteidiger fängt sich schnell und klärt im letzten Moment. Den Nachschuss semmelt Stoppelkamp drüber. Ein Tor von Paderborn und der VfB würde ebenfalls runtergehen!

Drei Minuten plus x noch. Paderborn will sich gut verabschieden, den Schwaben wackeln die Knie!

Das schmerzt! Koç tritt Klein unabsichtlich auf die Hand. Der bleibt natürlich erst einmal liegen.

Da wäre die Chance für den VfB gewesen: Harnik hat den Ball rechts vorne, ganz links ist Kostić völlig blank. Doch Harnik schafft es, den einen einzigen Abwehrspieler weit und breit anzuschießen.

Gelbe Karte für Srđan Lakić (SC Paderborn 07)
Zweite Gelbe für Paderbron. Für Lakić hätte sie Folgen, er wäre in einer Relegation gesperrt.

Durchschnaufen VfB! Rüdiger verschätzt sich bei einem Paderborner Freistoß, lässt zwei Mann hinter sich ziehen. Doch die kommen nicht an den Ball.

Aytekin bringt die Paderborner Bank gegen sich auf. Nicht ganz zu Unrecht. Denn Wemmer jagt Kostić direkt vor der SCP-Coaching Zone fair das Leder ab.

Ecke für Paderborn...

Stuttgart zieht sich nun weit zurück, lässt Paderborn aufbauen und lauert auf Konter. Ein gewagtes Spiel, wenn man um die defensive Anfälligkeit der Schwaben weiß...

Die Uhr tickt nun für Stuttgart. Doch sie tickt für alle, die es mit den Schwaben halten, in Zeitlupe. Der VfB täte gut daran, hier auf das dritte Tor zu gehen.

Gelbe Karte für Daniel Ginczek (VfB Stuttgart)
Der Stuttgarter Stürmer kommt mit einer Grätsche zu spät. Auch diese Karte geht in Ordnung.

Gelbe Karte für Moritz Stoppelkamp (SC Paderborn 07)
Da war etwas Frust dabei. Stoppelkamp hält bei Gentners Befreiungsschlag die Sohle drüber und sieht zu Recht Gelb. Übrigens die erste Karte in einer angesichts dessen, was auf dem Spiel steht, bemerkenswert fairen Partie!

Letzter Wechsel beim SCP, Süleyman Koç darf auch nochmal Bundesliga spielen.

Der ganz große Verlierer hieße im Moment SC Freiburg. Die Breisgauer hatten neben Hertha die besten Karten und würden tatsächlich dennoch absteigen. Zusammen mit Paderborn. Aber noch ist ja nicht Schluss.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:2 durch Daniel Ginczek
Das war der Wille, der pure Wille!! Einen hohen Ball im Mittelfeld gewinnt der VfB. Der Ball landet bei Maxim, der sofort nach vorne spielt. Ginczek startet durch, bekommt den Pass in die Schnittstelle, lässt Hünemeier stehen, umkurvt Kruse und schiebt das Leder dann von links im Fallen mit letzter Kraft ins Netz. Stuttgart führt, Stuttgart wäre Stand jetzt gerettet!

Kostić, Kostić, Kostić!! Der Serbe lässt sich nach rechts fallen, kriegt den Ball und startet durch. Er lässt einen stehen, noch einen, einen dritten und zieht dann ab. Sein Schuss wird abgefälscht, Kruse schaut nur hinterher - und der Ball streicht Zentimeter am rechten Pfosten vorbei!

20 Minuten noch zu gehen. Die vorerst letzten 20 Bundesliga-Minuten für beide Mannschaften?

Stevens tauscht seinen Spielmacher. Didavi hat gut gespielt und das enorm wichtige Tor geschossen, hat aber nach langer Verletzung noch nicht die Fitness. Für ihn kommt positionsgetreu Alexandru Maxim.

Einmal mehr endet eine Stuttgarter Ecke in einem Paderborner Konter. Der SCP läuft sechs gegen drei auf Ulreichs Kasten zu, spielt es aber viel zu unpräzise.

Strohdiek klärt einen weiten Ball gegen Harnik. Ecke für den VfB...

Es ist erstaunlich: Seit dem Hamburger 2:0 ist es ein völlig offenes Spiel. Im Moment hat der VfB seine Überlegenheit ein wenig eingebüßt.

Nächste Chance für die Gäste: Kostić treibt den Ball nach vorne, auch Wemmer kann den Serben nicht bändigen. Seine Hereingabe rutscht an Freund und Feind vorbei und erreicht am langen Eck Harnik, für den der Winkel allerdings kaum machbar ist. Der Österreicher trifft nur die Werbebande.

Die Paderborner werden wissen wie es in Hamburg steht und dass sie damit absteigen würden. Und trotzdem spielen sie auf Sieg. Es könnte ja noch was passieren auf den anderen Plätzen.

Vrančić schlägt den Ball in den Strafraum, Hünemeier steigt am höchsten - und köpft links vorbei. Da fehlte schon ein Stück.

Die Chance eben hat Paderborn aufgeweckt. Die Gastgeber tun nun wieder mehr nach vorne. Und haben erneut einen Freistoß...

Dicke Chance für Paderborn! Der SCP wäre momentan weg, aber deswegen stellt er noch lange nicht alle Bemühungen ein. Über rechts spielen sich die Gastgeber nach vorne, die Flanke kommt rein - und gleich zwei Mann verpassen frei vor Ulreich!

Hilfe aus Hamburg wird es kaum noch geben: Der HSV führt mit 2:0.

Die Chancenverwertung!!! Stuttgart hat mittlerweile wieder alles im Griff, spielt sich durch bis in den Strafraum. Harnik legt ganz klug auf Gentner, der zwölf Meter vor dem Tor genug Platz hat - und den Schuss völlig verzieht.

Diese bringt einmal mehr nichts ein. Doch Stuttgart bleibt dran, bis Didavi zu hart einsteigt.

Guter Spielzug der Schwaben: Ginczek sichert rechts an der Eckfahne einen langen Ball, wartet dann auf Harnik und spielt den Doppelpass. Sein Abschluss wird zur Ecke abgefälscht.

Es scheint fast so, als hätten die Spieler den Zwischenstand aus Hamburg mitbekommen. Denn plötzlich ist das Tempo raus, die Aktionen wirken irgendwie gehemmt.

Und jetzt wird es richtig brisant: Hamburg führt! Die Hanseaten springen aktuell auf Platz 15, verweisen den SC Freiburg auf den Relegationsplatz. Und jetzt würde dem VfB auch kein Remis mehr helfen, der SCP wäre sicher weg. Im Moment würde in Paderborn die große Abstiegsparty steigen...

Nach einem Einwurf der Gäste auf der rechten Seite schnappt sich Klein den Ball und marschiert unbedrängt an den Fünfer. Statt aber abzuziehen spielt er nochmal in die Mitte. Das LEder wird abgefälscht und kullert zu Kruse.

Wemmer ist sofort gefordert, weil es Stuttgart natürlich wieder über Kostić probiert. Der Serbe kommt nicht durch.

Das Spiel läuft wieder. André Breitenreiter reagiert, bringt Jens Wemmer und Lukas Rupp für Michael Heinloth und Marvin Bakalorz. Wemmer soll hinten dicht machen, Rupp im Mittelfeld ankurbeln. Stuttgart ist unverändert.

Halbzeitfazit:
Die Hälfte des Abstiegskrimis ist vorüber und wir sind so schlau als wie zuvor. Nach 45 Minuten wäre der SC Paderborn abgestiegen, Stuttgart müsste in die Relegation. Der Spielfilm ist recht schnell erzählt: Beide Teams begannen mit hohem Tempo und vielen Fehlern, es entwickelte sich ein durchaus attraktives Spiel - in dem der VfB den ersten Fehler machte. Denn beim ersten wirklich präzisen Angriff des SCP stimmte wenig in der Stuttgarter Defensive, was die Gastgeber zum Führungstreffer nutzten. Danach jedoch wachten die Schwaben auf und spielten sich den Schock einfach aus den Knochen. Angriff auf Angriff rollte auf Paderborns Kasten zu, folgerichtig fiel der Ausgleich. Und es hätte noch mehr sein müssen für die Gäste, die einmal mehr mit ihrer Chancenverwertung hadern müssen. Denn Martin Harnik und mit dem Pausenpfiff Daniel Ginczek ließen riesige Chancen liegen, um das Ding hier komplett zu drehen. So geht es etwas schmeichelhaft für den SCP mit einem Remis in die Kabine. Stuttgart hat es weiterhin in der eigenen Hand und muss eigentlich nur so weiterspielen. Irgendwann werden die Gastgeber dem Druck nicht mehr standhalten. Paderborn muss dagegen dringend die Lücken in der Defensive schließen, besonders Stuttgarts Linksaußen Filip Kostić hat viel zu viel Platz. Und dann wäre da ja noch das Problem des Siegen Müssens für Breitenreiters Jungs. Es bleibt wahnsinnig spannend! Bis gleich.

Das gibt es nicht! Das gibt es einfach nicht! Was für ein Auftritt von Daniel Ginczek! Und was für ein Scheitern! Der Stürmer wird rechts an der Eckfahne angespielt. In der Mitte sind lediglich vier Paderborner. Was macht er also? Er startet ein traumhaftes Solo, umspielt alle Gegner und steht plötzlich komplett alleine vor Kruse - und schiebt das Leder aus vier Metern links vorbei. Das ist einfach nicht zu fassen! Was für eine Millionenchance!

Weiter als bis zur Mittellinie kommen die Gastgeber nicht mehr, dann ist das Leder weg. Doch Stuttgart verpasst es in dieser Phase, vorne konsequenter durchzuspielen. Chancen wären da, denn die Spieler des Gastgebers brauchen dringend die Halbzeit, um durchzuschnaufen.

Stuttgart stürzt Paderborn nun von einer Verlegenheit in die nächste. Die Gastgeber kommen kaum mehr hinten raus und sehnen nur noch die Pause herbei...

In der Tabelle ist momentan alles wieder wie zu Beginn: Paderborn ist Letzter, Stuttgart 16.. Doch die Schwaben sind jetzt voll da - und haben dafür gesorgt, dass die SCP-Spieler mit dem Nachdenken beginnen.

Megachance für den VfB! Da hätten die Schwaben binnen einer Minute alles drehen können! Kostić - wer sonst? - wird nach einer Balleroberung gesucht, geht zur Eckfahne und spielt scharf nah ans Tor. Am kurzen Pfosten verpasst Ginczek hauchdünn, doch am langen Pfosten lauert Harnik - und versemmelt das Ding. Dusel für Paderborn!

Tooor für VfB Stuttgart, 1:1 durch Daniel Didavi
Irgendwann macht es die schiere Masse an Flanken! Zum xten Mal lassen die Gastgeber Filip Kostić von links flanken. Der Ball segelt halbhoch an den Fünfer, wo einmal mehr gar kein Weißer steht. Doch Hünemeier trifft den Ball nicht richtig beim Klärungsversuch, legt Didavi förmlich auf und der bedankt sich aus elf Metern flach ins linke Eck.

Flanke über Flanke schlägt Kostić in den Paderborner Strafraum. Dem Serben dürfte langsam der linke Fuß brennen. Das Problem an der Sache: Er findet einfach keinen Abnehmer.

Es muss nicht immer herausgespielt sein: Moritz Stoppelkamp zieht einfach mal aus 25 Metern ab. Einen Meter links vorbei.

Aytekin bekommt den Unmut der Ostwestfalen zu spüren. Schwaab hatte sich festgelaufen und hält dann den Gegenspieler. Doch statt den Konter laufen zu lassen pfeift der Schiedsrichter Foul.

Der war nicht schlecht! Vrančić löffelt den Ball an den Elfmeterpunkt, wo Strohdiek am höchsten steigt und das Leder über den Hinterkopf rutschen lässt. Genau auf Ulreich.

Standards über Standards. Jetzt ist wieder Paderborn dran, Freistoß aus dem Mittelfeld...

Aus einer Paderborner Ecke entwickelt sich ein Stuttgarter Konter, obwohl der zweite Ball eigentlich beim SCP landet. Didavi sucht und findet Ginczek am Strafraum. Der Stürmer dreht sich um den Gegenspieler rum und zieht ab, wird jedoch beim Schuss noch entscheidend gestört. Kruse kann problemlos aufnehmen.

Eines dürfte dem VfB jetzt schon sicher sein: eine ordentliche Geldstrafe. Denn die 1700 mitgereisten Anhänger brennen zum wiederholten Male Bengalos ab.

Gefährlich! Die Ecke fliegt an den Elferpunkt, wo Didavi aus vollem Lauf hochsteigt und Kruse zu einer Glanztat zwingt. Doch Aytekin pfeift ab, er hat ein Stürmerfoul gesehen.

Nächster Versuch von Kostić, es gibt Ecke...

Der VfB drängt auf den Ausgleich, ist dabei jedoch noch zu ideenlos. Die Schwaben greifen fast ausschließlich über die linke Seite an, immer wieder flankt Kostić rein. Darauf haben sich die Paderborner langsam eingestellt.

Beinahe jeder weite und hohe Ball des SCP endet in einem Foul der Stuttgarter. Die Schwaben produzieren zu viele Standards vor dem eigenen Tor. Diesmal aber geht die Fahne hoch, Lakić stand im Abseits.

Wieder bringt der Eckball keine Gefahr. Der zweite Ball bleibt beim VfB, Rüdiger versucht es aus der Distanz. Weit verzogen.

Dritte Ecke für den VfB...

Es wird kurz durchgeatmet in der Benteler Arena. Ein paar Fehlpässe verursacht ein paar Einwürfe im Mittelfeld. Die Spieler pusten gehörig durch.

Was macht der denn?? Kachunga lässt sich ins Zentrum fallen, um den Ball verteilen zu können. Rechts draußen ist erneut Vucinovic frei, den haben die Stuttgarter nicht auf der Rechnung - und sie attackieren ihn auch nicht. Vucinovic läuft und läuft und hat scheinbar zu viel Zeit zum Überlegen. Denn er drischt den Ball von der rechten Eckfahne übers Stadiondach.

Das Spiel ist bislang geprägt von enorm hohem Tempo. Es geht rauf und runter, beide Teams schalten bei Balleroberung sofort um.

Da müssen sie viel mehr draus machen! Zum dritten Mal in Folge geht es beim VfB über die linke Seite. Diesmal ist Kostićs flache Hereingabe richtig gefährlich. Ginczek lässt durch, ahnt Gentner hinter sich. Der erreicht das Leder aber nur mit Müh und Not, muss abdrehen und Didavi anspielen. Bis Stuttgarts Zehner abschließt sind die Gastgeber aber schon wieder formiert.

Erste Chance für die Gäste: Harnik fängt einen Paderborner Konter ab, eilt dann nach vorne. Im Vollsprint geht es in den Strafraum, wo schon die Flanke von Kostić angesegelt kommt. Der Österreicher kann den Ball nicht mehr richtig drücken und köpft drüber. Doch allmählich werden die Schwaben stärker.

Kostić bringt es nicht zu Ende! Der Serbe setzt sich auf links durch und zieht in den Strafraum. In der Mitte laufen Gentner und Ginczek in Position, doch Kostić wählt den flachen Pass - und bleibt hängen.

Jeder Ballgewinn, jeder gelungene Pass wird von den 15.000 im Stadion gefeiert - so sie denn nicht aus Stuttgart kommen. Grandiose Stimmung in Ostwestfalen!

Die Gastgeber haben den Fuß in der Tür! Vrančić schlägt einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum. Wieder wackelt die Defensive der Gäste, doch Lakić kommt nicht richtig hinter den Ball.

Das war knapp! Nach einer Stuttgarter Ecke schaltet Paderborn blitzschnell um, schickt Kachunga an der Mittellinie ins freie Feld. Die muss alles riskieren, trifft aber den Ball.

Gleichzeitig hat es in Hannover geklingelt, hier führt 96. Damit springt Paderborn aktuell auf den Relegationsplatz, der VfB ist Vorletzter.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:0 durch Marc Vucinovic
Der Wahnsinn nimmt schon früh seinen Lauf! Mit dem ersten vernünftigen Angriff trifft der SCP! Stuttgart ist viel zu passiv, lässt die Gastgeber bis zum Strafraum kombinieren. Dort stimmt die Zuordnung nicht, so dass Vucinovic rechts an der 16er-Grenze vollkommen blank steht. Lakić sieht das, spielt aus der Zentrale rechts raus und Vucinovic versenkt aus 16 Metern flach ins rechte Eck.

Stuttgart versucht es mit viel Tempo, ist aber vorne zu ungenau. Paderborns Konter unterbindet Rüdiger.

Es geht gleich ordentlich zur Sache: Rüdiger nimmt Kachunga bei einem hohen Ball auf die Hörner. Der landet voll auf dem Rücken und muss sich erst einmal kräftig schütteln.

Jetzt gilt es! Das Spiel läuft!

Die Mannschaften kommen aufs Feld. Das Spiel leiten wird Deniz Aytekin. Assistieren werden ihm Benjamin Brand und Christian Dietz.

Genug der Worte, gleich ist es so weit. Gleich beginnt das große Bibbern. Die Wahrheit liegt auf dem Platz!

Eine allerletzte Statistik: Heute trifft Heimschwäche auf Auswärtsschwäche. Paderborn gewann nur eines seiner letzten zehn Heimspiele (am 28. Spieltag gegen Augsburg). Stuttgart dagegen wartet seit sieben Spielen auf des Gegners Platz auf einen Dreier. Angesichts der heutigen Ausgangssituation dürfte diese Statistik jedoch weder in Paderborn noch in Stuttgart allzu viel Interesse hervorrufen.

Stuttgarts Trainer Huub Stevens sieht es ähnlich wie sein Kapitän, der seine Mannschaft für "inzwischen als Team sehr stabil" hält. Was also sollte da näher liegen, als exakt die gleiche Mannschaft wie an den beiden vergangenen Spieltagen aufs Feld zu schicken?

Zur personellen Situation: Paderborns Daniel Brückner ist gelbgesperrt, für ihn spielt Florian Hartherz. Außerdem rotieren Lukas Rupp und Süleyman Koç auf die Bank. Stattdessen baut Breitenreiter auf Elias Kachunga und Marc Vucinovic.

Beide Teams bauen übrigens auch auf überirdische Hilfe: Der VfB wurde beim Abflug nach Paderborn von 25 Schornsteinfegern verabschiedet und bekam ein Glücksschwein aus Marzipan mit auf die Reise. Paderborn setzt noch einen drauf und lädt gleich alle Schornsteinfeger des Kreises zum Spiel ein. Diese übergaben Trainer Breitenreiter beim Betreten des Stadions ebenfalls einen Glücksbringer. Wenn's denn hilft...

Derweil bauen die Gäste auf mannschaftliche Geschlossenheit. Kapitän Christian Gentner bringt es auf den Punkt: "Wir haben eine gute Ordnung auf dem Platz. Jeder von uns weiß, was er zu tun hat und dass es nur gemeinsam geht. Von dieser Ordnung und dieser Disziplin leben wir." Rechenspiele verbieten sie sich in Stuttgart übrigens. Es zählt nur ein Sieg, dann ist alles andere sowieso obsolet.

Von einer guten Offensive träumt man in Paderborn derzeit nur. In den letzten fünf Spielen holte der SCP nur vier Punkte. Doch es wäre viel mehr drin gewesen! Man denke nur an das in unglaublicher Weise verlorene Spiel auf Schalke gegen einen in allen Belangen unterlegenen Gegner. Dennoch glauben die wichtigen Figuren im Klub an den Klassenerhalt "solange es möglich ist", wie Präsident Finke sagt. Breitenreiter baut auf den Heimvorteil, schließlich hatten es in der Benteler Arena viele Gegner schwer in der abgelaufenen Spielzeit.

Der Vorteil des VfB Stuttgart dürfte in den Erfolgen der vergangenen Wochen begründet liegen. Die Schwaben stellen bereits seit Langem die beste Offensive im Abstiegskampf – von Torerfolgen einmal abgesehen – und spielen in der Schlussphase der Saison den attraktivsten Fußball. De Erfolge blieben zwar zunächst aus, weil man sie sich durch individuelle Fehler immer wieder selbst verbaute. Doch mit dem Sieg gegen Mainz (2:0) und dem absoluten Big Point gegen den HSV (2:1) könnte Stevens’ Team genau zum richtigen Zeitpunkt den entscheidenden Rückenwind bekommen haben.

Nicht zu verachten ist in den kommenden 90 Minuten auch der emotionale Faktor. Und da haben beide Mannschaften etwas vorzuweisen. Denn mal ehrlich: Wer hätte dem SC Paderborn vor einem Jahr zugetraut, dass er am 34. Spieltag noch nicht abgestiegen sein würde?! Der Sensations-Aufsteiger bezeichnet sich ja selbst als den "krassesten Außenseiter der Bundesliga-Geschichte". André Breitenreiters Jungs schien zu Beginn der Rückrunde die Puste auszugehen, doch sie haben sich wieder rangekämpft. Das große Plus des SCP: Er hat absolut nichts zu verlieren – und damit womöglich den geringsten Druck.

Es läuft also alles auf das spannendste Abstiegsfinale seit 1999 hinaus. Es kann passieren, dass alle paar Minuten ein anderer Verein in der Livetabelle unter dem Strich steht, vielleicht bis zur letzten Sekunde des Spiels. Was für ein Druck für die Spieler, was für eine Zitterpartie für alle Fans!

Die Schwaben können jedoch bei einem Remis auch direkt absteigen. Dann nämlich, wenn Hamburg gegen Schalke gewinnt und gleichzeitig Hannover mit nur einem Tor Differenz verliert oder Remis spielt.

In die Relegation muss der VfB im Falle eines Unentschiedens, wenn der HSV gegen Schalke nicht gewinnt und Hannover mit nur einem Tor Differenz gegen Freiburg verliert oder Remis spielt. Auch ein Hamburger Sieg und eine Niederlage der 96er mit mindestens zwei Toren Differenz würde für Stuttgart Platz 16 bedeuten.

Kurioserweise könnte es zwischen Stuttgart und Hannover sogar auf einen Patt – also absolute Punkt- und Torgleichheit – hinauslaufen. Nämlich dann, wenn die Schwaben beispielsweise 0:0 spielen, während Hannover 2:4 verliert. Dann wiederum würde die Europacup-Regel gelten, wonach der VfB den direkten Vergleich gewonnen hätte und Hannover den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müsste.

Jetzt wird es allerdings kompliziert. Denn das große Zittern im Ländle beginnt erst bei einem Unentschieden. Dann nämlich wäre von Abstieg bis Rettung alles drin. Gerettet wäre der VfB bei einem Remis, wenn der HSV nicht gegen Schalke gewinnt und gleichzeitig Hannover mit zwei Toren Differenz gegen Freiburg verliert.

Nummer zwei: Verliert Stuttgart, steigt das Team von Huub Stevens definitiv ab. Denn dann würde der VfB hinter Paderborn zurückfallen. Soweit zu den einfachen Rechenbeispielen.

Etwas komplizierter wird es bei den Gästen – wobei es auch hier immerhin zwei ganz einfache Varianten gibt. Nummer eins: Wenn Stuttgart die drei Punkte mitnimmt, spielen die Schwaben auch in der kommenden Spielzeit erstklassig. Wie das geht, wo der VfB doch nach 33 Spieltagen auf dem Relegationsplatz steht? Ganz einfach: Hannover (15. / 34 Punkte / -17 Tore) und Freiburg (14. / 34 / -10) spielen heute gegeneinander und nehmen sich daher die Punkte weg. Stuttgart hätte bei einem Sieg 36 Zähler. Ein Wert, den mindestens einer der beiden Kontrahenten in der HDI-Arena nicht erreichen wird.

Entsprechend einfach sind daher auch die Konstellationen, die sich für die Gastgeber ergeben: Gewinnt man heute gegen den VfB und siegt Hamburg nicht gegen Schalke, dann dürfen die Jungs von André Breitenreiter in der Relegation ran. Gewinnt Paderborn nicht, ist das Ergebnis egal. Dann steigt man definitiv ab. Würde der HSV Schalke schlagen, würde nicht einmal ein Sieg reichen, um die Relegation zu sichern.

Klar ist vor den abschließenden 90 Minuten nur eines: Der SC Paderborn kann es nicht mehr über den Strich schaffen. Rein theoretisch wäre das zwar noch drin, aber das Torverhältnis der Ostwestfalen ist dafür schlicht zu schlecht. Der Aufsteiger ist im Abstiegskrimi das einzige Team, dem es so ergeht.

Zunächst einmal zur Konstellation des heutigen letzten Spieltages: Paderbon ist Schlusslicht mit 31 Punkten und -33 Toren. Stuttgart steht als 16. vor dem großen Showdown auf dem Relegationsplatz. Die Schwaben haben 33 Punkte bei -19 Toren auf dem Konto.