Fazit:
Bayer Leverkusen kämpft sich in 120 Minuten gegen einen starken 1. FC Kaiserslautern aufgrund einer Leistungssteigerung in der Verlängerung verdient ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Nachdem sich beide Teams über die 90 Minuten reguläre Spielzeit ein Duell auf Augenhöhe lieferten, in dem der Außenseiter dem Favoriten das Leben sehr schwer machen konnte, wurde der Klassenunterschied danach doch noch deutlich: Bayer war konditionell und spielerisch nun klar überlegen, erhöhte den Druck und konnte sich schließlich auch noch auf die individuelle Klasse von Hakan Çalhanoğlu verlassen. Der Standardspezialist verwandelte einen Freistoß direkt zur Führung (102.). Danach kam nichts mehr von den Gästen, die natürlich aufmachten und sechs Minuten vor Schluss den zweiten Treffer durch Kießling hinnehmen musste.
Während sich der Zweitligist aus der Pfalz nun also auf den Aufstiegskampf konzentrieren kann, tanzt Bayer, wie angepeilt, weiter auf drei Hochzeiten und setzt seine Reise in Richtung Berlin fort. Das war's von hier, einen spannenden Pokalabend weiterhin!

Die Werkself spielt die Uhr ganz abgezockt herunter. Lautern kommt kaum noch an den Ball.

Die Roten Teufel gehen zwar immer noch weite Wege im Rahmen ihrer körperlichen Möglichkeiten, aber an eine erneute Pokalsensation glaubt da unten natürlich keiner mehr so richtig. Zwei Tore fehlen noch zur Verlängerung. Aus Lauterer Sicht muss ein Fußballwunder her.

Tooor für Bayer Leverkusen, 2:0 durch Stefan Kießling
Und jetzt ist die Entscheidung gefallen! Diesmal kann Kießling gar nicht anders und erzielt das 2:0! Rolfes wuchtet den Ball aus dem Mittelfeld per Kopf an den Lauterer Sechzehner. Orban sprintet hinterher, Müller kommt aus seinem Kasten und wird vom eigenen Mann überspielt. Kießling nutzt das Missverständnis und schiebt die Kugel aus kurzer Entfernung ins leere Tor. Bayer steht aller Voraussicht nach im Viertelfinale.

Kießling muss das 2:0 machen! Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte landet beim Stürmer, der die Kugel aber frei vor Müller ganz schwach am Tor vorbeischiebt.

... Logisch: Viele Leverkusener sind beim Eckball nicht vorne. Aus Sicht der Gastgeber heißt es jetzt: Bloß kein Risiko eingehen.

Bellarabi wagt rechts am FCK-Strafraum ein Tänzchen mit Jenssen. Heubach kommt seinem Kollegen zur Hilfe und wehrt den Ball zur Ecke ab...

Bayer hat nun natürlich bei allen Spielunterbrechungen die Ruhe weg und lässt routiniert die ein oder andere Sekunden von der Uhr ticken. Momentan ist die knappe Führung der Gastgeber überhaupt nicht gefährdet.

Philipp Hofmann kann beim ersten vernünftig vorgetragenen Angriff seiner Mannschaft seit lander Zeit zwar völlig frei aus zehn Metern abschließen, kam zuvor beim Anspiel aber aus dem Abseits. Irrelevant, weil der Ball sowieso über die Latte fliegt.

Die Kräfte der Gäste aus der Pfalz sind eindeutig am Ende. Seit Minuten können sie nicht mehr für Entlastung sorgen. So kann man diesen Rückstand nicht egalisieren.

Zwischenfazit:
Bayer Leverkusen verdient sich mit einer dominaten Leistung in der ersten Halbzeit der Verlängerung redlich den Führungstreffer, den Hakan Çalhanoğlu per Freistoß in der 102. Minute besorgte. Die Werkself hat für die letzten 15 Minuten nun alle Trümpfe in der Hand.

Für den FCK wird es nun zunächst einmal darum gehen, wieder ein wenig Drive ins Offensivspiel zu bringen. Alles oder Nichts kann man dann nach der Verlängerungs-Pause gehen.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:0 durch Hakan Çalhanoğlu
... Mit Ansage! Der Standardspezialist schnibbelt die Kugel einfach perfekt um die Mauer und unhaltbar für Müller ins rechte Eck. Besser kann man einen Freistoß nicht schießen. Diese Führung des Favoriten resultiert eindeutig auch aus dem zunehmenden Druck auf das Lauterer Tor in den letzten Minuten. Nach dem Spielverlauf der Verlängerung ist der Treffer verdient.

Lautern gerät nun doch deutlich unter Druck. Jenssen muss Bellarabi gut 20 Meter vor dem Tor zu Fall bringen. Der Freistoß ist gerechtfertigt. Auftritt Hakan Çalhanoğlu, vermutlich...

Wendell soll nun mehr Dampf über die linke Bahn machen. Für den offenbar auch leicht angeschlagenen Boenisch ist der Pokalabend beendet.

Sekunden nach der Bellarabi-Möglichkeit die nächste Gelegenheit für Bayer 04: Eine Ecke von der rechten Seite landet beim völlig blank stehenden Toprak zwölf Meter vor dem Tor. Der Verteidiger schießt gegen die Laufrichtung von Müller, allerdings auch einen Meter rechts vorbei.

Lattenhammer von Bellarabi! Der Nationalspieler lässt aus 20 Metern halbrechts einen richtigen Kracher ab. Marius Müller kann nicht mehr adäquat reagiern und die Kugel bringt das Torgestänge zum Wackeln. Knapp, sehr knapp!

Schöner Spielzug der Werkself gegen viel zu passive Lauterer: Castro steckt rechts im Sechzehner durch auf Çalhanoğlu, der weiterleitet zu Rolfes. Der Kapitän ist in exzellenter Abschlussposition, schaltete aber zu spät und verliert den Ball gegen den aufmerksamen Tim Heubach.

Es scheint so, als wolle der FCK nun erst einmal seine Ressourcen ein wenig schonen. Die Gäste igeln sich ziemlich hinten ein. Oder sind das die ersten Anzeichen von Müdigkeit?

Brandt setzt rechts am Fünfer Castro ein, der die Kugel flach und scharf nach innen bringt. Heubach grätscht am Ball vorbei und bekommt diesen unglücklich an die Hand. Bayer reklamiert kollektiv Elfmeter, aber das war keine strafbare Aktion vom Lauterer.

Weiter im Text: Leverkusen gegen Lautern, Verlängerung, Halbzeit eins.

Zwischenfazit:
Der 1. FC Kaiserslautern erreicht mit einer ganz starken Leistung in Leverkusen ein erstes Etappenziel und zwingt den Bundesligisten in zweimal 15 Minuten Verlängerung. Von seinen fantastischen Fans angetrieben spielt der Außenseiter ein blitzsauberes Auswärtsspiel und war auch im zweiten Durchgang der regulären Spielzeit auf Augenhöhe mit dem Champions-League-Achtelfinalisten. Der konnte nach der Pause nur durch zwei, drei Distanzschüsse Gefahr erzeugen. Auch Lauterns beste Chance durch den mittlerweise ausgewechselten Demirbay resultierte aus einem Abschluss aus der zweiten Reihe.

Tatsächlich macht Zoller nach seiner Klasseleistung nun Platz für Jacob. Stürmer für Stürmer - Lautern versucht es in der anstehenden Verlängerung mit frischem Offensivpersonal.

... Die bringt keine Gefahr, sondern nur einen Krampf für Simon Zoller. Der Stürmer spulte ein großes Pensum ab, ist nun aber offenbar am Ende seiner Kräfte.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit kontert Bayer die hoch stehenden Gäste aus. Heubach kann Bellarabis Hereingabe mit einem Hechtkopfball zur Ecke abwehren...

Kosta Runjaic will es aber wissen! Der FCK-Trainer wechselt kurz vor Ende der 90 Minuten - und das eindeutig offensiv! Mit Philipp Hofmann kommt ein frischer Stürmer. Für den angeschlagenen Mittelfeldmann Demirbay geht es nicht mehr weiter.

Zum Ende der regulären Spielzeit kochen die Emotionen hoch. Nach einem kleinen verbalen Scharmützel zwischen Matmour und Rolfes entsteht eine Rudelbildung. Schiri Winkmann bleibt ganz ruhig und regelt das Ganze ohne Karten. Gut gemacht vom Referee.

Jetzt sind die Lauterer mit der Glücksgöttin Fortuna im Bunde! Der nach dem Demirbay-Foul fällige Freistoß segelt aus dem Halbfeld in den Sechzehner und ist lange in der Luft. Orban klammert sich an Toprak und reißt den Bayer-Verteidiger schließlich zu Boden. Das ist nun wieder ein relativ klarer Elfmeter für die Werkself. Nein, einen richtig guten Tag hat der Unparteiische heute nicht erwischt.

Gelbe Karte für Kerem Demirbay (1. FC Kaiserslautern)
Taktisches Foul von Demirbay, der Rolfes im Vorwärtsgang zu Boden zieht. Hier ist Schiri Winkmann sofort mit dem Karton zur Stelle. Das ist die vierte Verwarnung in einem intensiven, aber nicht bösartigen Spiel.

Lauterns Offensivszenen sind nach wie vor nicht zwingend genug. Momentan läuft alles auf eine Verlängerung hinaus. Gelingt noch einem der Kontrahenten ein Lucky Punch?

Bellarabi kann halbrechts zur Abwechslung mal ansatzweise sein Tempo ausspielen, spielt den Ball in Richtung des startenden Çalhanoğlu vorne aber viel zu steil. Marius Müller ist auf dem Posten und begräbt die Kugel unter sich.

Nicht einmal zehn Minuten bleiben Bayer Leverkusen noch, um eine erneute Verlängerung gegen Kaiserslautern im Pokal abzuwenden. Momentan deutet hier aber nicht viel auf einen Traffer der Gastgeber hin. Ihre kleine Druckphase ist längst wieder vorbei.

Zweiter Wechsel bei Bayer und der ist folgerichtig: Der unterirdisch schwache Drmić räumt den Platz vorne im Sturmzentrum. Stefan Kießling darf sich dort nun versuchen.

Demirbay aus der zweiten Reihe fast ins Glück! Leno lädt die Gäste mit einem ganz schlechten Abwurf zum Angreifen ein. Der Ball kommt zum bockstarken Mittelfeldakteur, der aus fast 20 Metern einfach mal draufhält. Die Kugel dreht sich haarscharf am linken Knick vorbei.

Ist das der Bundesliga-Bonus? Der bereits gelbbelastete Spahić begeht ein absolut klares taktisches Foul gegen Zoller in der eigenen Hälfte. Schiedsrichter Guido Winkmann lässt einmal mehr Gnade vor Recht ergehen und ermahnt den Bosnier nicht einmal. Das ist eine recht eindeutige Gelbe Karte und damit ein Platzverweis für den Leverkusener!

Lattentreffer von Çalhanoğlu bei einer Ecke! Kunstschuss vom Bayer-Regisseur! Der türkische Nationalspieler dreht den Ball von der linken Fahne direkt mittig auf den Kasten. Marius Müller muss erneut eingreifen und lenkt dieses überraschende Geschoss an den Querbalken. Zweite richtig gute Tormöglichkeit für Bayer innerhalb weniger Minuten.

Müller mit einer tollen Parade! Bellarabi versetzt links am Sechzehner Schulze, zieht ein paar Schritte nach innen und schlenzt aufs rechte Eck. Lauterns Orban fälscht noch ab, doch sein Keeper lässt sich nicht beirren, liegt quer in der Luft und bringt noch eine Hand an die Murmel.

Bayer überbrückt zur Abwechslung mal schnell das Mittelfeld und erwischt den FCK tatssächlich etwas unsortiert. Çalhanoğlu spielt den Pass aber genau zum klar im Abseits stehenden Brandt links im Strafraum.

Auf der Gegenseite will Çalhanoğlu einen Handelfmeter haben. Der Ball prallte beim Lupfversuch des Regisseurs im Sechzehner aber an die Brust von Heubach. Hier bleibt die Pfeife des Referees zu Recht still.

Wieder eine unsaubere Szene vom verwarnten Ömer Toprak, der in der Anfangsphase nach einem Foul eigentlich schon kurz vor dem Platzverweis stand. Der Bayer-Verteidiger hält den im Dribbling durchbrechenden Matmour unmittelbar vor dem eigenen Strafraum klar fest. Winkmann winkt die Partie weiter. Zum zweiten Mal Dusel für Toprak!

Ecke von rechts von Hakan Çalhanoğlu, die Lauterer Defensive klärt zu kurz und aus 18 Metern jagt Brandt den Nachschuss nicht allzu weit über das Tor. Zweiter Weitschuss vom Youngster, zweite Halbchance für Bayer in Durchgang zwei. Aber das ist einfach immer noch viel zu wenig.

Demirbay ist wieder auf dem Feld, läuft aber noch nicht hundertprozentig rund. Vielleicht geht es mit ein wenig Belastung gleich besser, sonst wird Kosta Runjaic reagieren müssen.

Orban grätscht kurz vorm eigenen Strafraum unglücklich Mannschaftskamerad Demirbay über den Haufen. Der heute ganz starke Spielmacher der Roten Teufel bleibt mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen und muss dann draußen behandelt werden. Noch ist nicht klar, ob er weitermachen kann.

Erster vernünftiger Abschluss von Bayer nach der Pause: Julian Brandt hat am linken Strafraumeck viel Platz, kann sich den Ball zurecht legen und dreht ihn dann mit dem rechten Schlappen aufs lange Eck. Marius Müller segelt schön und pariert souverän.

Die Gäste erobern immer wieder im Mittelfeld den Ball und überbrücken dann schön die neutrale Zone. Im letzten Drittel geht dann aber noch zu wenig zusammen beim FCK. So sind die richtig guten Chancen Mangelware.

Jenssen wirft sich fast an der linken Eckfahne der Hausherren in den Infight mit Hilbert und Spahić, der Bosnier befördert eindeutig die Kugel ins Toraus. Schiri Winkmann gibt Abstoß für Bayer. Klare Fehlentscheidung, der Protest vom Lauterer Mittelfeldmann ist verständlich!

Auch wenn den Gästen längst nicht alles gelingt - Lautern ist nach der Pause nun tatsächlich das klar bessere Team, lässt zeitweise richtig gut den Ball laufen und fabriziert weniger Fehlpässe als die schludrig wirkende Werkself. Wann wacht Bayer auf?

Bei Bayer machen sich zahlreiche potenzielle Einwechselspieler warm. Stefan Kießling ist natürlich auch dabei. Sein heutiger Vertreter Josip Drmić ist nach wie vor absolut unsichtbar und hängt gegen die starke Lauterer Abwehr komplett in der Luft.

... Çalhanoğlu flankt weit in den Sechzehner. Toprak steigt in der Nähe des Elferpunktes am höchsten, kann die Kugel aber nicht drücken. Der Kopfball des Verteidigers fliegt deutlich über den Querbalken.

Bellarabi holt rechts im Sechzehner beim Zweikampf mit Orban immerhin mal die erste Ecke für den Favoriten heraus...

Bayers Spiel ist nach der Pause keinen Deut besser geworden, im Gegenteil: Der FCK hält die Werkself sogar noch einen Tick weiter vom eigenen Strafraum weg bislang und lässt wirklich gar nichts mehr zu. Offensiv setzen die Roten Teufel weierhin auf ihr schnelles, schnörkelloses Umschaltspiel, das wirklich gut funktioniert.

Gelbe Karte für Emir Spahić (Bayer Leverkusen)
In der Szene nach seiner guten Rettungstat eben langt der bosnische Eisenfuß im Mittelfeld wieder einmal kräftig hin. Völlig zu Recht zückt Schiri Winkmann die nächste Gelbe Karte.

Lauterns nächste richtig gefährliche Offensivszene! Jenssen schickt links Matmour auf die Reise, der die Kugel auf Höhe des Strafraums klasse nach innen spielt. Zimmer sprintet heran, wird am ersten Pfosten von Spahić in höchste Not gestört und kann das Spielgerät so nur noch in Lenos Arme stochern.

Lautern knüpft an die starke erste Halbzeit an: Matmour schleicht sich von rechts geschmeidig nach innen im Lauterer Strafraum. Sein Schuss wird geblockt. Ring erobert den Abpraller, kann sich am linken Sechzehnereck aber in letzter Konsequenz nicht durchsetzen.

Weiter geht's in der BayArena. Roger Schmidt reagiert auf die schwache Vorstellung seiner Mannschaft mit dem ersten Wechsel: Auf der Rechtsverteidigerposition ersetzt Hilbert den blassen Donati.

Halbzeitfazit:
Bayer Leverkusen kann in Halbzeit eins noch keine Wiedergutmachung für das letztjährige Pokalaus gegen Kaiserslautern betreiben. 0:0 steht es zur Pause und dieses Remis ist in einem absolut ausgeglichenen Spiel bislang völlig leistungsgerecht. Leverkusen hatte nur zwei relativ dominanten Phase - direkt zu Beginn und um die 20. Minute herum - und biss sich ansonsten an den kampf- und defensivstarken Gästen die Zähne aus. Die Roten Teufel beschränkten sich aber keineswegs nur die Abwehrarbeit, sondern spielten teilweise auch richtig schnell und gut nach vorne und hatten durchaus ihre Chancen zur Führung. Die Werkself wird nach dem Seitenwechsel mindestens einen Gang hochschalten müssen. Sonst könnte es erneut ein bitterer Pokalabend für den hochambitionierten Bundesligist werden.

Çalhanoğlu setzt sich rechts am Sechzehner durch und legt den Ball von der Grundlinie zurück zu Rolfes. Der schiebt die Kugel mit dem rechten Fuß viel zu lasch in Richtung Fünfer und zu allem Überfluss stolpert Drmić das Spielgerät beim Annahmeversuch dann ins Aus. Das ist offensiv keinesfalls Champions-League-reif.

Boenisch wird 18 Meter vor dem Tor von Schulze gestellt, hat keine Anspielstation und versucht es selbst. Der Ball fliegt mehr in Richtung Eckfahne als auf den Kasten.

Bayer kommt gegen die gut organisierte pfälzische Abwehr nach wie vor kaum zum Zug. Brandt hat bisher einen schwachen Abend erwischt, Drmić weicht zu häufig auf die Außenbahn aus und besetzt das Zentrum nicht und auch von Çalhanoğlu und Bellarabi kommt noch nicht allzu viel.

Brandt hat zwar viele Szenen, agiert aber mehr als unglücklich bislang: In dieser Situation macht er nach schönem Lauf über halblinks zunächst mit einer schlechten Flanke die Konterchance zunichte. Anschließend wartet der 18-Jährige zu lange im Abseits, sodass es Freistoß für den FCK gibt.

Zimmer mit wunderbarem Steckpass für Zoller, der an den Fünfer startet. Leno ist zur Stelle und spitzelt die Kugel mit dem Fuß ins Toraus. Spahić hat sich mal wieder nicht im Griff und wischt Zoller abseits vom Ball noch mit der Hand durchs Gesicht. Eklige Szene vom Bosnier! Die folgende Ecke bringt übrigens nichts ein.

Auf der anderen Seite hat Brandt eigentlich im Sechzehner in aussichtsreicher Position die Abschlusschance, entscheidet sich aber für einen Querpass. Der findet keinen Mitspieler und so hat der Youngster diese richtig gute Szene fahrlässig verdaddelt.

Wieder der FCK, die Pfälzer sind nun richtig gut drin im Spiel! Ring schlägt den Ball an der linken Seite entlang nach vorne in den Lauf von Zoller. Der wird von zwei Leverkusenern verfolgt, erreicht das Spielgerät aber als erster und scheppert es direkt nicht einmal einen Meter am Kasten vorbei.

Bei der unübersichtlichen Szene eben im Strafraum, die zu Rings Großchance führte, war Matmour nach einem Zusammenprall mit Toprak kurzzeitig auf der Strecke geblieben. Nach einer kurzen Behandlungspause geht es aber weiter für den Algerier.

Riesenchance für den FCK! Nach einer Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld bekommen die Leverkusener die Kugel nicht weg. Von rechts fliegt der Ball noch einmal hoch nach innen, wo Ring das Kunstleder aus kurzer Entfernung aufs rechte Eck drückt. Leno packt eine Wahnsinnsparade aus und wischt das Ding irgendwie noch raus. Fast die Führung für den Außenseiter!

Nach einer halben Stunde halten die Gäste ohne größere Probleme die Null. Leverkusens beste Möglichkeit war ein Kopfball von Rolfes. Auf der anderen Seite hatte Zoller eine gute Situation, ebenfalls mit dem Schädel.

Schiedsrichter Guido Winkmann zieht sich immer mehr den Unmut der Gäste zu. Der Referee pfeift Freistoß gegen Heubach nach einem riskanten Einsteigen im Mittelfeld, nachdem er vorhin in einer ähnlichen Szene mit Çalhanoğlu nicht gepfiffen hatte. Zusammen mit der nicht gegebenen Gelb-Roten-Karte für Spahić ergibt das ein etwas unrundes Bild der Leistung des Unparteiischen.

Nächste gute Szene des Außenseiters, diesmal sogar inklusive Torabschluss: André Fomitschow zieht über halblinks auf und flankt dann scharf in den Sechzehner. Spahić verliert innen Zoller aus den Augen, der heranrauscht und den Kopfball aus vollem Lauf am langen Eck vorbei bugsiert.

Lautern kontert richtig gut durch die Zentrale und Zoller hat am Strafraum eigentlich Platz, um durchzulaufen und es auf eigene Rechnung zu versuchen. Die Leihgabe aus Köln bremst aber ab und legt quer zu Matmour. Der dribbelt sich fest. Da war mehr drin für den FCK.

Kaiserslautern klopfte nun schon seit einigen Minuten überhaupt nicht mehr am Leverkusener Strafraum an und muss sich gegen den stärker werdenden Gegner wieder mehr aufs Verteidigen konzentrieren. Das Spiel bleibt insgesamt temporeich und interessant.

Die Werkself erhöht die Schlagzahl: Brandt steckt aus der Zentrale vor dem Sechzehner nach links hinaus zu Bellarabi, der sofort wieder den durchstartenden Kollegen sucht. Dessen Schuss fast von der Strafraumgrenze verunglückt aber etwas und fliegt einige Meter am Tor vorbei.

Gelbe Karte für Ruben Jenssen (1. FC Kaiserslautern)
Klare Sache: Der Siegtorschütze des letzten Pokalduells geht sehr hart gegen Donati zur Sache an der Seitenlinie und kassiert die zweite Verwarnung der Partie. Es ist keine knüppelharte Angelegenheit hier in Leverkusen, aber die Intensität ist hoch.

Gute Möglichkeit für Bayer! Rolfes verlängert eine Flanke von links am Elferpunkt mit dem Kopf brandgefährlich in Richtung langes Eck. Marius Müller kommt nicht hin, aber die Kugel holpert einen knappen halben Meter am Kasten vorbei.

1:1 nach nicht ganz richtig geahndeten Fouls: Ring legt zunächst Brandt und direkt im Anschluss foult Heubach Bellarabi. Für eins der beiden Vergehen hätte man schon Gelb zeigen müssen. Winkmann belässt es bei Freistoß.

Brandt bedient 30 Meter vor dem gegnerischen Tor Çalhanoğlu, der sofort nach vorne für Bellarabi prallen lässt. Der Offensivmann steht bei Ballabgabe aber hauchzart im Abseits und wird zu Recht zurückgepfiffen.

Der FCK erwischt unten auf dem Rasen einen richtig guten Start in dieses Pokalspiel und auf den Rängen geben die Fans der Roten Teufel ganz klar den Ton an. Die Hausherren und ihre Anhänger wirken dagegen noch etwas zu unemotional.

Toprak im Glück! Der Bayer-Verteidiger begeht schon das zweite taktische Foul, wieder an Matmour. Das ist eigentlich erneut Gelb und damit ein Platzverweis, aber Schiri Winkmann drückt beide Augen zu und lässt den Deutsch-Türken auf dem Rasen. Die Aufregung einiger Lauterer Spieler ist nachvollziehbar.

Erster Abschluss des Favoriten: Bellarabi ist links am Sechzehner alleine auf der Reise und nicht im Abseits. Der Nationalspieler tritt auf den Ball und legt ihn dann in den Rückraum des Sechzehners. Brandt zielt seinen wuchtigen Abschluss genau in Müllers Arme. Keine ernstzunehmende Prüfung für den jungen Keeper.

Gelbe Karte für Ömer Toprak (Bayer Leverkusen)
Der Leverkusener Abwehrchef muss einen Konter der Gäste über den schnellen Matmour per Foul unterbinden. Selbstverständlich gibt es dafür die erste Gelbe Karte der Partie.

Der FCK macht das richtig gut in der Anfangsphase und besticht durch aggressives Zweikampfverhalten im Mittelfeld, schnellen Rückzug bei Ballverlusten und das Ausschwärmen, wenn die Kugel erobert wird. Leverkusen tut sich insgesamt schwer.

Nach einem defensiven Beginn werden die Roten Teufel mutiger, müssen aber aufpassen, dass sie den Gastgebern nicht zu viele Räume zum Kontern anbieten. Bayer konnte schon ein-, zweimal relativ vielversprechend umschalten, spielte diese Angriffe aber nicht zu Ende.

Lautern setzt sich kurzzeitig in Bayers Hälfte fest und verliert dann die Kugel. Drmić treibt sie über die rechte Bahn nach vorne, verliert aber erneut den Zweikampf gegen Tim Heubach, der bislang einen klasse Job macht.

... Sehr schlecht ist aber Demirbays Hereingabe. Die Werkself kann problemlos klären.

Schulze zieht rechts an der Seite in Leverkusens Hälfte ein Foul im Zweikampf mit Boenisch. Freistoß für den FCK und die Position ist gar nicht mal so schlecht...

Bayer übernimmt wenig überraschend die Initative gegen den FCK, der erst einmal auf Sicherung des eigenen Tores bedacht ist. Wie immer im Pokal steigen die Chancen für den Außenseiter je länger er die Null hält. Das wissen die Roten Teufel natürlich.

Erstes Duell an der rechten Lauterer Eckfahne zwischen Drmić und Heubach. Der Abwehrmann der Gäste entscheidet es für sich und holt einen Abstoß heraus. Das gibt sofort ein wenig Selbstvertrauen für den Underdog.

Schiedsrichter Guido Winkmann gibt die Partie frei. Leverkusen spielt ganz in rot, die Gäste in weiß. Der Pokalabend unterm Bayerkreuz ist eröffnet...

Vor dem Anpfiff gibt es noch eine Gedenkminute für Wolfram Wuttke, der von 1985 bis 1989 für Kaiserslauten spielte und am Wochenende verstarb.

Die Mannschaften kommen auf den Rasen der nicht ausverkauften BayArena, in der die etwa 3000 mitgereisten Fans des FCK ganz schön Alarm machen. Die Anhänger des Zweitligisten hoffen natürlich auf die nächste Pokalüberraschung hier.

Schmidts Gegenüber Runjaic vertraut auch heute wieder seiner "Pokal-Nummer-eins" Marius Müller. Der 21-Jährige löst zwischen den Pfosten den etatmäßigen Stammkeeper Sippel ab. Fomitschow und HSV-Leihgabe Demirbay spielen im Feld anstelle von Löwe und Karl, der zunächst draußen sitzt.

Roger Schmidt rotiert im Vergleich zum Freiburg-Spiel ordentlich: Auf den defensiven Außenbahnen machen Hilbert und Wendell Platz für Boenisch und Donati. Castro ersetzt im zentralen Mittelfeld Bender. Drmić verdrängt ganz vorne Kießling auf die Bank.

Beide Teams müssen auf einige Spieler verzichten: Auf Seiten der Werkself fehlen neben den Langzeitverletzten Jedvaj und Kruse auch Son (Rotsperre) und Lars Bender (Knöchelprellung). In Lauterns Lazarett befinden sich derzeit Heintz (Muskelbündelriss), Gaus, Löwe (beide Oberschenkelverletzung) und Thommy (Schulterblessur).

"Wir freuen uns sehr auf das Spiel, es ist keine Pflichtaufgabe für uns, stattdessen sind wir heiß darauf, uns präsentieren zu können", erklärte Coach Kosta Runjaić. "Wir werden zwar mit Respekt ins Spiel gehen, wollen aber frech auftreten. Wir reisen wieder mit einer großen Unterstützung unserer Fans ins Rheinland und können uns dort mit einer der besten Mannschaften Europas messen."

Apropos Fürth: Mit dem 2:1 gegen die Franken feierten die Lauterer am Wochenende eine gelungene Generalprobe für die heutige Partie. Da es in den letzten sechs Punktspielen insgesamt nur eine Niederlage gab, fährt der Tabellendritte der 2. Bundesliga mit breiter Brust nach Leverkusen.

Auch die Gäste aus Rheinland-Pfalz mussten sich im laufenden Wettbewerb bereits einmal auf ihr Glück vom Punk verlassen: in der ersten Runde bei Drittligist Wehen Wiesbaden. Danach schaltete man den Ligarivalen aus Fürth daheim ungefährdet mit 2:0 aus.

Soll es heute wirklich mit dem Viertelfinaleinzug klappen, muss aber eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Zweitrundenpartie beim 1. FC Magdeburg her. Gegen den Regionalligisten musste Bayer Ende Oktober über die volle Distanz plus Elferlotterie und kam schließlich nur dank der starken Leistung von Torwart Bernd Leno weiter.

Für die Gastgeber ist das Weiterkommen natürlich Pflicht, das verlorene Duell mit den Pfälzern sei im Vorfeld "kein Thema" gewesen, sagte Trainer Roger Schmidt. Er selbst war damals noch nicht im Amt und betonte: "Wir sind in einer guten Verfassung und wissen um unsere Heimstärke." Tatsächlich wäre ein Erfolg gegen den FCK bereits der dritte Sieg im eigenen Stadion binnen nicht einmal einer Woche. In der Königsklasse gegen den spanischen Meister Atlético Madrid und im Bundesligaspiel gegen Kellerkind Freiburg gab es jeweils ein 1:0.

Leverkusen gegen Lautern im Pokal - da war doch was?! Genau, in der vergangenen Saison musste sich der Champions-League-Teilnehmer dem Zweitligisten in der Runde der letzten Acht mit 0:1 nach Verlängerung geschlagen geben. Gelingt den Roten Teufeln heute erneut die Sensation in der BayArena oder verliert David diesmal erwartungsgemäß den Kampf gegen Goliath?