Fazit:
Das Fazit aus Mainzer Sicht: Der 1. FSV Mainz 05 siegt im Rheinland-Pfalz-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern klar und deutlich mit 4:0. Einer grandiosen ersten Hälfte ließ der FSV eine abgezockte zweite folgen. Am Ende blieb man sogar noch gnädig, mit etwas mehr Konsequenz wären heute locker fünf, sechs Buden drin gewesen. Mainz ist nach vier Remis in Folge wieder in der Spur und legt mit diesem Sieg neun Punkte zwischen sich und den FCK und sieben zwischen sich und den Relegationsplatz.
Das Fazit aus Lauterer Sicht: Der 1. FC Kaiserslautern verliert im Rheinland-Pfalz-Derby gegen den 1. FSV Mainz 05 klar und deutlich mit 0:4. Einer katastrophalen ersten Hälfte ließ der FCK eine wenigstens kämpferisch etwas bessere zweite folgen. Am Ende war Mainz sogar noch gnädig, mit etwas mehr Konsequenz wären gegen eine in allen Belangen unterlegene Lauterer Elf heute locker fünf, sechs Buden drin gewesen. Kaiserslautern ist nach nun vier Pleiten in Folge am Tiefpunkt angekommen. Diese Leistung war ein Offenbarungseid, der viele Fragen aufwirft - allen voran die, wie diese Mannschaft die Klasse halten will. Das für Lautern einzig Positive an diesem Nachmittag ist, dass der FCK durch den Augsburger Sieg gegen die Hertha (noch) nicht die Rote Laterne hält - wobei der Augsburger Sieg an sich natürlich obendrein auch noch gegen den FCK spricht.
Das war es aus der Coface Arena, schüss und schönen Abend!

Knut Kircher sieht das ähnlich. Schluss!

Die letzte Minute ist angebrochen. Nachspielen muss man eigentlich nicht, allein schon aus Mitleid mit dem FCK.

Das hätte es sein können. Schöne Flanke von Allagui an den langen Pfosten. Dort darf Ivanschitz - natürlich vollkommen frei - köpfen. Trapp hat das Leder sicher.

Vier zu null, vier Minuten noch zu spielen. Gibt es noch ein Fünftes?

Thomas Tuchel nimmt mit Eugen Polanski den vielleicht Stärksten eines ganz starken Mainzer Teams runter. Für ihn kommt Nachwuchshoffnung Yunus Malli.

Weil es hinten so langweilig ist schaltet sich nun auch Niko Bungert vorne mit ein. Ein Blick, ein Pass und Allagui ist im Rücken der Abwehr frei. Er rutscht beim Versuch zu flanken jedoch weg.

Gelbe Karte für Jan Kirchhoff (1. FSV Mainz 05)
Der Mainzer Verteidiger geht mit gestrecktem Fuß von hinten ins Tackling gegen Sandro Wagner. Auch diese Karte geht in Ordnung. Gute Leistung von Schiri Kircher, der allerdings auch nicht viel Problematisches zu entscheiden hatte.

Letzter Wechsel auf Seiten des Gastes. Julian Derstroff dürfte sein Startelf-Debüt wohl nicht allzu schnell vergessen.

Etwas über zehn Minuten noch. Marco Kurz sitzt seit dem Tor still und vor sich hin starrend auf der Bank. Ob es nun auch für ihn eng wird?

Nun darf sich auch Mohamed Zidan seinen Extraapplaus abholen. Übrigens: Maxim Choupo-Moting spielt immer noch als zentraler Stürmer. Nur so zu Info, Allagui zum Beispiel hat ja auch noch keinen Treffer...

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 4:0 durch Maxim Choupo-Moting
Man muss nur drauf hinweisen... Das Ding ist endgültig durch. Und dieses geradezu groteske Tor steht stellvertretend für das ganze Spiel. Jørgensen will nach einem Standard den Ball wegschlagen, fabriziert aber einen hanebüchenen Querschläger. Seine Kollegen stehen staunend daneben, Bungert köpfelt daher unbedrängt zu Choupo-Moting und der vollendet aus vier Metern.

Erster Wechsel bei Mainz 05. Sami Allagui kommt für Ádám Szalai. Damit geht Choupo-Moting nun in die Sturmspitze. Der hat ja auch noch nicht getroffen heute.

Jetzt kochen die Emotionen der Lauterer Fans hoch. Florian Dick schafft es direkt vor dem Gästeblock doch tatsächlich, einen Einwurf direkt ins Seitenaus zu werfen. Und nun hört man es laut und deutlich: "Wir haben die Schnauze voll!" Irgendwie verständlich.

Gelbe Karte für Nicolai Jørgensen (1. FC Kaiserslautern)
Heftiger Einsatz von Jørgensen, genau vor der Trainerbank. Der Däne rammt Marco Caligiuri einfach um, ohne dass ein Ball in Sicht wäre. Das ist purer Frust und nah an der Tätlichkeit.

Nicht das 4:0! Super Tat von Trapp, der Caligiuris Schuss aus kurzer Distanz super pariert. Aber wie einfach ging das wieder? Einwurf für Mainz, links an der Mittellinie. Zidan hat den Ball, wartet Ewigkeiten bis Caligiuri auf derkomplett verwaisten rechten Seite angerauscht kommt. Der hat dann freie Bahn.

Die Gastgeber bekommen nun langsam Spaß daran, neue Spielzüge auszuprobieren. Sie kombinieren sich munter durch die Lauterer Slalomstangen, kommen aber nicht mehr so leicht durch wie noch vor der Pause.

Hauchdünne Abseitsentscheidung gegen Mainz! Jørgensen versucht vorne mal was, verliert das Leder. Sekunden später spielt Polanski den Traumpass durch fünf Mann durch auf Szalai. Der soll aber Millimeter im Abseits gestanden haben. Das ist wohl korrekt und damit sehr gut gesehen vom Assi.

Gelbe Karte für Julian Derstroff (1. FC Kaiserslautern)
Derstroff kommt gegen Müller zu spät und dann geht's rund! Müller gegen Derstroff, De Wit gegen Szalai und der Rest der Lauterer außen rum. Wo nehmen die Pfälzer plötzlich diese Energie her?

Mainz schaltet hoch! Kaum beginnen die Gastgeber wieder zu pressen, verliert Lautern die Übersicht. Nun ist es Abel, der in allerhöchster Not klären muss und sich dabei weh tut. Für ihn geht's aber weiter.

Eine Minute später das genau gleiche Spiel, hartes Tackling gegen Szalai inklusive. Diesmal aber klärt Borysiuk fair und gut.

Dagegen Mainz: Schnell, zielstrebig, konsequent. Polanski auf Szalai, der leitet - obwohl er Abels Stollen ins Bein kriegt - sofort in die Gasse und Zidan zieht ab. Außennetz.

Aber immerhin, die Gäste bleiben nun dran. Seit geschlagenen drei Minuten bewegt sich das Spiel um den Mainzer Strafraum herum. Das ist alles völlig harmlos, aber man muss es heute wohl als Lauterer Druckphase bezeichnen.

Es passt nichts zusammen. Die Ecke segelt an Freund und Feind vorbei.

Jetzt mal was? Ecke für den FCK.

Puh... Mainz lässt dem FCK den Ball. Der spielt im Mittelfeld vor sich hin. Dann kommt derlange Ball von Dick - ins Seitenaus.

Auf der Linie gerettet! Da fehlten nur Millimeter! Die Ecke kommt rein, genau auf den Kopf von Kirchhoff. Der köpft wuchtig aufs rechte Eck, Trapp ist geschlagen. Doch Borysiuk reagiert auf der Linie Weltklasse, reißt irgendwie den rechten Fuß hoch und klärt mit der Hacke vor dem Einschlag!

Zidan ist wieder drin, bekommt sofort den langen Ball. Abel geht dazwischen, Ecke...

Erste Flanke des FCK nach drei Minuten der zweiten Halbzeit. Das ist schonmal viel, viel früher als vor der Pause...

Das tut weh! Florian Dick will einen Ball mit dem langen Bein klären, im selben Moment rauscht Zidan heran. Der Lauterer sieht ihn nicht und trifft ihn mit den Stollen am Oberschenkel. Zidan muss erstmal behandelt werden.

Weiter geht's. Marco Kurz nimmt Kapitän Tiffert raus, das ist doch einigermaßen überraschend. Dazu muss Kouemaha runter, Jørgensen und Fortounis kommen neu rein. Die Gäste ware nur ungefähr fünf Minuten in der Kabine. Wenn es hilft...

Halbzeitfazit:
Ein grandios aufspielendes Mainz 05 führt im Derby gegen ein erschreckend schwaches Kaiserslautern klar und deutlich mit 3:0. Die ersten 20 Minuten waren ein einziger Sturmlauf des FSV, der völlig desorientierten Gästen vom Betze ganz früh den Schneid abkaufte. Mainz verteidigte hoch, nahm Lautern damit die Luft zum Atmen und überrannte die vollkommen überforderte Defensive der Gäste ein ums andere Mal. Das 3:0 geht auch in der Höhe absolut in Ordnung - auch wenn Christian Tiffert vor wenigen Minuten für ein bisschen Sannung hätte sorgen können. Lautern muss sich nun irgendwie aufrichten und dann zu Beginn der zweiten Hälfte nochmal was probieren, um sich zumindest anständig aus der Affäre zu ziehen. Denn auch wenn Mainz diesen hohen Aufwand nicht durchhalten können wird scheint das Spiel entschieden. Zu stark präsentiert sich Mainz, zu schwach der FCK. Bis gleich.

Gelbe Karte für Florian Dick (1. FC Kaiserslautern)
Erste Karte dieses bemerkenswert fairen Derbies, weil Dick einen konter unterbindet.

Tiffert an die Latte! Wahnsinnkracher von Christian Tiffert, aus dem absoluten Nichts! Der Lauterer Käptn bekommt links den Ball, quert im Vollsprint vor dem Strafraum und zieht dann einfach mal drauf. Keine Chance für Wetklo, der sieht das Ding nur als hellen Schatten vorbei zischen - und an die Unterkante der Latte prallen. Und dann nicht hinter die Linie. Wie sagte doch einst der große Lauterer Andi Brehme: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß."

Erstmals in diesem Spiel kehrt so etwas wie Ruhe ein. Mainz zieht sich nun etwas zurück, macht die Räume zu und schnappt ein wenig Luft. Ist ja auch gleich Pause.

Gute Idee von Zabavník! Er wird von Soto links außen angespielt, sieht Zidan am Rande des 16ers und knallt das Leder Vollspann in dessen Richtung. Passte nicht ganz. Es klappt eben doch nicht alles beim FSV.

Die Gäste sind wieder komplett, Wagner ist zurück.

Wagner scheint im Rasen hängen geblieben zu sein, er hat sich dabei wohl das Knie verdreht. Lautern ist momentan zu zehnt.

Die Fans des FCK hängen dagegen gerade ihre Fahnen ab. Derweil sinkt Sandro Wagner auf dem Platz zu Boden, ohne Einwirkung eines Gegners. Es kommt knüppeldick für die Roten Teufel.

Die Coface Arena holt die weißen Taschentücher raus. "Lautern, Lautern, zweite Liga" hallt es durch das Rund. Vielleicht sportn ja zumindest das die Gäste mal zu ein wenig Gegenwehr an.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 3:0 durch Nicolai Müller
Das war es dann wohl schon! Zum xten Mal verhaspelt sich Lautern im Spielaufbau, bringt Mainz ganz schnell in Ballbesitz. Zidan schaltet sofort um, spielt einen simplen Steilpass rechts in den 16er. Weil er weiß, dass Müller schnell ist. Weil er weiß, dass Müller viel schneller ist als sein Gegenspieler Yahia. Der wird überlaufen, als wäre er gar nicht da. Dann visiert Müller das lange Eck an und schon zappelt das Leder im Netz. 3:0 nach einer halben Stunde! Und das Schlimme für Lautern ist: Das geht in Ordnung.

Fast ein gelungener Angriff der Gäste! Tiffert schaltet sich vorne mit ein, spielt im zentralen Mittelfeld den Doppelpass mit Derstroff und schickt dann De Wit. Doch Wetklo riecht den Braten.

Mit vereinten Kräften stoppen Abel und Šimůnek den Mainzer Szalai. Ganz wichtig, sonst wäre dieser alleine durch gewesen.

Tiffert bringt das Leder an den Fünfer. Dort steigt Derstroff hoch, doch Wetklo ist schon da. Zwei Fäuste und weg damit.

Die Gäste bräuchten jetzt mal eine gelungene Aktion. Vielleicht durch einen Freistoß? Der Ball liegt links an der Seitenlinie...

Man muss es so deutlich sagen: Was der FCK hier bislang zeigt ist die Leistung eines Absteigers! Defensiv ist das vogelwild, offensiv ist der Ball nach wenigen Sekunden wieder weg. Und das, obwohl man genau wusste, dass Mainz heute alles in die ersten Minuten legen würde.

Das muss das 3:0 sein! Riesengroßer Bock von Christian Tiffert, der den Ball an der eigenen Eckfahne vertändelt. Zabavník hat plötzlich freie Bahn, sieht Müller heran rauschen, der in der Mitte allen Platz der Welt hat. Doch Müller startet an den kurzen Pfosten, während Zabavník ihn am langen wähnt. Einzig und allein deswegen bleibt es beim 2:0.

Die Ecke bringt nix ein. Und schon geht es wieder in die andere Richtung.

De Wit bringt den Ball Richtung rechten Giebel. Gut platziert, aber nicht hart geschossen. Deshalb kommt Wetklo ran und klärt zur Ecke.

Direkte Antwort? Freistoß für Lautern aus 18 Metern zentrale Position...

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 2:0 durch Ádám Szalai
Ein Traumspielzug vom FSV Mainz! Ein Einwurf von der linken Seite landet bei Soto. Der spielt vor dem Strafraum kurz auf Polanski, startet sofort durch. Polanski hält einfach nur den Fuß hin, chippt den Ball damit zurück zu Soto. Der hat den Kopf oben, sieht, dass Trapp heraus stürzt, legt clever nach rechts zu Szalai und der muss aus drei Metern nur noch vollenden. Traumhaft! Aber eben auch nur möglich, weil Lauterns Defensive sich alles andere als erstligatauglich präsentiert. Da stimmt gar nichts!

Chance für Lautern! Und da müssen sie mehr draus machen! Tiffert setzt sich auf rechts durch, schickt dann De Wit in den Strafraum. Der hat die ganze rechte Seite für sich, schaut und schaut und schaut - und spielt dem nächstbesten Mainzer in die Füße. Da haben sich die Kollegen in der Mitte schlecht bewegt, doch auch De Wit muss diesen Ball besser bringen. Sei's drum, immerhin mal ein offensives Zeichen vom FCK.

Scheibenschießen im Lauterer 16er! Trapp kommt bei einer Ecke grade noch vor Choupo-Moting an den Ball, lenkt das leder aber wiedr raus an die Eckfahne. Polanski gibt sofort wieder scharf rein, Trapp muss wieder fliegen. Und dann darf nochmal Zidan ran, doch der Winkel ist zu spitz.

Balleroberung durch Polanski, Weiterleitung auf Choupo-Moting, Steilpass auf Szalai - und das alles in drei Sekunden. Lautern kommt überhaupt nicht hinterher.

Klasse, dieser Müller! Der Ex-Fürther wird ein ums andere Mal steil geschickt, beackert seine rechte Außenbahn ganz stark. Man merkt, dass Gegenspieler Yahia geborener Innenverteidiger ist... Die nächste Flanke von Müller hat jedoch Trapp.

Erste Offensivaktion der Gäste: Ein Freistoß aus dem Halbfeld, der ins Nichts geht. Man muss das dazu sagen, denn sonst gäbe es über Lautern nichts zu sagen.

Keiner greift an! Choupo-Moting bekommt auf links den Ball, geht dann in die Mitte und zieht die komplette Defensive auf sich - ohne dass einer drauf geht. Wie in der F-Jugend scharen sich sieben Mann um den Kameruner, der es lediglich verpasst, rechtzeitig in den Raum zu spielen.

Wie ein Hühnerhaufen! die neu formierte Abwehr der Gäste hat momentan noch überhaupt keine Orientierung, von Zugriff mal ganz zu schweigen. Das muss sich schleunigst ändern, denn Mainz macht Druck.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:0 durch Mohamed Zidan
Und schon ist es passiert! Wieder so ein überfallartiger Angriff der Mainzer über rechts. Mit drei Ballkontakten ist Müller an der Grundlinie, gibt sofort flach zurück an den Elferpunkt. Und wer steht da? Natürlich Mohamed Zidan. Mainz führt und Lautern hat schon wieder einen Gegentreffer in der ersten Viertelstunde kassiert.

Sofort stürmen die Gastgeber nach vorne! Vom Anstoß weg geht Zidan im Volsprint Richtung Tor, gibt rechts raus auf Müller. Der sieht Choupo-Moting am langen Pfosten völlig frei stehen, bringt den Ball aber nicht ans Ziel.

Auf geht's, Schiedsrichter Knut Kircer pfeift an.

Die Fans der Gäste haben soeben das Spielfeld mit Bengalos vernebelt. Daher warten wir noch kurz auf den Anpfiff...

Die Mannschaften kommen aufs Feld. Prächtige Stimmung ind er Arena, es kann losgehen!

Lautern-Coach Kurz stellt gleich viermal um: Yahia für Jessen, Zimmermann für Rodnei, Derstroff für Świerczok und Kouemaha für Jørgensen. Mal sehen ob es hilft.

Zu den Aufstellungen: Thomas Tuchel verändert seine Startelf auf drei Positionen. Eigentor-Rekordschütze Nikolče Noveski fehlt mit Zerrung, Baumgartlinger und Ivanschitz sitzen auf der Bank. Dafür kommen Niko Bungert, Maxim Choupo-Moting und Nicolai Müller rein. Heißt: Mainz wird enorm offensiv auftreten.

Ein Remis gab es bisher übrigens noch nie, wenn diese beiden Klubs in der Bundesliga aufeinander trafen.

Moral allein reicht jedoch im seltensten Fall für den Klassenerhalt, weswegen der FCK mit dem Derbysieg heute einen echten Big Point landen will. Und das gleich in dreifacher Hinsicht: Man würde 1. wichtige Punkte gegen den Abstieg holen, 2. das Selbstbewusstsein mächtig aufpolieren und 3. die Mainzer wieder unten mit rein ziehen.

Die Leistungen der Lauterer waren zuletzt ja auch nicht so schlecht, wie die Ergebnisse es vermuten lassen - nimmt man mal die Spiele gegen Köln und bei den Bayern aus. Gegen Gladbach zeigte Lautern zuletzt große Moral, kam nach einem frühen 0:2 noch fast zurück. Und auch bei den unentschieden gegen Augsburg, Bremen und Hannover war jeweils ein Sieg drin.

Doch das Kaiserslautern von Marco Kurz und Stefan Kuntz ist im Gegensatz zu früheren Zeiten wohltuend ruhig. Man weiß, was man kann. Man weiß, dass man bis zuletzt unten drin stehen wird. Und genau deswegen wird man nicht panisch.

Den Relegationsplatz belegt übrigens ausgerechnet Gegner Kaiserslautern. Nach der Pleitenserie der vergangenen Wochen ist das schon beinahe das Positivste beim Blick auf die Tabelle. Drei Niederlagen in Folge (0:1 gegen Köln, 0:2 gegen Bayern München, 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach) lösten fünf Remis in Folge ab. Den letzten Sieg gab es - Moment, da muss man zurückblättern - am 22. Oktober gegen den SC Freiburg. Lautern schwebt in höchster Not!

Mit derzeit 24 Punkten ist Mainz zwar sechs Punkte vor dem Relegationsplatz. Ein sicheres Polster ist das aber noch lange nicht. Mainz ist heute gefordert, drei Punkte sollen her.

Doch Tuchel wäre nicht Tuchel, würde er aus Fehlernnicht auch Motivation ziehen: Denn so schlecht die Mainzer sich des Öfteren eine Halbzeit lang präsentierten, umso stärker war dann die andere Hälfte. So gesehen hat man sich immerhin in den letzten drei Spielen noch jeweils einen Punkt gerettet.

Dadurch sinkt natürlich die Gefahr, dass den Gastgebern heute das passiert, was sie zuletzt ganz gut beherrschten: Eine der beiden Halbzeiten schlicht zu verschlafen. Trainer Tuchel monierte dies in den vergangenen Wochen zu Recht immer wieder, weil dadurch natürlich wichtige Punkte verschenkt werden.

Für Mainz dagegen ist das Spiel gegen den Nachbarn das große Derby. Daher sitzt der Stachel der 1:3-Pleite in der Hinrunde tief. Die 05er werden das Spiel heute hochmotiviert angehen.

Allzu oft gab es dieses Derby noch nicht in der Bundesliga. Genau genommen stolze sieben Mal. So verwundert es nicht, dass der FCK das Spiel gegen die Frankfurter Eintracht nach wie vor als das größere Derby ansieht. Doch so langsam ändert sich das, zumal Lautern eigentlich um jeden Preis punkten muss.