Fazit:
Am Ende gewinnt Zenit St. Petersburg mit 3:1 gegen meist harmlose Gäste aus Lyon. Weil die Russen es vor der Pause verpassten, für einen höheren Spielstand zu sorgen und weil die Lyonnais in ihrer Druckphase nach dem Seitenwechsel durch Lacazette zum Ausgleich kamen, wurde die Partie doch noch einmal spannend. Allerdings währte das nicht lange, denn die Hausherren spielten befreit wie lange nicht mehr und konnten durch einen Distanzhammer von Hulk wieder in Führung gehen, ehe Danny nach einem Konter kurz vor dem Ende für Gewissheit sorgte. Lyon tritt weiter auf der Stelle und muss sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, um die Europa League kämpfen zu müssen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend!

Gelbe Karte für Mapou Yanga-Mbiwa (Olympique Lyon)
Gelbe Karte für den Franzosen, der beim Kopfballduell den Arm zur Hilfe nahm.

Um ein Haar! Ein Freistoß von links landet auf dem Kopf eines Franzosen, geht aber knapp am Pfosten vorbei.

Es gibt drei Minuten oben drauf.

Und da fällt fast das 4:1 durch Ezequiel Garay, doch die Fahne des Linienrichters zeigt eine Abseitsstellung an.

Die Gäste haben nach dem entscheidenden 3:1 nun aufgegeben und versuchen hauptsächlich, Schlimmeres zu verhindern.

Zenit belohnt sich also doch noch für eine starke erste Hälfte und lässt sich durch das zwischenzeitliche Aufbäumen der Franzosen nicht die Butter vom Brot nehmen.

Hulk schreitet zur Ecke und feuert die Menge an. Kurz zuvor hatte er es mit einem Schuss versucht, der von Yanga-Mbiwa wohl mit dem Arm abgewehrt worden war - das hätte Elfmeter geben müssen. Der Brasilianer lamentiert aber angesichts des Spielstands nur kurz und wendet sich umgehen dem Standard zu, der allerdings nichts einbringt.

Tooor für Zenit St. Petersburg, 3:1 durch Danny
Und nach der Ecke geht es fix. Hulk startet durch und spielt an der Mittellinie einen abseitsverdächtigen Pass auf Shatov. Vor dem Kasten der Franzosen sind er und Danny jetzt völlig allein, der Vorlagengeber zum 1:0 legt quer auf seinen Kapitän und Danny macht aus 10 Metern den Deckel drauf.

...die problemlos geklärt wird.

Domenico Criscito klärt mit dem Kopf zur Ecke für Olympique...

Claudio Beauvue kommt für Alexandre Lacazette. Der Neuzugang von EA Guingamp soll jetzt den Ausgleich für die Lyonnais besorgen.

Die Hausherren versteifen sich jetzt auf die Defensive und wollen das Ding nach Hause schaukeln. Lyon läuft derweil nicht gerade Sturm, erhöht aber den Druck und steht höher, was wiederum dem Konterspiel der Russen entgegen kommen könnte. Uns steht eine unterhaltsame Schlussphase bevor.

Der Torschütze des 1:0 macht den Weg für einen Anderen frei. Dzyuba wirkte zuletzt glücklos, hätte mit zwei Hunderprozentigen eigentlich schon alles klar machen müssen.

Zu harmlos. Mikhail Kerzhakov kann einen Kopfball ohne Schmackes von Alexandre Lacazette problemlos aufnehmen.

Änderung im System? Hubert Fournier nimmt mit Jordan Ferri einen zentralen Mittelfeldspieler vom Platz und bringt in Rachid Ghezzal einen offensiv ausgerichteten Akteur ins Spiel. Sein Team steht unter Zugzwang - mal sehen, was die Einwechslung bewirkt.

Artem Dzyuba vergibt die nächste Großchance! Der Schütze des ersten Treffers wird von Danny mit einem perfekten Zuspiel in die Tiefe geschickt. Gegen seinen ihm nacheilenden Gegenspieler kann er sich zwar noch durchsetzen, doch frei vor Anthony Lopes muss der Stürmer mehr daraus machen, als das Leder am Kasten vorbei zu lupfen.

Sehr überzeugend ist das nicht, was Lyon in der Offensive anbietet. Trotz der deutlichen Leistungssteigerung, fehlt den Gästen eine zündende Idee im letzten Spielfelddrittel.

Es scheint für ihn aber weiterzugehen.

Artem Dzyuba rammt im Mittelfeld Samuel Umtiti mit einem wuchtigen Bodycheck um. Dabei fährt der Russe den Arm aus - eigentlich Gelb. Der Franzose bleibt benommen am Boden liegen und muss behandelt werden.

Auf jeden Fall wird die Partie zunehmend hitziger. Endlich ist von beiden Seiten Biss drin: Die Duelle werden häufiger und härter geführt.

Jetzt sind wieder die Gäste am Zug. Lyon hatte gerade begonnen, an Fahrt aufzunehmen, da fasst sich Hulk ein Herz und hämmert das Leder aus der zweiten Reihe in die französischen Maschen. Kann Olympique etwas dagegen halten, oder lassen sie sich wieder verunsichern?

Tooor für Zenit St. Petersburg, 2:1 durch Hulk
Was für ein Hammer von Hulk! Der bullige Angreifer trifft mitten in der stärksten Phase der Gäste - und in deren Kasten. Im Mittelfeld gewinnt er einen Zweikampf und schüttelt Gonalons und Lacazette wie zwei lästige Fliegen ab. Dann macht der Brasilianer noch ein paar Mater und hält aus gut 25 Metern drauf. Sein Schuss bekommt einen scharfen Drall, zieht leicht nach links und schlägt knapp neben dem Pfosten hinter Anthony Lopes im Tor ein. Unglaublich schöner Treffer des Ausnahmestürmers.

Matthieu Valbuena tritt einen Freistoß aus vielversprechender Position in den Strafraum, bleibt damit aber gleich am ersten Verteidiger hängen. Dennoch: Lyon ist nach 50 Minuten endlich auch in diesem Spiel angekommen.

Wer hätte das gedacht? Die im ersten Durchgang quasi nur körperlich anwesenden Franzosen sind wieder im Spiel. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff drückt Olympique jetzt sogar auf den zweiten Treffer. Die Halbzeitansprache von Hubert Fournier scheint gefruchtet zu haben.

Gelbe Karte für Samuel Umtiti (Olympique Lyon)
Der Franzose sieht ebenso Gelb.

Gelbe Karte für Javi García (Zenit St. Petersburg)
Nach einer Rudelbildung wegen eines Fouls von Jordan Ferri an Axel Witsel sieht Zankhahn Javi García die Gelbe Karte.

Tooor für Olympique Lyon, 1:1 durch Alexandre Lacazette
Und plötzlich steht es unentschieden! Der starke Jallet spielt eine Flanke von rechts scharf an den Fünfer. Lacazette war seinem Bewacher enteilt und auf die Hereingabe zugelaufen. Mit der Hacke berührt er das Leder noch leicht und spitzel den Ball in Richtung zweiter Pfosten - keiner kommt mehr dran und somit stellt Lyon die erste Halbzeit binnen vier Minuten auf den Kopf.

Die erste Torannäherung in Halbzeit zwei kommt von den Gästen! Rechtsverteidiger Christophe Jallet nimmt das Leder auf und zieht nach innen. Mit links schickt er einen gefühlvollen Schuss auf den langen Pfosten, doch die Kugel dreht sich knapp am Aluminium vorbei.

Gelbe Karte für Rafael (Olympique Lyon)
Lyons Rafael sieht für ein unnötiges Foul an Axel Witsel im Mittelfeld die Gelbe Karte.

Auf weitere 45 Minuten in St. Petersburg!

Halbzeitfazit:
Mit einem 1:0 für Zenit geht es in St. Petersburg in die Pause. Nur, muss man sagen. Denn die Russen dominierten die ersten 45 Minuten die Partie und ließen gute Möglichkeiten liegen, die Kräfteverhältnisse am heutigen Abend deutlicher zu stellen. Die Mannschaft von André Villas-Boas hat richtig Bock auf Fußball, geht gut in die Zweikämpfe, steht solide und schaltet blitzschnell um auf brandgefährliche Angriffe. Vor allem Oleg Shatov und Superstar Hulk überzeugten neben Torschütze Artem Dzyuba. Die Franzosen enttäuschen auf ganzer Linie. Man kann nicht erahnen, wie die Partie gelaufen wäre, hätte Lyon nicht bereits in der zweiten Minute eklatant gepennt und den Gegentreffer hingenommen. Olympique ist in allen Belangen unterlegen, verliert die Bälle nach wenigen Sekunden wieder und ist hinten löchrig. Zum Pausentee deutet hier alles auf einen klaren Sieg der Gastgeber hin.

Anthony Lopes lebt gefährlich. Lyons Torhüter versucht, mit Artem Dzyuba vor dem Kasten Spielchen zu treiben, schießt sich dabei aber fast ins eigene Bein. Mit Glück kann der Keeper seinen eigenen Hochmut ungestraft lassen.

Kurz vor dem Seitenwechsel beruhigt sich die Partie etwas, was vor allem an den Russen liegt. Zenit hat seinen Teil getan und wartet nun auf den Pausenpfiff.

Unfassbar. Einfach unglaublich, wie dilettantisch das Passverhalten Lyons ist. Schon weit vor dem Strafraum schenken die Gäste den Ballbesitz durch haarsträubende Fehlpässe ab.

Gelbe Karte für Maxime Gonalons (Olympique Lyon)
Der Mittelfeldakteuer geht rabiat von hinten gegen Danny zuwege und kassiert dafür vom Schiedsrichter den Gelben Karton.

St. Petersburg lässt es jetzt etwas ruhiger angehen. Können die Gäste Profit darauf schlagen und sich zumindest mal in dieses Spiel hineinfinden?

So traurig und uninspiriert der Auftritt der Franzosen ist, so klasse ist das Spiel der Gastgeber. Zenit ist stark im Zweikampf, bis in die Zehenspitzen motiviert und setzt das Umschaltspiel nahezu perfekt um. Es macht richtig Spaß, den Russen heute beim Kicken zuzusehen!

...der per Kopf geklärt wird, dann aber bei Jordan Ferri landet. Dessen Schuss aus der zweiten Reihe geht allerdings ein kleines Stück links am Pfosten vorbei.

Vielleicht jetzt mal: Valbuena mit einem Eckball...

Es ist ein Trauerspiel, den Auftritt der Gäste mit anzusehen. Lyon wirkt komplett ratlos. Bei eigenem Ballbesitz kommen kaum fünf Passe zustande, bevor sie das Leder wieder verlieren.

Anthony Lopes verhindert Schlimmeres! Der Keeper macht sich lang und wehrt mit einer Hand einen Hulk-Hammer aus halblinker Position über die Latte.

Was ist eigentlich mit den Ambitionen der Gäste? Von den Franzosen ist nach knapp einer halben Stunde nicht viel zu sehen. Einmal schaffte es Olympique, sich in Person von Yanga-Mbiwa gefährlich vor dem Kasten der Hausherren zu positionieren. Davon abgesehen, läuft Lyon dem Ball und den eigenen Ansprüchen bisher meist hinterher.

Das hätte das 2:0 sein müssen! Wieder ist es Oleg Shatov, der sich auf seiner linken Flanke durchsetzen kann. Dieses Mal zieht er nach innen und legt quer auf Hulk. Der bindet gleich mehrere Gegenspieler an sich und spitzelt das Leder dann nach rechts rüber zum vogelfreien Artem Dzyuba. Der Torschütze ist von so viel Platz selbst überrascht, gerät in Rücklage und feuert den Ball komplett unbedrängt in den Oberrang.

Autsch! Axel Witsel rutscht Maxime Gonalons ungestüm von hinten in die Parade - dafür hat es auch schon mal Gelb gegeben.

Shatov fährt an der rechten Seitenbahn das Bein gegen Rafael aus, es gibt Freistoß für Olympique. Und der kann sich sehen lassen! Die Hereingabe wird von den Russen nur mangelhaft geklärt und landet vor Mapou Yanga-Mbiwa. Der Verteidiger hat zehn Meter rechts vor dem Tor Platz und nimmt per Direktabnahme Maß, aber Mikhail Kerzhakov pariert bärenstark und vereitelt die erste Torchance der Gäste glänzend.

Kurze Unterbrechung in St. Petersburg. Javi García war Corentin Tolisso in den Rücken gesprungen, doch nach einer kleinen Verschnaufpause geht es für alle weiter.

Auf dem linken Außenflügel bahnt sich ein interessantes Duell an. Der flinke Shatov gerät immer wieder in Zweikämpfe mit dem nicht minder schnellen Christophe Jallet. In dieser Situation klärt der Franzose ins Seitenaus.

Im Gegenzug setzt sich der Brasilianer dann gegen drei Gegenspieler durch und versucht, Artem Dzyuba in Szene zu setzen. Ein langes Bein verhindert den tödlichen Pass in letzter Sekunde.

Hulk klärt an der eigenen Grundlinie. Der Stürmerstar war mit zurückgeeilt, um Alexandre Lacazette höchst persönlich den Schneid abzukaufen.

Lyon muss erstmal richtig in St. Petersburg ankommen. Das frühe Gegentor macht einen dicken Strich durch die eigene Rechnung. Nach knapp einer Viertelstunde scheinen die Gäste aber so langsam zumindest ihre Grundordnung gefunden zu haben.

Das Team von André Villas-Boas zeigt interessante taktische Ausrichtungen. Ungewohnt früh presst Zenit bei gegnerischem Ballbesitz, mitunter schon 20 Meter vor dem Strafraum der Gäste. Sobald das Spielgerät dann den Besitzer wechselt, schalten die Russen sofort in den Angriff und stellen die Franzosen damit wiederholt vor große Schwierigkeiten.

Was für ein Auftakt. Die Russen legen hier gleich zu Beginn quasi aus dem Nichts den Schalter um und befreien sich aus ihrer eigenen Behäbigkeit. Vielleicht war das auch nur Show? Lyon jedenfalls hat sich gleich in der zweiten Minute überrumpeln lassen und wurde gleich auf dem falschen Bein erwischt.

Den anschließenden Freistoß bekommt Danny an den Arm. Die Franzosen reklamieren kurz, stoßen damit aber bei Atkinson auf taube Ohren. Der Arm war allerdings auch angelegt und vor dem Körper, somit geht die Entscheidung des Unparteiischen in Ordnung.

Gelbe Karte für Hulk (Zenit St. Petersburg)
Der Brasilianer geht vor dem eigenen Strafraum ungestüm in den angreifenden Gegner hinein und kassiert eine frühe Verwarnung.

Tooor für Zenit St. Petersburg, 1:0 durch Artem Dzyuba
Ging das schnell! Die ersten Pfiffe aus den eigenen Reihen deuteten schon den russischen Unmut mit dem defensiven Ballgeschiebe der Gastgeber an. Dann plötzlich gelingt ein verunglückter Klärungsversuch zu Shatov. Der schaltet blitzschnell und legt von links flach in die Mitte zu dem an der Strafraumgrenze nicht im Abseits aber völlig unbewachten Dzyuba. Selbiger dreht sich um die eigene Achse, verlädt im Sechzehner Anthony Lopes und schiebt sicher unten rechts zur frühen Führung für Zenit ein.

Zu Beginn schiebt St. Petersburg erstmal eine ruhige Kugel. Die Russen versuchen, den Ball sicher durch die eigenen Reihen zu befördern und ihr Spiel langsam zu strukturieren.

Der Ball rollt. Zenit stößt in blauen Shirts an, während die Gäste aus Frankreich ganz in weiß auflaufen.

Die berühmte Champions-League-Hymne ertönt, die Stimmung im Stadion Petrovskiy ist gut. Es ist alles angerichtet für einen spannenden Fußballabend!

Schiedsrichter der Begegnung ist Martin Atkinson. Der erfahrene Brite leitet zum 24. Mal eine Partie in der Königsklasse. An der Seitenlinie wird er dabei von seinen Landsmännern Mike Mullarkey und Stephen Child unterstützt.

Ein Unentschieden in Gent und eine Niederlage gegen Valencia: Das ist die magere Bilanz Lyons nach zwei Spielen in der Königsklasse. Nur ein erzieltes Tor sorgt weitergehend dafür, dass die Franzosen den letzten Rang in der Tabelle einnehmen, hinter den punktgleichen Belgiern. Trainer Hubert Fournier will und muss spätestens heute mit seinem Team den ersten Schritt gehen, wenn sie den Anschluss nicht verlieren wollen.

Und auch die Gäste aus Frankreich gehen in der heimischen Liga noch am Stock. Olympique Lyon belegt nach zehn Partien einen gerade noch akzeptablen sechsten Rang, wäre damit aber in der kommenden Saison nicht international vertreten. Noch bleibt ja genug Zeit. Die bisherigen Ergebnisse in der Champions League lassen aber nicht gerade auf baldige Besserung hoffen.

In der Liga läuft Zenit den eigenen Ansprüchen derweil hinterher: Ganze zehn Punkte Vorsprung hat ZSKA Moskau auf den amtierenden Meister aus St. Petersburg bereits - nach nur zwölf absolvierten Begegnungen.

Wirklich überzeugend war bei den Auftritten vor allem die Leistung von Superstar Hulk. Der Brasilianer mit dem wuchtigen Körper erzielte auf der iberischen Halbinsel zwei Treffer und servierte seinen Kollegen beim Heimspiel gegen die Belgier zwei weitere. Auch heute ist der kantige Angreifer wieder mit von der Partie und wird die Abwehrreihe der Lyonnais sicher auf Trab halten.

Einen Auftakt nach Maß nennt man wohl das, was Zenit zum Auftakt dieser Champions-League-Saison hingelegt hat. Mit einer Maximalausbeute von sechs Zählern aus zwei Partien führen die Russen die Gruppe H an. Am ersten Spieltag bezwang man in Spanien den FC Valencia und konnte sich anschließend Ende September mit 2:1 gegen den Außenseiter aus Gent durchsetzen.