Fazit:
Das Achtelfinale im DFB-Pokal hat seine Sensation. Drittligist Kickers Offenbach wirft den Erstligisten Fortuna Düsseldorf vor 18 400 Zuschauern mit 2:0 (0:0) aus dem Wettbewerb. Und das völlig verdient, weil der OFC nach der Pause viel frecher nach vorne spielt und hinten nichts mehr zulässt. Es ist das dritte 2:0 in Folge für die Kickers, die damit ihrem Trainer Arie van Lent möglicherweise den Posten retten. Düsseldorf dagegen hat nach dem 2:1 in der Liga gegen Hannover den wirklich guten Jahresabschluss verpasst. Nach der 51. Minute und der Chance für Reisinger gibt es von der Fortuna nichts mehr zu sehen. Chancen für Offenbach dagegen wohl. Hahn und Reinhardt haben früh die Chance zur Entscheidung. Offenbach feiert, Düsseldorf fährt deprimiert zurück an den Rhein. Das war’s vom Bieberer Berg. Einen schönen Abend noch, danke für die Aufmerksamkeit und viel Spaß mit dem Pokal-Nachschlag morgen!

Dann ist das Spiel aus, Offenbach im Viertelfinale und Arie van Lent mitten in der jubelnden Spielertraube.

van Lent wird noch einmal wechseln. Die Fans feiern am Bieberer Berg. Wird es das dritte 2:0 im Pokal gegen einen höherklassigen Gegner?

In zwei Minuten Nachspielzeit bleibt Düsseldorf nur die Brechstange. Zu spät kommt der bedingungslose Einsatz.

Rafael mit der dicken Chance zum Anschluss. Aus dem Gewühl heraus kommt er zum Schuss und trifft nur einen Offenbacher auf der Linie.

Zwei Minuten vor Schluss ist die Fortuna geschlagen. Der OFC setzt sich in der Düsseldorfer Hälfte fest.

Tooor für Kickers Offenbach, 2:0 durch Stefan Vogler
Die Sensation ist so gut wie perfekt. Jetzt legt Feldhahn auf, diesmal mit einem klugen Pass in die Spitze. Vogler sprintet hinein und legt die Kugel flach links an Giefer vorbei.

Da Düsseldorf im Moment so gut wie nicht mehr stattfindet, deutet viel auf ein Kontertor für den Drittligisten hin.

Nach der guten Aktion dann direkt eine ganz schlechte. Hahn rutscht ohne Rücksicht in Oliver Fink und bekommt völlig verdient Gelb.

Gelbe Karte für André Hahn (Kickers Offenbach)

Die Chance für Offenbach zur Entscheidung. Julius Reinhardt wird schön von Hahn in der Mitte bedient, aber er tritt freistehend über den Ball. Glück für die Fortuna!

Zehn Minuten vor Schluss muss der Fortuna endlich etwas einfallen. Seit der 51. Minute und Reisingers Fehlversuch am kurzen Eck hat Norbert Meiers Elf aber auch gar nichts mehr aufs Feld gebracht.

Inzwischen eine verdiente Führung für den OFC, der die zweite Halbzeit hier viel ernsthafter und leidenschaftlicher angeht. Das Plus an Chancen kommt hinzu.

Tooor für Kickers Offenbach, 1:0 durch Mathias Fetsch
Offenbach greift nach der Sensation und dem Viertelfinale! Ball kommt im Strafraum zu André Hahn. Der zieht aus sieben Metern und spitzem Winkel voll mit dem linken Fuß ab. Giefer mit Rettungstat im kurzen Eck. Aber der Ball prallt in die Mitte, und dort lauert Fetsch. Abstauber ins leere Tor.

Levels checkt Mathias Fetsch an der Außenlinie. Gelb ist in Ordnung.

Gelbe Karte für Tobias Levels (Fortuna Düsseldorf)

Vogler rechtfertigt seine Nominierung für die Startelf. Drehung am Sechzehner, Abschluss mit links, aber zu harmlos und dazu noch fünf Meter rechts vorbei.

Erste Aktion für Rafael, der im letzten Moment am Schuss gehindert wird. Dann wird er laut, weil er gerne einen Eckstoß hätte. Bekommt er aber nicht.

Cha wird hier mit ein paar Pfiffen empfangen. Das liegt an der Nähe und Rivalität zur Frankfurter Eintracht. Cha ist in der Mainmetropole geboren, Sohn des ehemaligen Eintracht-Profis Bum-Kun Cha und auch drei Jahre in Diensten des Rivalen.

Ken Ilsø ist nun das Symbol für die Düsseldorfer Ideenlosigkeit. Aus 30 Metern probiert er es und schickt die Kugel in den Abendhimmel. Dann ist Schluss für ihn.

Klare Kiste: Der OFC will hier ein Erfolgserlebnis. Eins, das ins Viertelfinale des Pokals führt und auch für die Liga Auftrieb geben soll. Und eins, das Arie van Lent den Trainerposten sichern könnte.

Der Offenbacher Gegenstoß bringt Aufregung und Diskussionsstoff. Mathias Fetsch wird ein wenig am Fünfer von Levels bedrängt, er fällt daraufhin. Aber ein Elfer wird wohl auch nach der fünften Zeitlupe nicht draus.

Düsseldorf mit dem Offensivwechsel Nando Rafael gegen Schahin. Danach Eckstoß für die Fortuna. Kopfball von Balogun genau auf Wulnikowski.

Meier reagiert mit einem Wechsel.

Wieder der OFC, diesmal nach schöner Kombination durch Vogler. Er steht links im Strafraum, nimmt den Ball sofort und erwischt ihn nicht richtig. Kugel geht links am Pfosten vorbei.

Die Partie wird interessanter und hat endlich auch mehr Strafraumszenen. Düsseldorf hat den OFC zu einem gleichwertigen Gegner aufsteigen lassen.

Glück für Düsseldorf. Hahn nach Superpass von Feldhahn in die Spitze allein vor Giefer. Der Gäste-Keeper ist pünktlich da und hält gegen den Offenbacher. Beste Chance der Partie!

Der Mann aus Bosnien-Herzegowina beißt auf die Zähne. Offenbach wieder komplett.

Offenbachs Sead Mehic bleibt im Rasen hängen. Er humpelt vom Feld. Es ist zu befürchten, dass wir ihn heute nicht wiedersehen.

Das lässt Düsseldorf nicht auf sich sitzen. Schneller Angriff auf der anderen Seite, Reisinger bis zum Fünfer und André Hahn fälscht im letzten Moment zur Ecke ab. Aus der wird nichts.

Offenbach offenbar wachgerüttelt. Vogler versucht im Sprintduell, Balogun abzuhängen. Unabsichtlicher Tritt in die Hacken des Düsseldorfers, und der Pfiff kommt.

Guter Beginn der Gäste. van den Bergh schlägt aus dem Halbfeld in den Sechzehner. Schahin hält den Schädel hinein und zwingt Wulnikowski zur Parade.

Gut eine Minute war die Partie unterbrochen. Johannes van den Bergh ist wieder im Spiel. Zwayer hat den Karton zunächst stecken gelassen.

Keine Wechsel in den Teams. Und schon wieder geht es mit einem Foul los. Julius Reinhardt hebelt Johannes van den Bergh aus. Sieht schlimm aus, tut etwas weh, aber der Düsseldorfer steht wieder im Mittelkreis. Er muss aber zunächst an die Linie.

Die Teams sind zurück.

Halbzeitfazit:
Favorit Düsseldorf tut sich nach gutem Beginn immer schwerer beim Drittligisten Offenbach. Die Partie steht nicht von ungefähr torlos 0:0. Mit etwas Wohlwollen haben wir zwei echte Chancen notiert. Beginnend mit Voglers Drehschuss (24.) auf Offenbacher Seite und danach gegenüber bei Ilsøs Fernabnahme (27.). Kickers Offenbach hat die Formation im Deckungsverband gefunden und lässt nicht mehr viel zu. Der Erstligist vom Rhein ist im Aufbau abgeklärter, aber nicht schnell genug, um die tief stehenden Offenbacher zu Fehlern zu zwingen. Letzte gute Gelegenheit dann wieder für Stefan Vogler. Er lässt zwar zwei Innenverteidiger stehen, kommt aber gegen Giefer nicht zum Abschluss (43.). Bei so wenigen Torchancen riecht es förmlich nach Verlängerung. Bis gleich!

So ist es, Zwayer bittet pünktlich zu Wasser und Tee.

Es gibt eigentlich keinen Grund, nachspielen zu lassen.

André Hahn schließt die Aktion dann endgültig ab, als er einfach drauf hält. Links vorbei.

Riesenaktion von Stefan Vogler, der zweimal den Ball an den Gegenspielern Juanan und Levels vorbei spitzelt. Dann aber ist der Ball zu lang, und Giefer ist rechtzeitig raus.

Ganz, ganz schlechte Flanke von der rechten Düsseldorfer Seite. Das ist Training für OFC-Keeper Wulnikowski. Unbedrängt holt er sich den Ball.

Juanan spielt gegen Mathias Fetsch am Sechzehner zuerst den Ball und trifft dann noch den Offenbacher. Der fällt theatralisch, bekommt den Freistoß aber nicht. Entsprechend aufgebracht sind die Fans auf den Rängen.

Die Partie ist ausgeglichen. Düsseldorf fehlt das Tempo in den Aktionen. Mit jeder Minute mehr wird der OFC hier frecher, sicherer in den Zweikämpfen. Auch mutiger nach vorne? Wir werden sehen.

Husterer mit einem weiteren Foul. Zwayer bleibt aber gelassen.

Die Fortuna müht sich. Wenn es nicht anders geht, dann eben aus der Ferne. Lambertz genau auf Wulnikowski.

Eine halbe Stunde ist rum. Der große Schwung ist etwas raus. Die ersten Gelegenheiten aber sind noch frisch in Erinnerung: Drehschuss von Vogler (24.) hier, Fernschuss von Ilsø (27.) dort.

Die Kugel fliegt ein wenig herum und kommt dann zart aufs Tor. Wulnikowski locker auf der Linie.

Dann aber doch Düsseldorf! Ken Ilsø kommt zentral zum Abschluss, halbhoch ins rechte Eck, Robert Wulnikowski reißt die Fäuste hoch. Erster Eckball für 95.

Die Kickers haben jetzt das richtige Mittel gegen Düsseldorf gefunden. Die Spielzüge der Gäste kommen nicht mehr durch.

Weiter Einwurf von der linken Offenbacher Seite. Der Ball wird von Fink und Lambertz unglücklich verlängert. Vogler aus der Drehung, knapp rechts vorbei. So etwas wie eine Torchance!

Spielerisch geht hier weniger. Die Kickers verwöhnen ihre Fans mit großem Einsatz. Es geht um jeden Meter.

Weil das hier im Moment alles eher zufällig passiert, fällt die Kugel nun auch Oliver Fink irgendwie vor die Füße. Drop-Kick aus 17 Metern weit über den rechten Winkel des OFC.

Allmählich hält der Drittligist sich die Düsseldorfer besser vom Leib. Mehr Spielgeschehen in der Fortuna-Hälfte.

Leon Balogun mal mit einer Körpertäuschung. Zwei Offenbacher gucken da bewundernd zu, lachen sich aber anschließend ins Fäustchen, weil Balogun die Flanke missrät.

Ziemlich blöde Karte für Stefan Kleineheismann, der an der Außenbahn die Hand in einen Ball streckt. Jetzt ist die komplette Innenverteidigung der Gastgeber nach nicht einmal einer Viertelstunde verwarnt.

Gelbe Karte für Stefan Kleineheismann (Kickers Offenbach)

Düsseldorf stört früh. Selten hat man die Fortuna so überlegen gesehen. Ist eben nicht der Liga-Alltag. Im Moment ist der Klassenunterschied zu erkennen.

Johannes van den Bergh verzockt sich nun um einen halben Meter bei einer Hereingabe von der linken Seite. Ilsø rauscht heran, wird aber zu ungenau angespielt und trifft nur den Gegner. Freistoß für den OFC aus dem eigenen Strafraum.

Ball kommt von rechts, rüber an die linke Außenseite, und dann holt Giefer sich die nächste Hereingabe. Stimmungsvoller Beginn, der Appetit macht.

Die erste Ecke geht an den OFC nach einem hohen Ball an den Fünfer.

Johannes van den Bergh mit der linken Klebe von der Mittellinie. Ein Verlegenheitsball, der Robert Wulnikowski aber auch nicht im Geringsten gefährlich wird. Die Kerze kommt am Elfmeterpunkt runter.

Reisinger flippt der Ball nun im Sechzehner weg. Die Gäste gleich mit Druck. Sead Mehic klärt gut zurück zum Keeper, aber etwas unfreiwillig mit einem Querschläger.

Robbie Kruse ist nach einer Zwangspause (Gelbsperre) wieder zurück auf der linken Düsseldorfer Seite. Für ihn rückt Bellinghausen auf die Bank.

Das zweite Foul binnen 60 Sekunden wird dann gleich mit Gelb geahndet. Husterer übertreibt es gegen - wiederum - Schahin.

Gelbe Karte für Markus Husterer (Kickers Offenbach)

Stefan Kleineheismann grätscht nach 30 Sekunden gleich mal überhart gegen Dani Schahin.

Das Stadion gedenkt nun mit einer Schweigeminute dem in den Niederlanden umgekommenen Linienrichter sowie den Toten aus einem Flugzeugabsturz hier in der Nähe.

Bei Düsseldorf fehlt kurzfristig Adam Bodzek. Für ihn verteidigt Tobias Levels.

Der OFC spielt heute mit Stefan Vogler statt Thomas Rathgeber in der Spitze. In die Defensive rückt Marcel Stadel für Maximilian Ahlschwede.

Schiedsrichter der heutigen Pokal-Begegnung ist Felix Zwayer. An den Seiten arbeiten ihm Florian Steuer und René Kunsleben zu.

Im Pokal hat es der OFC bislang nur mit Großen zu tun bekommen: Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth und Zweitligist Union Berlin fielen jeweils mit 0:2 unsanft vom Bieberer Berg. Die Minimalisten aus Düsseldorf schalteten zuletzt den Rivalen Mönchengladbach nach Verlängerung aus (1:0) und gewannen auch in der ersten Runde mit 1:0 beim Drittligisten Wacker Burghausen.

Das letzte Mal in Pflichtspielen sahen sich beide Mannschaften in der Spielzeit 2008/09. In der 3. Liga gewann die am Ende aufgestiegene Fortuna beide Vergleiche (2:0/1:0). Auch die Gesamtbilanz ist positiv für Düsseldorf: Zwölf von 21 Begegnungen gingen an die Rheinländer, fünf an Offenbach. Auch zwei von drei Pokalduellen entschied Düsseldorf für sich.

Die Krönung des Jahres 2012 wäre für Trainer Norbert Meier das Erreichen des Viertelfinals im Pokal. Allerdings wünscht sich das auch wohl niemand so sehr wie die Offenbacher Kickers, die mit einer geschätzten Viertelfinal-Einnahme von rund einer Million Euro einen guten Teil der knapp 5 Millionen Euro Schulden abbauen könnten.

Düsseldorf hatte eine sieben Spiele dicke Durststrecke zu überstehen, nachdem die Elf lange ohne Gegentor geblieben war. Bis heute kassierte die Fortuna nur 22 Gegentreffer. Diese Bilanz weist auch der Tabellenzweite Leverkusen auf. Besser in der Defensive stehen nur fünf Teams, darunter Meister Dortmund (20) und Überflieger München (7).

Zuletzt gelang das so wichtige 2:1 durch Ken Ilsøs Traum-Freistoß gegen Hannover, wodurch Aufsteiger Düsseldorf als Dreizehnter nun schon neun Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz hat (Hoffenheim).

Die Gäste aus Düsseldorf können dagegen heute die Serie der verfrühten Bescherungen komplett machen. Von den vergangenen fünf Meisterschaftsspielen verlor die Fortuna nur eine, sammelte in dieser Zeit zehn der bisher 21 Punkte.

Wenigstens war André Hahn bei den Offenbachern nach überstandener Knieverletzung gegen die Lila-Weißen zurück im Team. Sead Mehic rückte zudem wieder in die Doppelsechs neben Feldhahn. Beide Rückkehrer zählen auch heute zur Startelf des OFC.

Nicht wenige stufen ausgerechnet das ungleiche Duell heute als Schicksalsspiel für den Kickers-Coach ein. Arie van Lent ließ sich auf der Pressekonferenz vor dem Match dazu nicht viel entlocken: „Wir wollen die Sensation schaffen, alles andere ist Spekulation.“

Der letzte Sieg Offenbachs stammt vom 9. November. Seit dem 2:1 über Rostock kassierte van Lents Mannschaft vier Niederlagen in Folge. Zuletzt war Spitzenreiter Osnabrück drei Nummern zu groß, zumindest nach der Pause bei der 1:5 (1:2)-Heimniederlage.

Denn in der 3. Liga ist die Spitzengruppe für die Hessen nur noch mit dem Fernglas zu erkennen. Als Elfter liegt der OFC bereits 17 Zähler hinter Relegationsplatz 3. Näher ist der Sumpf der Spielklasse - mit nur sieben Punkten Rückstand auf Offenbach.

Der Bieberer Berg wird heute Abend brennen. Ob Trainer Arie van Lent sich an dem Fuball-Feuer zum letzten Mal erwärmen darf, ist eine viel diskutierte Personalie dieser Tage beim Drittligisten.