Fazit:
Der beste FC-Saisonstart seit 20 Jahren geht in die nächste Runde. Die Geißböcke sammeln die Punkte dreizehn bis fünfzehn und springen auf den zweiten Tabellenplatz. 2:1 (2:0) gewinnen die Männer vom Rhein gegen Ingolstadt, das alles in die Waagschale warf, aber letztlich nicht belohnt wird. Nach einer einseitigen ersten Halbzeit brachte Markus Kauczinski mit seinen Wechseln frischen Wind aufs Feld und Ingolstadt wurde stärker. Nachdem Köln durch Modeste und Bittencourt die Vorentscheidung verpasst hatte, kam in der Schlussphase noch einmal richtig Hektik auf. Lukas Hinterseer verwandelte einen Strafstoß in letzter Minute – danach kochten zwar die Emotionen hoch, zu mehr als dem vierten Saisontreffer der Schanzer sollte es aber letztlich nicht reichen. Insgesamt ist es ein verdienter Erfolg des Effzeh und der FCI wird mit ähnlich couragierten Leistungen sicher weitere Punkte sammeln. Die Geißböcke fahren in der kommenden Woche zum Spitzenspiel nach Berlin, während Ingolstadt mit Borussia Dortmund den nächsten dicken Brocken vor der Brust hat. Das war es aus Müngersdorf, einen schönen Samstag noch!

Artjoms Rudņevs! Der Neuzugang des HSV wird nach einem Befreiungsschlag von Frederik Sørensen lang geschickt, setzt sich gegen Marcel Tisserand durch und vergibt dennoch - sein Schuss landet neben dem Pfosten. Das dürfte ihm jedoch nicht so wichtig sein, denn kurz danach ist das Spiel vorbei und der 1. FC Köln springt auf den zweiten Tabellenplatz!

Gelbe Karte für Tobias Levels (FC Ingolstadt 04)
Da muss man nicht Gelb geben. Levels ist vor Özcan am Ball, da hätte man auch den Kölner Vorteil laufen lassen können.

Die Gäste drängen jetzt natürlich auf den Ausgleich. Gelingt das in den drei Minuten Nachspielzeit noch?

Tooor für FC Ingolstadt 04, 2:1 durch Lukas Hinterseer
Ingolstadt ist dran! Der FCI kommt durch Lukas Hinterseer zum Ausgleich - ohne Chance für Horn erzielt er den Anschluss. Was geht noch für Ingolstadt?

Elfmeter für Ingolstadt! Leczano wird an der Strafraumgrenze von Lehmann von den Beinen geholt und holt den Elfer raus. Das war zu ungestüm vom Kölner Kapitän.

Gelbe Karte für Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt 04)
Eindeutige Frust-Karte. Hinterseer ist seit einigen Minuten aufgebracht und mit einigen Schiedsrichterentscheidungen unzufrieden. Für seine laute Beschwerde wird er nun mit der Karte belegt.

Die nächste Generation betritt das Feld: Der 18-jährige Deutsch-Türke Salih Özcan kommt zu seinem dritten Bundesligaeinsatz und ersetzt Marco Höger. Der junge Spieler kommt fast direkt zum ersten Assist, seine Hereingabe erreicht in der Mitte aber weder Modeste noch Bittencourt.

Gelbe Karte für Frederik Sørensen (1. FC Köln)
Klare Kiste. Der Däne geht mit links zum Ball, trifft dabei mit dem rechten Bein aber auch Leczano und wird verwarnt.

Fünf Minuten vor dem Ende spielt sich Ingolstadt am Kölner Strafraum fest, findet aber die Lücke nicht. Auf der Gegenseite ergeben sich dadurch Räume zum Kontern, die die Geißböcke aber nicht zum finalen Gegenschlag nutzen können.

Zum ersten Mal in ihrer Bundesligageschichte stehen die Schanzer auf einem direkten Abstiegsplatz. Auswärts ist der FCI bereits seit über einem Jahr sieglos. Den letzten Dreier holten die Ingolstädter im September 2015 in Bremen (1:0). Seither gab es in 17 Bundesliga-Auswärtsspielen sechs Remis und elf Niederlagen. Es sieht immer mehr danach aus, dass diese Serie auch in Köln nicht reißt.

Hector und Rudņevs kombinieren sich durch die Zentrale an den Strafraum, ehe der Nationalspieler mit dem schwächeren linken Fuß den Abschluss sucht. In letzter Sekunde wird er daran jedoch gehindert.

"Es gibt entscheidende Momente im Fußball, in denen wir besser werden müssen. Darauf haben wir in den Einheiten den Fokus gelegt", hatte Kauczinski vor dem Spiel gesagt und betont, in den nächsten Spiele zähle nur das Ergebnis. Kommt es zur Niederlage in Köln, rutscht der FCI möglicherweise auf den letzten Tabellenplatz.

Von Ingolstadts Offensive ist nicht viel zu sehen. Die Gäste wagen sich kaum noch nach vorne, auch wenn Kauczinski offensiv gewechselt hat. Die Neuen auf dem Feld können noch keine Torgefahr ausstrahlen. Wollen die Schanzer noch einmal Spannung aufkommen lassen, sollten sie das schnellstmöglich ändern.

Für Osako ist der Spieltag beendet. Der Japaner hat viel geackert und wird nun vom HSV-Neuzugang Artjoms Rudņevs positionsgetreu ersetzt. Auch Ingolstadt wechselt noch einmal: Alfredo Morales kommt für Moritz Hartmann aufs Feld.

Gelbe Karte für Marco Höger (1. FC Köln)
Zu hartes Einsteigen des zentralen Defensivmannes, der die dritte Gelbe der Saison kassiert.

Fast hätte Modeste für die Entscheidung gesorgt! Nach Risse-Ecke setzt sich der Stürmer gegen Hinterseer durch, kommt aber nur noch mit der Fußspitze an den Ball und kann ihn deshalb aus kurzer Distanz nicht kontrollieren.

Leonardo Bittencourt gibt sein Comeback! Nach seiner Oberschenkelverletzung ist der ehemalige Dortmunder und Hannoveraner zurück auf dem Grün und ersetzt Konstantin Rausch auf links.

Maßgeblichen Anteil daran hat auch heute die Defensive. Mit nur drei Gegentoren stellen die Kölner nach dem FC Bayern (zwei Gegentore) die beste Defensive der Liga. Zudem ist Köln das einzige Bundesliga-Team, das in dieser Saison noch ohne Gegentreffer nach dem Seitenwechsel ist. Kann der FCI das ändern? Etwas über zwanzig Minuten haben die Schanzer dazu noch Zeit.

Während auf dem Rasen relativ wenig passiert, ist die Stimmung auf den Rängen weiter prächtig. Die Kölner Fans stimmen bereits "Europapokal"-Gesänge an. Bleibt es beim Heimdreier, springen die Domstädter auf den zweiten Tabellenplatz.

Eine weitere Spitze kommt auf das Grün. Damit deutet die Ingolstädter Coaching-Zone an, auf den Anschluss spielen zu wollen. Dario Lezcano rückt in den Sturm, Roger verlässt das Spielfeld.

Das muss Modeste machen! Nach einem ganz starken Antritt von Marcel Risse kriegt der Franzose das einfache Tor nicht hin! Der gebürtige Kölner beackert den rechten Flügel und dringt bis an die Torauslinie vor, von wo aus er an die Strafraumlinie zurücklegt. Modeste muss von dort aus nur einschieben, hämmert das Spielgerät mit rechts aber über den Querbalken und ärgert sich mächtig.

Der Gesprächsbedarf nimmt zu. Hector und Höger sind anderer Meinung als Tobias Welz und teilen das dem Schiedsrichter ausdrücklich mit. Der Ton wird auch auf dem Grün härter, viele Zweikämpfe prägen das Geschehen.

Nach einer gespielten Stunde in Köln-Müngersdorf hat die Partie an Spannung verloren. Der FC lässt wenig zu, hat offensiv aber deutlich zurückgefahren und ist mit der 2:0-Führung offenbar ganz zufrieden. Der FCI versucht es weiter, rennt aber bisweilen konzeptlos an.

Markus Kauczinski nimmt seinen ersten Wechsel vor und bringt Mathew Leckie auf das Grün. Der Nationalspieler Australiens hatte wegen der Reise der Nationalmannschaft keine Luft für 90 Minuten, könnte mit seiner Antrittsschnelligkeit den offensiv schwachen Ingolstädtern aber nun neue Impulse ermöglichen. Der blasse Stefan Lex verlässt dafür das Spielfeld.

Diesmal wird Modeste zurückgepfiffen. Wieder wird der Franzose im Zentrum bedient. Anders als beim Führungstreffer steht der Goalgetter diesmal ganz klar im Abseits und der Linienrichter zeigt dieses auch an. Es bleibt beim 2:0.

Hui! Hector holt mal eine ganz feine Finte heraus und vernascht Levels mit einer einfachen Körpertäuschung. Der anrennende Rausch wemmst das bei ihm landende Leder aus dem Fünfmeterraum ans Außennetz.

Groß und Höger rasseln am Kölner Strafraum aneinander. Obwohl Höger aktiver zum Ball geht, entscheidet der Schiedsrichter auf Freistoß für die Geißböcke. Den kann man auch anders herum geben.

Es geht erstmal verhalten weiter. Ingolstadt sortiert sich wieder tiefstehend ein, der FC übernimmt das Kommando. Osako versucht es gerade mit einer Hereingabe aus dem Halbfeld, findet Modeste aber nicht. Diese Kombination hatte heute ja schon einmal zum Erfolg geführt.

Der FCI wäre fast direkt zur großen Chance gekommen, als Groß Hartmann auf dem linken Flügel fand. Doch dessen Zusammenspiel mit dem zentral eingelaufenen Lex misslingt, sodass die Kölner klären können.

Weiter geht es! Der 1. FC Köln hat die zweite Hälfte von links nach rechts eröffnet. Beide Trainer verzichten vorerst auf personelle Änderungen.

Halbzeitfazit:
Der beste FC-Saisonstart seit 20 Jahren findet zumindest in der ersten Hälfte des Duells mit dem FC Ingolstadt 04 seine Fortsetzung. Die Kölner führen nach 45 absolvierten Minuten 2:0 über die Bayern – beide Tore erzielte der zuletzt angeschlagene Anthony Modeste (28./39.), der einmal mehr seine Wichtigkeit für die Mannschaft von Peter Stöger unterstreicht. Ingolstadt ist nicht zwei Treffer schlechter, traf mit seinen gefährlichen Distanzschüssen aber nur das Aluminium und verlor nach dem 0:1 den Faden. Dadurch ergaben sich mehr Räume für die Geißböcke, die mit der Führung in der Hinterhand befreiter aufspielen konnten und zur Halbzeit recht komfortabel führen. Ingolstadt geriet in jedem der Spiele der laufenden Saison in Rückstand – mehr als ein mickriges Pünktchen sprang bislang nicht heraus. Was gelingt den Schanzern heute noch? Wir sind gespannt und freuen uns auf den zweiten Durchgang. Bis gleich!

Gelbe Karte für Markus Suttner (FC Ingolstadt 04)
Von hinten mit den Stollen voraus ist laut Regelwerk eine Gelbe Karte. Das erfährt nun auch Markus Suttner nach Duell mit Osako.

Klasse Reaktion von Nyland! Risse zwirbelt das Leder nach Foul an Hector mit viel Effet vor den Kasten. Der Ingolstädter Keeper wird in seiner Sicht durch Modeste gehindert, setzt aber dennoch zu einer spektakulären Flugeinlage an und verhindert den Einschlag. Die Szene wird im Nachgang zurückgepfiffen, weil Modeste im Abseits stand. Dennoch eine richtig starke Reaktion des Schlussmannes.

Nach einer Ecke kommt noch einmal Gefahr durch die Ingolstädter auf. Pascal Groß findet den Schädel des aufgerückten Marvin Matip, der gegen seinen Ex-Verein wohl gerne den Anschluss erzielt hätte, die Kugel aber drüber setzt.

Das ist ein ganz bitterer Spielverlauf für den FC Ingolstadt. Die Bayern sind nicht unbedingt zwei Treffer schlechter, lassen sich von den Kölner Angriffen aber teilweise überrumpeln und agieren nach vorne selbst zu hektisch.

Tooor für 1. FC Köln, 2:0 durch Anthony Modeste
Modeste macht das 2:0. Der Goalgetter vom Dienst schiebt das Spielgerät mit der Innenseite in die von ihm aus linke Ecke. Nyland hatte das geahnt, hat aber keine Chance, den Ball abzuwehren. Es ist bereits das siebte Saisontor für den 28-jährigen Modeste.

Es gibt Elfmeter für Köln! Levels hält Osako bei dessen Drehung im Strafraum direkt vor den Augen von Welz, der keine Wahl hat und auf den Punkt zeigt. Das war clever gemacht vom Japaner.

Die Schlussphase des ersten Durchgangs ist angebrochen. Der 1. FC Köln agiert mit der Führung im Rücken wieder sicherer und zwingt seine Gäste zu erhöhter Laufbereitschaft. Die großen Torraumszenen bleiben jedoch weiterhin Mangelware.

Ingolstadt reagiert auf den Rückstand mit früherem Pressing und greift den FC nun bereits in dessen eigener Hälfte an, ohne ins letzte Risiko zu gehen, um einen Konter zu vermeiden. Für das schnelle Umschaltspiel sind die Rheinländer schließlich bekannt.

Gelbe Karte für Matthias Lehmann (1. FC Köln)
Der Kapitän holt sich die erste Verwarnung der Begegnung hat, nachdem er Stefan Lex hatte auflaufen lassen. Die Karte geht absolut in Ordnung.

Nach einer halben Stunde führt der 1. FC Köln mit 1:0 über den Ingolstadt, der sich um eine schnelle Reaktion bemüht und bis dato nicht viel schlechter agiert als die Gastgeber. Mit dem Rückstand setzt sich dennoch eine unrühmliche Statistik der Ingolstädter fort: Die Schanzer lagen bisher in jedem Spiel der laufenden Saison zurück.

Der Vorsprung ist nicht unverdient, doch beim Pass von Osako scheint Modeste eine Fußspitze im Abseits gestanden zu haben. Der Treffer zählt trotzdem und bringt den FCI wieder einmal in Rückstand.

Tooor für 1. FC Köln, 1:0 durch Anthony Modeste
Doch das Tor erzielen die Geißböcke durch die Mitte! Osako hat ein feines Auge für den durchstartenden Franzosen Modeste, der das Leder schön aus der Drehung annimmt und aus kurzer Distanz ins Tor knallt. Nyland ist völlig chancenlos.

Wenn der FC einmal gefährlich vor den Kasten kommt, dann fast ausschließlich über die linke Seite. Diesen Braten hat der FCI bereits gerochen und kann den Kölnern gut den Zahn ziehen. Die Bayern haben ihre Schwierigkeiten aus der Anfangsphase überwunden.

Auf der Gegenseite löst Osako fast Glücksgefühle bei den Heimfans aus. Der Japaner nimmt die Kugel nach schönem Flachpass von Lehmann mit der Sohle mit, dringt in den Strafraum ein und will das Leder um den langen Pfosten schlenzen - Nyland kann nur hinterherschauen und stellt erleichtert fest, dass das Spielgerät sein Ziel knapp verfehlt.

Die Ingolstädter versuchen es zunehmend aus der Entfernung. Roger hat die nächste gute Schussmöglichkeit der Gäste zu verzeichnen, auch sein strammer Schuss aus der zweiten Reihe rauscht nur knapp über den Querbalken. Die Gäste werden mutiger.

Derzeit plätschert das Geschehen vor sich hin, der Mittelkreis löst die größte Anziehungsgefahr auf die Akteure aus. Gegen den komprimierten Defensivverbund der Gäste gehen den Domstädtern die Ideen aus.

Nach anfänglicher Druckphase haben die Geißböcke ein paar Gänge zurückgeschaltet und versuchen, Ingolstadt stärker herauszulocken. Das lassen die Schanzer jedoch nicht mit sich machen - der Effzeh muss sich etwas einfallen lassen, um seine Gäste zu überwinden.

Cohan ballert ans Aluminium! Die Gäste haben die dickste Chance des Nachmittags zu verzeichnen. Timo Horn verschätzt einen ansatzlosen Distanzkracher des Israelis vollkommen und hat Glück, dass der Querbalken die Gastgeber vor einem Rückstand bewahrt.

Knapp zwanzig Minuten sind absolviert. Die Zuschauer erleben keinen großen Hurra-Fußball, aber zwei taktisch gut eingestellte Mannschaften, die einander ausgucken und so zum Erfolg kommen wollen. Köln hat erwartungsgemäß das Heft des Handelns in die Hand genommen, während Ingoldstadt mit tiefstehender Defensive Gegentreffer vermeiden und über Konter zum Tor kommen möchte.

Erster gefährlicher Abschluss der Gäste! Almog Cohen zieht nach einer Hinterseer-Finte nahtlos aus der Distanz ab, verfehlt das Tor aber um einige Meter. Immerhin mal ein Mutmacher für die Schanzer.

Die Geißböcke sind saisonübergreifend seit elf Bundesliga-Partien unbesiegt. Fünf Siege und sechs Remis ist die jüngste Ausbeute. Das gab es zuletzt vor rund 27 Jahren und befeuert den Optimismus in der Domstadt. Die Stimmung auf den Rängen des RheinEnergieStadions ist entsprechend ausgelassen.

Nachdem Rausch zuletzt verzogen hatte, darf sich nun Marcel Risse beim Freistoß aus der Zentrale versuchen. Der stramme Schuss aus 23 Metern flattert kurz und verändert seine Flugbahn, ehe Ørjan Nyland ihn aufnimmt.

Köln hat das Spielgeschehen vollkommen unter Kontrolle, ohne auf Teufel komm raus nach vorne zu spielen. Die Gäste versuchen, sich mit Köpereinsatz und Kampf zu wehren, bleiben ihrer tiefstehenden Taktik aber treu.

...doch der Linksfuß kann das Spielgerät nicht im Gehäuse unterbringen. Der ehemalige Hannoveraner peilt das kurze Eck an, verfehlt das Aluminium aber so deutlich, dass Ørjan Nyland nicht eingreifen muss.

Die Gäste können sich nur mit Fouls helfen. Suttner senst Osako am rechten Strafraumeck um, es gibt einen Freistoß aus vielversprechender Position für die Kölner. Konstantin Rausch macht sich bereit...

Der FCI kann sich aus der Umklammerung der Rheinländer zunächst nicht befreien. Hartmann und Lex wollen über die linke Seite für Erleichterung sorgen, verlieren die Kugel aber unweit der Mittellinie. Der Kölner Kapitän Lehmann nimmt das Leder auf und bereitet aus der eigenen Hälfte den nächsten Angriff vor.

Frederik Sørensen ist nach einer Behandlung in den Kabinen zurück im Innenraum des Stadions und kann weiterspielen. Der Effzeh ist wieder komplett und fährt mit großem Druck fort.

Der FCI beginnt tief gestaffelt. Vor der Vierer-Abwehrkette formieren sich fünf weitere Schanzer, lediglich Lukas Hinterseer greift die Geißböcke bereits in dessen eigener Hälfte an. Durch diese Staffelung wollen die Bayern ihre schlechte Bilanz der vielen Gegentreffer aufhübschen.

Dennoch ist es der Gastgeber, der die ersten Takte vorgibt. Im Anschluss an eine Ecke von Konstantin Rausch verlängert Yuya Osako am kurzen Pfosten, ehe Markus Suttner den Ball aus dem Gefahrenbereich schlagen kann.

Früh in der Begegnung hat Köln eine Verletzung zu beklagen. Frederik Sørensen bekommt im Luftduell mit dem ehemaligen Kölner Moritz Hartmann den Schädel des FCI-Mannes an den Kopf und muss mit blutiger Augenbraue vom Feld. Es ist noch unklar, ob es für den 24-Jährigen weitergehen kann. Der FC agiert also zunächst in Unterzahl.

Peter Stöger hat keinen Grund, seine in München erfolgreiche Elf zu verändern und schenkt den gleichen Spielern das Vertrauen. Markus Kauczinski rotiert zweimal: Anthony Jung fällt aus dem Kader, Mathew Leckie nimmt vorerst auf der Bank Platz. Dafür beginnen Markus Suttner und Stefan Lex.

Die Murmel rollt in Müngersdorf. Der Tabellenvierte gegen den Siebzehnten – wird die Partie so einseitig, wie es das Tableau vermuten lässt?

Es dröhnt "Mer Stonn zo dir FC Kölle" durch die Lautsprecher und die Kehlen der Heimfans, während sich die Spieler zur Begrüßung bereit machen. Gleich geht es los - wir wünschen viel Spaß!

Die Leitung des Spiels obliegt dem Schiedsrichtergespann um Tobias Welz. Der 39-jährige Polizeibeamte, der seine Karriere bei der SpVgg Nassau Wiesbaden begann, ist zum 82. Mal im Oberhaus im Einsatz. Ihm assistieren Rafael Foltyn und Martin Petersen, um die Aufgaben des Vierten Offiziellen kümmert sich Christian Bandurski.

Im Angriff der Rheinländer kann Tormaschine Anthony Modeste übrigens mitwirken. Der Franzose hatte sich im Training beim Zweikampf mit Dominic Maroh am linken Sprunggelenk verletzt. Jetzt aber gab die medizinische Abteilung grünes Licht fürs Match. Der 28-Jährige hat bereits fünf Saisontore erzielt und damit maßgeblichen Anteil am Höhenflug der Geißböcke. Damit kann der FC auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Ähnlich sieht die Personalsituation der Schanzer aus, die lediglich weiter auf Sonny Kittel verzichten müssen. Kauczinski sagte, er sei zwar "noch kein Kandidat für den Kader gegen Köln", könne aber bald wieder für den FCI auflaufen.

"Wir mussten die vergangenen Spiele verdauen und einordnen. Dem haben wir uns in der Länderspielpause gestellt. Das Fantreffen unter der Woche war auch wichtig für uns, denn wir spüren, dass alle FCI-Fans hinter uns stehen", so Markus Kauczinski. Für das Spiel beim 1. FC Köln geht es aus Ingolstädter Sicht darum, "eine gute Mischung zwischen kompromissloser Defensive und mutiger Offensive zu finden. Das Augenmerk gilt vor allem dem mannschaftstaktischen Verhalten und der Absicherung auf dem Platz nach Ballverlusten", so der Fußballlehrer weiter.

Dennoch fällt vor allem die schwache Offensive auf: Erst drei Treffer konnte der FCI erzielen und ist nunmehr seit April 2016 sieglos. Am Einsatz lag es zuletzt gegen Hoffenheim (1:2) nicht, dass die Schanzer das Spiel verloren. Vielmehr waren es mangelnde Ressourcen und eine mangelhafte Chancenverwertung, die den freien Fall Ingolstadts beförderten. In der Länderspielpause jedenfalls soll Marcus Kauczinski intensiv mit dem Team daran gearbeitet haben.

Mit dem ausgerufenen Saisonziel der Domstädter, dem neunten Tabellenplatz, wäre der FC Ingolstadt ebenfalls mehr als zufrieden. Der Aufsteiger der vergangenen Spielzeit hat es in der viel zitierten schwierigen zweiten Spielzeit wahrlich nicht leicht und steht nach sechs Spielen noch ohne Sieg da. Gerade mal einen Punkt konnten die Schanzer sich einheimsen, fünf Mal verließen sie den Platz ohne Ausbeute. Allerdings: Die Auftaktgegner der Bayern hatten es durchaus in sich, beinhalteten unter anderem den FC Bayern München, Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC.

Die Entwicklung zeigt, dass sich im dritten Jahr nach dem Aufstieg in Köln mächtig etwas getan hat. Die Euphorie beim ungeschlagenen Tabellenvierten will Cheftrainer Peter Stöger, der von den Spekulationen rund um den internationalen Wettbewerb nichts wissen will, jedoch nicht bremsen. "Wir wollen die Sache so angehen, wie wir sie in den letzten Wochen auch angegangen sind", so der 50-jährige Österreicher.

Es sind nicht nur die zwölf Zähler auf dem Konto, die den Effzeh-Fan zum Träumen anregen, sondern vor allem das Auftreten der Elf von Peter Stöger. Die Rheinländer überzeugen mit einer in sich geschlossenen Mannschaft, die nach der Halbzeitpause noch kein Gegentor kassierte und mit Leidenschaft auch Rückstände wettmachen kann. Es sind diese Eigenschaften, die in Köln geschätzt werden und Hoffnung auf eine der erfolgreichsten Spielzeiten seit Jahren machen. Das 1:1 beim Rekordmeister aus München erwies sich als i-Tüpfelchen auf dem positiven Saisonstart.

Nicht mehr als eine Momentaufnahme sei die aktuelle Tabellenposition für den 1. FC Köln, betonen alle Verantwortlichen seit Wochen unisono. Doch wenn man durch Köln läuft, sind Stimmen, die voll des Lobes vom internationalen Wettbewerb sprechen, nicht zu überhören. Das mag am kölschen Optimismus liegen – schließlich sind erst 18 von 102 Punkten ausgespielt – doch das bisherige Auftreten der Geißböcke ist überzeugend.