Fazit:
Und dann ist Schluss! Benfica Lissabon feiert einen vielumjubelten und hart erarbeiteten 1:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt. Die Gastgeberinnen zeigten von Beginn an große Einsatzbereitschaft und Spielfreude, ließen jedoch Präzision im Abschluss vermissen. Die Eintracht enttäuschte über weite Strecken der Partie, verteidigte unzureichend und ließ jegliche Kreativität in der Offensive vermissen. Bis auf eine kurze Phase nach dem Seitenwechsel, als die SGE sich immerhin auf Augenhöhe befand, war Benfica die bessere Mannschaft. Alidous sehenswerter Treffer sichert dem Team von Filipa Patão drei ganz wichtige Punkte. Im Rückspiel in acht Tagen in Frankfurt kann die SGE sich bereits revanchieren, ist aber auch zum Siegen verdammt, um die Chance aufs Weiterkommen zu bewahren.

Frankfurt kommt gerade nicht aus der eigenen Hälfte.

Gelbe Karte für Lena Pauels (SL Benfica)
Die Torfrau sieht zurecht die Gelbe Karte für sehr überzogenes Zeitspiel.

Die Portugiesinnen kämpfen aufopferungsvoll und werfen sich in jeden Zweikampf. Eine Dunst-Flanke von links segelt durch den Strafraum an Freund und Feind vorbei.

Etwas überraschend gibt es sechs Minuten oben drauf. Sechs Minuten Hoffnung für die SGE, hier doch noch zum Ausgleich zu kommen. Aktuell deutet nichts darauf hin.

Jetzt geht es doch nicht weiter für Alidou. Unter tosendem Applaus verlässt sie das Feld, Marta Cintra kommt für die Schlussphase.

Die letzte Chance der Adlerinnen liegt bereits lange zurück. Die Arnautis-Elf kommt kaum in die Nähe des Benfica-Sechzehners. Der Treffer hat die Gäste sichtlich verunsichert.

Alidou bleibt mit einem Krampf am Boden liegen und muss behandelt werden. Die Torschützin des Abends kommt kurz darauf zurück ins Spiel.

Fünf Minuten verbleiben der Eintracht in der regulären Spielzeit, um hier noch zum Ausgleich zu kommen. Bei einer Niederlage rückt das Viertelfinale der Champions League in weite Ferne. Benfica schafft es derzeit, den Ball weit weg vom eigenen Tor zu halten.

Dunst bringt eine Ecke von links in den Strafraum, Pauels kann diese sicher aus der Gefahrenzone fausten.

Lissabon spielt es seit der Führung cool herunter. Frankfurt ist seitdem nicht mehr in die Nähe von Pauels Tor gekommen und muss sich etwas einfallen lassen, um hier noch Zählbares mitzunehmen.

Die Gastgeberinnen sind dem 2:0 gerade näher als die SGE dem Ausgleich. Catarina Amado gibt rechts im Strafraum kurz vor der Torauslinie in die Mitte, wo Wolter vor Lúcia Alves an den Ball kommt, diesen annimmt und dann von Lúcia Alves leicht getroffen wird. Das wertet die Schiedsrichterin als Offensivfoul.

Arnautis wechselt erneut offensiv und bringt mit Martinez eine weitere Stürmerin.

Angedeutet hatte sich der Treffer nicht. Aufgrund der Überlegenheit im ersten Durchgang und dem insgesamt klaren Chancenplus geht die Führung jedoch absolut in Ordnung. Die Adlerinnen sind jetzt gefordert.

Tooor für SL Benfica, 1:0 durch Marie-Yasmine Alidou
Und plötzlich führt Benfica! Die Eintracht steht eigentlich gut, als Kika Nazareth noch weit vor dem Tor mit einer Körpertäuschung Dunst ins Leere laufen lässt und den Ball aus dem Halbfeld an die Strafraumkante schlägt. Dort verpasst Doorsoun knapp, Alidou nimmt den Ball mit der Brust an und schließt aus 14 Metern zentraler Position ansatzlos halbhoch ins linke Eck ab. Kleinherne konnte sie dabei nicht mehr entscheidend stören. Ein schöner Treffer!

Auch Filipa Patão bringt eine frische Kraft für die Offensive: Andreia Norton kommt für Nycole Raysla.

SGE-Coach Arnautis reagiert mit dem ersten Wechsel und ersetzt Anyomi mit Gräwe positionsgetreu auf dem rechten Flügel.

Die bereits siebte Benfica-Ecke wird flach nah ans Tor geschlagen, wo Wolter zu Ecke Nummer acht klären kann. Diese fängt Johannes sicher ab.

Wolters Flanke aus dem rechten Halbfeld findet Prašnikar, die sechs Meter vor dem Tor jedoch nicht genügend Druck hinter den Kopfball bekommt, sodass dieser als Bogenlampe links am Tor vorbei geht.

Frankfurt ist jetzt besser im Spiel. Die Angriffe der Gastgeberinnen deuten zwar immer wieder Gefahr an, doch die SGE-Defensive steht mittlerweile ganz gut. Auch nach vorne ist die Eintracht aktiver und kommt zu mehr Ballgewinnen und öfter in die gefährlichen Zonen.

Lúcia Alves fordert vehement einen Elfmeter, als sie im Laufduell hinter Doorsoun am Fünfmeterraum zu Fall kommt. Da war jedoch gar nichts und das hat auch die Unparteiische so gesehen.

Gelbe Karte für Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt)
Die erste Gelbe Karte der Partie gibt es für Kleinherne, die sich Kika Nazareth in den Weg stellt und diese dabei auch im Gesicht trifft.

Gute Chance auf der Gegenseite: Benfica kontert lehrbuchartig bis Alidou alleine auf Johannes zuläuft. Die Kanadierin will sich den Ball links vorbeilegen, doch die SGE-Torfrau reagiert großartig, stellt den rechten Fuß raus und spielt den Ball. Dann kommt die Abwehr hinter den Ball, Alidous Nachschuss geht klar rechts vorbei.

Die beste Chance für Frankfurt! Dunst schlägt einen Freistoß nahe der Seitenlinie in großer Entfernung zum Tor lang in den Strafraum. Am langen Pfosten kommt der Ball zu Pawollek, die freistehend zum Volleyversuch ansetzt. Den trifft die Polin nicht richtig, so segelt der Ball quer durch den Strafraum. Am linken Fünfmeterraumeck kommt Reuteler zum Abschluss und versucht es flach. Pauels pariert nach vorne, wo Anyomi den Ball kontrolliert und zu Prašnikar zurückgibt. Deren wuchtiger Versuch aus zehn Metern rauscht knapp über den Kasten.

Weiter geht's im Estádio da Luz ohne personelle Wechsel.

Halbzeitfazit:
Die Anfangsphase ging klar an Benfica, das wie die Feuerwehr loslegte. Das Team von Filipa Patão kam immer wieder über die sehr agilen Kika Nazareth und Nycole Raysla gefährlich nach vorne, spielte einige vielversprechende Situationen jedoch nicht sauber aus. Die Eintracht begann sehr nervös und kann sich glücklich schätzen, den Beginn ohne Gegentreffer überstanden zu haben. Nach 20 Minuten schaffte es die SGE immerhin, das Spiel etwas zu beruhigen und kam schließlich durch Freigang zu ihrer besten, aber auch einzigen Chance. Um hier drei Punkte mitzunehmen, müssen die Adlerinnen sich defensiv stabilisieren und deutlich klarer nach vorne spielen.

Die Eintracht kontert: Anyomi wird steil in den Strafraum geschickt und hat nur noch Pauels vor sich, die kommt jedoch schnell aus dem Kasten und kann den Ball vor der SGE-Angreiferin aufnehmen.

Im Anschluss an diesen wird es erneut gefährlich. Johannes kann den Eckball aus dem Strafraum fausten, doch dann geht es schnell. Rechts außen kommt Laís an die Kugel und gibt scharf an den Fünfmeterraum, wo Ucheibe an den Ball kommt, den Abschluss aber etwas zu hoch ansetzt.

Lúcia Alves nimmt über links Fahrt auf und will in den Strafraum eindringen, als Doorsoun angerauscht kommt und mit einer starken Grätsche zum Eckball klärt. Den kann die Eintracht aus dem Sechzehner köpfen, Alidous Versuch aus der Distanz wird zum nächsten Eckball abgefälscht.

Gasper, die zweite deutsche im Kader Lissabons, versucht es aus knapp 30 Metern zentraler Position. Johannes braucht nicht eingreifen, der Rechtschuss geht leicht über den Kasten.

Jetzt aber mal! Anyomi spielt einen schönen Pass in den freien Raum und schickt Reuteler auf der rechten Außenbahn in die Tiefe. Diese gibt kurz vor der Torauslinie an den Fünfmeterraum zurück, wo Freigang aus vollem Lauf ins lange Eck vollenden will. Der Abschluss der Torjägerin geht deutlich links am Tor vorbei. Dennoch hat sich die Eintracht hier erstmals schön durch die Benfica-Defensive kombiniert.

Die Partie hat mittlerweile deutlich an Tempo verloren. Beide Teams lassen viele leichte Ballverluste zu und es kommt nur selten zu ansehlichen Kombinationen.

Ein Freistoß der Eintracht nahe der linken Seitenauslinie segelt hoch und weit in den Strafraum, wo Pauels auf Nummer sicher geht und den Ball zur Seite weg faustet. Das war das erste Mal, dass die Benfica-Torhüterin überhaupt eingreifen musste.

Nach einer nervösen Anfangsphase konnte die Eintracht die Partie etwas beruhigen. Defensiv leisteten sich die Adlerinnen jedoch bereits einige leichtsinnige Fehler.

Johannes pariert stark! Einen weiten Ball will Doorsoun kurz vor dem Strafraum zurück zu ihrer Torfrau geben. Die erfahrene Verteidigerin trifft den Ball jedoch nicht, sodass Alidou dazwischen kommt und aus 15 Metern direkt den Abschluss sucht. Johannes verkürzt den Winkel stark und pariert, den Nachschuss von Alidou kann Doorsoun blocken.

Die Gastgeberinnen kontern und Kika Nazareth schickt Nycole Raysla steil. Doorsoun hat das gerochen, ist schneller als die Brasilianerin und unterbindet einen gefährlichen Angriff stark.

Prašnikar gibt den Ball links in den Strafraum zu Anyomi, die viel Raum vor sich hat. Dann kommt aber Kika Nazareth in ihrem Rücken angerauscht, stellt den Körper rein und holt sich den Ball. Anyomi kommt dabei zu Fall, das war jedoch gute und faire Defensivarbeit der Offensivspielerin.

Erneut bringt sich die SGE mit einem riskanten Rückpass in die Bedrängnis. Diesmal ist es Doorsoun, die weit vor dem Tor einen hohen Ball zurück zu Johannes gibt. Die Torhüterin wird von Kika Nazareth angelaufen, kontrolliert das Leder aber gekonnt mit der Brust und gibt weiter zu Kleinherne. Gut gelöst.

Der erste Abschluss der Eintracht kommt von Dunst. Die Österreicherin zieht auf der linken Außenbahn in die Mitte und schließt aus spitzem Winkel und 16 Metern Torentfernung flach ab. Der Schuss rauscht deutlich links am Tor vorbei, die ehemalige Bremerin Pauels im Tor von Benfica muss nicht eingreifen.

Nächster Abschluss aus der Distanz von Benfica: Lúcia Alves kommt über die linke Seite und legt sich den Ball an der Strafraumkante an Wolter vorbei in die Mitte. Ihr Schlenzer aus 16 Metern geht jedoch deutlich rechts über das Tor.

Die nächste Kontersituation der Portugiesinnen wird wieder gefährlich: Nycole Raysla dringt links in den Strafraum an und hat bereits am Fünfmeterraumeck viel Platz. Die Brasilianerin könnte auch abschließen, legt aber nochmal in die Mitte, wo Kika Nazareth den Ball nicht kontrollieren kann, sodass dieser ins Toraus kullert.

Benfica kontert über Nycole Raysla, die an der linken Strafraumkante zurück zu Kika Nazareth legt. Die Adlerinnen kommen gut hinter den Ball, sodass diese nochmal weitergibt zu Andreia Faria. Die Mittelfeldakteurin zieht aus 25 Metern halbrechter Position ab, der Abschluss ist jedoch nicht gut platziert und stellt kein Problem für Johannes dar.

Die Eintracht kann sich erstmals vom Benfica-Druck befreien und tritt offensiv in Erscheinung. Anyomi versucht es mit einer flachen Hereingabe von der rechten Außenbahn. Benfica-Kapitänin Carole Costa kann sicher klären.

Die anschließende Ecke und zwei weitere Eckstöße können die Adlerinnen problemlos verteidigen. Die SGE legt hier jedoch einen nervösen Start hin, die Kulisse scheint die Frankfurterinnen zu beeindrucken.

Beinahe das Eigentor von Hanshaw! Die Österreicherin will das Leder stark bedrängt auf der linken Abwehrseite zurück zu Johannes geben. Die Torhüterin erwartet den Ball standardgemäß neben ihrem Kasten. Hanshaws unkontrollierter Rückpass geht in Richtung Tor, Johannes kann gerade so klären, trifft den Ball jedoch auch nicht richtig. Die Kugel fliegt links am Tor vorbei ins Toraus. Glück gehabt!

Benfica kommt erstmals in den Eintracht-Strafraum: Halblinks im Sechzehner kommt Kika Nazareth zum Abschluss, rutscht dabei jedoch weg. Der Ball kullert durch einige Spielerinnen hindurch, die SGE-Defensive kann nicht entscheidend klären. Den flachen Nachschuss von Alidou aus acht Metern kann Johannes im Tor der Eintracht sicher aufnehmen.

Die Gastgeberinnen setzen gleich zu einem vielversprechenden Konter über Kika Nazareth an. Der Versuch der 21-Jährigen, das Spiel auf rechts zu verlagern, kann jedoch von Hanshaw unterbunden werden.

Welch hat die Begegnung freigegeben. Das 65.000 Zuschauer fassende Stadion ist bei weitem nicht ausverkauft, dennoch haben einige Fans den Weg ins Stadion gefunden und sorgen für eine würdige Atmosphäre.

Die Teams betreten den Rasen des Estádio da Luz. Das Schiedsrichtergespann kommt aus England: Rebecca Welch wird die Partie leiten, Emily Cairney und Sian Massey-Ellis assistieren ihr dabei. In wenigen Momenten geht's los. Viel Spaß!

Das altehrwürdige Estádio da Luz bildet heute erstmals den Spielort eines Champions-League-Spiels der Frauen. Die bisherigen Partien der Benfica-Frauen wurden auf dem Campus des Vereins ausgetragen. Eine große Kulisse also für dieses wichtige Spiel!

Eintracht-Coach Arnautis sieht keinen Grund für Veränderungen in der Startelf im Vergleich zum 3:1 gegen Hoffenheim. Dabei setzt er besonders auf das Sturm-Duo Freigang/Anyomi, dass in der Liga bereits auf neun Treffer kommt. Benficas Trainerin Patão nimmt im Vergleich zum 1:3 gegen Sporting zwei Änderungen vor: Starspielerin Jéssica Silva verletzte sich bei der Nationalmannschaft und steht nicht mal im Kader. Für sie beginnt Youngster Kika Nazareth im Sturm. Außerdem beginnt Ucheibe anstelle von Norton (Bank).

Die Gastgeberinnen dürften mit etwas Wut im Bauch in die Partie gehen. Im letzten Pflichtspiel, dass jedoch bereits zweieinhalb Wochen zurückliegt, setzte es vor heimischer Kulisse im Derby gegen Sporting die erste Niederlage der Saison (1:3). Dennoch grüßt das Team von Filipa Patão von der Tabellenspitze - zwei Punkte vor dem Stadtrivalen. In Barcelona war Benfica chancenlos (0:5), gegen Rosengård erkämpften sie sich die drei Punkte hart (1:0).

Die Adlerinnen spielen bisher eine solide Saison. In der Liga festigte das Team von Niko Arnautis vergangenen Sonntag durch einen 3:1-Sieg im Verfolgerduell gegen die TSG Hoffenheim Rang drei, der für die Qualifikationsrunde zur Champions League reicht. Dabei sind die SGE-Frauen seit sieben Partien in der Bundesliga ungeschlagen. Unterbrochen wurde diese Serie lediglich von der 1:3-Heimniederlage gegen den großen FC Barcelona. Da spielte die Eintracht eine tolle erste Halbzeit, im Endeffekt setzte sich dennoch die Qualität der Spanierinnen durch. Der Coach verspricht in Lissabon vollen Einsatz: "Selbst wenn die Beine uns irgendwann nicht mehr tragen können sollten, wird unser Herz uns weiterrennen lassen, weil wir für diesen Wettbewerb brennen. Egal, wer wie lange auf dem Platz steht, wir werden dem Gegner über 90 Minuten maximalen Widerstand leisten, um mit Punkten nach Hause zu fahren."

Das Gastspiel der Eintracht in Lissabon ist eine richtungsweisende Partie im Kampf um das Weiterkommen. Der FC Barcelona führt gerade mit 4:0 beim FC Rosengård und steht mit mit neun Zählern unangefochten an der Spitze der Gruppe A. Die schwedische Mannschaft hingegen konnte noch keinen Zähler einfahren. Sowohl Benfica als auch die SGE konnten Rosengård bezwingen und mussten sich Barcelona geschlagen geben. Somit gehen beide Teams punktgleich in diese Begegnung, der Sieger kommt dem Viertelfinale einen großen Schritt näher.

Herzlich willkommen zum dritten Spieltag der Women's Champions League! Eintracht Frankfurt ist heute in Gruppe A auswärts bei Benfica Lissabon gefordert. Anstoß ist um 21 Uhr.