Fazit:
Im Spiel der Angezählten sichert sich Freiburg den Sieg in München und hofft auf diesem Erfolg nun auch in der Liga aufbauen zu können. Es war eine komische Partie, über die Tore hinaus gab es wenig Höhepunkte und auch sonst schlich das Spiel für sieben Buden streckenweise ziemlich dahin. Nur in einer wilderen Phase Mitte der zweiten Halbzeit nahmen die Teams mal Fahrt auf und Freiburg nutzte das zu den dann auch mal spielerisch exzellenten und vorentscheidenden Kontern. Letztlich fällt das Ergebnis dann zu hoch aus, aber unterm Strich zählt für die Gäste ohnehin nur der Erfolg und für 1860, die positiven Ansätze mitzunehmen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Ilie (TSV 1860 München)
Der Spanier langt an der Mittellinie nochmal zu, letztlich ohne Wert.

Streich nimmt nochmal Zeit von der Uhr mit seinem letzten Wechsel. Die Nachspielzeit läuft!

Das Ergebnis fällt damit viel deutlicher aus, als der Spielverlauf es hergibt, das wird aber eine Randnotiz bleiben.

Tooor für SC Freiburg, 2:5 durch Admir Mehmedi
1860 hat sich längst aufgegeben, der Schweizer wird vor dem Strafraum per Einwurf bedient, nicht bedrängt und schließt sehenswert aus 20 Metern in die linke Ecke ab.

Von Beton hält Christian Streich offenbar nichts, denn für die letzten Minuten wird auf dem offensiven Flügel positionsgetreu gewechselt.

Erneut fordern die Hausherren nach einem angeblichen Foul an Wolf Elfmeter, doch Stegemann lässt weiterspielen.

Die ersten Fans verlassen das Stadion.

Tooor für SC Freiburg, 2:4 durch Jonathan Schmid
Sebastian Kerk hat beim Konter viel Platz auf der linken Seite, passt flach an die Sechzehnergrenze, wo Vladimír Darida zunächst noch geblockt wird, den Rebound aber mit Übersicht auf den Eingewechselten rechts weiterschiebt. Schmid schließt gegen die Laufrichtung von Stefan Ortega ab und entscheidet so wohl die Partie.

Freiburg schafft es gut, Sekunden von der Uhr zu nehmen und den ball zu behaupten.

Jetzt ist es nach dieser wilden Phase zwischen der 59. und 69. Minute doch wieder dieses Geschiebe. Den Breisgauern dürfte es recht sein.

Die Partie beruhigt sich aktuell ein wenig, holen die Löwen Luft für den letzten Sturm?

Normalerweise würde man dem Erstligisten nun die Cleverness zutrauen, das Ergebnis über die Zeit zu bringen, aber was ist am heutigen Tag und der aktuellen Verfassung der Teams schon sicher?

Die Partie entschädigt also spät für den bisher eher pomadigen Verlauf. Es ergeben sich auch deshalb mehr Räume, weil beide Mannschaften die Ordnung aus der ersten Halbzeit nicht mehr so konsequent halten können.

Mehmedi!!! Meine Herren, jetzt rollen die Konter aber plötzlich bei den Gästen! Jonathan Schmid geht rechts ab, passt flach in die Mitte und Ortegas Brust verhindert den Dreierpack des Schweizers.

Stefan Mitrovič wird immer noch behandelt, es scheint aber gleich weiterzugehen beim Innenverteidiger.

Gelbe Karte für Julian Weigl (TSV 1860 München)
Julian Weigl und Stefan Mitrovič grätschen beide in den Ball und prallen zusammen, da der Breisgauer aber den Tick eher am Ball ist, bekommt der Münchener den Karton.

Tooor für TSV 1860 München, 2:3 durch Rubin Okotie
Der nächste Treffer! Adlung serviert eine Ecke, der Stürmer setzt sich in der Mitte resolut gegen Christian Günter durch und köpft am Fünfer ein.

Markus von Ahlen stellt auf eine Doppelspitze um, er muss natürlich jetzt mehr riskieren.

Was ist das für ein komisches Spiel! Chancen gibt es eigentlich kaum, dafür reichlich Tore! Uns soll es recht sein, denn es ist wieder spannend!

Mielitz und Okotie bleiben nach einem Zusammenprall liegen, es geht aber für beide Akteure weiter.

Die französische Stammkraft übernimmt nun auf dem Flügel.

Jetzt geht es dann doch dahin für die Sechziger, die sich gleich zweimal mustergültig auskontern lassen. Da war es mal wieder, dieses schnelle, zielstrebige und dynmische Spiel der Gäste, welches wir in letzter Zeit so oft vermisst haben.

Tooor für SC Freiburg, 1:3 durch Admir Mehmedi
Nächster Konter, nächstes Tor! Sebastian Freis startet aus abseitsverdächtiger Position rechts durch, löffelt die Flanke in den Fünfer und Admir Mehmedi muss für seinen Doppelpack binnen fünf Minuten nur noch die Birne reinhalten.

Oha! Ilie tankt sich in der Zentrale bis in den Strafraum durch und kommt zu Fall. Schiri Stegemann lässt laufen, aber die Zeitlupe zeigt, dass das nicht sauber war. Da hätten sich die Gäste nicht beschweren dürfen.

Freiburg dreht also die Partie ohne groß aufzutrumpfen. Am Ende wird es den Breisgauern egal sein, denn in diesen Tagen zählt nur das Resultat. Der Konter war jetzt aber mal richtig klasse zu Ende gespielt.

Tooor für SC Freiburg, 1:2 durch Admir Mehmedi
Wenn du die Bälle vorne nicht machst... Freiburg kontert, links wird Vladimír Darida nicht konsequent gestört und legt flach in die Mitte auf den Torschützen, der aus 13 Metern den Ball zielsicher in die rechte Ecke platziert.

Eventuell wollte der Offensiv auch nochmal auf Rubin Okotie querlegen, aber wie dem auch sei: Die Löwen standen mit zwei Mann fünf Meter vor dem Kasten. Das muss einfach zwingend ein Tor sein!

Wie ging der denn nicht rein?! Daniel Adlung knallt den Ball aus 24 Metern an die Latte, der Rebound landet am Fünfer beim völlig freistehenden Rama und der schafft es, das Leder aus dieser Distanz am Tor vorbeizuschieben.

Alles richtig gesehen vom Unparteiischen, denn das war gar nichts. Da hätte man dem Stürmer durchaus auch Gelb für seine Einlage geben können.

Wieder sorgt so ein langer Zufallsball für Gefahr! Rubin Okotie setzt das Leder aus 15 Metern in Bedrängnis über den Kasten. Der Stürmer ist den Schritt schneller als Torrejón und der spanische Innenverteidiger wirkt bei diesem ordinären Steilpass aus der Sechziger Hälfte nicht auf der Höhe des Geschehens.

Elfmeter oder nicht?! Admir Mehmedi startet eingesetzt von Klaus in den rechten Strafraum, umkurvt Stefan Ortega und geht zu Boden. Stegemann gibt Abstoß und der Keeper geht entrüstet auf den angeblichen Schwalbenmann zu.

Freiburg holt einen Freistoß in aussichtsreicher Position heraus, Kerk ballert das Leder aber in die Mauer.

Auf beiden Seiten laufen sich die Ersatzspieler warm.

Die ersten Minuten lassen zunächst mal auf ein "Nein" schließen, es geht mit dem Geschiebe im Mittelfeld weiter.

Schafft es in diesem Durchgang mal ein Team, sich spielerisch etwas freizumachen von den vergangenen Wochen?

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Das Spiel bewegte sich spielerisch in der ersten Halbzeit auf niedrigem Niveau, zu viel durfte man von diesen zwei verunsicherten Team aber vielleicht auch nicht erwarten. Was bislang stimmt ist die Effektivität, denn hüben wie drüben wurde die einzige echte Chance jeweils genutzt. Darüberhinaus konnten nur einige wenige Fernschüsse überzeugen, speziell in die Strafräume ging viel zu wenig. Bis gleich!

Gelbe Karte für Torrejón (SC Freiburg)
Der Innenverteidiger grätscht in der Rückwärtsbewegung nach der Ecke an der Mittellinie Rubin Okotie taktisch um.

Die Gäste passen mit Übersicht rechts in den freien Raum, bringen dann aber die Flanke nicht in die Mitte. Die folgende Ecke fängt dann Ortega ab.

Adlung löffelt den Ball in den Sechzehner und weil sich Torrejón verschätzt, kommt Rubin Okotie in aussichtsreicher Position an den Ball. Der Spanier setzt allerdings gut nach und grätscht dem Stürmer das Leder noch vom Fuß.

Martin Angha versucht rechts draußen einen Freistoß zu schinden und zum Glück fällt der Linienrichter da unten nicht drauf rein. Das war plump!

Ums mal positiv zu formulieren: Beide Teams sind eher auf eine stabile Grundordnung und Defensive bedacht und das klappt bis auf die zwei Tore auch ganz gut.

Die Löwen haben derweil die Kontrolle der Partie nach dem Ausgleich wieder ein wenig übernommen, kommen aber gefährlich in den Strafraum.

Christian Streich wird unten in der Coaching-Zone etwas lebhafter, weil bei den Breisgauern spielerisch weiterhin nichts geht.

Die folgende Ecke nimmt Rubin Okotie dann per Kopf ab, setzt das Leder aber zu hoch an.

Die Partie wird insgesamt etwas lebhafter, Martin Angha setzt aus 26 Metern zum Schuss an und trifft abgefälscht den Pfosten!

Die folgende Ecke bringt dann aber Gefahr, weil die Löwen den Ball in der Mitte nicht wegbekommen. Aus dem Gestocher kommt am rechten Pfosten ein Freiburger aus vier Metern zum Abschluss, der Ball wird jedoch geblockt.

Das Schiedsrichtergespann liegt aktuell gleich zweimal daneben. Zunächst wird den Sechziger eine Abseitsposition abgepfiffen, die keine war, und auf der Gegenseite wird rechts beim Gegenstoß Klaus eigentlich klar gelegt, doch hier bleibt der Pfiff aus.

Auf der Gegenseite probiert es dann Valdet Rama und auch sein Abschluss streift nur knapp am Tor vorbei.

Christian Günter versucht des mal aus der Distanz und bei seinem Schuss fehlt am rechten Pfosten nicht viel.

Obwohl bislang eigentlich eher wenig passiert, sind schon zwei Tore gefallen. Damit kann der neutrale Zuschauer sicherlich leben.

Tja, war das nun ein Torwartfehler? Wohl eher nicht, denn diese scharfen Flanken sind für alle Keeper schwierig, weil ganz schwer einzuschätzen ist, ob nicht noch jemand seinen Fuß reinhält. Stefan Ortega musste sich entscheiden und lag hier schlichtweg falsch.

Tooor für SC Freiburg, 1:1 durch Sebastian Freis
Aus dem folgenden Freistoß resultiert der Ausgleich! Kerk zieht das Leder scharf durch den Fünfer. Stefan Ortega verschätzt sich bei diesem undankbaren Ball, kurz vor ihm rutscht der Torschütze rein und grätscht das Leder in den leeren Kasten.

Spielerisch geht bei den Breisgauern wenig, die auch als Team bislang ohne den letzten Willen und Mumm agieren. Aber gut, wo sollen die Automatismen nach so vielen Fehlschlägen auch herkommen.

Gelbe Karte für Daylon Claasen (TSV 1860 München)
Immerhin holen die Gäste am und um den Sechzehner nun mal öfter die ein oder andere Standard heraus.

Felix Klaus setzt den indirekt ausgeführten Freistoß knapp rechts über den Kasten.

Gelbe Karte für Kai Bülow (TSV 1860 München)
Vielleicht geht ja jetzt über eine Standard mal was, weil Sebastian Kerk kurz vor dem Strafraum zu Boden geht.

Die Aktion können wir eigentlich unter Konter laufen lassen, denn ein zunächst ziemlich ideenlos nach vorne geschlagener Ball avanciert durch Adlungs guter Übersicht zu einem Tempogegenstoß. In der Luft lag das nicht, aber in der Luft lag hier sowieso nichts.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Valdet Rama
Adlung schaltet vorne nach einem zunächst abgewehrten Ball gedankenschnell und köpft das Leder in den Lauf des startenden Torschützen. Der lässt Mielitz aus 14 Metern keine Chance und vollendet aus halblinker Position trocken und flach in die kurze Ecke.

Wie reagieren nun die Freiburger, die mit der ersten guten Chance gleich den Gegentreffer und nächsten Rückschlag hinnehmen mussten?

Der Partie fehlt noch das Tempo. Das merken auch die Zuschauer und sorgen jetzt mal ein wenig für verbales Feuer von den Rängen.

Das war nicht ungefährlich: Claasen verlängert von der linken Seite und macht den Ball dadurch überraschend scharf. Sebastian Mielitz muss hin und das Leder wegfausten, löst das aber ohne Probleme.

Die Ausführung ist dann allerdings nicht der Rede wert, Stefan Ortega fischt die Pille runter.

Hinter der Mittellinie ist für beide Mannschaften jeweils schnell Schluss, weil man sich beiderseits weit zurückfallen lässt und die Räume eng macht. Hier holt Vladimír Darida über rechts mal die Ecke heraus.

Generell muss sich die Partie noch finden, nennen wir es also mal Abtastphase.

Aktuell gehören die ersten zaghaften Versuche den Hellblauen, doch noch können die Versuche über außen niemanden in der Mitte erreichen.

Wie werden die Hausherren heute auftreten? Initiativ als Heimmannschaft oder abwartend als Underdog?

Auf der Gegenseite pflückt sein Gegenüber eine Hereingabe sicher runter und dann packt auch der Münchener Schlussmann das erste Mal sicher zu.

Das Selbstvertrauen ist auf beiden Seiten nicht gerade hoch und gleich die erste Abwehraktion von Stefan Ortega zeigt dies deutlich. Der Keeper kommt aus seinem Kasten und klärt das Leder reichlich umständlich.

Und damit gegen wir mit etwa 17.000 Zuschauern in die nächsten mindestens 90 Minuten.

Wir dürfen also gespannt sein, welches Team seinen Fans nach schwierigen Wochen in der Liga mit einem Erfolg im Pokal versöhnen kann. Schiedsrichter der Partie ist Sascha Stegemann, dem Norbert Grudzinski und Holger Henschel an den Seitenlinien assistieren.

Von der Tabellensituation des Gegners wollen sich die Löwen derweil nicht blenden lassen, man sei gegen die Breisgauer natürlich Außenseiter. Im letzten Heimspiel gegen Wolfsburg hätte der heutige Gegner zum Beispiel mehr Spielanteile gehabt und unglücklich verloren, ähnlich wie man selbst am Wochenende. Man würde auf eine starke Mannschaft treffen, die sich bislang unter Wert verkauft habe.

Gegenüber kann auch Markus von Ahlen nicht aus dem vollen schöpfen, Eduardo Bedia, Rodri und Dominik Stahl sind verletzt und Bobby Wood und Markus Steinhöfer weiterhin aus disziplinarischen Gründen nicht mit im Kader, der Übungsleiter verzichtet darüberhinaus aber auf eine große Rochade und ersetzt lediglich Yannick Stark im defensiven Mittelfeld seiner 4-2-3-1-Formation mit Julian Weigl.

Der Freiburger Übungsleiter rotiert für die heutige Aufgabe nicht weniger als sechs Leute im Gegensatz zur Bundesliga. Maximilian Philipp und Pavel Krmas fehlen ohnehin verletzt, aber auch Leistungsträger wie Schuster oder Schmid finden sich zunächst auf der Bank wieder. Wie immer im Pokal hütet Sebastian Mielitz anstelle von Roman Bürki den Kasten hinter dem 4-4-2.

Aus den Lagern hört man der Situationen angepasste Parolen. Man müsse nun zusammenrücken, dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken und sich von Spiel zu Spiel steigern. Gäste-Coach Streich fokussierte sich beispielsweise im Training wenig auf den heutigen Gegner, sondern arbeitete an den eigenen Abläufen und der Raumaufteilung, um so mehr Sicherheit und Struktur ins Spiel zu bringen.

So geht es also auch darum, sich über den Pokal Selbstvertrauen für den Abstiegskampf zu holen und die Negativresultate vom Wochenende schnell vergessen zu machen. Sechzig verlor 1:2 gegen Braunschweig, Freiburg 0:2 in Augsburg. Löwen-Geschäftsführer Poschner sagte, es müssten ganz schnell Erfolgserlebnisse her, egal wie, und trifft damit wohl den Gemütszustand beider Mannschaften punktgenau.

Mit ganz ähnlichen Vorzeichen starten beide Mannschaften in den heutigen Pokalabend, denn sowohl bei den Breisgauern als auch den Süddeutschen läuft es in der Liga gelinde gesagt nicht rund. Die Hausherren bilden mit neun Punkten das Schlusslicht der zweiten Liga und haben zuletzt dreimal hintereinander verloren. Freiburg steht mit nur fünf Zählern auf dem 17. Tabellenplatz der Bundesliga und ist mit Bremen das einzige Team ohne Sieg.