Fazit
Benfica Lissabon schlägt Paris Saint-Germain verdient mit 2:1, verabschiedet sich aber dennoch für diese Saison aus der Königsklasse. Die Gastgeber waren über weite Strecken der Begegnung einfach das engagiertere Team und sie erspielten sich deutlich mehr Torchancen als der Kontrahent aus der Französischen Hauptstadt. Obwohl die favorisierten Gäste in Führung gingen, konnte Benfica die Partie noch drehen. Ezequiel Lavezzi und Javier Pastore hatten den Ausgleich dann noch auf dem Fuß, doch da die Akteure von PSG fahrlässig mit den Chancen umgingen, bleib es beim 2:1. Weil Piräus im Parallel-Spiel aber siegte (3:1 gegen Anderlecht), bleibt Lissabon nun nur der Gang in die Europa League. Aber in diesem Wettbewerb erreichte man immerhin im Vorjahr das Endspiel, ein gutes Omen also?

Piräus macht grade mit dem Erzielen des 3:1 alles klar, Lissabon ist raus!

So einfach geht das? Javier Pastore steht nach einer hohen Hereingabe von links völlig blank vor Artur Moraes. Der Argentinier realisiert aber selbst irgendwie nicht, dass ihm der Ausgleich soeben auf dem Silbertablett serviert wird und köpft direkt in die Arme des Torhüters.

Gelbe Karte für Sílvio (SL Benfica)
Sílvio rammt Lavezzi rüde zu Boden und sieht dafür Gelb.

Da haben wir unser gewünschtes Highlight! Ivan Cavaleiro wird rechts aus dem Mittelfeld steil auf Reisen geschickt. Der flinke Akteur der Gastgeber wird von keinem Gegenspieler mehr eingeholt und schließt kurz vor dem Gehäuse rechts aus spitzem Winkel ab. Der Schuss rauscht aufs kurze Eck zu, doch Saint-Germain-Schlussmann Sirigu macht sich lang und boxt das Leder aus der Gefahrenzone.

Leider sehen die Anhänger beider Mannschaften seit einigen Minuten eine sehr zerfahrene Angelegenheit, die absolut keine Höhepunkte zu bieten hat. Können die hoch gehandelten Gäste etwa mit einer Niederlage leben?

Das Team aus der Portugiesischen Hauptstadt steht nun tief in der eigenen Hälfte und wünscht sich offensichtlich, diesen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Doch es liegt ohnehin am Resultat aus dem Parallel-Spiel, was Benficas Chancen auf ein Weiterkommen angeht.

Gelbe Karte für Adrien Rabiot (Paris Saint-Germain)
Rabiot leistet sich im Mittelfeld einen Fehlpass. Da der Pariser einen Konter der Gastgeber verhindern möchte, bringt dieser seinen Gegenspieler Ivan Cavaleiro zu Fall. Dafür gibt es den Gelben Karton.

Piräus hätte übrigens gerade alles klar machen können, doch die Griechen verschossen einen Strafstoß. Ein Tor des RSC Anderlecht würde Benfica also in die KO-Phase der Champions League hieven.

Von den Franzosen kommt nun wieder mehr. Besonders der heute sehr starke Jérémy Ménez präsentiert sich hier als kreativer Spielgestalter, fängt bei den Portugiesen nun das Zittern an?

Gelbe Karte für Jérémy Ménez (Paris Saint-Germain)

Welch eine großartige Gelegenheit zum Ausgleich! Ménez sieht knapp 25 Meter vor dem Kasten, dass Pastore links in den Sechzehner startet. Der Franzose spielt seinem Kollegen millimetergenau in den Lauf. Der Argentinier zieht an Torhüter Artur Moraes vorbei und schiebt das Leder dann frei vor dem Tor aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei!

Aber was lassen die Gastgeber eigentlich für Chancen liegen? Marković tankt sich rechts bis auf Höhe des Fünfers durch und legt dann quer zu Lima. Der Angreifer lässt sich viel zu viel Zeit und ist nach einigen Sekunden folgerichtig umringt von Gegenspielern.

Mit Cavani und Thiago Motta verließen zwei absolute Leistungsträger den Platz, Saint-Germain läuft nun nur noch auf Sparflamme.

Die Portugiesen haben ein Problem: Piräus liegt wieder in Führung! Anderlecht muss aber mindestens punkten, damit Lissabon ins Achtelfinale geht.

Tooor für SL Benfica, 2:1 durch Nicolás Gaitán
Benfica geht in Führung! Pérez steckt auf dem rechten Flügel durch zu Pereira. Der Außenverteidiger marschiert auf Höhe der Grundlinie bis an den Strafraum-Rand und legt dann flach in die Mitte. Dort versucht Marquinhos, diese Hereingabe abzuwehren, doch das Spielgerät prallt vom Bein des Verteidigers zurück in die Gefahrenzone. Dort ist Gaitán anschließend als Erster vor Ort und muss nur noch einschieben.

Hier spielen nur die Gastgeber! Pérez zirkelt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld zentral vor den Kasten. Dort steigt Luisão in die Höhe und köpft diese Hereingebe haarscharf über den Querbalken!

Sirigu rettet Paris! Der Schlussmann der Franzosen bleibt aufrecht stehen, während Lima links frei in den Strafraum eindrängt und dann einfach wuchtig drauf hält. Der Keeper reißt die Fäuste in die Höhe und bewahrt sein Team vor dem Rückstand.

Benfica erwischt in diesem zweiten Spielabschnitt den deutlich besseren Start. Die Gastgeber glauben nun wieder daran, das Achtelfinale zu erreichen, doch dafür muss hier zunächst noch ein eigener Treffer her.

Gelbe Karte für Thiago Motta (Paris Saint-Germain)
Thiago Motta tritt Pérez in einem Zweikampf von hinten in die Hacken und kassiert für diese Unsportlichkeit die Gelbe Karte.

Lissabon versucht es zumindest! Traoré blockt einen Schuss von Lima. Das Leder kullert durch den Strafraum und rollt schließlich direkt vor die Füße von Gaitán: Der Außenstürmer steht blank vor dem Gehäuse, doch der überhastete Flachschuss landet rechts neben dem kurzen Pfosten!

Beide Mannschaften kehren unverändert aus den Katakomben zurück. Gelingt den Gastgebern noch der überraschende Einzug in die nächste Runde?

Halbzeitfazit
Eine mitunter zerfahrene Partie zwischen Benfica Lissabon und Paris Saint-Germain geht mit einem Halbzeitstand von 1:1 in die Pause. Die Gastgeber waren über weite Strecken das präsentere Team, doch die meisten Angriffe der Portugiesen verliefen irgendwo an der Strafraum-Grenze des Gegners im Sande. Paris hatte zwar kaum Torchancen, doch dem gut besetzten Kader der Franzosen genügte eine einzige gefährliche Aktion, um in Person von Edinson Cavani die Führung zu erzielen. Doch da Lissabon kurz vor dem Pausenpfiff noch einen Strafstoß verwandeln konnte, ist nun wieder alles offen. Bei dem derzeitigen Stand in Piräus (1:1) würde Benfica nämlich ein Sieg genügen, um Gruppen-Zweiter zu werden.

Tooor für SL Benfica, 1:1 durch Lima
Jetzt ist alles wieder offen! Traoré springt unbedacht in ein Luftduell mit Sílvio und rammt seinen Gegenspieler mit einem Kopfstoß zu Boden. Pech für den Außenverteidiger der Franzosen, dass sich dieses unabsichtliche Foul im Strafraum ereignet, denn der Unparteiische zeigt zu Recht auf den Punkt. Lima tritt an und haut den Ball aus elf Metern stramm links in den Kasten.

Immer wieder Jérémy Ménez! Diesmal schickt der Franzose seinen Teamkollegen Lucas rechts mit einem Steilpass in den Sechzehner. Der Flügelflitzer zeiht aufs kurze Eck, doch Benficas Torhüter Artur Moraes ist zur Stelle und pariert diesen Schuss.

Für Benfica hat es sich nun wohl ausgeträumt. Schwer zu glauben, dass sowohl die Portugiesen als auch Anderlecht in Piräus das jeweilige Spiel noch drehen.

Tooor für Paris Saint-Germain, 0:1 durch Edinson Cavani
Da ist es passiert! Nach einem Eckstoß der Gäste herrscht ein reges Durcheinander im Strafraum von Lissabon. Pastore kommt am linken Strafraum-Eck an die Kugel und flankt scharf vors Tor. In der Mitte verpasst Traoré zwar knapp, doch am zweiten Pfosten lauert noch Ménez. Der Franzose schiebt den Ball erneut quer vor den Kasten und diesmal ist Cavani zur Stelle und muss nur noch den Fuß in diese Hereingabe halten.

Die Gäste präsentieren sich offensiv momentan völlig harmlos. Das Fehlen von Zlatan Ibrahimović macht sich höchst bemerkbar.

Diese Nachricht dürfte den Fans der Roten gar nicht gefallen: Piräus geht gegen Anderlecht mit 1:0 in Führung. Selbst ein Sieg gegen Paris würde bei diesem Ergebnis in Griechenland nicht genügen.

Gelbe Karte für Maxi Pereira (SL Benfica)
Pereira hält gegen Thiago Motta den Schlappen drauf und kassiert die erste Verwarnung dieses Duells.

Wieder Benfica! Gaitán schlüpft rechts bis fast zur Grundlinie durch und flankt dann hoch in den Sechzehner. Am Elfmeterpunkt steht Matić zwar frei, doch der Akteur der Gastgeber köpft die Kugel über den Querbalken!

Das war nicht schlecht! Pereira marschiert auf der rechten Außenbahn bis auf Höhe des Fünfers und legt dann zurück in den Rücken der Abwehr. Am rechten Strafraum-Eck hat Gaitán dann viel Platz. Der Flügelflitzer legt sich das Spielgerät noch auf seinen linken Fuß, schlenzt dann aber knapp am langen Eck vorbei.

Da hätte man mehr draus machen müssen! Edinson Cavani ist im linken Halbfeld nach einem Patzer in der Portugiesischen Hintermannschaft plötzlich völlig blank. Der Angreifer zieht in den Sechzehner ein und lässt sich eine Menge Zeit. Irgendwann ist dann Maxi Pereira zur Stelle und bolzt die Kugel aus der Gefahrenzone.

Leider sehen die Zuschauer im Stadion des Lichtes keine besonders spektakuläre Partie. Die Begegnung fing zwar gut an, doch momentan schläft das Geschehen hier etwas ein.

Die Gastgeber stellen das bessere Team dar. Dementsprechend viel passiert in der Hälfte von Paris, auch wenn die Angriffe der Portugiesen zumeist an der Abwehrreihe von St. Germain zerschellt.

Ist dies ein Torschuss? Oder eine völlig missglückte Flanke? Lucas Digne jedenfalls tankt sich auf der linken Außenbahn bis auf Strafraum-Höhe durch und haut den Ball dann weit über den Kasten ins Toraus.

Der ruhende Ball wird von Lucas hoch vor den Kasten getreten. Benficas Torhüter Artur Moraes eilt aus seinem Gehäuse und faustet das Leder in hohem Bogen aus der Gefahrenzone.

Paris bekommt einen Freistoß in aussichtsreicher Position! Rabiot marschiert zentral durch das Halbfeld und wird dann von Matić mit einer Grätsche zu Fall gebracht.

Lissabon ist mutig und versucht, das Zepter in die eigene Hand zu nehmen. Die Gäste wirken etwas überrascht und lassen sich tief hinten rein drängen.

Jetzt kommt auch etwas von den Gästen! Im Zuge eines Konters führt Cavani das Spielgerät einmal quer durchs Mittelfeld. 25 Meter vor dem Tor legt der aus Neapel gekommene Stürmer dann links raus zu Ménez. Der Franzose dringt in den Strafraum ein und schiebt die Kugel dann flach aufs lange Eck, doch Benficas Schlussmann Artur Moraes taucht rechtzeitig ab und pariert diesen Schuss.

Der folgende Eckstoß kreiert keine Gefahr vor dem Kasten der Gäste. Doch die Portugiesen werden nun immer präsenter.

Das war klasse! Lissabons Flügelstürmer Enzo Pérez dribbelt sich durch die gesamte Abwehrreihe der Gäste und zieht dann aus knapp 20 Metern Torentfernung ab. Der wuchtige Schuss zischt oben rechts aufs Tor zu, doch St. Germain-Keeper Salvatore Sirigu macht sich lang und lenkt die Kugel noch am Gehäuse vorbei.

Auf dem Rasen findet momentan die klassische Abtastphase statt. Noch konnte sich kein Team eine Torchance erarbeiten.

Der wundervolle Austragungsort des Endspiels der Europameisterschaft 2004 ist bei weitem nicht ausverkauft. In der Portugiesischen Hauptstadt scheinen nicht mehr allzu viele Anhänger an ein Erreichen des Achtelfinals zu glauben.

Das Leder rollt! Benfica präsentiert sich in rot-weiß, Paris läuft wie gewohnt in dunkelblau auf.

Lissabon musste sich vergangenes Wochenende hier im heimischen Stadion des Lichtes, in dem übrigens im nächsten Jahr auch das Endspiel der Champions League statt finden wird, mit einem 2:2-Remis gegen Arouca begnügen. Bei den heutigen Gästen lief es bedeutend besser, denn das Team aus der Stadt mit dem weltberühmten Eifelturm setzte sich klar mit 5:0 gegen Sochaux durch.

Im Hinspiel setzten sich die Franzosen übrigens im heimischen Prinzenpark verdient mit 3:0 durch. Für die Treffer sorgten Ibrahimovic (2) und Marquinhos (1), sämtliche Tore fielen in der ersten halben Stunde. Lissabon versuchte immer wieder, durch schnelles Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen, doch letztlich sprach ein Ballbesitz von 71% zu 29% zugunsten von Paris eine klare Sprache.

Bei St. Germain steht natürlich immer wieder der heute fehlende Schwedische Topstürmer Zlatan Ibrahimovic im Fokus. Wie kürzliche bekannt wurde, ist der ehemaliger Mailänder zwar keiner der drei Auserwählten, die im Januar zum Weltfußballer des Jahres gekürt werden können, doch trotzdem handelt es sich bei dem Skandinavier zweifelsohne um einen der begnadetsten Angreifer unserer Zeit. Ibrahimovic traf in den ersten fünf Gruppenspielen bereits acht Mal ins Gehäuse des Gegners und führt die Torjägerliste gemeinsam mit Christiano Ronaldo von Real Madrid an. Zum Vergleich: Benficas gesamte Offensive erzielte im selben Zeitraum nur sechs Tore.

Die heutigen Kontrahenten befinden sich momentan in einer guten Form. Beide mussten in den letzten zehn Pflichtspielen lediglich eine Niederlage hinnehmen. Lissabon unterlag Anfang November mit 0:1 in Piräus und Paris verlor vor anderthalb Wochen überraschend mit 0:2 beim Liga-Konkurrenten aus Evian. Es war die erste Pleite des amtierenden Französischen Meisters in dieser Spielzeit.

Die Chancen der Portugiesen auf den Einzug in das Achtelfinale der Champions League halten sich also in eher überschaubaren Grenzen. Denn zum Einen ist es wahrlich nicht leicht, Paris zu bezwingen. Und außerdem dürfte Piräus gegen den RSC Anderlecht unter normalen Umständen einen Heimsieg erringen, doch im Fußball sind bekanntlich schon die wildesten Dinge passiert.

Während Paris bereits vor der heutigen Partie als Gruppensieger fest steht, geht es für Lissabon um den Einzug in die nächste Runde. Die Portugiesen befinden sich momentan nur auf dem dritten Rang der Gruppe C und haben mit sieben Zählern ebenso viele Punkte auf dem Konto wie der zweitplatzierte Piräus. Da der direkte Vergleich aber an die Griechen geht, muss Benfica heute gegen die Franzosen mehr Zähler einfahren als Piräus zuhause gegen Anderlecht.

Guten Abend und herzlich willkommen zum heißen Schlussspurt in der Gruppenphase der Königsklasse. Benfica Lissabon hat ab 20.45 Uhr Paris St. Germain zu Gast, wir berichten live.