Fazit:
Die Sensation ist perfekt - Aue steht im Achtelfinale! Drei Jahre nach der ersten Blamage im Erzgebirge verabschiedet sich die Frankfurter Eintracht auch 2015 sang- und klanglos aus dem DFB-Pokal. Von Beginn an fand der Bundesligist nicht in die Partie und ließ den Underdog immer wieder gefährlich zum Abschluss kommen. Vor der Pause rächte sich der leidenschaftslose Auftritt der Veh-Elf noch nicht, doch nach dem Seitenwechsel sorgte Wegner schließlich für die Führung der Hausherren (74.). Frankfurt rannte an, kam aber kaum noch in Tornähe und scheidet am Ende vollkommen verdient aus dem Pokalwettbewerb aus.
Ein herber Rückschlag für die Hessen, die nun mit angeknackstem Selbstvertrauen gegen Bayern München ranmüssen. Aue feiert derweil den ersten Einzug ins Achtelfinale überhaupt. Damit verabschieden wir uns und bedanken uns für Euer Interesse. Schönen Abend noch!

Zum wiederholten Male beweist Handle, kein Torjäger zu sein. Frei vorm Keeper vergibt er das 2:0. Kurz darauf ist jedoch Schluss!

Unfassbar! Ein schlimmer Fehlpass im Spielaufbau der Dotchev-Elf lässt Frankfurt in Überzahl auf Männel zulaufen. Seferović will querlegen, passt jedoch genau in den Fuß des einzigen zurückgeeilten Erzgebirge-Verteidigers. Kläglich.

Drei Minuten gibt's extra! Wegner holt einen Eckball raus. Wertvolle Sekunden für Aue.

Handle verpasst die Entscheidung! Frankfurt fällt nichts mehr ein, was postwendend in Tempogegenstößen der Hausherren mündet. Handle wird auf die Reise geschickt, hat am Strafraumrand aber keine Kraft mehr für einen konzentrierten Abschluss. Hrádecký hält die Gäste am Leben.

Die Veilchen rühren Beton an: Verteidiger Julian Riedel kommt für den ausgepowerten Routinier Christian Tiffert.

Viel Zeit bleibt der Eintracht nicht mehr, um hier zumindest noch die Verlängerung zu erzwingen. Die Angriffe wirken ziemlich hektisch und kopflos.

Pavel Dotchev nimmt Zeit von der Uhr: Kvesić geht und holt sich seinen verdienten Applaus ab, Björn Kluft kommt neu in die Partie.

Starke Darbietung von Skarlatidis, der für den schnellen Louis Samson weicht. Noch zehn Minuten bis zur Sensation!

Fast der Doppelpack: Überragender Konter der Gastgeber, die den rechten Flügel unsicher machen. Von der Grundlinie passt Riese ins Zentrum, wo Wegner am ersten Pfosten per Hacke sein Glück versucht. Diesmal findet er seinen Meister in Lukáš Hrádecký.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:0 durch Max Wegner
Jetzt bebt das Stadion! Mitten in eine Frankfurter Druckphase hinein geht der Drittligist in Führung. Handle passt von links auf Skarlatidis, der elegant per Hacke auf Wegner weiterleitet. Der Ex-Werderaner nimmt das Spielgerät mit und zieht mit Tempo aufs Tor zu. Hrádecký stürmt raus, doch der Angreifer bleibt cool und schiebt sicher ein.

Langsam, aber sicher bricht hier die heiße Phase an. Noch traut sich kein Team, eine Schlussoffensive zu starten. 20 Minuten bleiben noch.

Meier zu egoistisch! Medojevic spielt den perfekten Pass in die Tiefe auf Meier, der vollkommen frei vor Männel auftaucht. Der Goalgetter ist jedoch viel zu eigensinnig und schließt selbst ab, statt den besser positionierten Seferovic in Szene zu setzen. Männel ist auf dem Posten und wehrt den unplatzierten Versuch des Angreifers ab.

Ein Leckerbissen ist diese Begegnung wahrlich nicht. Die Fans sehen einen typischen Pokalfight zwischen Underdog und Favorit. Spielerische Höhepunkte bleiben dabei leider aus.

Plötzlich hat Waldschmidt das 0:1 auf dem Fuß: Aue verrennt sich nach einem Eckball in der Frankfurter Hälfte und läuft in einen Konter. Seferović spielt einen genialen Pass durch die Schnittstelle auf Waldschmidt, der auf und davon ist. Halblinks im Sechzehner verzieht das Sturmtalent allerdings völlig und jagt die Kugel in die Wolken.

Gelbe Karte für Philipp Riese (Erzgebirge Aue)
Jetzt ist es doch so weit: Riese ringt Zambrano zu Boden und kassiert dafür den Gelben Karton.

Bemerkenswert ist zu diesem Zeitpunkt, dass das Schirigespann sehr viel laufen lässt und noch keine einzige Verwarnung verteilt wurde. Das eine oder andere Foul hätte eine Gelbe Karte verdient gehabt.

Frankfurt ist weiterhin sichtlich bemüht um mehr Kontrolle. Doch was bringen die Vorteile in puncto Ballbesitz, wenn keine Chancen kreiert werden?

Auf dem Rasen tut sich aktuell nicht viel. Rizzuto muss nach einer Kopfverletzung behandelt werden und macht mit Turban weiter.

Der Joker zeigt sich! Meier leitet das Leder auf Waldschmidt weiter, der Männel mit einem Flachschuss aus 16 Metern prüft.

Mit zwei neuen Gesichtern startet Frankfurt in den zweiten Abschnitt: Djakpa und Reinartz haben Feierabend und machen Platz für Bastian Oczipka und den Youngster Luca Waldschmidt.

Halbzeitfazit:
Eintracht Frankfurt rettet ein schmeichelhaftes 0:0 bei Erzgebirge Aue in die Kabine! Der Bundesligist hat riesige Probleme, die frechen Veilchen unter Kontrolle zu bringen. Fünf Mal standen die Hausherren hier kurz vor der Führung, scheiterten aber immer wieder an Hrádecký oder den eigenen Nerven. Armin Veh muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, um gegen den mutig pressenden Drittligisten mehr Dominanz und Durchschlagskraft zu entwickeln. Wir melden uns gleich zurück mit dem zweiten Durchgang!

Frankfurt im Glück! Und täglich grüßt das Murmeltier...Ballverlust der Gäste, sofort folgt der Gegenzug über Handle, der den Weg zum Tor sucht und Pech hat, dass sein tückischer Aufsetzer von Russ noch entscheidend abgefälscht wird. Zentimeter am linken Eck vorbei!

Armin Veh sieht nicht sonderlich glücklich aus. Kein Wunder, tut sich seine Mannschaft doch brutal schwer gegen den Drittligisten. Die Stürmer hängen in der Luft, während die Mittelfeldspieler zu viele Zweikämpfe verlieren. Aktuell steht das Achtelfinale auf der Kippe.

Retter Zambrano! Wegner lässt Russ ins Leere laufen und sprintet von halbrechts auf den Kasten zu. Kurz bevor er schießen kann, wirft sich Zambrano todesmutig in den Ball und verhindert so die hundertprozentige Gelegenheit für Aue.

Endlich mal Tempo im Spiel der Veh-Elf: Meier erobert tief in der gegnerischen Hälfte die Kugel und leitet sofort weiter auf Aigner, der im Rücken der Abwehr entwischt ist. Breitkreuz macht den Stellungsfehler jedoch wieder wett und grätscht im allerletzten Moment dazwischen. Chance vertan!

Skarlatidis kommt nach Doppelpass mit Handle ungestört zum Abschluss, zielt aber genau auf Hrádecký. Da war deutlich mehr drin!

Max Wegner macht als Sturmspitze der Hausherren einen tollen Job. Immer wieder zieht der Angreifer Freistöße gegen die oftmals überhart agierende Abwehr des Bundesligisten.

Nach rasantem Auftakt nimmt sich die Begegnung erstmals eine kleine Auszeit. Frankfurt rennt unentwegt an, Aue hält energisch dagegen. Vor den Toren passiert wenig.

Die Eintracht reißt das Zepter nun immer mehr an sich, beißt sich aber die Zähne an den beiden Auer Viererketten aus. Ein echtes Geduldsspiel.

Erstaunlich, wie diese mutigen Veilchen am vergangenen Wochenende so untergehen konnten. Das Pressing funktioniert exzellent, defensiv steht Aue bis hierhin kompakt.

Bislang ist von einem Klassenunterschied nichts zu sehen. Frankfurt hat deutlich mehr Ballbesitz, weiß damit allerdings nicht viel anzufangen. Die Dotchev macht das clever und zwingt die Gäste zu Fehlern.

Auf der Gegenseite sendet Alex Meier ein erstes Lebenszeichen. Von Hasebe in Szene gesetzt zirkelt der Knipser das Leder aus zentraler Position knapp über den Querbalken.

Auch Handle vergibt knapp! Was ist hier denn los? Die Veilchen spielen die Veh-Elf schwindelig. Nun ist es Handle, der links in der Box viel zu viel Platz hat, doch den Abschluss zu lange verzögert. Hrádecký stürmt raus und blockt den Versuch des Angreifers ab.

Skarlatidis prüft Hrádecký! Der nächste tolle Angriff: Über drei Stationen landet die Kugel am Sechzehner beim Auer Zehner, der wuchtig aufs rechte Eck feuert. Hrádecký taucht ab und pariert den Gewaltschuss souverän.

Aue ist bislang das klar bessere Team. Immer wieder erzwingt der Underdog gegnerische Fehlpässe und schaltet dann blitzschnell in den Angriffsmodus um.

Frecher Beginn der Hausherren, die früh zwei Eckbälle herausholen. Gefahr entsteht bei den Hereingaben von Christian Tiffert allerdings nicht.

Auf geht's! Die Veilchen treten natürlich in lila an, während Frankfurt erneut aufs goldgelbe Outfit vom Sieg in Hannover setzt.

Gleich rollt der Ball! Schon jetzt sorgen die Fans für einen prächtigen Rahmen. Unter der Leitung von Robert Hartmann wird die Partie in wenigen Momenten freigegeben. Hoffen wir auf einen tollen Pokalabend!

Wie angekündigt schickt Veh seine Stammelf ins Rennen. Im Vergleich zum Wochenende rückt Slobodan Medojević in die Mannschaft, Bastian Oczipka bleibt zunächst draußen. Pavel Dotchev bringt drei Neue im Vergleich zur Klatsche in Bremen: Hertner, Handle und Tiffert beginnen für Riedel, Adler und Samson.

Allzu prächtig in Form präsentiert sich Aue derweil nicht: Fünf Spiele in Serie ging der FC nicht als Gewinner vom Feld. Die Erzgebirgler haben gerade erst eine böse 0:4-Klatsche beim Tabellenletzten Werder Bremen II hinnehmen müssen. Der erhoffte Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga dürfte für die Jungs von Pavel Dotchev zur Herkulesaufgabe werden. Im Pokal bietet sich nun die Möglichkeit, neues Selbstvertrauen zu sammeln. Mit den eigenen Fans im Rücken wurde bereits die SpVgg Greuther Fürth aus dem Wettbewerb gekegelt. Was ist heute drin?

Fest steht: Alles andere als ein Weiterkommen in der Zweitrundenpartie gegen den durchaus angeschlagenen Tabellenneunten der dritten Liga wäre ein empfindlicher Rückschlag für die Adler. In der Bundesliga wechselten sich starke Auftritte (Stuttgart, Köln) mit grottigen Leistungen (Ingolstadt, Mönchengladbach) ab. Aktuell weiß keiner so recht, wo die Eintracht steht. Das Potenzial in der Offensive ist enorm: Mit Torgarant Meier, Seferović, Castaignos, Stendera und Aigner verfügt die Mannschaft nominell über ausreichend Qualität, um sich gegen den klassentieferen Gegner durchzusetzen. Doch im Pokal gelten bekanntlich andere Gesetze...

Schöne Erinnerungen ans Erzgebirge haben die Gäste nicht. „Wir haben dort was gut zu machen“, erinnert sich der Bastian Oczipka an den letzten Pokalauftritt in Aue. Am 12. August 2012 war die damals schon von Armin Veh betreute Truppe als frischgebackener Bundesliga-Aufsteiger angereist und hatte gleich mit 0:3 verloren. Der Coach will das Spiel nicht mehr thematisieren. „Bei den Auern ist nur noch der Torwart übrig, es wird also etwas völlig anderes“, glaubt er. Bei der Eintracht sind mit Oczipka, Stefan Aigner und Alexander Meier immerhin noch drei Akteure dabei.

Nach wochenlanger Durststrecke gab es am Wochenende endlich ein Erfolgserlebnis für den Bundesligisten. Beim 2:1-Auswärtserfolg in Hannover glänzte vor allem Doppeltorschütze Marc Stendera, auf dem auch heute viele Hoffnungen ruhen. In Aue steht nun eine Menge auf dem Spiel. Armin Veh hat bereits angekündigt, nicht experimentieren zu wollen. Der Respekt vor den heimstarken Veilchen ist groß: „Wenn ein Drittligist auf einen Erstligisten trifft“, könne dem Außenseiter „immer eine Überraschung“ glücken, „das macht es gefährlich“.