Fazit:
Olympique Lyon sichert sich die Champions League, schlägt den VfL Wolfsburg 5:4 nach Elfmeterschießen und holt damit das Triple aus Meisterschaft, nationalem Pokal und Königsklasse. Der Sieg Lyons ist insgesamt verdient, weil die Französinnen über die gesamte reguläre Spielzeit hinweg das aktivere Team waren, es nach der Führung durch Hegerberg (12.) aber verpassten, nachzulegen und den Sieg in neunzig Minuten einzufahren. Der Ausgleichstreffer durch Popp (88.) schockte den Meister kurzzeitig. Wolfsburg ging mit neuer Hoffnung in die Verlängerung, schaffte es aber nicht, den psychologischen Vorteil durch den späten Ausgleich in einen weiteren Treffer zu verwandeln. So musste vom Punkt aus entschieden werden, wo Lyon letztlich die stärkeren Nerven hatte und die zwei Fehlschüsse der Wölfinnen eiskalt bestrafte. Damit verliert der VfL Wolfsburg erstmals ein Champions League Finale, Lyon hingegen sichert sich den dritten Triumph in diesem Wettbewerb. Herzlichen Glückwunsch dazu und noch einen schönen Abend!

Elfmeter verwandelt Olympique Lyon: Saki Kumagai
Kumagai verlädt Schult, trifft mit ihrem wuchtigen Schuss in die halblinke Ecke und macht Olympique Lyon zum Triplesieger!

Elfmeter verschossen VfL Wolfsburg: Élise Bussaglia
Gegen ihre ehemalige Mannschaftskollegin verzieht Bussaglia! Lyon kann es nun klarmachen.

Elfmeter verwandelt Olympique Lyon: Griedge Mbock Bathy
Der Ausgleich! Das Drama nimmt kein Ende.

Elfmeter verschossen VfL Wolfsburg: Nilla Fischer
Sarah Bouhaddi ahnt die Ecke und fasst bei Fischers Flachschuss zu.

Elfmeter verwandelt Olympique Lyon: Wendie Renard
Renard hält Lyon im Spiel und trifft unten links.

Elfmeter verwandelt VfL Wolfsburg: Babett Peter
Auch Babett Peter wählt die linke Ecke und trifft.

Elfmeter verwandelt Olympique Lyon: Lotta Schelin
Gut geschossen, platziert in die linke Ecke. Das ist der Anschluss für Lyon.

Elfmeter verwandelt VfL Wolfsburg: Isabel Kerschowski
Auch Kerschowski verwandelt sicher. Bouhaddi hat die Ecke, kommt an den wuchtigen Versuch aber nicht ran.

Elfmeter verschossen Olympique Lyon: Ada Hegerberg
Schult hält den flachen Versuch der 20-jährigen Torschützin zum 1:0. Das war zu schwach geschossen.

Elfmeter verwandelt VfL Wolfsburg: Alexandra Popp
Ganz cool verlädt Popp Bouhaddi und trifft halblinks.

Zwischenfazit:
Der Champions League Sieger 2016 wird im Elfmeterschießen ermittelt. Auch nach 120 Minuten konnten sich der VfL Wolfsburg und Olympique Lyon auf keinen Sieger einigen und spielen ihn nun vom Punkt aus. Lyon war über die gesamte reguläre Spielzeit hinweg das bessere Team, wurde dann durch Wolfsburg Ausgleich zwei Minuten vor dem Ende geschockt (88.). Der Treffer von Alexandra Popp versetzte die Wölfinnen in einen Höhenflug, der die erste Hälfte der Verlängerung anhielt. Im zweiten Durchgang glichen sich die Teams aus und spielten wegen der Angst um den nächsten Gegentreffer nicht mehr ganz so stark nach vorne. So blieb es beim Unentschieden und es ist Nervenstärke gefragt! Die Spielerinnen werden nun bestimmt, ehe es losgeht!

Immer wieder sucht Nécib die Lücke, um aus allen erdenklichen Lagen abzuziehen. Schult ist aber extrem sicher unterwegs und fängt auch diesen Versuch vom rechten Strafraumeck ab. Da hat der VfL eine echte Bank im Kasten.

Das Elfmeterschießen liegt in der Luft. Die Trainerteams beraten sich an der Seitenlinie bereits, um das große Nervenspiel vorzubereiten. Oder gelingt einem Team noch der Lucky Punch in den letzten Minütchen der Nachspielzeit?

Das Wechselkontingent der Wölfinnen ist erschöpft. Anna Blässe hält sich den hinteren Oberschenkel und muss stützend vom Platz. Stephanie Bunte wird nun ins kalte Wasser geworfen und darf die Schlussphase der Verlängerung vom Grün aus miterleben.

Das Tempo hält sich in der zweiten Halbzeit in Grenzen. Das Geschehen spielt sich hauptsächlich im Mittelfeld ab, weil beide Teams offenbar Angst haben, den entscheidenden Fehler zu machen, den sie nicht mehr ausbügeln können.

Es ist die fünfte Finalteilnahme für Lyon, Wolfsburg steht zum dritten Mal im Endspiel - und hat bisher alle Finals für sich entscheiden können. Klappt's auch heute?

Wichtig für den VfL! Nilla Fischer kommt mit hohem Bein an eine Flanke Richtung Elfmeterpunkt und ist damit den einen Schritt schneller, als drei Französinnen hinter ihr.

Die letzten fünfzehn Minuten des Finals laufen! Findet sich nun kein Sieger, geht es ins Elfmeterschießen!

Zwischenfazit:
Zum Glück für den VfL ist Pause! Die Niedersachsen kamen mit dem psychologischen Vorsprung des späten Ausgleichs in die Verlängerung und hatten die Chance auf den nächsten Treffer auf dem Fuß. Zum Ende der Halbzeit hin fing sich Lyon jedoch und hätte ebenfalls in Führung gehen können. Jetzt können sich die Wölfinnen noch einmal kurz sammeln und die letzten Kräfte mobilisieren.

Die erste Hälfte der Verlängerung neigt sich dem Ende zu und nach anfänglicher Überlegenheit der Wölfinnen ist Olympique nun wieder am Drücker. Die Mannschaften schenken sich in der Verlängerung bisher gar nichts und suchen hüben wie drüben den Treffer zur Entscheidung.

Almuth Schult muss wieder retten! Nach einer Ecke kommt Camille Abily vollkommen frei mit dem Schädel zum Ball, trifft die Murmel aber nicht richtig. Ihren Kopfball will Lotta Schelin verlängern und behindert in ihrem misslingenden Versuch die Keeperin im Kasten des VfL. Die behält dennoch die Nerven und begräbt das Spielgerät unter sich. Riesige Tat!

Gelbe Karte für Camille Abily (Olympique Lyon)
Auch die dritte Gelbe Karte geht an Lyon: Abily steigt gegen Bachmann zu hart ein und sieht den Karton.

Wolfsburg kommt an die zweiten Bälle und erkämpft sich verloren gegangene Murmeln immer wieder zurück. Einsatz und Wille stimmen auf jeden Fall beim VfL, im Offensivspiel kommen Zuspiele aber noch zu ungenau, als dass sich dort hundertprozentige Chancen ergeben.

Der Ausgang dieses Spiels ist nun vollkommen offen, die Zuschauer sehen eine Partie auf Augenhöhe, in der es mit nun hohem Tempo rauf und runter geht. Lange mussten die Fans auf dieses Feuer warten, nun bekommen sie in der Verlängerung die volle Ladung geboten.

Die ersten Krämpfe setzen auf Grund der hohen Temperaturen und des Tempos, das Lyon im ersten Durchgang an den Tag legte, ein. Lara Dickenmann wird von Krämpfen geplagt, kann nach kurzer Behandlung aber offenbar weiter machen.

Auf der anderen Seite verpasst Ada Hegerberg ihren zweiten Treffer und rauscht an einer scharf gezogenen Flanke vorbei. Was ist das auf einmal für ein Fußballspiel?!

Das gibt es doch nicht! Popp muss das 2:1 machen! Élise Bussaglia hebt den Ball im No-Look-Style von der Strafraumkante an den zweiten Pfosten, wo Popp vollkommen alleine ist und aus spitzem Winkel nur einschieben muss, den Ball aber neben das Tor setzt. Wolfsburg ist jetzt hellwach.

Direkt nach Wiederanpfiff startet Anna Blässe in einen No-Look-Pass der quirligen Tessa Wullaert, nimmt den Ball vorbei an der gesamten Hintermannschaft Lyons und kriegt die Kugel doch nicht über die Linie!

Hinein in die Verlängerung, in der die Wölfinnen zunächst von rechts nach links agieren.

Zwischenfazit:
Das Champions League Finale 2016 der Damen geht in die Extrarunde. Nach 90 Minuten hat sich kein Sieger gefunden, obwohl sich Olympique wohl selbst lange auf der Siegerstraße wähnte. Die Französinnen waren insbesondere in der ersten Hälfte des zweiten Durchgangs die bessere Mannschaft, haben sich dann aber auf das Verwalten des Vorsprungs beschränkt und die Wölfinnen so wieder stark gemacht. Der VfL belohnte sich für seinen Willen zwei Minuten vor Schluss mit dem Ausgleichstreffer durch Alexandra Popp (88.), wird aber dennoch eine spielerische Klasse drauflegen müssen, um das Spiel in der Verlängerung noch drehen zu können und nicht ins Elfmeterschießen gehen zu müssen. Wir sind gespannt!

Lyon wird sich ärgern, dem 1:0 nicht frühzeitig den zweiten Treffer nachgelegt zu haben. Wolfsburg hat jetzt zumindest mental Oberwasser und geht die drei Minuten Zusatz mit viel Mut an. Gelingt sogar noch das Last-Minute-Tor zum Triumph?

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:1 durch Alexandra Popp
Der VfL Wolfsburg glaubt an sich und erzielt zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich! Da ist die Lücke in der Abwehr, in die Alexandra Popp hineinstößt und eine Flanke von Tessa Wullaert per Kopf verwertet. Das war die eine Situation, auf die der VfL in den letzten Minuten hingearbeitet hat.

Die Französinnen sind jetzt hinter dem Ball gefordert, scheinen das 1:0 nur noch über die Zeit bringen zu wollen und konzentrieren sich auf die Defensivarbeit. Es schaut nicht danach aus, als hätte der VfL in den letzten Minuten ein Rezept gefunden, Olympique aus der Ruhe zu bringen.

Die Stärkste im Dress Lyons, die nicht nur das Tor vorbereitet hat, sondern enormer Antreiber war, verlässt das Geläuf: Pauline Bremer wird in der Schlussphase von Élodie Thomis ersetzt.

Kaum sagt man es! Lena Goeßling hat endlich mal Platz auf dem Flügel und legt zu Tessa Wullaert ab. Die eben eingewechselte schnelle Spielerin bringt die Kugel in den Strafraum, wo Alexandra Popp haarscharf an der Kugel vorbeirauscht. Das war knapp.

Die Zeit rennt dem VfL davon - mit Nachspielzeit sind noch rund zehn Minuten zu absolvieren. Immerhin hat Bussaglia soeben den ersten Schuss überhaupt im zweiten Durchgang abgegeben. Nähert sich der VfL in der Restzeit so an, dass er den Ausgleich erzielen kann?

Schelin bekommt in ihrem letzten Spiel für Lyon noch etwas Einsatzzeit. Dass es sich Gérard Prêcheur erlauben kann, jemanden wie die schwedische Topstürmerin zehn Minuten vor dem Ende zu bringen, unterstreicht die Breite des Kaders.

Dennoch ist das Finale im zweiten Durchgang nicht gut und lebt durch die Spannung, die das 1:0 bereit hält. Gelingt dem VfL der Ausgleich, käme vielleicht nochmal etwas Pfeffer in die Partie.

Lyon hat es verpasst, die Gelegenheiten des zweiten Durchgangs zu nutzen, um den Deckel drauf zu machen. Der VfL Wolfsburg positioniert sich nun wieder offensiver, fast alle Feldspielerinnen sind in der Hälfte Olympiques. Die Niedersachsen scheinen zu realisieren, dass sie sich rund eine Viertelstunde vor Schluss nicht aufgeben müssen.

Ralf Kellermann zieht die zweite Patrone und stellt seine Truppe noch einen Ticken offensiver auf. Mit Tessa Wullaert kommt eine weitere Offensivspielerin auf die Platte. Kann mit ihr die eine Offensivaktion durchgeführt werden, die zum Ausgleich führt?

Louisa Nécib lässt sich zum einen oder anderen Distanzschuss hinreißen. Eben ging ein Fernschuss knapp am Lattenkreuz vorbei, diesmal ist der Abstand zum Aluminium schon größer. Dennoch: Die einzigen offensiven Akzente, die derzeit gesetzt werden, gehen von Olympique aus.

Das Spiel ist in Durchgang zwei deutlich höhepunktärmer als noch vor der Pause. Einen Lichtblick gab es gerade: Pauline Bremer kommt über rechts und legt auf Höhe des Sechzehners auf Camille Abily ab. Die 31-jährige verdaddelt die Kugel allerdings und schlägt sie genau in die Hände von Almuth Schult. Der VfL kann froh sein, dass sich Lyon hier nicht effektiver erweist.

Vor drei Jahren fiel der Treffer des Tages durch einen Elfmeter: Martina Müller erzielte das 1:0 vom Punkt aus. Hilft dem VfL bei seiner Rückkehr in die Begegnung auch heute eine Standardsituation?

Auch Lyon investiert nicht mehr, als es sein muss. Ein spielerischer Leckerbissen ist etwas anderes. Immerhin hält der knappe Vorsprung Lyons Wolfsburgs Hoffnung aufrecht.

Das ist die richtige Entscheidung. Ralf Kellermann sieht, dass seiner Mannschaft auch in Durchgang zwei wenig einfällt und reagiert mit einem personellem Wechsel. Zsanett Jakabfi fällt diesem Plan zum Opfer, Ramona Bachmann übernimmt.

Camille Abily hat genug vom Geplänkel ihrer Mitspielerinnen gesehen und haut aus der zweiten Reihe einen raus. Ihr wuchtiger Versuch ist aber auch nur wuchtig und sonst nichts, sodass es beim Versuch bleibt. Die Kugel löst keine Gefahr für Almuth Schult aus.

Hohe Bälle sind nicht das Mittel: Wendie Renard köpft alles weg, was in ihre Nähe kommt. Um den Kapitän der Französinnen zu überwinden, muss sich Wolfsburg etwas anderes einfallen lassen. Ein Plan ist in der Offensive des deutschen Pokalsiegers aber nicht zu erkennen.

Als seien die Teams mit angezogener Handbremse aus der Halbzeitpause zurückgekehrt, spielt sich das Geschehen derzeit abseits der Gefahrenzonen ab. So richtig fällt keiner Mannschaft etwas ein, um die gegnerische Abwehr durcheinanderzuwirbeln.

Auf der Linie geklärt! Nach einer Ecke kommt Wendie Renard mit dem Schädel an die Kugel, doch Élise Bussaglia steht am kurzen Pfosten goldrichtig und bugsiert die Kugel gegen ihre Ex-Mitspielerinnen gerade noch rechtzeitig weg vom Kasten.

Wie zu Beginn des Spiels versuchen die Wolfsburgerinnen nun wieder, verfrüht anzugreifen und stehen extrem hoch. Lyon lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und scheint darauf eingestellt zu sein.

Weiter geht es! 45 Minuten bleiben dem VfL noch, um das Ergebnis zu drehen. Das ist gegen die eingeschworene Truppe aus Lyon eine wahrlich schwere Aufgabe.

Halbzeitfazit:
Olympique Lyon führt verdient mit 1:0 im Finale der Frauen Champions League gegen den VfL Wolfsburg. War der VfL von Anfang an in der Partie, brauchte der zehnfache französische Meister ein paar Minuten, um sich zu akklimatisieren. Dann aber zeigten die Französinnen ihre Klasse und gingen nach Koproduktion von Pauline Bremer und Ada Hegerberg in Führung (12). Während die Niedersachsen dadurch verunsichert und etwas deprimiert wirkten, gab der Treffer Olympique Sicherheit. Ohne konsequent auf den zweiten Treffer zu spielen, waren die Französinnen stets präsent, spielten das Geschehen ruhig und gelassen herunter. Die Klasse des Meisters zeigte sich bei den wenigen Vorstößen, bei denen stets ein Raunen durchs Stadion ging – die Französinnen können aus dem Stand heraus gefährlich werden. Auf Seiten des VfL sind null Schüsse aufs Tor gegen ein Topteam in Europa schlicht zu wenig. Insbesondere in der Offensive muss eine Leistungssteigerung her. Mal schauen, ob der VfL seinen Matchplan in der Kabine anpassen kann. Bis gleich!

Gelbe Karte für Saki Kumagai (Olympique Lyon)
Hohes Bein gegen Alexandra Popp - da hat die ungarische Schiedsrichterin keine Wahl und muss die Karte zücken.

Immer wieder Bremer. Die deutsche Nationalspielerin ist auf dem Flügel eigentlich schon abgedrängt, bringt aber den Körper herein und kann die Flanke in die Mitte schlagen. Auch wenn der VfL den Ball dann klären kann - das Gefühl, dass Lyon jederzeit gefährlich werden kann, bleibt.

Die Laola geht durch das Stadion - die Stimmung in Reggio Emilia ist ausgelassen. Vielleicht überträgt sich das ja auch auf die Spielerinnen in den Grün-Weißen Trikots.

Zum neunten Mal in Serie steht ein deutsches Team im Finale der Königsklasse – kann der VfL diese schöne Statistik feilen und sich trotz Rückstand am Ende die Krone aufsetzen?

Rund zehn Minuten vor dem Ende des ersten Durchgangs wirkt Lyon extrem gefestigt und scheint kaum von seinem Vorhaben, zum dritten Mal die Königsklasse zu gewinnen, abzuhalten zu sein. Der bisher einzige Treffer im Spiel hat den zehnmaligen französischen Meister noch zusätzlich befeuert. Aber: So lange es nur 1:0 steht, muss sich der VfL auf keinen Fall aufgeben.

Immerhin setzen sich die Niedersachsen zwischenzeitlich am Strafraum Lyons fest und erspielen sich zwei Ecken hintereinander. Und die zweite hat es durchaus in sich: Die Kugel segelt scharf geschnitten durch den Fünfer und wird von Kapitänin Wendie Renard unglücklich abgefälscht - die Kugel geht ganz knapp am Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke Nummer drei kann allerdings schnell geklärt werden.

Kämpfen, fighten, sich aus dem Negativsog befreien - der VfL wird sich aus seinem Rückstand heraus kämpfen müssen. Derzeit wirken die Grün-Weißen nur wie Zuschauer, die von Lyons blindem Verständnis und den greifenden Automatismen beeindruckt sind.

Almuth Schult verhindert das 0:2! Ada Hegerberg und Eugénie Le Sommer legen nach langem Ball von Amandine Henry eine Wahnsinnskombination an den Tag: Le Sommer legt auf die Norwegerin ab, die mit der Hacke den Doppelpass perfekt macht - fünf Meter vor dem Tor hat Le Sommer nur noch die Torhüterin vor sich, die mit einem schnellen Reflex den Ball um den Kasten lenkt.

Lyon hat das Geschehen vollkommen unter Kontrolle. Der VfL kriegt keine Bewegung in seine Offensivabteilung und findet in der gut organisierten Abwehr der Französinnen keine Lücke. Lyon hält die Kugel in den eigenen Reihen, lässt den Ball und damit den Gegner wunderbar laufen.

Gelbe Karte für Louisa Nécib (Olympique Lyon)
Nach einem Zweikampf im Mittelfeld teil Louisa Nécib Vanessa Bernauer noch ein paar Takte mit und wird dafür von der Schiedsrichterin verwarnt.

Der VfL hingegen wirkt durch den Rückstand verunsichert und kann wohl selbst nicht ganz verstehen, wie der Treffer trotz des guten Beginns fallen könnte. Die Wölfinnen verlieren die Bälle derzeit viel zu schnell und sind in Zweikämpfen stets zweiter Sieger. Die Niedersachsen müssen sich schnell schütteln, um Olympique nicht noch mehr Lust auf ihr Fußballspiel zu machen.

Pauline Bremer ist richtig gut aufgelegt und stellt ihre ehemaligen Bundesliga-Bekannten vor enorme Probleme. Mit einem Diagonalball aus dem Halbfeld nach Zusammenspiel mit Louisa Nécib setzt sie ihre Mitspielerinnen in Szene - bisher ist Babett Peter jedoch wach und kann die Pässe abfangen.

Lyon wagt sich, beflügelt durch den Treffer, stärker nach vorne und lockert seine lauernde Haltung. Das Spielgeschehen verlagert sich zunehmends in die Spielhälfte der Wölfinnen.

Genau das hätte aus Sicht des VfL nicht passieren dürfen: Nach gutem Beginn läuft die Kellermann-Truppe nun früh einem Rückstand hinterher. Diesen Rückstand aufzuholen, ist gegen die eingespielte Mannschaft Lyons extrem schwierig.

Tooor für Olympique Lyon, 0:1 durch Ada Hegerberg
Was ist das für ein effektiver Club! Mit der ersten Gelegenheit aus dem Spiel heraus gehen die Französinnen in Führung! Pauline Bremer marschiert die Linie entlang, ist schneller als Isabel Kerschowski und kann deshalb bis zur Grundlinie vordringen. Von dort aus will sie den Ball flach an den Fünfmeterraum geben - Almuth Schult ist dran, kann den abgefälschten Ball aber nicht festhalten. Nutznießerin ist die norwegische Stürmerin, die den richtigen Riecher hat und die Führung der Französinnen markiert!

Nicht viel. Louisa Nécib zieht die Murmel direkt auf den Kasten, dabei gerät sie jedoch in Rückenlage und ihr Versuch geht deutlich über den Kasten.

Ada Hegerberg wird rund 25 Meter zentraler Position vor dem Kasten der Wölfinnen gelegt. Was macht Lyon aus dieser guten Freistoßsituation?

Lyon ist es "aus der Liga nicht gewohnt, auf viel Gegenwehr zu treffen", hat VfL-Erfolgscoach Kellermann vor der Begegnung einen möglichen Vorteil für seine Mannschaft ausgemacht. Tatsächlich scheinen die Französinnen mit dem leidenschaftlich und kämpferisch starken VfL gerechnet zu haben und versuchen, dem entgegenzuwirken.

Die Wolfsburgerinnen laufen früh an, stören den französischen Meister früh in der eigenen Hälfte und treten sehr präsent auf. Starker Beginn des deutschen Vize-Meisters!

Viel geht beim VfL über den linken Korridor: Isabel Kerschowski dringt über den Flügel durch und sucht Alexandra Popp mit dem hohen Ball am zweiten Pfosten. Dort ist Louisa Nécib aber sehr präsent und drängt Popp weg, sodass sie nicht an den Ball kommt.

Die äußeren Bedingungen könnten besser nicht sein: Rund 25 herrschen in Italien, das Stadion ist gut gefüllt und der Rasen in hervorragendem Zustand.

Der VfL geht direkt mal in die Vollen und erspielt sich früh die erste Ecke. Lena Goeßling bringt sie auf den Kasten, wo sie jedoch geklärt wird. Der zweite Ball landet erneut bei Goeßling, die vom Strafraumeck abzieht und die Murmel knapp neben den kurzen Pfosten setzt.

Im Vergleich zum Pokalendspiel gegen den SC Sand nehmen Wedemeyer und Bachmann zunächst auf der Bank Platz, Bussaglia und Peter rücken dafür in die Startformation des VfL. Die Französinnen treten im 4-4-3 immens offensiv an und lassen Lotta Schelin zunächst einmal auf der Bank.

Das Bällchen rollt - wer wird Nachfolger des 1. FFC Frankfurt und stürmt auf Europas Thron?

Beiden Teams winkt der dritte Titelgewinn in der Königsklasse – das schaffte bisher keine Mannschaft. Wer schnappt sich den Pokal? Wir hoffen auf ein packendes Finale und wünschen viel Spaß!

Die Leitung des Königsklassenfinals obliegt der Ungarin Katalin Kulcsár. Die 31-jährige, die seit 2005 auf internationaler Ebene pfeift und in dieser Saison für drei Spiele der Champions League verantwortlich war, wird von Judit Kulcsár und Andrea Hima an den Seitenlinien unterstützt. Vierte Offizielle ist Gyöngyi Gaál.

In der Startformation des VfL ist auch Lara Dickenmann vertreten, für die es ein ganz besonderes Wiedersehen sein dürfte: Im letzten Sommer wechselte sich nach sieben Jahren in Lyon nach Wolfsburg. Eine ähnliche Geschichte ergibt sich auf Seite der Französinnen: Bei der fünften Finalteilnahme der Frauen aus Lyon ist die Nationalspielerin Pauline Bremer von Beginn an dabei. Die 20-jährige, die im Sommer von Turbine Potsdam zum französischen Meister gewechselt war, will auf alte Bekanntschaften keine Rücksicht nehmen und nach dem Pokal und der Meisterschaft auch die Champions League gewinnen. Überraschenderweise auf der Bank Platz nehmen muss die schwedische Nationalspielerin Lotta Schelin.

Auch wenn letzte Motivationsspritzen nicht nötig sein dürften, hat der Pokalerfolg über den SC Sand (2:1) sicher sein Übriges getan, um den Siegeswillen der Wölfinnen aufrecht zu erhalten. Bestens gewappnet und mit reichlich Selbstvertrauen ausgestattet starten die Grün-Weißen in das Endspiel, das die Krönung einer arbeitsintensiven wie gelungenen Saison ist. Trainer Ralf Kellermann freut sich auf das Endspiel und hofft, dass seinem Team die Außenseiter-Rolle entgegenkommt. "Wir sind Vize-Meister, haben wieder die Champions League erreicht und erneut einen Titel gewonnen. Egal, wie das Spiel ausgeht: Wir haben auf jeden Fall etwas zu feiern", ist er sichtlich stolz auf sein Team.

"Wenn wir ihnen zu viel Zeit lassen, können sie ihr Spiel aufziehen und den Ball schnell nach vorne spielen", weiß auch Nationalspielerin Alexander Popp um die Stärke des Gegners, der seit Jahren zum Großteil mit dem gleichen Kader agiert und eine hohe Eingespieltheit aufweisen kann. "Wenn wir sie früh unter Druck setzen, haben wir eine Chance, zu gewinnen. Wir werden mit 110 Prozent da sein, und das zeichnet uns und auch das Trainerteam aus. Wir wissen, wie Lyon spielt, und sind da gut darauf eingestellt." Zwar sieht sie ihren VfL eher in der Außenseiterrolle, betonte aber: "Wir stehen absolut verdient im Finale. Und gerade in der Champions League haben wir immer ordentliche Spiele abgeliefert."

Ein ähnliches Bild ergibt sich mit Blick auf Olympique. Auch sie ebneten den Weg gegen einen nationalen Konkurrenten bereits in den ersten 90 Minuten: Im französischen Halbfinale mit Paris Saint-German wies Lyon die Hauptstädter eindrucksvoll in die Schranken, entschied das erste Spiel 7:0 für sich und gewann auch in Paris knapp mit 1:0. Warmgeschossen haben sich also beide Mannschaften für dieses Finale. Gerade wegen der starken Offensivreihen wird heute ein entscheidender Faktor sein, wer die Kombinationsmaschine des Gegners besser in Schach halten kann.

Der Weg ins Finale gleicht bei den Wolfsburgerinnen einem Spazierganz. Zunächst gab es ungefährdete Siege gegen Spartak Jaffa und den LFC Chelsea, ehe im Viertelfinale der AFC Brescia zweimal mit 3:0 vom Platz geschickt wurde. Ähnlich dominant trat die Truppe aus der Autostadt im deutschen Halbfinale auf, deklassierte den 1. FFC Frankfurt insbesondere im Hinspiel und hatte dank des deutlichen 4:0 im Rückspiel keine Probleme, den Vorsprung zu halten. Zwar verlor man in der hessischen Finanzmetropole 1:0, doch das war eben wegen des deutlichen Hinspielresultats nicht mehr als ein kleiner Schönheitsfleck in der Bilanz.

Willkommen zur Neuauflage des Endspiels der Frauen Champions League von 2013 zwischen Olymique Lyon und dem VfL Wolfsburg. Drei Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen und dem Überraschungserfolg der Wolfsburger Debütanten stehen sich die Niedersachsen und Olympique Lyon erneut gegenüber. Damals setzten sich die Wölfinnen knapp 1:0 durch und durften die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen. Damit das auch heute gelingt, sollten die VfL-Mädels den Schwung aus dem gewonnenen Pokalfinale mitnehmen und aus der vermeintlichen Außenseiterrolle Kraft ziehen.