Fazit:
Darmstadt gewinnt gegen Wolfsburg und beendet seine Negativserie. Daheim bleiben die Lilien damit eine Bank obwohl man heute von einer Reihe von individuellen Fehlern des Gegners profitierte. Zunächst führte der Ausfall von Bruma zum Platzverweis und auch den anderen Toren ging ein kapitaler Bock voraus. Am Ende ist dies aber trotzdem verdient, weil der Gastgeber flüssiger agierte und sich mehr Chancen erspielte. Was Wolfsburg aus diesem Resultat macht, werden die nächsten Wochen zeigen. Vor allem die zweite Halbzeit dürfte den Gästen Mut machen, die aber natürlich weiterhin tief in der Krise stecken. Das war es von hier aus, einen schönen Tag noch!

Michael Esser muss nochmal bei einer Flanke zupacken, aber das sollte es gewesen sein.

Zwei Minuten gibt es nochmal obendrauf.

Das Spiel trudelt nun aus. Hier sollte nichts mehr passieren.

Draxler geht nach einer engagierten Leistung runter. Letztlich fehlte es auch heute spielerisch an vielen Ecken und Enden, aber die frühe rote Karte trug dazu natürlich ein ganzes Stück bei.

Die Partie hat auf den Rängen längst begonnen. Hier glaubt niemand mehr an ein Wolfsburger Comeback.

Mario Gomez wird von Robin Knoche noch einmal eingesetzt, feuert aber über den Kasten. Trotzdem hat der Stürmer in dieser Halbzeit endlich mal die Möglichkeiten, die ihm im Verlauf der Saison so oft gefehlt haben.

In der Folge geht László Kleinheisler nach einer starken Partie völlig ausgepumpt runter und wird mit viel Applaus verabschiedet.

Gelbe Karte für Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg)
Der Sechser feuert nach einem Pfiff frustriert das Leder noch auf den Kasten und sieht dafür gelb.

Damit dürfte die Geschichte hier fast durch sein. Irgendwann dürfte es dann bei den Gästen auch am Glauben fehlen.

Tooor für SV Darmstadt 98, 3:1 durch Sandro Sirigu
Der nächste kapitale Bock der Wolfsburger! Paul Seguin spielt im Aufbau dem Torschützen den Ball in die Füße, der nimmt Fahrt auf, geht von rechts in die Mitte und zimmert das Leder aus 16 Metern flach in die rechte Ecke.

Der Kroate braucht auch nicht lange für seine erste Chance. Nach einem langen Ball nimmt er das Leder 18 Meter vor dem Kasten ab, platziert den Aufsetzer aber zu zentral.

Sven Schipplock hat vorne viel gearbeitet, war im Abschluss aber ein wenig glücklos. Antonio Čolak übernimmt nun in der Spitze.

Die Räume für die Lilien werden immer größer, aber noch spielen sie die Konter nicht gut aus. Sven Schipplock wartet hier zu lange und bei seinem Pass steht Änis Ben-Hatira dann im Abseits.

Der eben eingewechselte Segiun sorgt gleich mal für Wirbel und geht rechts bis zur Grundlinie durch. Im Zweikampf fordert er Elfmeter und das nicht unberechtigt, denn sein Gegenspieler hatte da im Fallen die Hand am Ball. Doch Schiri Schmidt gibt nur Ecke.

Der Offensive krönt damit seine gute Leistung mit einem Treffer. Er hatte ja schon den Platzverweis erzwungen und hier im Verlauf an vielen Szenen beteiligt.

Tooor für SV Darmstadt 98, 2:1 durch László Kleinheisler
Die folgende Standard führt erneut zur Führung des Gastgebers! Ricardo Rodríguez klärt den Ball nicht ordentlich, aus dem Rückraum rauscht der Ungar an und zimmert das Leder volley aus 14 Metern in die linke Ecke.

Gelbe Karte für Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg)
Sandro Sirigu tanzt rechts den Außenverteidiger aus und der zieht den Darmstädter dann taktisch zu Boden.

Nun ist es eine richtig offene Partie, die in beide Richtungen kippen kann. Wer hätte das nach dieser ersten Halbzeit gedacht, in der Darmstadt aber auch wirklich alles im Griff hatte?

László Kleinheisler sorgt für das nächste Highlight! Aus dem Stand dreht er sich zum Tor und feuert auf den Kasten. Das Leder klatscht aufs Tordach und Koen Casteels atmet tief durch.

Wolfsburg will sofort nachlegen und die Hausherren müssen sich sichtlich erst einmal wieder fangen.

Tja und plötzlich haben die Lilien den Salat und es rächt sich, dass man die vielen Chancen nicht konsequenter genutzt hat.

Der Knoten beim Nationalspieler ist also geplatzt und das ist nicht unverdient, weil Wolfsburg hier durchaus verbessert aus der Pause kam. Wenn Darmstadt aber den zweiten Pfosten mal besetzt hätte, wäre dieser Treffer nicht gefallen.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:1 durch Mario Gomez
Bei einer Ecke schüttelt der Stürmer mit einer Körpertäuschung Alexander Milošević ab und köpft am Fünfer dann passgenau in die rechte Ecke.

Ricardo Rodríguez der alte Fuchs hatte übrigens eben versucht, den etwas zu weit vor dem Tor postierten Michael Esser von der Mittellinie zu überraschen. Der Bal senkt sich gefährlich, segelt aber letztlich über den Kasten.

So langsam muss man dann auch über die Chancenverwertung der Lilien reden. Sie sind überlegen und haben die besseren Möglichkeiten, aber das 1:0 ist natürlich trotzdem ein gefährliches Resultat. Der eingewechselte Sirigu übernimmt nun die rechte Flanke und Ben-Hatira wechselt auf links.

Casteels rettet das 0:1! Kleinheisler steckt super auf Bezjak in den Strafraum durch. Den Schuss fälscht Rodríguez noch gefährlich ab und der Belgier verhindert reflexartig mit dem rechten Arm das 2:0.

Immerhin lässt sich das jetzt spielerisch für die Wölfe mal sehen, die natürlich mit noch mehr Offensive auch die Räume für die Lilien öffnen müssen.

Jetzt ist hier aber mal ein nettes Tempo drin. Schon ist der Ball wieder auf der anderen Seite, wo Gomez dann jedoch im Abseits steht.

László Kleinheisler macht es in der Folge nicht besser! Der Ungar ist links eigentlich durch, zieht aber völlig ohne Not in die Mitte und verdribbelt sich dort.

Auf der Gegenseite fehlt Julian Draxler dann die Abgeklärtheit! Mario Gomez legt einen langen Ball super zurück auf den Kollegen, aber der Zehner verpasst acht Meter vor dem Kasten, einfach mal direkt abzuziehen und wird dann abgefangen.

Immer wieder Schipplock! Darmstadt macht das gut, zieht das Spiel in die Breite und schafft so Räume. Hier geht der Diagonalball rechts zu Ben-Hatira, der volley quer zu dem Stürmer weiterleitet. Der erwischt das Leder aber nicht richtig und der Ball kullert vorbei.

Zumal Änis Ben-Hatira sich für die Hausherren auch schon wieder auf den Weg macht, dann aber am Sechzehner auf dem nassen Boden wegrutscht.

Wie will Wolfsburg den Kopf aus der Schlinge ziehen? Man muss hier wohl in erster Linie über den Willen und Kampf ins Spiel finden. Denn spielerisch scheint es schwierig.

Beide Teams kommen unverändert aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
Stand jetzt ist Wolfsburg vom Befreiungsschlag weit entfernt. Zwar leitete ein individueller Fehler von Bruma das Unheil ein, aber auch insgesamt können die Gäste das Abwehrbollwerk der Lilien bis hierhin kaum gefährden. Gomez fehlt vorne komplett die Bindung und im Mittelfeld müht sich Draxler zwar, aber auch dem Youngster gelingt wenig. Nach der Führung hätte der Gastgeber die klar besseren Chancen und hätte sogar noch erhöhen können. Bis gleich!

Eine Minute gibt es obendrauf.

Besser machen es da die Linien, die immer wieder zielstrebig über die Flügel kommen und gefährliche Flanken schlagen.

Immer wieder landen Wolfsburger Bälle im Niemandsland. Gomez müht sich vorne ab, muss aber viel Kraft für Nichts aufwenden.

Auf der Gegenseite wird es aber auch schon wieder gefährlich, weil Änis Ben-Hatira rechts durchkommt und in der Mitte einmal mehr Sven Schipplock nicht ganz hinkommt. Robin Knoche passt in dieser Szene auf und bedrängt den Offensiven.

Immerhin! Mario Gomez nimmt einen langen Ball vor dem Strafstoß super mit und schüttelt mit einer Täuschung Alexander Milošević ab. Sein Schuss aus 17 Metern landet dann jedoch knapp neben dem Tor.

Maximilian Arnold rutscht im Mittelfeld aus und der Konter der Darmstädter läuft, aber am Ende steht links Roman Bezjak im Abseits.

So haben die Zuschauer derzeit mit dem Spiel ihren Spaß und machen weiterhin ordentlich Lärm.

Tja und Wolfsburg? Man ist zu zehnt nicht wirklich kreativer als in Vollzahl.

Schipplock rutscht am 2:0 vorbei! Die Hausherren kombinieren sich super auf links durch und Leon Guwara flankt flach in den Fünfer. Der Ball geht auf den zweiten Pfosten, wo dem Stürmer vielleicht eine Schuhgröße fehlt, um das Leder noch kontrolliert auf den Kasten zu bekommen.

Mario Gomez fehlt wie in den letzten Wochen weiterhin die Bindung zum Spiel. Die Bälle, die in seine Richtung geschlagen werden, sind aber auch kaum zu verwerten. Undankbar ist da das richtige Wort.

Natürlich kann Darmstadt sein taktisches Konzept nun noch besser umsetzen. Man überlässt den Wölfen auch in Unterzahl das Spiel und lauert auf seine Chancen.

Die Gäste sind nun um Ruhe bemüht und das ist nun sicherlich kurzfristig auch die richtige Wahl.

Natürlich peitschen die Zuschauer ihre Lilien weiter nach vorne und die Blauen bleiben hartnäckig. Der nächste Angriff rollt über links und in der Mitte verpasst Sven Schipplock ganz knapp.

Jetzt müssen wir uns erst einmal sortieren. Über den zerebralen Totalausfall von Bruma müssen wir nicht reden und der Freistoß danach war einfach traumhaft. Jetzt muss Wolfsburg die Krise in Rückstand und Unterzahl bewältigen. Das erfordert eine Menge Moral. Derweil stellt Valérien Ismaël mit Knoche seine Viererkette wieder her.

Tooor für SV Darmstadt 98, 1:0 durch Änis Ben-Hatira
Es kommt noch dicker für den VfL! Den direkten Freistoß aus 18 Metern nagelt der Tunesier aber sowas von fein über die Mauer in den Winkel! Keine Chance für den Wolfsburger Keeper.

Rote Karte für Jeffrey Bruma (VfL Wolfsburg)
Was macht denn der Niederländer da? Ein Allerweltsrückpass zu Koen Casteels gerät vor dem Sechzehner zu kurz, László Kleinheisler erläuft das Leder und wird umgerissen. Die Situation ist unstrittig, denn der Abwehrchef war letzter Mann.

Schon Koen Casteels weiß am eigenen Strafraum oft nicht, wohin mit dem Ball. Vorne sieht es bei den Wölfen kaum besser aus.

Im Anschluss schenkt Aytaç Sulu den Gästen eine erste Ecke. Darmstadt kann klären und Änis Ben-Hatira rennt sich beim Konteransatz fest.

Uff, das passt: Jeffrey Bruma spielt einen 5-Meter-Pass ins Seitenaus.

So sind wenige Standards bislang das Mittel, um mal in den Strafraum der Wölfe zu gelangen. Das ist allerdings auch recht harmlos.

Bei der Wolfsburger Harmlosigkeit ist es nicht ganz zu verstehen, warum Darmstadt nicht ein wenig mutiger agiert. Aber man will hier natürlich keineswegs ins offene Messer rennen.

Immer wieder durchsetzen auch kleine Fouls oder Abseitsstellungen den ohnehin zähen Spielfluss. Wer hat mal eine Idee?

Die Laune lassen sich die Zuschauer deswegen aber nicht nehmen. Auf den Rängen ist es gemessen am Gebotenen durchaus stimmungsvoll.

So befindet sich die Partie leider auch auf übersichtlichem Niveau. Es passiert wenig.

Aber es ist für die Gäste unheimlich schwer, sich durch die kompakten Ketten der Hausherren zu spielen. 80% Ballbesitz beanspruchen die Wölfe bis hierhin für sich, aber das Leder geht häufig hintenrum.

Überhaupt wirkt der Zehner in diesen ersten Minuten extrem aktiv und bietet sich überall an.

Draxler kann mal ein wenig Tempo aufnehmen, wird aber auf dem Weg in den Sechzehner von Alexander Milošević super gestellt. Das war nicht so einfach gegen den flinken Offensiven.

So richtig viel Dampf hat die Partie noch nicht. Wolfsburg kommt spielerisch kaum durch und die Lilien agieren extrem abwartend.

Julian Draxler lässt aufhorchen und nimmt eine Flanke von links im Sechzehner gut ab, doch zielt aus 14 Metern aus der Drehung etwas zu hoch. Auch der Ex-Schalker muss in dieser schwierigen Situation mehr zeigen und Verantwortung übernehmen.

Ansonsten geht die Tendenz aber eindeutig in Richtung Darmstädter Tor.

Auch die Linien wagen aktuell einen ersten Vorstoß, aber das lässt sich alles noch unter Abtastphase verbuchen. Letztlich setzt sich László Kleinheisler rechts zu hart ein und bekommt das Stürmerfoul gepfiffen.

Die grünen Gäste übernehmen die ersten Ballstefetten, aber es war hier sicherlich ohnehin zu erwarten, dass der VfL die treibende Kraft sein würde.

Wir gehen rein in die Partie!

Wir dürfen gespannt sein, ob eines der beiden Teams seine Durststrecke beenden kann. An der Pfeife agiert Markus Schmidt mit seinen Assistenten Alexander Sather sowie Dominik Schaal.

Den großen Umbruch forciert Valérien Ismaël in seinem ersten Spiel personell noch nicht. Robin Knoche, Vieirinha und Paul Seguin rücken auf die Bank und dafür sind Marcel Schäfer, Daniel Caligiuri und Yannick Gerhardt von Beginn an dabei. Sowohl der kriselnde Mario Gomez sowie der unzufriedene Julian Draxler verbleiben in der Startelf. Bei den Hausherren setzt Meier ebenfalls auf ein frisches Dreierpack. Sven Schipplock und Änis Ben-Hatira sollen die Offensive beleben und Leon Guwara rückt in die Viererabwehrkette.

Darmstadt ist auswärts bislang zwar die Schießbude der Liga, daheim hat das Team von Norbert Meier aber noch nicht verloren. Auf einen Selbstläufer können die Gäste also kaum hoffen. Das letzte Spiel auf fremden Platz sollte als Warnung genügen, denn dort verlor man gegen ebenfalls unten drin steckende Bremer mit 1:2. Allerdings wartet auch Darmstadt seit fünf Partien auf einen Sieg.

Die Hausherren stehen einen Platz hinter dem heutigen Gegner, sind dagegen aber durchaus erwartungsgemäß gestartet. Für die Linien war ohnehin klar, dass man von Beginn an gegen den Abstieg spielen wird. Damit hat man gegenüber den Wölfen durchaus einen Mentalitätsvorsprung, die sicherlich zurecht auf dem Papier höher einzuschätzen sind, sich nun aber mit sehr viel bodenständigeren Dingen befassen müssen.

Die erste Antwort an der Seitenlinie heißt zunächst einmal Valérien Ismaël und Gerüchten zufolge soll der Franzose auch als Langzeitlösung im Gespräch sein, weil er ein Weggefährte von Allofs ist. Ob dieser Name zur Marke Wolfsburg passt, sei aber mal dahingestellt, und so schwirren natürlich dieser Tage auch Namen wie Marc Wilmots durch den Raum. Dieses Gerangel im Hintergrund macht die derzeitige Situation nicht einfacher, doch trotzdem müssen heute unbedingt drei Punkte her.

Vor der Saison hätte sicherlich in der Autostadt niemand darauf gesetzt, dass dieses Duell am achten Spieltag ein Gipfel im Tabellekeller werden würde. Aber nach verpatztem Saisonstart, der unter der Woche ja Dieter Hecking den Job gekostet hat, müssen die Wölfe nun Antworten auf die Misere finden. Denn mit sechs Zählern und Rang 14 ist man natürlich vom eigenen CL-Anspruch meilenweit entfernt.