Fazit
Der 1. FC Kaiserslautern setzt sich dank einer starken ersten Halbzeit verdient mit 3:0 an der Alten Försterei durch und wirft Union Berlin mit diesem Resultat aus dem DFB-Pokal. Die Gäste aus der Pfalz lieferten einfach einen herausragenden ersten Durchgang ab und lagen zur Pause bereits mit 2:0 in Front. Nach dem Seitenwechsel kam dann mehr von den Hauptstädtern, die zwar auf den Anschlusstreffer drängten, aber zwei Mal am toll reagierenden Schlussmann Tobias Sippel scheiterten. Die Roten Teufel machten dann in der 83. Minute alles klar und zogen schlussendlich völlig zu Recht in das Viertelfinale des DFB-Pokals ein.

Gelbe Karte für Marc Pfertzel (1. FC Union Berlin)
Pfertzel schubst frustriert einen Gegenspieler zu Boden. Der Berliner sieht den nächsten Gelben Karton, der aber wohl von keinerlei Bedeutung ist.

Die Akteure beide Mannschaften wissen selbstverständlich, dass die Entscheidung längst gefallen ist. Das Spiel plätschert dem Abpfiff entgegen.

Drei Minuten kommen obendrauf.

Welch ein Publikum! Es ist kein Bisschen leiser als beim Anpfiff, die Fans besingen ihre Treue und bauen ihr Team damit sichtlich auf. Die mitgereisten Anhänger aus Kaiserslautern skandieren natürlich Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Tolle Atmosphäre an der Alten Försterei!

Gelbe Karte für Damir Kreilach (1. FC Union Berlin)
Kreilach begeht ein taktisches Foul und wird verwarnt.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:3 durch Marcel Gaus
Dieses Duell ist entschieden! Idrissou wird mit einem überragenden Steilpass allein in die Hälfte der Gastgeber geschickt. Der eben erst eingewechselte Angreifer dringt rechts in den Strafraum ein, wartet bis ein Mitspieler nachrückt und legt dann rüber ins Zentrum. Da Haas die kurze Ecke dicht macht, muss der mitgelaufene Gaus nur noch einschieben.

Dieser Fight wird zunehmend giftig! Die Akteure geraten immer wieder aneinander und auch von den Rängen ertönen nun viele Pfiffe, die den Entscheidungen des Schiedsrichters und den Aktionen der Gäste gelten.

Gelbe Karte für Torsten Mattuschka (1. FC Union Berlin)
Der Kapitän der Gastgeber teilt dem Unparteiischen energisch mit, dass er die Abseits-Situation anders bewertet. Dafür gibt es den nächsten Karton.

Tor, nein doch nicht! Mattuschka zirkelt die Kugel vom rechten Strafraum-Eck aus an den linken Pfosten. Anschließend kommt Adam Nemec angerauscht und drückt das Spielgerät an Sippel vorbei über die Linie. Da der Angreifer bei Mattuschkas Schuss aber im Abseits stand, zählt der Treffer zu Recht nicht.

Gelbe Karte für Simon Terodde (1. FC Union Berlin)
Für dieses Einsteigen könnte man auch eine andersfarbige Karte zücken! Simon Terodde rauscht mit offener Sohle in seinen Gegenspieler Chris Löwe und senst den ehemaligen Dortmunder brutal zu Boden. Immerhin kommt die Attacke von vorn, aber Gelb ist wirklich eine gnädige Entscheidung.

Die Stimmung ist übrigens nach wie vor absolut herausragend! Die Fans der Eisernen singen in einer Tour durch, so wünscht man sich das bei einem Pokalspiel.

Die Roten Teufel spielen auch noch mit! Matmour zieh von rechts nach innen und legt im Zentrum rüber zu Alushi. Der Pfälzer hat freie Schussbahn und versucht sich an einem Distanzschuss, doch das Leder geht über den Querbalken.

Nächste Gelegenheit für den Hauptstadtclub! Im Zuge eines Konters flankt Terodde von der rechten Außenbahn zentral vor den Sechzehner. Nemec ist zur Stelle, lässt eine Gegenspieler ins leere laufen und zieht dann ab. Der Schuss ist aber zu unplatziert und landet direkt in den Armen von Torhüter Sippel.

Und Kaiserslautern? Die Gäste laufen und kämpfen deutlich weniger als noch im ersten Durchgang, ob sich dies noch rächt?

Jetzt endlich entwickelt sich hier ein Duell auf Augenhöhe. Die euphorischen Fans sehen eine Berliner Mannschaft, die nun alles in die Waagschale wirft und unbedingt zum Torerfolg kommen möchte.

Welch eine Tat von Tobias Sippel! Wieder ist Terodde durch und taucht diesmal links vor dem Tor der Gäste auf. Der neue Mann möchte die Kugel ins lange Eck schieben, doch der Keeper der Roten Teufel fährt den Fuß aus und verhindert das 1:2.

Gelbe Karte für Kostas Fortounis (1. FC Kaiserslautern)
Fortounis lässt einen Gegenspieler im Zuge eines Angriffs auflaufen und wird zu Recht aufgrund von diesem taktischen Foul verwarnt.

Union fast mit dem Anschlusstreffer! Haas schlägt einen hohen Ball in die Hälfte der Pfälzer. Nemec verlängert per Kopf und Terodde marschiert anschließend auf den Sechzehner der Gäste zu. Da Šimůnek nicht entscheidend stören kann, kommt der eben erst eingewechselte Berliner rechts vor dem Gehäuse zum Abschluss. Sippel ist aber mit einer tollen Fußabwehr zur Stelle!

Schwer vorstellbar, dass die Eisernen diese Begegnung noch drehen können. Die Gäste machen ihre Sache einfach zu gut und lassen hinten so gut wie gar nichts zu.

Uwe Neuhaus sorgt für frischen Wind im Team aus der Hauptstadt. Simon Terodde kommt in die Partie, der glücklose und unauffällige Barış Özbek verlässt den Rasen.

Kaiserslautern steht nun tief und lauert auf Konter. Union kann den ungewohnten Raum im Mittelfeld aber bisher noch nicht effektiv ausnutzen.

Viel Zufall, aber nicht schlecht! Matmour wird auf dem rechten Flügel auf die Reise geschickt. Der Pfälzer marschiert bis auf die Höhe des Fünfers und gibt das Leder dann hoch ins Zentrum. Die Kugel rauscht über den Kopf von Occéan hinweg, doch am langen Pfosten kann Zoller das Zuspiel noch erreichen. Der Torschütze des 2:0 hebt den Ball zwar über Haas hinweg, doch der Ball landet auf dem Tornetz.

Die Roten Teufel, oder heute eher die Schwarzen Teufel, agieren verhaltener als noch im ersten Spielabschnitt. Union hat nun mehr Platz und kann das eigene Spiel aufziehen, die ersten Ansätze sehen nicht schlecht aus.

Es geht weiter. Beide Mannschaften sind personell unverändert auf den Rasen zurück gekehrt. Brandy, Köhler und Terodde sitzen also nach wie vor auf der Bank der Gastgeber.

Halbzeitfazit
Der 1. FC Kaiserslautern führt zur Pause verdient mit 2:0 bei Union Berlin und ist auf dem besten Wege, in das Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Die Gäste waren von Beginn an das mutigere Team und traten auf, als würde die Partie auf dem Betzenberg und nicht an der Alten Försterei statt finden. Auch nach dem Führungstreffer durch Willi Orban änderte sich nicht viel an den Spielanteilen zugunsten der Pfälzer, die schließlich kurz vor dem Pausenpfiff in Person von Simon Zoller nachlegen konnten. Die Eisernen müssen sich um einiges steigern, um diese Begegnung noch drehen zu können. Doch noch steht ja ein gesamter Durchgang auf dem Programm, bis gleich!

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:2 durch Simon Zoller
Die Gäste sind bei Standards immer brandgefährlich! Fortounis schlenzt einen Eckstoß an den kurzen Pfosten. Dort verlängert Orban mit dem Hinterkopf. Das Leder flattert halbhoch durch den Fünfer und wird am zweiten Pfosten schließlich von Zoller mit der Brust aus kurzer Entfernung über die Linie gedrückt!

Was kann Unions Coach Uwe Neuhaus zur Pause bewirken? Können personelle Wechsel für den entscheidenden Umschwung sorgen? Denn eins ist klar: Hier muss sich einiges ändern, wenn Berlin eine Runde weiter kommen möchte.

Von Berlin kommt offensiv so gut wie gar nichts. Nicht, weil die Köpenicker nicht wollen, sondern weil Kaiserslautern die Sache hier einfach gut macht und den Gastgebern so gut wie keinen Zugriff auf diese Begegnung ermöglicht.

Die Zuschauer sind immer noch bester Dinge. Die Eisernen werden unentwegt angefeuert und besungen, hier herrscht eine wirklich tolle Atmosphäre!

Der folgende Standard kreiert Gefahr! Löwe zirkelt das Spielgerät zentral vor den Kasten. Zoller ist zur Stelle und köpft das Leder aufs lange Eck, doch Unions Torhüter Haas ist mit einer Hand da und pariert diesen Ball. Toller Reflex des Schlussmanns!

Die Fouls häufen sich. Karim Matmour marschiert auf dem rechten Flügel Richtung Grundline. Mario Eggimann grätscht den Akteur aus der Pfalz zu Boden und verursacht einen Freistoß aus aussichtsreicher Postion.

Die Roten Teufel liegen verdient in Front und machen keinerlei Anstalten, hier einen Gang zurück zu schalten. Berlin muss sich steigern, wenn das Viertelfinale erreicht werden soll.

Enis Alushi dringt von rechts in den Strafraum ein, legt sich die Kugel auf den linken Fuß und schließt ab. Der Ball kommt allerdings flach in die Mitte, Haas kann problemlos klären.

Gelbe Karte für Roberto Punčec (1. FC Union Berlin)
Der neue Mann ist sofort voll dabei! Punčec geht mit vollem Körpereinsatz in einen Zweikampf mit einem Pfälzer und rammt seinen Gegenspieler zu Boden. Dafür gibt es die erste Karte der Begegnung.

Uwe Neuhaus muss verletzungsbedingt den ersten Wechsel vornehmen. Fabian Schönheim humpelt vom Rasen, Roberto Punčec ist neu in der Partie.

Endlich kommen auch die Gastgeber in den Genuss einer Torchance! Mattuschka flankt aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner. Am zweiten Pfosten steht Nemec völlig frei und köpft die Kugel auf das Gehäuse der Gäste. Das Spielgerät geht aber knapp rechts vorbei!

Wie reagieren die Eisernen auf den Rückstand? Bisher eher verhalten, die Gäste aus der Pfalz halten das Zepter in der Hand.

Gar nicht schlecht! Kaiserslauterns Angreifer Olivier Occéan wird an der linken Strafraum-Grenze in Szene gesetzt. Der ehemalige Frankfurter fackelt nicht lange und drischt das Spielgerät flach aufs kurze Eck. Die Kugel geht aber gut einen halben Meter neben den Kasten.

Die Roten Teufel stellen das aktivere Team dar und führen, rein von den Spielanteilen gesehen, nicht unverdient.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Willi Orban
Die erste Torchance sitzt! Haas faustet einen Eckstoß aus der vermeintlichen Gefahrenzone. Im linken Halbfeld kommt Alushi dann an die Kugel und hat eine Menge Platz. Der Pfälzer flankt das Leder hoch an den zweiten Pfosten, wo Orban seinem Bewacher Özbek entwischt und das Leder per Kopf ins kurze Eck drückt.

Die gut gelaunten Zuschauer durften leider bisher noch keine nennenswerte Torchance bestaunen, doch es ist ja auch erst eine Viertelstunde rum.

Kaiserslautern ist nach wie vor das offensivere Team, Berlin kommt oftmals einfach nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Diese Tatsache beeinflusst die überragende Stimmung an der Alten Försterei aber natürlich in keiner Weise.

Insgesamt ist beiden Mannschaften der Respekt vor dem Kontrahenten aber anzumerken. Dies ist absolut verständlich, denn ein Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals wäre für beide Vereine sowohl sportlich als auch finanziell von herausragender Bedeutung.

Der Eckball gerät allerdings zu kurz und wird von einem Roten Teufel aus der Gefahrenzone geköpft. Aber die Hauptstädter werden nun aktiver und dringen immer öfter bis weit in die Hälfte der Pfälzer ein.

Jetzt wird es richtig laut! Mattuschka dringt links außen in den Strafraum der Pfälzer ein. Ein Verteidiger befördert die Kugel sicherheitshalber über die Grundlinie und verursacht damit den ersten Eckstoß dieser Partie.

Chris Löwe liegt angeschlagen am Boden und muss behandelt werden. Ein Ausfall des jungen Akteurs der Gäste wäre ein herber Verlust.

Jetzt kommen auch die Köpenicker! Barış Özbek zieht aus knapp 25 Metern Torentfernung ab, doch das Leder schnellt über den Querbalken.

Der erste Torschuss kommt von den Gästen! Karim Matmour versucht es mit einem Flachschuss aus der zweiten Reihe, doch der unplatzierte Ball stellt Unions Schlussmann Daniel Haas vor keinerlei Probleme.

Kaiserslautern macht keinerlei Anstalten, sich zunächst hinten rein zu stellen. Die Pfälzer sind wach und motiviert, Berlin hat momentan Probleme, aus der eigenen Hälfte zu kommen.

Zu den Rahmenbedingungen: Die Alte Försterei ist ausverkauft, beide Fanlager sorgen für eine großartige Atmosphäre und die Spannung und Vorfreude ist nahezu greifbar. Gleich geht es los!

Die Begegnung läuft! Union präsentiert sich ganz in rot, die Gäste laufen in schwarzem Dress auf.

Beide Übungsleiter nehmen im Vergleich zu den Niederlagen am vergangenen Wochenende diverse personelle Änderungen vor. Bei Union müssen Puncec, Brandy und Terodde auf der Bank Platz nehmen, dafür stehen Eggimann, Parensen und der in der Liga gesperrte Özbek von Beginn an auf dem Rasen. Die Gäste präsentieren eine auf gleich vier Positionen veränderte Startelf: Jenssen, Idrissou, Gaus und der angeschlagene Karl machen Platz für Fortounis, Torrejon, Alush und Zoller.

Die Pfälzer haben also in dieser Spielzeit in zwei Anläufen bereits zwei Siege über Kontrahenten aus der Hauptstadt feiern dürfen und sind, abgesehen vom Gastspiel in Dresden, momentan in einer guten Verfassung. Union ist zwar seit vier Begegnungen sieglos, doch der heutige Pokalfight steigt dafür an der Alten Försterei. Es ist also nicht leicht, einen klaren Favoriten für das Erreichen des Viertelfinales auszumachen.

Die heutigen Gäste hatten bisher ein abwechslungsreiches Programm zu bestreiten: Zunächst stand in der ersten Hauptrunde ein ungleiches Duell in Neckarsulm auf dem Programm, welches mit 7:0 locker gemeistert werden konnte. Anschließend folgte ein Heimspiel gegen den Erstligisten Hertha BSC Berlin und auch diese Angelegenheit ging aufgrund einer starken zweiten Halbzeit letztlich klar mit 3:1 an den Deutschen Meister von 1998.

Berlins Weg in das Achtelfinale des Pokals führte bisher über Regensburg (2:1) und Osnabrück (1:0). Die Eisernen mussten in beiden Begegnungen auswärts ran und lieferten jeweils eine wenig spektakuläre, aber dennoch sehr intensive Partie ab. In der zweiten Runde reichte den Hauptstädtern ein verwandelter Elfmeter von Kapitän Torsten Mattuschka, um sich für das heutige Duell zu qualifizieren. Dieses Spiel ist übrigens Unions erster Pokal-Heimauftritt an der Alten Försterei seit August 2009.

Eigentlich befinden sich die Roten Teufel momentan voll im Soll. Der Aufstieg ist das erklärte Ziel und tabellarisch stellt sich die Situation für die Pfälzer auch sehr angenehm dar: Der 1. FCK ist dritter und der Abstand auf Tabellenführer Köln beträgt nur zwei Pünktchen. Außerdem verloren die heutigen Gäste nur eine der letzten zehn Partien, doch genau diese trübt momentan das Gesamtbild. Die Niederlage datiert nämlich vom vergangenen Wochenende: Kaiserslautern musste in Dresden ran und unterlag schlussendlich mit 2:3.

Union startete hervorragend in die aktuelle Spielzeit und stand eine Zeit lang an der Tabellen-Spitze des Klassements der Zweiten Bundesliga. Doch vor knapp einem Monat ging den Eisernen dann irgendwie die Leichtigkeit verloren. Aus den vergangenen vier Pflichtspielen konnte nur ein einziger Zähler erbeutet werden (0:0 gegen Karlsruhe), drei Mal mussten sich die Ost-Berliner geschlagen geben. Zuletzt unterlag das Team von Trainer Uwe Neuhaus zuhause mit 1:3 gegen den VfR Aalen, und das obwohl die Köpenicker eigentlich die über weite Strecken bessere Mannschaft darstellten.

Vor anderthalb Wochen kam es schon einmal zu einem Aufeinandertreffen der heutigen Kontrahenten. Der 15. Spieltag der Zweiten Liga stand auf dem Programm und die Hauptstädter reisten zum Spitzenspiel in die Pfalz nach Kaiserslautern. Am Ende behielten die Roten Teufel dank eines 3:0-Erfolgs klar die Oberhand, spätestens nach dem Platzverweis gegen den Köpenicker Özbek kurz vor dem Seitenwechsel stellten die Gastgeber das überlegene Team dar.