Fazit:
Der VfL Wolfsburg steht nach einem eindrucksvollen 4:0 über den 1. FFC Frankfurt mit einem Bein im Finale der UEFA Champions League der Frauen 2016. Die Gastgeberinnen waren ihren Gegnerinnen in allen Belangen überlegen und verpassten es in der zweiten Hälfte, noch mehr Kapital aus ihren zahlreichen guten Möglichkeiten zu schlagen. Die Hessinnen kamen zwar deutlich verbessert aus der Kabine und hatten nun auch einige Offensivaktionen, mit dem 4:0 nach einer knappen Stunde war die Luft bei den Gästen dann aber endgültig raus. Mindestens einer der vier Treffer ging auf das Konto von Keeperin Anne-Kathrine Kremer, die insgesamt eine sehr unsichere Figur machte. Im Rückspiel in einer Woche wird das Team von Matt Ross nun ein mittleres Fußballwunder brauchen, um doch noch ins Finale einzuziehen. Das wars für heute. Vielen Dank fürs Mitlesen und noch einen schönen Sonntagabend!

Das dürfte es dann gewesen sein.

Es gibt noch einmal Eckstoß für Frankfurt. Auch diesen kann die sichere Wolfsburger Torhüterin Almuth Schult aber locker herunterpflücken.

Letzter Wechsel jetzt auch bei den Gästen. Yūki Ōgimi kommt für die vierminütige Nachspielzeit für Simone Laudehr.

Riesenchance für Wolfsburg. Dieses Mal läuft Tessa Wullaert allein auf die Frankfurter Keeperin zu. Die Mischung aus Lupfer und Schlenzer, die sie aus knapp 16 Metern mit rechts probiert landet allerdings deutlich rechts neben dem Kasten. Auch hier war wieder deutlich mehr drin. Die Chancenverwertung erfreut Coach Kellermann an der Linie ganz offensichtlich nicht gerade.

Noch einmal kommen die Hessinen über links. Laudehr spielt Crnogorčević frei, die den Ball auf Höhe des Sechzehners flach nach innen bringt. In der Mitte kann Wolfsburgs Abwehr aber blocken, bevor eine Frankfurterin an den Ball kommt.

Das ist bitter die den VfL. Lara Dickenmann muss nach einem Zweikampf mit Oberschenkel-Problemen runter und wird für die letzten Minuten von Anna Blässe ersetzt.

Noch einmal gibt es ein klitzekleines offensives Lebenszeichen der Gäste. Nach einer Flanke von rechts kommt Ana-Maria Crnogorčević aus 13 Metern zum Kopfball, bekommt aber keinen Druck hinter die Kugel, sodass Almuth Schult den Ball locker aufnehmen kann.

Eine gute Viertelstunde vor Schluss nimmt Kellermann die starke und stets gefährliche Ramona Bachmann vom Feld und bringt das polnische Nachwuchstalent Ewa Pajor in die Partie.

Jetzt wird gezaubert. Nach einer flachen Hereingabe von links versucht es Alexandra Popp aus kurzer Distanz elegant mit der Hacke, scheitert aber an Anne-Kathrine Kremer.

Es gibt noch einmal eine Ecke für den FFC. Auch diese ist aber völlig ungefährlich und endet gar in einem gefährlichen Konter der Heimelf. Ramona Bachmann findet nach einem Sprint über die linke Seite aber dieses Mal keine Abnehmerin in der Mitte.

Nächste Großchance für die Gastgeberinnen. Ramona Bachmann ist nach einem feinen Lupfer in den freien Raum frei durch und versucht es vor Anne-Kathrine Kremer ebenso mit einem Lupfer. Dieser kommt allerdings erst hinter dem Frankfurter Gehäuse wieder runter. Auch da war deutlich mehr drin.

Wolfsburg hat nach einem kurzen Aufbäumen der Gäste wieder die Kontrolle über das Spiel übernommen und hier alles im Griff.

Matt Ross zieht seine zweite Wechseloption und bringt Sophie Schmidt für Jackie Groenen.

Jetzt gibt es auch den ersten Wechsel bei den Gastgeberinnen. Tessa Wullaert kommt für Zsanett Jakabfi.

Tooor für VfL Wolfsburg, 4:0 durch Ramona Bachmann
Die überragende Ramona Bachmann trifft jetzt auch selbst zum 4:0! Nach Zuspiel von Lara Dickenmann kann sich Bachmann den Ball 16 Meter zentral vor dem Tor gemütlich auf den rechten Fuß legen und zieht dann ab. Der an sich harmlose Schuss fliegt eigentlich genau auf Anne-Kathrine Kremer zu, flattert aber leicht und rutscht ihr über die rechte Hand ins Tor. Da sah die Torhüterin eindeutig nicht gut aus.

Die erste Ecke für die Gäste wird kurz ausgeführt. Die anschließende Flanke kommt zu flach und kann von der Wolfsburger Abwehr geklärt werden.

Der 1. FFC Frankfurt ist deutlich bemüht, hier nach vorne endlich was zu bewegen. Im Anschluss an einen Freistoß aus dem linken Halbfeld kommt Kathrin Hendrich am Sechzehner zum Abschluss, zielt aber etwas zu hoch.

Dicke Chance für den VfL. Anne-Kathrine Kremer ist weit aus ihrem Kasten gekommen, um einen langen Ball der Gastgeberinnen zu klären. Der Ball landet allerdings bei Alexandra Popp, die aus knapp 40 Metern von der linken Seite mit links abzieht, das verwaiste Tor aber knapp verfehlt.

Da ist der erste Torschuss für die Hessinnen. Torjägerin Mandy Islacker zieht am rechten Eck des Fünfmeterraums aus der Drehung mit rechts ab. Keeperin Almuth Schult muss erstmals eingreifen und lenkt den scharfen Schuss zur Ecke. Diese bringt keine weitere Gefahr.

Mit einem Wechsel geht es in die zweite Hälfte. Beim FFC ersetzt kommt nun doch Kerstin Garefrekes zum ins Spiel und ersetzt Marith Prießen.

Halbzeitfazit:
Der VfL Wolfsburg führt im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League der Frauen zur Pause mit 3:0 gegen den 1. FFC Frankfurt. Das Ergebnis ist auch in dieser Höhe durchaus verdient und hätte sogar noch deutlicher ausfallen können. Die Gastgeberinnen bestimmen das gesamte Spiel, setzen die Gäste immer wieder früh unter Druck und lassen das Spielgerät bei Ballbesitz schön durch die eigenen Reihen laufen. Frankfurt ist bis auf wenige Ansätze bisher in jeder Hinsicht unterlegen und noch ohne Torabschluss. Matt Ross und seine Elf müssen sich im zweiten Abschnitt ganz dringend steigern, wenn sie die Chancen aufs nächste Finale nicht schon im Hinspiel vertun wollen. Gleich gehts weiter im AOK-Stadion.

Noch eine Möglichkeit für die Heimelf. Nach einer scharfen Hereingabe von links nimmt Zsanett Jakabfi den Ball in der Mitte aus vollem Lauf volley, setzt ihn aber aus kurzer Distanz knapp über das Tor.

Eine Minute wird nachgespielt.

Tooor für VfL Wolfsburg, 3:0 durch Babett Peter
Doch noch das dritte Tor vor der Halbzeit! Élise Bussaglia wird auf der rechten Bahn schön freigespielt und schlägt eine feine Flanke Richtung Elfmeterpunkt, wo Babett Peter hochsteigt und das Leder per Aufsetzer an den linken Innenpfosten nickt, von wo aus der Ball hinter die Linie trudelt.

Wolfsburg hat jetzt ein bisschen das Tempo rausgenommen. Offensichtlich sind die Champions League-Siegerinnen von 2013 und 2014 mit dem 2:0 erstmal zufrieden.

Die Erfahrung und die Kopfballstärke von Kerstin Garefrekes werden auf Seiten der Gäste bisher schmerzlich vermisst. Ob Trainer Matt Ross die zuletzt verletzte Mittelfeldakteurin schon zur Halbzeit von der Bank bringt?

Nächste Chance für die Gastgeberinnen. Erneut ist Dickenmann auf rechts durch und zieht zur Grundlinie. Ihre Flanke wird dieses Mal aber von Keeperin Kremer abgewehrt und der FFC kann sich befreien.

Auch wenn die letzten Minuten etwas ausgeglichener waren ist die 2:0-Führung für die Wolfsburgerinnen insgesamt völlig in Ordnung. Wenn es hier Torszenen gibt, dann ausschließlich vor dem Tor der Gäste. Die Torschussstatistik lautet derzeit 6:0 für den VfL.

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:0 durch Alexandra Popp
Herrliches Ding von Alexandra Popp! Die auffällige Ramona Bachmann spitzelt in einem Zweikampf 20 Meter vor dem Tor den Ball frei, der genau in den Lauf von Alexandra Popp läuft. Die Goalgetterin nimmt Maß und zirkelt das Leder mit rechts wunderbar in den rechten Winkel. Keine Chance für Anne-Kathrine Kremer im Frankfurter Gehäuse.

Nächste gute Chance für den Tabellenzweiten der Liga. Nach einer missglückten Kopfballabwehr von Simone Laudehr landet die Kugel an der Strafraumkante bei Ramona Bachmann, die gleich abzieht, den Kasten aber deutlich verfehlt.

Die Hälfte der ersten Halbzeit ist rum und wir erleben die erste etwas ruhigere Phase in der Partie. Beide haben einen Gang runter geschaltet und sind vor allem um Ballbesitz bemüht.

Simone Laudehr kann auf der linken Offensivbahn der Frankfurterinnen ihre Geschwindigkeitsvorteile im Laufduell mit Nilla Fischer ausspielen und zieht in den Strafraum. Beim Versuch, sich das Leder mit einem Haken nach innen auf den Rechten zu legen, kann die schwedische Kapitänin der Gastgeberinnen dann noch noch klären.

Wolfsburg lässt den Ball eine ganze Minute lang wunderbar durch die eigenen Reihen laufen, ohne dabei jedoch entscheidend vorwärts zu kommen. Am Ende wird Alexandra Popp im Mittelkreis leicht gefoult und es gibt einen Freistoß für den VfL, der aber nichts einbringt.

Die Mannschaft von Matt Ross ist jetzt besser im Spiel und macht ihrerseits früh Druck auf das Aufbauspiel der Heimelf. Torgefahr konnten die Gäste bisher aber noch nicht entfachen.

Frankfurt sucht jetzt auch erstmals den Gang nach vorne. Simone Laudehr kann sich aber auf der rechten Bahn nicht gegen zwei Gegenspielerinnen durchsetzen.

Die Führung der Gastgeberinnen hatte sich abgezeichnet. Der VfL ist eindeutig die aktivere Mannschaft und zwingt die Gäste mit frühem Pressing immer wieder zu Fehlern.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Isabel Kerschowski
Da ist die verdiente Führung für den VfL! Nach einem Ballverlust der Gäste im Mittelfeld geht es schnell auf der rechten Seite der Wölfe. Ramona Bachmann zieht die Kugel von der Außenlinie flach vors Tor, wo zunächst ein paar Spielerinnen verpassen. Am langen Pfosten kann Isabel Kerschowski das Leder letztlich unter Kontrolle bringen und schiebt mit rechts ins kurze Eck ein.

Riesenchance für Wolfsburg. Nach einem kapitalen Schnitzer in der Frankfurter Abwehr läuft Torjägerin Popp allein auf Torhüterin Kremer zu, setzt das Leder aus knapp 16 Metern allerdings knapp über den Kasten.

Die Gastgeberinnen machen gleich Tempo und kreieren die erste Chance. Kapitänin Nilla Fischer schickt Lara Dickenmann schön die rechte Außenlinie runter. Der Ball kommt scharf flach nach innen, wo Alexandra Popp lauert, das Leder aber knapp verfehlt.

Los geht's.

Geleitet wird die Partie von der Rumänin Teodora Albon und ihren Assistentinnen Petruta Iugulescu und Mihaela Gomoescu. In wenigen Minuten wird das Gespann den Ball freigeben.

Das Finale der UEFA Champions League der Frauen wird am 26. 05.2016 im Stadio Città del Tricolore im italienischen Reggio Emilia ausgetragen. Gegner des siegreichen deutschen Teams wird aller Voraussicht nach Olympique Lyon sein, die bereits am Nachmittag im Hinspiel eines rein-französischen Halbfinalduells den Vorjahresfinalisten Paris Saint Germain mit 7:0 demontiert haben haben.

Frankfurts Trainer Matt Ross muss auf eine wichtige Stammkraft zunächst verzichten. Für Kapitänin Kerstin Garefrekes kommt ein Startelfeinsatz nach einem Anriss zweier Außenbänder im linken Sprunggelenk im Ligaspiel beim FC Bayern wohl noch zu früh. Dennoch glaubt der Australier, für den dieses deutsche Halbfinale in der europäischen Königsklasse „etwas ganz Besonderes“ ist, an sein Team: „Mit einer weiteren engagierten Teamleistung wie beim Auswärtssieg gegen Bayern München haben wir gute Chancen, unserem Final-Traum ein Stück näher zu kommen!“

Trotzdem erwartet Wölfe-Trainer Ralf Kellermann eine enge Partie: „Ich bin überzeugt, dass wir ein Spiel auf Augenhöhe sehen werden und dass auch nach Sonntag sich noch beide Mannschaften berechtigte Hoffnungen auf den Finaleinzug machen können", so Kellermann vor der Partie. Personell stehen dem Coach bis auf die Langzeitverletzten Julia Simic, Noelle Maritz und Caroline Hansen alle Spielerinnen zur Verfügung. Auch Lena Goeßling, die nach dem Spiel in Essen Knie-Probleme hatte, ist einsatzbereit und spielt von Beginn an.

Auf dem Weg ins Halbfinale hatten die Wolfsburgerinnen, die bei ihrer vierten Teilnahme in der Champions League zum vierten Mal im Halbfinale stehen, kaum ernste Probleme. Zunächst wurden Spartak Jaffa aus Serbien und der LFC Chelsea klar besiegt. Im Viertelfinale gab es dann zwei deutliche 3:0-Siege gegen den AFC Brescia. Beim 1. FFC Frankfurt war der Weg unterdessen deutlich holpriger. Nachdem in der ersten K.O.-Runde noch Standard Lüttich klar in die Schranken gewiesen wurde, konnte sich der Rekordtitelträger im Achtelfinale gegen Lilleström SK und auch in Viertelfinale gegen Rosengard erst im Elfmeterschießen durchsetzen.

Für die Hessinnen wäre ein Triumph in der diesjährigen Champions League wohl auch die letzte Möglichkeit, sich für das nächste Jahr erneut zu qualifizieren. Zwar konnte man in der Liga dem Primus FC Bayern München die erste Niederlage nach 40 ungeschlagenen Partien beibringen, dennoch bleiben die Bayern mit Abstand Tabellenführer. Platz Zwei, der ebenfalls zur Teilnahme berechtigt, wird derzeit vom heutigen Gegner aus der Autostadt gehalten. Während in zwei vorgezogenen Partien des 19. Spieltags der FFC mit 0:2 gegen Freiburg unterlag, konnten die Wölfe mit 3:1 in Essen gewinnen und ihren Vorsprung auf vier Zähler bei drei verbleibenden Partien ausbauen.

Erfahrung in dieser entscheidenden Phase der Königsklasse haben beide Teams zu Genüge. Im AOK-Stadion stehen sich heute im deutschen Duell die Titelträger der letzten drei Jahre gegenüber. 2013 und 2014 war zweimal nacheinander der VfL Wolfsburg in der Königsklasse erfolgreich. Letztes Jahr durften sich die Frankfurterinnen zum insgesamt vierten Mal die Champions League-Krone aufsetzen und sind damit Rekord-Champion des Wettbewerbs.