Fazit:
Valencia hat keine Probleme mit den taumelnden Franzosen, die heute erneut keine Chance haben auf diesem Niveau mitzuhalten. Letztlich reicht Valencia die eine Chance, um in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen und das spielen sie dann gegen harmlose Gäste im zweiten Durchgang einfach nur runter und können sogar durch einen Glücksschuss des Doppeltorschützen noch erhöhen. Zwischendurch ist Lille ein Bemühen nicht abzusprechen, es fehlt jedoch an allen Ecken und Enden und eventuell sind die Schützlinge von Rudi Garcia auch gut beraten, sich primär auf den Abstiegskampf in der heimischen Liga zu konzentrieren. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Valencia schiebt sich in Ruhe den Ball zu, Andrés Guardado steht noch einmal im Abseits und das war es dann auch!

Drei Minuten legt der italienische Unparteiische oben drauf.

Natürlich hat die rote Karte endgültig einen Strich unter diese Partie gemacht, aber ehrlich gesagt war Lille schon vorher nicht gerade in Comeback-Laune. Am Wochenende steht denn ja auch schon wieder Abstiegskampf in der Liga an.

Letzter Wechsel der Hausherren: Auch der eifrige Algerier darf früher zum duschen. Valdez wird der ein oder andere sicherlich noch aus seiner Zeit bei Bremen und Dortmund in der Bundesliga kennen.

Gelb-Rote Karte für Mathieu Debuchy (Lille OSC)
Er fährt an der rechten Seitenlinie Gago in die Hacken und muss runter. Zurecht.

Lille wechselt noch einmal defensiv, warum auch immer und Soldado darf sich ebenfalls den verdienten Applaus der Zuschauer abholen. Er war vorne immer anspielbar und bereitete die Führung elegant vor.

Mathieu Debuchys weiter Einwurf wird in der Box erst verlängert, dann begeht Idrissa Gueye ein Offensivfoul. Mehr hat Lille nicht zu bieten.

Und das ist dann auch die letzte Aktion des Matchwinners. Unter den Ovationen der Zuschauer wird er hier ausgewechselt.

Gelbe Karte für Jonas (Valencia CF)
Er kommt gegen Florent Balmont im Mittelfeld deutlich zu spät, der Franzose nimmt das aber auch dankend an und gleitet über die Beine des Doppeltorschützen.

Jonas hat noch nicht genug, läuft am Sechzehner ein, Féghoulis Anspielversuch fängt de Abwehr aber aufmerksam ab.

So einfallslos, wie Lille sich hier präsentiert, muss man schon fast von der Entscheidung sprechen. Es tut einem schon fast Leid, denn de Franzosen geben sich durchaus bemüht, es fehlt aber an allen Ecken und Enden.

Tooor für Valencia CF, 2:0 durch Jonas
Der Brasilianer schnürt den Doppelpack! Es ist wohl eine verunglückte Flanke von links, die sich unhaltbar hinter Mickaël Landreau in die lange Ecke senkt und über den Innenpfosten einschlägt. Wenn er das so gewollt hat, Respekt!

Erneut die Frage: Was kann Lille hier noch bewirken. Der Coach sendet sein Signal von draußen, stellt auf 4-4-2 um und bringt eine zweite Sturmspitze.

Gelbe Karte für Benoît Pedretti (Lille OSC)
Er kommt gegen Tino Costa im Mittelfeld amtlich zu spät und verdient sich damit diesen Karton.

Netter Lupfer auf der linken Seite, um Féghouli einzusetzen, der kann den Ball dann aber an der Grundlinie nicht mehr im Spiel halten.

Erneut ist es Dimitri Payet, der mit einer Einzelleistung Keeper Guaita prüft. Doch sein Schuss aus 24 Metern gerät zu zentral.

Sofiane Féghouli fehlt eine Fußspitze, um einen Steilpass von Soldado noch zu erreichen. Obwohl die Hausherren deutlich weniger investieren, reicht es noch immer, Lille hinten zu beschäftigen.

Soldado ist nur Zentimeter zu klein! Eine Hereingabe von Cissokho von links kann er nur noch mit der Stirn am Fünfer erwischen, der Ball geht daher über den Kasten.

Der Stürmer fand überhaupt nicht statt und nun darf sein brasilianischer Kollege es versuchen.

Dimitri Payet zieht von rechts in die Mitte, probiert es aus 18 Metern, sein versuchter Schlenzer in die linke Ecke geht aber deutlich daneben.

Guaita fängt nach einer Flanke von rechts den Ball am langen Pfosten sicher ab, sein Versuch, das Spiel schnell zu machen, scheitert allerdings dann: Er wirft zum Gegner.

Die Gäste haben aktuell arge Probleme, vor den Strafraum der Hausherren zu gelangen, die hinten in dieser Halbzeit bisher alles im Griff haben.

Da muss man mehr draus machen! Sofiane Féghouli wird über links geschickt und ist durch, er hat die Auswahl zwischen drei einlaufenden in der Mitte, zögert jedoch zu lange und dann wird sein Ball in der Mitte von der dann wieder postierten Abwehr abgefangen.

Immerhin wird das Spiel insgesamt wieder etwas lebhafter.

Auf der Gegenseite testet dann Jonas den Torhüter. Es gibt Ecke, die dann nichts weiter einbringt.

Guaita klärt gegen Payet, der sich an der Strafraumkante durchtankt und einen verdeckten Schuss abfeuert.

Die Ecke bringt dann nichts ein, Lille schenkt aber vorne aktuell viel zu schnell die Bälle wieder her.

Soldado ist auf links durch, gewinnt das Laufduell an der Grundlinie mit Keeper Mickaël Landreau, doch seine Flanke wird dann in der Mitte zur Ecke geblockt.

Immerhin bieten die Fans eine musische Kulisse für diesen tristen Beginn.

Die Spanier beginnen diesen Durchgang deutlich kontrollierter, die Führung hat sich auf das taktische Konzept ausgewirkt.

Vorne wird bei Valencia Soldado gesucht, der Vorbereiter zum 1:0 ist aber weiterhin weitgehend abgemeldet.

Ryan Mendes Da Graca tankt sich am Sechzehner durch, sein finaler Versuch wird dann aber doch geblockt.

Debuchy bekommt im Luftkampf direkt mal einen mit, es geht aber schnell weiter.

Die zweite Halbzeit läuft. Kann das Team von Rudi Garcia hier noch etwas ausrichten und wenn ja was? Zumindest geht es auf beiden Seiten zunächst unverändert weiter.

Halbzeitfazit:
Valencia hat über weite Strecken mehr vom Spiel und behauptet die Feldüberlegenheit, kann sich aber gegen gut eingestellte Franzosen kaum Chancen erspielen, die Eine nutzt dann aber Jonas eiskalt zur Führung. Die Gäste mauern sich zu Beginn komplett hinten ein, wagen sich aber dann sukzessive weiter nach vorne, weil von Valencia eben wenig kommt und schießen unterm Strich sogar öfter aufs Tor. Balmont und Payet hätten hier auch schon für einen nicht unverdienten Treffer der Gäste sorgen können oder sogar müssen. Bis gleich!

Die letzte Aktion vor der Pause ist ein ganz schlechter Freistoß der Gäste aus dem Halbfeld, den Valencia am kurzen Pfosten ungefährdet klären kann. Danach geht es pünktlich zum Pausentee.

Gelbe Karte für Mathieu Debuchy (Lille OSC)
Er kommt auf links gegen Cissokho zu spät. Nun sind also beide Kapitäne verwarnt.

Dimitri Payet ballert ans Außennetz! Erneut schaltet Lille ganz schnell um, der Rechtsaußen ist auf seiner Seite durch, rennt auf Guaita zu, aber lässt sich dann mit dem Abschluss etwas zu viel Zeit, so dass der Winkel zu spitz wird.

Allerdings muss der Vorbereiter aufpassen. Gelb hat er schon und nun richtet Rocchi noch einmal mahnende Worte an den Kapitän, der aufreizend lange mit dem Schiedsrichter einen Pfiff diskutiert.

Das war ein schönes Zusammenspiel der beiden Offensiven. Soldado hat vor dem Strafraum aber auch alle Zeit der Welt, wartet und steckt dann im rechten Moment in den Lauf von Jonas durch.

Tooor für Valencia CF, 1:0 durch Jonas
Per verzögertem Doppelpass mit Kapitän Soldado taucht der Torschütze frei vor Landreau auf, lässt sich diese Chance nicht nehmen und verwandelt links unten zur Führung.

Da sind die Gäste mal schön ausgeschwärmt und standen zeitweise vier gegen zwei. Es gibt noch eine Ecke, die bringt nichts ein.

Florent Balmont verpasst die Führung! Lille kontert, Dimitri Payet treibt den Ball nach vorne, verstolpert am Sechzehner die Überzahlsituation eigentlich, doch die Kugel erreicht rechts mit Glück den Mittelfeldmann. Sein Schuss auf die lange Ecke geht aber am Kasten vorbei.

Auf der Gegenseite erregt dann das Abwehrverhalten von Marko Baša Aufsehen, der Jonas in der Box leicht von hinten drückt. Unterm Strich zu wenig für einen Strafstoß.

Gelbe Karte für Barragán (Valencia CF)
Das geht über die Masse. Erneut ein kleineres Foul im Mittelfeld, doch aufgrund der Häufung dann irgendwann auch berechtigt.

Auf der anderen Seite fällt Valencia kaum etwas ein, die Außen sind dicht und in der Mitte fehlt es derzeit an der kreativen Energie. Symbolisch dafür landet ein Lupferversuch hinter die Abwehr meilenweit beim Gegner.

Ens muss man dem Tabellenfünfzehnten der französischen Liga lassen: Hinten stehen sie komplett sicher und die Offensiven des Gegners sind komplett abgeschaltet.

... Pedretti setzt den fälligen Freistoß an der linken Strafraumkante aber dann in die Zwei-Mann-Mauer. Kläglich.

Auf der Gegenseite weiß sich Valencia dann erneut nur durch ein Foul zu helfen, Mendes wird gesperrt...

Keeper Mickaël Landreau hat Probleme mit einem hohen Ball, wird aber von Soldado auch regelwidrig angegangen und es gibt Freistoß.

Weiterhin unterbinden viele kleine Fouls auch immer wieder den spärlich aufkeimenden Spielfluss.

Valencia hat hier bisher 65% Ballbesitz, den einzigen Schuss auf die Tore gab aber Lille ab. Das sagt einiges über die Durchschlagskraft der Spanier bis hierhin aus.

Cissokho flankt über links etwas zu weit nach Außen, Féghouli versucht in der Mitte das Leder noch artistisch zu verwerten, doch scheitert.

Die Standards der Hausherren versprühen noch wenig Charme, vielmehr leiten sie bisher ausnahmslos Konter der Franzosen ein, doch auch dieser verpufft.

Victor Ruiz geht an der Mittellinie von hinten ziemlich beherzt gegen Stürmer Nolan Roux zu Werke. Es gibt nicht einmal Freistoß und es hätte eigentlich zwingend Gelb sein müssen.

Nach knapp 20 Minuten ist es kein Knaller, Lille steht mittlerweile wieder in der geordneten Defensive und Valencia sucht die Lücke.

Ein Steilpass von Gago auf Féghouli ist viel zu steil, kullert ins Toraus. Von den Rängen gibt es aufmunternden Applaus, das können sie natürlich besser!

Féghouli mit einer einfallslosen, kurzen Variante bei einer Ecke. Lille vertändelt dann den Konter, damit Glück für die Hausherren in dieser Situation.

Aber immerhin werden de Gäste langsam etwas mutiger, binden Valencia das erste Mal über einige Zeit in der eigenen Hälfte.

Der Freistoß ist dann harmlos und auch der Nachschuss aus der Distanz, erneut ist es Béria, ist nur dazu geeignet Guaita auf Temperatur zu bringen.

Gelbe Karte für Soldado (Valencia CF)
Der Stürmer hilft hinten mit aus, kommt auf links aber gegen den aufgerückten Außenverteidiger Béria zu spät und kassiert die erste Verwarnung.

Andrés Guardado geht steil, der Pass ist aber zu lang und Landreau nimmt die Pille auf.

Lille weiß sich aktuell auch vermehrt nur durch Fouls im Mittelfeld zu helfen.

Die Nordfranzosen können hier also früh froh sein, dass sie nicht einem Rückstand hinterherrennen. Verdient wäre es bereits jetzt gewesen, da Valencia von Beginn an viel mehr investiert.

Und dann geht es auf der Gegenseite ganz schnell! Gago steckt wunderbar in den Lauf von Sofiane Féghouli durch und der Algerier legt frei vor Keeper Landreau den Ball einen guten Meter rechts neben den Kasten.

Lille kommt das erste Mal vor den Kasten von Guaita, der Versuch aus der zweiten Reihe von Béria geht aber noch nicht als echte Chance durch.

Die Hausherren übernehmen früh die Initiative, Lille steht hinten drin.

Soldado wird in der Szene relativ robust im Strafraum von Béria abgegrätscht, allerdings lässt Rocchi hier zurecht weiterspielen.

Eine erste Flanke von Barragán über rechts kann die Verteidigung klären, Valencia setzt nach, doch dann ist die Situation endgültig vorbei.

Valencia mit den ersten Ballstafetten, es gilt zunächst Sicherheit reinzubringen.

Und auf geht es in die Partie! Die Hausherren spielen in weiß von links nach rechts vor nicht ausverkauften Rängen, Lille in weinroten Leibchen.

Die Unparteiischen kommen heute aus Italien: Gianluca Rocchi leitet die Partie und Elenito Di Liberatore sowie Gianluca Cariolato assistieren an den Linien. Freuen wir uns also auf das Duell der Geschlagenen und sind gespannt, wer heute die ersten Zähler der noch jungen CL-Saison einfahren kann.

Zumal es auch für die Spanier in der heimischen Liga nicht rund läuft: Momentan steht man mit acht Punkten im Mittelfeld, allerdings nur drei Zähler vom Ziel CL-Plätze entfernt. Aber ein Erfolg heute könnte eben auch für die Liga Schwung verleihen. Auf der Gegenseite weiß Coach Rudi Garcia, dass man heute daran arbeiten muss, etwas Zählbares mitzunehmen. Die vielen Verletzten wolle man dabei nicht als Ausrede benutzen, denn der Gegner habe ja auch seinerseits einige Ausfälle zu beklagen.

Insgesamt steht also eine runderneuerte Abwehr auf der einen einer durchgeschüttelten Offensive gegenüber. Adil Rami verpasst also das Wiedersehen mit seinem alten Klub, er wechselte vor der Saison 2011/2012 von Lille nach Spanien. Valencia nimmt den angeschlagenen Gegner aber nicht auf die leichte Schulter, die Franzosen hätten einen schlechten Start gehabt, seien aber ein qualitativ hochwertiger Gegner in einem Spiel, in dem beide Teams de Punkte dringend brauchen können. Man selbst kommt aber von einem Erfolg am Wochenende gegen Zaragoza und wolle daran anknüpfen.

Sein Gegenüber Rudi Garcia hat ebenfalls Sorgen: Mit Salomon Kalou, Kapitän Rio Mavuba und Marvin Martin sind wichtige Akteure verletzt. Immerhin kommt Franck Béria aus dem Lazarett zurück und übernimmt seine Position als Außenverteidiger. Für die Verletzten sollen im Mittelfeld im 4-1-4-1 Idrissa Gueye, Benoît Pedretti und Ryan Mendes Da Graca wirbeln, vorne ersetzt Nolan Roux den Brasilianer Tulio.

Im Gegensatz zum Spiel gegen die Bayern baut Coach Mauricio Pellegrino sein Team kräftig um, der auf Costa, Albelda und Piatti verletzungsbedingt verzichten muss. Im Tor steht nach ausgestandener Verletzung Guaita, der am Wochenende schon in der Liga debütiert hat. Im 4-2-3-1 bleibt in der Viererkette nur Linksaußen Cissokho übrig, die Innenverteidiger geben Victor Ruiz und Carlos Delgado, Adil Rami fehlt nach Gelb-Rot in München ja gesperrt. Auf der Rechtsußen ersetzt Barragán João Pereira. Auf der Doppelsechs rückt Fernando Gago in die Startelf, vorne wirbelt wie gewohnt Jonas hiner Soldado.

Diese Niederlage passt aber genau ins Bild, welches der französische Meister von 2011 und Dritter der letzten Saison in diesem Jahr abgibt: In der heimischen Liga steht man mit nur sieben Punkten nach sieben Spielen knapp über den Abstiegsrängen, die letzten neun Pflichtspiele konnten wettbewerbsübergreifend nicht mehr gewonnen werden. Insofern stecken die Nordfranzosen kräftig in der Krise und bräuchten vor allem auch für das Selbstvertrauen mal wieder einen Erfolg.

Am ersten Spieltag hatten die Spanier unterm Strich keine Chance gegen den deutschen Rekordmeister Bayern. Da die Deutschen auch als hoher Favorit auf den Gruppensieg in der Staffel G gelten, geht es in den anderen Duellen um die Plätze dahinter. Lille hat am ersten Spieltag überraschend 1:3 gegen den weißrussischen Meister aus Borisov verloren und ist heute eigentlich schon zum punkten verdammt.