Fazit
Der VfR Aalen hat den Bann gebrochen und zieht zum ersten Mal in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Und das geht auch völlig in Ordnung. Gegen die dicht gestaffelte und massiv stehende VfR-Abwehr fand der FC Ingolstadt einfach kein Durchkommen. Im Spiel der Gäste war zu wenig Bewegung und auch einfach zu wenig Biss. Aalen profitierte von der frühen Führung und beschränkte sich fast über die gesamte zweite Hälfte auf das Verteidigen. Das haben sie allerdings richtig gut gemacht. Als Belohnung gibt es ein weiteres Pokalspiel für den VfR. Damit verabschieden wir uns aus Aalen und wünschen noch einen schönen Sonntag.

Tooor für VfR Aalen, 3:0 durch Enrico Valentini
Ingolstadt hat das Spielen eingestellt und lässt Klauß in aller Seelenruhe von links flanken. Der eben eingewechselte Valentini löst sich in der Mitte von seinem Gegenspieler und haut die Kugel zum 3:0-Endstand aus kurzer Entfernung ins Netz.

Die Nachspielzeit läuft! Noch wenige Sekunden, dann hat der VfR zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht.

Ingolstadt hat sich aufgegeben! Der VfR bekommt zwei gute Möglichkeiten innerhalb weniger Sekunden, kann aber keine davon nutzen. Die beste Chance hatte erneut Lechleiter, der seinen Kopfball aus kurzer Distanz nicht im Netz unterbringen kann.

Auf der Gegenseite schließt Robert Lechleiter einen Konter im Alleingang ab. Er trifft das Leder aus 18 Metern aber nicht richtig und so rollt die Kugel am rechten Pfosten vorbei.

Es geht doch! Alper Uludag findet einmal mehr keine Anspielstation und holt dann aus mehr als 20 Metern den Hammer raus. Aber auch dieser Schuss ist nicht platziert genug. Jasmin Fejzić muss da einfach nur die Hände hochreißen.

Die letzten fünf Minuten brechen an. Natürlich hat der FC noch eine kleine Chance die Verlängerung zu erreichen, aber so wie die Jungs von Thomas Oral heute spielen, bricht hier wohl eher ein Schneesturm los.

Die Gäste sind weit aufgerückt und so kommt es in der Hälfte des FCI zu einem Laufduell zwischen Michael Klauß und Marino Biliskov. Klauß ist zwar viel schneller als sein Gegenspieler, kann den Ball aber nicht kontrolliert auf das Tor bringen. Özcan klärt souverän mit der Fußabwehr.

Mit der kleinen Wechselarie weden die letzten zehn Minuten der Partie eingeleitet. Im Moment sieht es aber so aus, als könnte Ingolstadt noch zwei Stunden spielen und würde doch keinen Treffer erzielen.

Da wäre beinahe die Entscheidung gewesen! Aalen wird zum Kontern eingeladen und treibt den Ball über Grech nach vorn. Der bedient Lechleiter, der mit Ball am Fuß rechts in den 16er geht. Er will den mitgelaufenen Klauß auf links einsetzen, aber sein Pass ist etwas zu steil und trudelt ins Toraus.

Gelbe Karte für Andreas Schäfer (FC Ingolstadt 04)
Für sein taktisches Foul hat Schäfer zurecht den Karton gesehen.

Die Hausherren laufen einen Konter in Unterzahl und bekommen dann vom FCI einen Freistoß rund 30 Meter vor dem Tor geschenkt. Der führt zur Ecke, die mit einem schwachen Schuss von Innenverteidiger Hübner endet. Puh, das ist ganz schön schwere Kost hier...

Endlich mal wieder ein Torschuss des VfR! Der versuchte Schlenzer von Robert Lechleiter von der Strafraumgrenze ist aber leichte Beute für Ramazan Özcan.

Die Zuschauer, die heute nicht im Stadion sind, haben fast alles richtig gemacht. Das Niveau lässt doch sehr zu wünschen übrig. Die eine Mannschaft versucht zu spielen, schafft es aber nicht, die andere beschränkt sich aufs Verteidigen und hofft auf den ein oder anderen Konter.

23 Minten vor dem Ende gibt es die zweite Trinkpause. Kann Thomas Oral sein Team noch einmal wachrütteln?

Drei Ingolstädter Angreifer sehen sich regelmäßig fünf bis sechs defensiven Aalenern gegenüber. Wenn es sein muss, zieht der VfR gleich alle zehn Feldspieler nach hinten. Dem FC fehlen gegen diese Taktik einfach die Ideen. Es ist ein sehr ereignisarmes Spiel.

Andreas Schäfer bedient Ahmed Akaïchi im Strafraum, doch dessen Schuss wird erneut zum Eckstoß geblockt. Und wie die Standards des FCI heute aussehen, wissen wir ja bekanntlich. Einmal mehr kann sich VfR problemlos aus dieser Situation befreien.

Der nächste Ball in den 16er wird erneut zur leichten Beute für Aalens Keeper Jasmin Fejzić. Der VfR lässt die Gäste in Ruhe kommen und weil es denen an der Genauigkeit mangelt, hat das auch keine Folgen.

...als hätte einer den Replay-Knopf gedrückt. Auch diese Hereingabe ist zu kurz und landet auf einem Aalener Kopf. Viel müssen die Gastgeber nicht investieren um das 2:0 zu halten.

In den letzten fünf Minuten sind gefühlte zehn Flanken in der Aalener Strafraum gesegelt. Keine einzige davon landete bei einem Ingolstädter. Die bekommen nun immerhin einen weiteren Eckball...

Ingolstadt wird wach! Caiuby schickt Danny da Costa auf rechts steil und der schlägt den nächsten scharfen Ball vor den Kasten der Aalener. Was fehlt ist ein Mittelstürmer, der da mal die Rübe reinhalten könnte.

Ümit Korkmaz setzt sich im Eins gegen Eins auf der Außenbahn gegen Traut durch und schlägt dann die gute Flanke Richtung Strafraum. Dort findet sich aber kein Abnehmer.

...der Eckstoß endet mit einer Distanzschuss auf die Tribüne. Das passt zum bisherigen Spiel der Gäste.

Kampl fummelt sich am linken Strafraumrand gegen drei Ingolstädter durch, aber sein Pass kommt dann nicht an. Der FC schnappt sich die Kugel und leitet einen Konter ein. Der führt wenigstens mal zu einer Ecke...

Die ersten Angriffsbemühungen der Gäste in der zweiten Halbzeit sind äußerst schwach. Kaum einer geht mal mit hohem Tenpo in die Räume, fast alle stehen rum und schauen dem Ballführenden zu. Aalen nimmt das dankend an und muss hinten einfach nur geordnet stehen.

Beide Mannschaften kommen übrigens unverändert aus der Kabine. Mal schauen, ob Thomas Oral die richtigen Worte gefunden hat. Die Leistung seiner Mannschaft entspricht bis jetzt nicht den Erwartungen.

Und weiter geht´s! Schreibt der VfR heute Geschichte? Acht Mal ist der Verein bisher im DFB-Pokal angetreten. Acht Mal verloren sie in Runde eins. Diese Serie könnte in 45 Minuten beendet sein.

Halbzeitfazit
Höchst effektive Aalener gehen mit einer 2:0-Führung in die Halbzeitpause. Dabei haben die Gastgeber sogar noch die größte aller Chancen liegen gelassen, als Dausch in der 33. Minute einen Elfmeter verschoss. Der FCI kam eigentlich gut in die Partie, schaffte es aber nicht Torgefahr zu entwickeln. Unterm Strich geht die Führung in Ordnung, wobei sie vielleicht um ein Tor zu hoch ausfällt. Für die Gäste ist hier aber trotzdem noch alles drin. Wir sind gleich mit Durchgang Nummer zwei zurück.

Die letzten Minuten der ersten Hälfte laufen. Wegen der offiziellen Trinkpause gibt es etwas mehr als nur den üblichen Nachschlag.

Beinahe das dritte Aalener Tor! Dausch haut einen Freistoß aus 25 Metern zunächst in die Mauer, doch der Ball kommt wieder zurück. Er nimmt das Leder direkt und zwingt Özcan zu einer guten Reaktion. Der Gäste-Schlussmann taucht ab und faustet den Ball zur Seite weg.

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken spielt der Zweitliga-Aufsteiger aus Aalen die Partie jetzt sehr routiniert runter. Sie warten auf ihre Chance und tauchen dann urplötzliche gefährlich vor dem Kasten auf.

Oral reagiert und stellt sein Team noch vor der Pause um. Dem Ingolstädter Coach kann der Auftritt seiner Mannschaft bisher überhaupt nicht gefallen.

Tooor für VfR Aalen, 2:0 durch Martin Dausch
Keine 120 Sekunden später macht er es besser! Aber dieses Tor geht zu mindestens 90% auf das Konto von Kevin Kampl, der sich auf links stark durchsetzt, bis zur Grundlinie zieht und dann noch das Auge für seinen mitgelaufenen Teamkollegen hat. Er legt den Ball an den Fünfer zurück und Dausch muss nur noch einschieben.

Elfmeter verschossen von Martin Dausch, VfR Aalen Dausch läuft an und schießt den Ball unplatziert und halbhoch auf die linke Ecke. Ramazan Özcan ahnt die richtige Flugbahn und wehrt den Ball souverän ab.

Elfmeter für Aalen! Sascha Traut legt den Ball im 16er mit einer einfachen Finte an Andreas Schäfer vorbei. Der lässt das Bein stehen und der Aalener nimmt dankend an. Der Schiedsrichter hat keine Wahl und zeigt auf den Punkt.

Tja, gerne würden wir über packende Szene und gefährliche Abschlüsse berichten, aber dafür sind wir bis jetzt im falschen Stadion.

Was der FCI seit einigen Minuten spielt, erinnert irgendwie an Standfußball. Bis auf den Ballführenden bewegt sich da kaum jemand.

Weiter geht´s mit der nächste Aalener Ecke. Diesmal ist die Abwehr der Gäste aber auf dem Posten und klärt den Ball mit dem Kopf aus der Gefahrenzone.

Bei diesem Tempo wäre das zwar nicht zwingend nötig, aber es gibt die vom DFB genehmigte Trinkpause.

Mit der Führung im Rücken ist der VfR voll in seinem Element. Ingolstadt hat zwar mehr vom Spiel, aber viel fällt dem Team aus der Audi-Stadt auch nicht ein.

Gelbe Karte für Pascal Groß (FC Ingolstadt 04)

Tooor für VfR Aalen, 1:0 durch Robert Lechleiter
Das kommt sowas von aus dem Nichts! Eine Ecke von rechts versenkt Lechleiter ohne Mühe aus sechs Metern mit dem Kopf im Kasten.

Eine knappe Viertelstunde ist rum. Torchancen: Fehlanzeige! Bis auf eine handvoll guter Ansätze und zwei Distanzschüsse haben beide Mannschaft noch nicht viel zu bieten.

Jetzt geht es bei den Gästen endlich mal schnell nach vorne. Aber Danny da Costa bringt die Flanke nicht rein. Immerhin holt er einen Eckstoß raus...

Es sind äußerst überschaubare Anfangsminuten. Beide Teams scheuen das Risiko und spielen hier nach dem Motto "safety first".

Ingolstadt versucht die Partie unter Kontrolle zu bringen und hält den Ball erstmal in den eigenen Reihen. Torchancen haben wir noch nicht gesehen.

Und los geht´s! Der Ball in Aalen rollt!

Die Mannschaften kommen aufs Feld. Schiedsrichter der Partie ist Marcel Unger, seine Assistenten sind Norbert Giese und Martin Bärmann.

Eine große Hürde, die beide heute nehmen müssen, sind die tropischen Temperaturen. Bei 35 Grad, die sich eher wie 45 Grad anfühlen, erwartet die Zweitligisten eine echte Hitzeschlacht. Die Akteure werden unter diesen Bedingungen wohl an ihre Grenzen gehen müssen, um die 90 Minuten erfolgreich zu überstehen.

Ein Blick auf das Personal. Aalen kann im Grunde mit seiner Bestbesetzung auflaufen. Einzig Manuel Junglas konnte in dieser Woche nicht voll mittrainieren. Ähnlich sieht es beim FC Ingolstadt aus. Auch die „Schanzer“ haben alle Mann an Bord und treten mit ihrer besten Elf an.

Der VfR könnte zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte eine Runde im DFB-Pokal überstehen. „Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir Geschichte schreiben können“, sagt Trainer Ralph Hasenhüttl und fügt hinzu: „Unser Auftrag ist klar: Wir wollen eine Runde weiterkommen. Dort dürfen wir uns dann vielleicht sogar mit einem Bundesligisten messen.“ Der Trainer verspricht deshalb, dass „wir loslegen wie die Feuerwehr.“

Ingolstadts Trainer Thomas Oral ist von seiner Mannschaft überzeugt und glaubt fest an ein Weiterkommen: „Alle Jungs brennen, ich bin beeindruckt, wie sie sich präsentieren. Wir müssen alles investieren, das haben wir auch in den bisherigen zwei Saisonpartien schon gemacht. Und wir werden alles dran setzten, dass die Begegnung nach 90 Minuten entschieden ist.“

Einen Favoriten in dieser Partie auszumachen, ist nicht ganz einfach. Beide Mannschaften haben einen soliden Start in die Zweiligasaison hingelegt und dürften sich hier heute auf Augenhöhe begegnen. Während der FCI mit zwei Unentschieden in die Saison startete, gewann der Aufsteiger aus Aalen sein erstes Spiel mit 4:1 gegen Duisburg. Im ersten Heimspiel bezog der VfR dann eine knappe 1:2-Niederlage gegen den FC Kaiserslautern.