Fazit:
Die Königlichen fahren im Schongang nach der Pause ungefährdet drei Punkte beim FC Liverpool ein. Die Treffer von Ronaldo und zweimal Benzema aus dem ersten Durchgang reichen Real, um den dritten Sieg im dritten Champions-League-Spiel zu holen. Zwar kamen die Reds mit Schwung aus der Kabine, blieben aber insgesamt erschreckend harmlos. Die Gäste aus der spanischen Hauptstadt waren hauptsächlich bemüht, ihrem Superstar Cristiano Ronaldo dessen 71. Treffer in der Königsklasse aufzulegen und ihm damit zur Einstellung von Ráuls Rekord zu verhelfen. Geklappt hat das heute aber noch nicht.
Während Real also mit Siebenmeilenstiefeln in Richtung Gruppensieg und Achtelfinale marschiert, wird sich Liverpool dahinter mit Ludogorets Razgrad und Basel um die weiteren Plätze balgen. Alle drei Teams haben drei Zähler auf dem Konto. Das war's vom Klassiker aus Anfield. Einen schönen Abend noch allerseits!

... Aber es passiert nichts mehr. Schluss an der Anfield Road.

Zwei Minuten Nachspielzeit laufen...

The Kop stimmt "You´ll never walk alone" an. Ganz ohne Support wollen die Anhänger ihre Lieblinge dann doch nicht in den Feierabend entlassen. Mit der Niederlage konnte man sich auf den Rängen im Prinzip bereits seit mehr als 45 Minuten anfreunden.

Der ausgewechselte Cristiano Ronaldo sitzt zwar gut gelaunt auf der Bank, hat aber einen Eisbeutel auf dem Knie. Falls das etwas ernsteres ist, wäre das natürlich im Hinblick auf das Barcelona-Spiel am Wochenende äußerst bitter für Real.

So still war es an der Anfield Road selten. Natürlich glauben die Fans der Reds nicht mehr an ein Comeback ihres Teams in diesem insgesamt doch recht einseitigen Spiel. Real hat weiterhin keinerlei Probleme mit den Angriffen des Gegners.

Dritter Wechsel bei Real: Marcelo klatscht mit Eigengewächs Nacho ab. Für den 24-jährigen Ergänzungsspieler der Königlichen ist es das sechste Champions-League-Spiel.

Johnson flankt gut aus dem rechten Halbfeld an den zweiten Pfosten, aber dort ist Arbeloa vor dem kleinen Sterling per Kopf zur Stelle. Es gibt zwar eine Ecke, aber die ist völlig ungefährlich.

Mit einer Passquote von 93 Prozent glänzte Weltmeister Kroos einmal mehr als Taktgeber. Nun darf auch er sich für den Clásico schonen. Illarra bekommt von Ancelotti noch ein paar Minuten.

Real greift über rechts an. James Rodríguez wechselt am Strafraum wunderbar die Seite. Isco legt zu Benzema ab, dessen Schuss in der Abwehr hängen bleibt. Modrić kommt auch noch mal zum Abschluss, zielt aber genau auf Mignolet.

Das Spiel plätschert seinem Ende entgegen. Liverpool kann nicht, Real will nicht mehr und spart sich die Kräfte lieber für den Clash mit dem Erzrivalen am kommenden Wochenende. Gut zehn Minuten sind zwar noch zu gehen, aber es sieht alles nach einem ungefährdeten Sieg der Gäste aus.

Nun ist für den verhinderten Rekordjäger der Arbeitstag zu Ende. Cristiano Ronaldo muss die Bestmarke also an einem anderen Champions-League-Abend anpeilen. Sami Khedira kommt erstmals seit dem Finale der Vorsaison wieder in der Königsklasse zum Einsatz.

Die Königlichen sind sichtlich bemüht, ihrem Topstar noch einen Treffer aufzulegen. Doch Cristiano Ronaldo hat heute einfach kein Abschlussglück und wirkt langsam auch ein wenig unkonzentriert.

Liverpool könnte wohl noch stundenlang weiterspielen, ohne ein Tor zu erzielen. Die Reds kombinieren sich über die linke Bahn gut in den Strafraum Reals, doch dort schaffen es Sterling und Marković in aussichtsreicher Position nicht, die Kugel wirklich gefährlich auf den Kasten zu bringen. Außerdem steht Allen im Abeits. Harmlos, harmloser, FC Liverpool.

Das Bemühen kann man Liverpool nicht absprechen, wohl aber die fußballerische Klasse, die es braucht, um Real Madrid ernsthaft zu gefährden. Null echte Torchancen der Reds in der zweiten Halbzeit sprechen eine deutliche Sprache.

Immerhin mal: Sterling haut zentral von der Sechzehnergrenze auf die Kiste und Iker Casillas muss die Kugel über den Querbalken lenken. Das war zwar auch keine echte Möglichkeit, aber dennoch die beste Offensivszene der Hausherren seit langer Zeit.

Doppelwechsel bei den Reds, Rodgers will noch einmal für frischen Wind sorgen: Mit dem eher defensiv orientierten Can steht nun der zweite Deutsche neben Toni Kroos auf dem Platz. Marković kommt für die Offensive. Die schwachen Henderson und Coutinho räumen das Feld.

Mignolet verhindert Ronaldos Rekordtreffer! Nach Zuspiel aus dem linken Halbfeld ist der Weltfußballer zentral alleine vor Liverpools Keeper, kann sich die Ecke aussuchen und scheitert mit seinem etwas zu unplatzierten Flachschuss am Fuß des Belgiers. Die 71. Bude in der Königsklasse für CR7 will nicht fallen.

Meine Güte, Dejan Lovren! Der Abwehrmann der Gastgeber spielt Cristiano Ronaldo den Ball direkt vor dem Sechzehner in den Fuß und hat Dusel, dass der Superstar mit seinem wuchtigen Schuss an Mignolet scheitert. So darfst du diesem Weltklassespieler doch nicht das Spielgerät servieren!

Es tut sich gerade nicht allzu viel auf dem Platz. Real verlässt sich auf seine gute Ordnung und die Harmlosigkeit der Reds. Die Königlichen sind schon ein wenig im Schonmodus für den Clásico gegen Barcelona am Samstag.

Liverpool spielt immer noch munter nach vorne seit Wiederanpfiff. Die ganz großen Torchancen erspielen sich die Reds aber nicht. Langsam wird ein Fußballwunder immer unwahrscheinlicher.

Höhnischer Jubel von den Liverpool-Fans: Ronaldo schließt von halblinks ab und verzieht völlig. Die Kugel flattert in Richtung Eckfahne. Der Portugiese könnte mit einem weiteren Treffer heute mit CL-Rekordtorjäger Raúl gleichziehen.

Licht und Schatten bei Doppelpacker Benzema: Zunächst macht es der Franzose auf links überragend, zieht urplötzlich das Tempo an und überspielt damit die gesamte Viererkette. Doch dann ist sein Pass im Sechzehner zu ungenau. Ronaldo läuft mit, erreicht die Kugel aber nicht.

Das ist schon eine beeindruckende Besetzung in Mittelfeld und Angriff der Gäste: In der Zentrale sorgen Kroos, Modrić und Isco für die Struktur. Vorne wirbeln James Rodríguez, Cristiano Ronaldo und der bockstarke Benzema. Da kann man ja fast nur Mitleid mit Liverpool haben.

Lallana bricht nach Doppelpass mit Sterling zentral vor dem Strafraum durch, wird aber zurückgepfiffen. Der Vorlagengeber war bei seinem Abspiel im Abseits. Ganz knapp zwar nur, aber das hat Schiri Rizzoli im Verbund mit seinem Assistenten richtig entschieden.

Es geht - ähnlich wie zu Beginn des ersten Durchgangs - munter rauf und runter. Beide Teams begegnen sich derzeit auf Augenhöhe. Der große Unterschied: Real führt schon komfortabel.

Auch Real zeigt sich erstmals im zweiten Durchgang am gegnerischen Sechzehner. Und ungefährlich ist das nicht. Benzema kann den Ball unbedrängt nach rechts ans Strafraumeck legen, wo James Rodríguez viel Platz hat. Der 80-Millionen-Mann schlenzt die Kugel einen knappen Meter am linken Knick vorbei.

... Gerrard flankt die Ecke auf den kurzen Pfosten, wo sie von Cristiano Ronaldo höchstpersönlich geklärt wird.

Liverpool kommt mit frischem Offensivgeist aus der Kabine, kann Real aber noch nicht in Bedrängnis bringen. Immerhin holt Lallana nun einen Eckball heraus...

Hinein in Durchgang zwei und das mit neuem Personal auf Seiten der Gastgeber: Der enagierte, aber komplett wirkungslose Balotelli macht Platz für Mittelfeldmann Lallana. Das sieht schon fast danach aus, als sei nun Schadensbegrenzung angesagt bei den Reds.

Halbzeitfazit:
Real Madrid fertigt den FC Liverpool im eigenen Stadion bislang nach allen Regeln der Kunst ab und führt zur Pause in Anfield bereits mit 3:0. Nach vor allem defensiv sehr ordentlichen Beginn der Hausherren war eine tolle Kombination zwischen James Rodríguez und Cristiano Ronaldo der Dosenöffner für die Königlichen. Der Weltfußballer erzielte die Führung (23.). Danach spielte Real den Gegner mit seinen tollen Direktpässen phasenweise an die Wand - und nutzte außerdem seine Torchancen eiskalt. Benzema stellte per Doppelpack auf 0:3 (30./41.). Zwar hatte der LFC in der Schlussphase noch zwei gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, blieb dabei aber glücklos. Nun geht die Rodgers-Elf eigentlich aussichtslos in den zweiten Durchgang.

Coutinho ans Aluminium! Das wäre doch ein toller Schlusspunkt für die Gastgeber gewesen! Der Brasilianer fasst sich aus 20 Metern Entfernung halbrechts einfach mal ein Herz und scheppert die Kugel mit einem Wahnsinnshammer an den linken Pfosten. Kurz danach ist Halbzeit.

Real spielt die letzten Minuten des ersten Durchgangs souverän herunter. Zwischendurch bauen die Ausnahmekönner nun auch schon das ein oder andere technische Kabinettstückchen ein. Für die Reds ist das schon eine kleine Vorführung. Sie sehnen sich sicherlich nach der Pause.

Beste Chance für die Reds, fast der Anschluss! Balotelli hat rechts an der Sechzehnerkante das gute Auge für Allen, der im zentralen Rückraum heranrauscht. Der Waliser schlenzt die Kugel wuchtig ein paar Zentimeter am langen Eck vorbei.

Tooor für Real Madrid, 0:3 durch Karim Benzema
So kann es laufen. Da geht aus dem Spiel heraus einmal ein paar Minuten nichts für Real - und jetzt schlagen die Gäste einfach nach einer Standardsituation zu. Bei einer Ecke von links sieht Škrtel am Fünfer im Duell mit Pepe nicht gut aus. Der Portugiese wurschtelt den Ball irgendwie auch noch an Mignolet vorbei und Benzema vollstreckt problemlos ins leere Tor. Ein rabenschwarzer Abend für den FC Liverpool!

Die Partie ist momentan geprägt von einigen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Real hat mit der schon recht komfortablen Führung im Rücken offensiv einen Gang rungergeschaltet. Die Gastgeber können die aufmerksame Defensive der Königlichen aber nicht in Bedrängnis bringen.

Liverpool hat wieder einen Tick mehr Zugriff bekommen. Sah es nach dem zweiten Treffer aus, als ließen sich die Reds abschlachten, spielen sie nun wieder mit. Alles andere wäre vor den immer noch enthusiastischen Fans an der Anfield Road aber auch eine Frechheit.

Gerrard erobert endlich mal wieder einen Ball im Zweikampf, pöhlt diesen dann aber ganz schlecht nach vorne. Balotelli startet zwar an der Mittellinie, kann das Zuspiel seines Kapitäns aber nie und nimmer erreichen.

Gelbe Karte für Toni Kroos (Real Madrid)
Der Weltmeister unterbindet mit einem robusten Bodycheck gegen den schmächtigen Sterling einen Konter der Gastgeber. Das ist natürlich ein taktisches Foul und wird vom bislang kaum geforderten Referee Rizzoli auch dementsprechend bestraft.

Die Reds müssen wirklich aufpassen, dass sie hier keine Klatsche kassieren. Denn seit dem ersten Treffer der Gäste läuft Liverpool nur noch hinterher und kommt kaum noch in die Zweikämpfe. Und Cristiano Ronaldo, James, Kroos, Benzema und Co. haben längst Gefallen an diesem Spiel gefunden.

Tooor für Real Madrid, 0:2 durch Karim Benzema
Langsam geht's dahin für Liverpool, aber nun stimmt die Defensivarbeit der Reds auch nicht mehr. Bei einem Angriff Reals bekommen die Hausherren den Ball nicht weg. Kroos hat am Strafraum viel Platz und Zeit, legt sich die Kugel zurecht und flankt sie mustergültig nach rechts in den Fünfer. Dort steht Benzema klasse in der Luft und lupft das Spielgerät mit dem Schädel über Mignolet hinweg ins lange Eck.

Wieder Cristiano Ronaldo: Der Portugiese hat unmittelbar vor Liverpools Sechzehner nach einem schnellen Ballkreisel mit den Nebenleuten urplötzlich eine Menge Platz und ballert die Kugel nicht einmal einen halben Meter rechts am Kasten vorbei. Das 0:1 war bereits sein 70. Champions-League-Tor, aber er will natürlich mehr.

Mit der Führung im Rücken spielt Real nun noch zielstrebiger in der Offensive. Liverpool hat große Probleme mit dem äußerst variablen Positionsspiel der Königlichen.

Bitter, bitter, bitter für Liverpool. Wenig bis nichts ließen die Reds bis zu diesem Treffer zu, aber über die gesamte Spieldauer kannst du Real eben nicht kaltstellen. Jetzt muss eine Antwort der Hausherren her.

Real glänzt zwar immer wieder mit sehenswerten Direktpass-Stafetten im Mittelfeld, kann die bislang überragend organisierte Defensive der Reds damit aber nicht in ernsthafte Bedrängnis bringen. Auf Seiten Liverpools ist jeder Spieler 110-prozentig konzentriert gegen die Tormaschine in den weißen Trikots.

Tooor für Real Madrid, 0:1 durch Cristiano Ronaldo
Und dann ist es doch passiert, diesen Ronaldo kann man momentan einfach nicht verteidigen! Wobei ein Gutteil des Treffers auch James Rodríguez und seiner überragenden Vorarbeit gehören! CR7 setzt seinen Kollegen vor dem Sechzehner ein, der das Kunstleder direkt wieder in den Lauf des Weltfußballers lupft. In Bedrängnis feuert der die Kugel wiederum per Direktabnahme an Mignolet vorbei in den Kasten. Starke Co-Produktion der beiden Superstars!

... Kroos flankt die Kugel nicht ganz optimal nach innen, aber jenseits des zweiten Pfostens kommt James Rodríguez zum Abschluss. Der Versuch des Kolumbianers aus spitzem Winkel fliegt allerdings deutlich über die Latte.

Premierenecke heute Abend nun für Real Madrid. Gerrard klärte einen Marcelo-Pass ins Toraus...

Liverpool kontert und erwischt Real leicht unsortiert am Sechzehner. Sterling versucht es links am Eck mit einem Dribbling, bleibt aber hängen. Da hätte der Youngster lieber abspielen sollen. So verdaddelt er die durchaus aussichtsreiche Szene.

Im Vergleich zu vielen Auftritten im bisherigen Saisonverlauf zeigt der FC Liverpool heute bislang eine ganz starke Leistung. Die Gastgeber halten Real über weite Strecken von ihrem Sechzehner weg und setzen selbst ab und an offensive Nadelstiche. So oder so änhlich hatte sich das Teammanager Brendan Rodgers sicherlich vorgestellt.

Erster Wackler von Iker Casillas: Nach der nächsten Ecke wagt sich "San Iker" aus seinem Kasten, kommt aber nicht an den Ball. Zwar kann kein Spieler in rot von dem Bock profitieren, aber diese Szene zeigte einmal mehr, dass der spanische Keeper meilenweit von seiner einstigen Form entfernt ist.

James Rodríguez blutete wegen eines Cuts über dem Auge, musste am Spielfeldrand länger behandelt werden und sein Trikot wechseln. Nun ist der WM-Torschützenkönig aber wieder auf dem Platz. Von ihm und seinen namhaften Offensivkollegen ist aber noch herzlich wenig zu sehen bislang.

... Die Ecke bringt keine Gefahr.

Die erste Ecke für Liverpool wird frenetisch bejubelt. Die Reds spielen in dieser ersten Halbzeit auf ihre Fans auf "The Kop" zu...

Starker Abschluss von Gerrard, die erste Halbchance der Partie! Der Skipper der Reds fackelt 20 Meter vor dem Tor nicht lange und lässt ein ganz krummes Ding ab. Iker Casillas hat Probleme, kann den Flatterball aber souverän nach außen klären.

Beide Mannschaften jagen mit unheimlichem Tempo durchs Mittelfeld, haben im Angriffsdrittel dann aber noch nicht die nötige Präzision in ihrem Passspiel. So gibt es weiter keine nennenswerten Möglichkeiten. Dennoch ist es eine ansehnliche Partie.

Erster Auftritt Cristiano Ronaldo: Der Portugiese nimmt links am Strafraumeck Tempo auf, lässt Johnson stehen und schließt dann halbhoch mit dem rechten Schlappen ab. Doch der Goalgetter zielt genau auf LFC-Keeper Mignolet. Der Belgier hat keine Probleme mit diesem ersten Warnschuss der Gäste.

Knappe Kiste: Henderson steckt kurz vorm Real-Sechzehner klasse durch, aber Sterling startet halbrechts einen Tick zu früh. Schiri Rizzoli pfeift Abseits und Freistoß für Real.

Toni Kroos verbucht im Mittelfeld der Madrilenen seine ersten Ballkontakte und versucht, das Angriffsspiel seiner Mannschaft zu strukturieren. Bislang mit mittelprächtigem Erfolg. Weltmeisterkollege Sami Khedira sitzt nur auf der Bank.

Die Reds gehen von Beginn an hohes Tempo und versuchen Reals personell leicht dezimierte Viererkette unter Druck zu setzen. Das gelingt schon ganz gut, auch wenn es noch keine echten Torraumszenen für die Gastgeber gab.

Die Kugel rollt, der Kracher ist unterwegs. An der Pfeife agiert der international hochrenommierte Italiener Nicola Rizzoli, der im Juli das WM-Finale leitete. Wenig überraschend ist die Kleiderwahl der Teams: Liverpool spielt in rot, Madrid in weiß.

Die Teams laufen ein und Anfield singt noch kollektiv "You´ll never walk alone". Das vielleicht stimmungsvollste und legendärste Fußballstadion Europas ist natürlich der würdige Rahmen für dieses Spiel. In wenigen Minuten geht's los!

Auf Seiten Reals ist Bale (Bauchmuskelverletzung) gar nicht erst mit auf die Insel gereist. Auch Sergio Ramos (Wadenprobleme) und Fábio Coentrão (Knie) fallen weiter aus. Nach dem 5:0-Kantersieg bei Levante am Samstag kommen Arbeloa, Varane und Benzema in die Startelf. Nacho, Carvajal und Hernández müssen weichen. Ancelotti schickt seine Tormaschine in einem 4-2-3-1 auf den Platz.

Dagegen mutet die Situation der Reds eher bescheiden an. Der englische Vizemeister spielt eine durchwachsene Saison, belegt in der Premier League Platz fünf und kann auch mit der Ausbeute auf internationaler Bühne nicht zufrieden sein. Dem 2:1-Pflichtsieg zum CL-Auftakt gegen Ludogorets Razgrad folgte am zweiten Spieltag die 0:1-Pleite in Basel.

Für Liverpool geht es heute auch darum, seine beeindruckende Europapokalbilanz gegen die Königlichen weiter auszubauen. Dreimal trafen die Reds in der Königsklasse auf Real, dreimal gewannen sie. Zuletzt schoss man die Spanier im Achtelfinalrückspiel 2008/2009 mit 4:0 aus dem Stadion.

Rodgers muss auf die verletzten Sturridge, Sakho und Flanagan verzichten. Der Nordire setzt auf ein 4-3-1-2 und gibt auch dem formschwachen Balotelli im Sturm erneut eine Chance von Beginn an. Im Vergleich zum 3:2-Erfolg am Wochenende bei den Queens Park Rangers rücken Alberto Moreno, Allen und Coutinho für José Enrique, Lallana und Can ins Team.

Real-Coach Carlo Ancelotti erwartet einen großen Europapokalabend in Anfield. "Ich denke, dass wir ein spektakuläres Duell sehen werden mit tollem Fußball von zwei großartigen Mannschaften", so der Italiener. "Ich erwarte hohes Tempo und viel Dynamik. Wir werden unser Bestes geben, um drei Punkte zu holen."

"Wir sind noch nicht auf dem Level der letzten Saison", gab Liverpools Teammanager Brendan Rodgers vor dem Duell mit den übermächtig erscheinenden Spaniern unumwunden zu. "Aber es ist ein besonderes Spiel für uns und ich bin überzeugt, dass mein Team an einem Gegner wie Real Madrid wachsen kann."

Der aktuelle Lauf der Königlichen ist beeindruckend: Real gewann zuletzt sieben Pflichtspiele in Folge - und das mit einem unfassbaren Torverhältnis von 32:5. Wieder einmal von einem ganz anderen Stern ist auch die Leistung Cristiano Ronaldos, der in dieser Saison wettbewerbsübergreifend bereits 19 Treffer erzielt hat.

Insgesamt 15 Mal gewannen beide Teams die Königsklasse respektive den Europapokal der Landesmeister. Zwei europäische Schwergewichte treffen hier also aufeinander. Aktuell ist aber klar: Der Titelverteidiger aus der spanischen Hauptstadt stellt eines der besten Teams des Kontinents und geht als Favorit in die Partie.