Fazit:
Nach zwei grundverschiedenen Halbzeiten endet das Eröffnungsspiel der EM 2012 mit 1:1. Die Polen diktierten das Geschehen in der ersten Hälfte klar, gingen durch Robert Lewandowski in der 17. Minute verdient in Führung und kontrollierten die Partie in der Folgezeit souverän. Nach dem Wechsel dann der Nackenschlag für die Truppe von Franciszek Smuda. Dimitrios Salpingidis vollendete einen Abpraller in der 51. Minute zum Ausgleich und holte 20 Minuten vor dem Ende auch noch einen Elfmeter heraus. Diesen verschoss Routinier Giorgios Karagounis aber leichtfertig. Beide Mannschaften müssen zudem im weiteren Turnierverlauf die Sperren von Wojciech Szczęsny und Sokratis Papastathopoulos verkraften. Auf alle Fälle hat diese Partie aber eindeutig Lust auf mehr gemacht! Freuen wir uns auf das nächste Spiel der Gruppe A, Russland gegen Tschechien. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend noch!

Und so ist es auch. Polen und Griechenland trennen sich mit 1:1.

Eine halbe Minute noch. Viel scheint nicht mehr zu passieren.

Fast das Eigentor von Katsouranis! Błaszczykowski setzt sich nach einer gefühlten Ewigkeit rechts durch, gibt scharf in die Mitte, doch dort klärt Katsouranis für seinen bereits geschlagenen Keeper haarscharf über den eigenen Querbalken. Die fällige Ecke bleibt dann ohne Folgen.

Drei Minuten gibt es als Nachspielzeit.

Lewandowski hat nun mal den Ball in der gegnerischen Hälfte, aber wie will er sich da gegen drei Griechen durchsetzen? Einer überragenden ersten Hälfte folgte eine äußerst enttäuschende zweite Halbzeit. Bei Griechenland ist dagegen genau anders herum.

Immer mehr deutet sich ein Unentschieden an. Griechenland scheint mit dem Punkt zufrieden zu sein, Polen wirkt wie gelähmt ob der enormen Erwartungshaltung.

Sie greifen die Griechen aber auch kaum noch an. Karagounis, der sowieso schon am Ende seiner Kräfte ist, darf einfach mal aus der Distanz abziehen. Zum Glück der Polen streicht der Schuss aber weit über den Kasten von Tytoń.

Polanski kommt aus 22 Metern zum Schuss, doch mit seinem flachen Versuch stellt er Chalkias nicht vor Probleme. Das ist einfach nicht zwingend genug. Und so scheint der erste EM-Sieg Polens auch heute nicht zu schaffen zu sein.

Die Defensive der Polen fabriziert viele zu viele Fehler. Boenisch klärt einen langen Ball von Fortounis genau vor die Füße von Samaras, der aus 18 Metern zum Schuss kommt, dann aber meilenweit drüberzielt. Der Stürmer von Celtic Glasgow hat sein Visier heute überhaupt nicht richtig eingestellt.

Obraniak wird nun mal rechts in den Strafraum geschickt, geht ins Duell mit Kyriakos Papadopoulos und fällt. Für einen Elfmeter ist das aber viel zu wenig. Richtige Entscheidung auch hier, keinen Strafstoß zu geben.

Mit Nachspielzeit ist noch gut eine Viertelstunde zu spielen. Nun wieder mit zehn gegen zehn Spielern. Von den Polen ist seit dem Seitenwechsel erschreckend wenig zu sehen. Ganz anders die Griechen, die mit ihren limitierten Mitteln alles versuchen, um die Partie noch zu drehen.

Was ist das für eine Dramatik jetzt! Salpingidis macht das Tor nun, wird aber wegen einer vorherigen Abseitsposition von Fortounis zurückgepfiffen. Da drehte der Stürmer schon zum Jubeln ab, aber die Entscheidung war vollkommen richtig.

Zweifellos ist das eines der spannendsten EM-Eröffnungsspiele der letzten Jahre. Polen wittert wieder Morgenluft und spielt jetzt nach vorne. Griechenland muss dagegen diesen Schock erst einmal verdauen.

Elfmeter verschossen von Giorgios Karagounis, Griechenland
Er verschießt!! Giorgios Karagounis, der Europameister von 2004, Routinier von Panathinaikos Athen und Kapitän der Nationalmannschaft, scheitert mit seinem Schuss in die rechte Ecke an Przemysław Tytoń! Eine Glanztat des Ersatzkeepers, der völlig unverhofft zum Nationalhelden wird.

Elfmeter für Griechenland!! Salpingidis taucht urplötzlich alleine vor Szczęsny auf, wird von diesem klar gelegt. Es gibt Elfmeter und Rot für den Keeper von Arsenal London. Doch bevor der Strafstoß ausgeführt werden darf, muss erst Ersatztorhüter Tytoń ins Spiel kommen.

Der letzte Wechsel bei den Griechen: Der Kaiserslauterer Kostas Fortounis kommt für Theofanis Gekas.

Immerhin mal wieder ein Abschluss für Polen. Rybus setzt links im Strafraum zum Kopfball an, setzt ihn aber gut zwei Meter vorbei. Eine schwierige Phase ist das jetzt für die EM-Gastgeber. Obwohl man in Überzahl spielt, scheint es so, als spielen beide noch Elf gegen Elf. Sie können sich also keine Vorteile erarbeiten.

Da war mehr drin für Samaras! Karagounis spielt vom Mittelkreis einen feinen, hohen Ball in den Lauf von Samaras. Wasilewski hat da nicht aufgepasst. Der Angreifer kommt aus spitzem Winkel zum Abschluss, verzieht aber völlig. Das war zu hektisch.

Wer gehofft hatte, dass das Spiel mit dem Ausgleich noch besser und temporeicher werden würde, sieht sich vollkommen getäuscht. Griechenland igelt sich nun komplett in der eigenen Hälfte ein, überlässt den Polen weite Teile des Spielfeldes. Die Gastgeber können damit allerdings kaum etwas anfangen und so sehen wir zum ersten Mal in diesem Eröffnungsspiel eine etwas langweiligere Phase.

Obraniak schießt einen Freistoß aus gut 30 Metern einfach mal in Richtung Chalkias. Die Kugel rauscht dann aber klar rechts vorbei. Da muss der griechische Schlussmann nicht eingreifen.

Die ganze Euphorie, die sich in den letzten Monaten und vor allem heute aufgebauscht hat, scheint erst einmal dahin zu sein. Polen muss sich erst einmal wieder selbst finden, während die Griechen in Unterzahl wohl nur diesen einen Punkt wollen.

Gelbe Karte für Giorgios Karagounis (Griechenland)
Karagounis geht im Mittelfeld mit der Hand zum Ball und bekommt die gelbe Karte.

Tooor für Griechenland, 1:1 durch Dimitrios Salpingidis
Aus dem Nichts der Ausgleich für Griechenland!! Maniatis spielt rechts im Mittelfeld einen Traumpass in den Lauf von Torosidis. Der Rechtsverteidiger flankt aus vollem Lauf an den kurzen Pfosten, wo sich Gekas und Wasilewski gegenseitig behindern und damit auch Szczęsny irritieren. Vom Rücken von Wasilewski springt der Ball vor die Füße von Salpingidis, der sich artig bedankt und die Kugel aus wenigen Metern in die Maschen drischt. Jetzt wird es erst einmal ruhig im Stadion.

Die Polen bleiben auch nach dem Wechsel am Drücker. Kuba dribbelt sich in die Nähe des Strafraums, schickt den gestarteten Lewandowski rechts in den Strafraum. Der Schuss aus spitzem Winkel geht dann aber klar vorbei.

Weiter geht's mit einem Wechsel bei Griechenland. Wieso Fernando Santos aber seinen bisher besten Offensivspieler in der Kabine lässt, bleibt sein Geheimnis. Für Sotirios Ninis ist nun Dimitrios Salpingidis auf dem Platz.

Halbzeitfazit:
Ein munteres und spannendes Eröffnungsspiel geht mit einer verdienten 1:0-Führung Polens in die Pause. Wie zu erwarten war, gaben die Gastgeber von Anfang an Vollgas. Griechenland hielt anfangs zwar noch mit, zog sich dann aber viel zu weit zurück. Und so war es eine der vielen erfolgreichen Kombinationen über den "Dortmunder" rechten Flügel, die zum Torerfolg führte. Danach fingen sich die Hellenen zwar wieder, aber Gefahr strahlten sie dabei kaum aus. Zudem schwächte man sich durch einen, zugegeben, überharten Platzverweis kurz vor der Pause selbst. Vieles deutet auf einen Auftakterfolg für Polen hin, aber die Griechen darf man niemals abschreiben. Bis gleich!

Gelbe Karte für José Holebas (Griechenland)
Jetzt kochen die Emotionen hoch. Perquis fällt im eigenen Strafraum auf den Ball, hat den Arm dabei ebenfalls am Leder, doch für einen Strafstoß reicht das nie und nimmer. Nach dem Befreiungsschlag von Wasilewski foult Holebas Rybus auf dem linken Flügel. Darüber echauffiert sich der ehemalige Münchener so sehr, dass Gelb fast schon die logische Konsequenz ist.

Nach dem fälligen Freistoß aus dem linken Halbfeld kommt Perquis aus zwölf Metern zum Kopfball, setzt ihn aber klar rechts vorbei.

Gelb-Rote Karte für Sokratis Papastathopoulos (Griechenland)
Das ist zu hart, aber statistisch gesehen gibt Carlos Velasco Carballo nun mal in jedem zweiten Spiel einen Platzverweis. Rafał Murawski rutscht im Duell mit Sokratis aus, bekommt dabei einen leichten Schubser vom Verteidiger, aber Gelb ist das niemals. Eine viel zu überzogene Entscheidung des spanischen Unparteiischen. Zurecht ist Sokratis völlig entsetzt.

Immer und immer wieder flankt der kleine Sotirios Ninis vom rechten Flügel in die Mitte. Das Problem ist nur, dass in der Mitte zumeist kein Abnehmer steht. Theofanis Gekas ist nun mal kein Kopfballungeheuer und er ist schon der Einzige, der da bei den Griechen ganz vorne zu finden ist.

...die erste Hereingabe von Ninis klärt Polanski erneut zur Ecke. Den zweiten Versuch klärt dann schließlich Szczęsny mit der Faust.

Man muss es fast schon erwähnen. Eckball für Griechenland...

Während es bei Avraam Papadopoulos nicht mehr weitergeht, haben die Polen die Riesenchance zum 2:0!! Einen langen Ball können die Griechen überhaupt nicht klären. Der Ball liegt frei am Elfmeterpunkt, wo Perquis ganz alleine zum Abschluss kommt und die Kugel rechts vorbeisetzt! Den muss er machen, ohne Wenn und Aber!

Gelbe Karte für Sokratis Papastathopoulos (Griechenland)
Bei einem Kopfballduell mit Robert Lewandowski hat Sokratis Papastathopoulos den Ellenbogen im Gesicht des Polen. Klare gelbe Karte.

Griechenland befreit sich so langsam wieder aus seinem Schneckenhäuschen und entdeckt dabei das Können von Sotirios Ninis. Inzwischen wird auch klar, weshalb man in seiner Heimat Vergleiche zu Weltfußballer Lionel Messi zieht: Wenn Ninis ins Dribbling geht, könnte man tatsächlich meinen, der Star vom FC Barcelona wäre gerade am Ball. Dann muss man aber feststellen, dass er es doch nicht ist.

...Ninis chippt den Ball in die Mitte, aber das war gar nix. Stattdessen läuft der Konter der Gastgeber, der dann aber ebenfalls versandet.

Nun könnte es aber gefährlich werden. Ninis wuselt sich gegen Boenisch fast in den Strafraum, wird vom Noch-Bremer aber dann doch gelegt. Freistoß von der rechten Strafraumkante für die Hellenen...

Die Griechen können einem fast schon ein bisschen leid tun. Die kommen nicht einmal ernsthaft über die Mittellinie. Immer dann, wenn das doch geschieht, werden sie vehement von einem Polen attackiert. Das kann Fernando Santos nicht gefallen.

Avraam Papadopoulos kann nach langer Behandlung nun doch weitermachen. Das heißt also, dass sich sein Namensvetter Kyriakos wieder auf die Bank setzen muss.

Die Polen machen das jetzt ganz souverän. Griechenland wirkt inzwischen ziemlich überfordert, kann kaum etwas mit dem eigenen Ballbesitz anfangen. Den einzigen Vorwurf, den man den Gastgebern machen kann: Es geht einen Tick zu oft über die rechte Seite. Aber gut, solange es ständig funktioniert, müssen sie es ja auch nicht ändern.

Jetzt kommt es knüppeldick für die Hellenen. Avraam Papadopoulos hat sich direkt nach dem Tor verletzt und muss wohl ausgewechselt werden. Kyriakos Papadopoulos von Schalke 04 macht sich bereits warm.

Tooor für Polen, 1:0 durch Robert Lewandowski
Da ist der Treffer für die Gastgeber! Und wieder geht es über die "Dortmunder" rechte Seite! Obraniak schickt Kuba steil bis zur Grundlinie. Von dort flankt der Mittelfeldspieler hoch an den Elfmeterpunkt, wo Lewandowski angerauscht kommt und wuchtig per Kopf zum 1:0 für Polen vollendet. Da waren die Verteidiger der Griechen ja mal überhaupt nicht anwesend.

Griechenland verliert die Bälle jetzt zu schnell. Avraam Papadopoulos vertändelt die Kugel gegen Błaszczykowski. Der passt wieder einmal zu Lewandowski, doch dessen Schuss vom rechten Strafraumeck geht weit vorbei.

Dann aber wieder die Polen! Fast hätte eine allein von Dortmundern vorgetragene Kombination zum Erfolg geführt. Piszczek und "Kuba" Błaszczykowski auf dem rechten Flügel mit dem Doppelpass. Ersterer ist schließlich frei durch, dringt in den Strafraum ein und sucht Lewandowski mit einer halbhohen Flanke in der Mitte. Der Mittelstürmer rauscht aber um ein Haar an der Kugel vorbei! Da hätte es Piszczek auch selbst probieren dürfen.

Dem ganzen Stadion stockt der Atem! Griechenland hat seine erste Möglichkeit. Nach einem weit von Karagounis getretenen Freistoß aus dem rechten Halbfeld kommt der kleine Gekas aus zwölf Metern zum Kopfball. Szczęsny rutscht weg und hat dann Glück, dass die Kugel knapp links vorbeirauscht!

Die Griechen sind sichtlich darum bemüht, das Spiel zu beruhigen, um dann selbst nach vorne zu spielen. Ein frühes Gegentor konnte man immerhin schon mal vermeiden.

Während die Polen ein Kurzpassspiel aufziehen wollen, versuchen es die Griechen größtenteils mit weiten Bällen. Es bleibt abzuwarten, welche Philosophie sich letztlich durchsetzen wird.

Die erste Chance dieser EM gehört den Gastgebern! Błaszczykowski flitzt den rechten Flügel entlang und gibt von der Grundlinie flach an den kurzen Pfosten zu seinem Dortmunder Kollegen Lewandowski. Der Stürmer kommt aber nicht richtig ran, stattdessen schießt Obraniak hinter ihm. Dessen Schuss kann Sokratis aber abblocken - genau zu Murawski vor dem Sechzehner. Der defensive Mittelfeldspieler zieht aus 16 Metern trocken ab und zwingt Chalkias zu einer ersten Glanztat.

Vom Anstoß weg geht es ruppig zu. Die Polen sind natürlich extrem euphorisiert, vielleicht schon zu euphorisiert. Der Coach der Griechen, Fernando Santos, scheint seine Mannschaft aber ebenfalls gut eingestellt zu haben.

Endlich rollt nun auch der Ball! Freuen wir uns auf eine spannende Europameisterschaft 2012!

Beide Mannschaften spielen in ihren Landesfarben, das heißt: Polen in Weiß und Rot, Griechenland ganz in Blau, gespickt mit weißen Streifen.

Und auf geht's hinaus ins ohrenbetäubend lärmende Warschauer Nationalstadion! Es folgen die Nationalhymnen. Zuerst die von Griechenland, danach die der Polen.

Die Zeremonie ist vorbei, in zehn Minuten erfolgt der Anpfiff durch den spanischen Unparteiischen Carlos Velasco Carballo. Seine Assistenten heißen Roberto Alonso Fernández und Juan Yuste Jiménez.

Schön anzusehen nun die Choreographie aller Zuschauer. Auf den Rängen breiten sie die Fahnen aller Teilnehmerländer aus, ergänzend mit der Botschaft: "Respect!" Alles in allem eine sehr gelungene Eröffnungsfeier.

Zu sehen gibt es Tänzerinnen ganz in Weiß, einen Pianisten, der ein Lied von Chaupin vorträgt und natürlich ganz viel Rot-Weiß (Polen) und Blau-Gelb (Ukraine), alles begleitet von einem DJ, der das Ganze rhythmisch unterlegt.

UEFA-Präsident Michel Platini und die beiden Staatspräsidenten Polens und der Ukraine haben auf der Haupttribüne Platz genommen. Die Ränge sind restlos gefüllt. Es kann losgehen mit der Zeremonie.

Die Stimmung im Warschauer Stadion ist bereits jetzt sensationell! Die Euphorie kann man in diesen Momenten fast greifen. Gleich geht es los mit der Eröffnungszeremonie.

Auch im Kader der Griechen findet man einige bekannte Namen. Mit Giorgios Karagounis und Kostas Katsouranis (beide Panathinaikos Athen) stehen noch zwei Europameister von 2004 im Kader. Sie bilden auch das Herzstück des griechischen Spiels in der Mittelfeldzentrale. Ebenfalls von Anfang an mit dabei: Sokratis Papastathopoulos von Werder Bremen, José Holebas, der früher einmal bei 1860 München kickte und der ehemalige Frankfurter Theofanis Gekas. Auf der Bank sitzen mit Giorgios Tzavellas und Nikos Liberopoulos ebenfalls zwei frühere Frankfurter, neben dem Schalker Kyriakos Papadopoulos und dem Lauterer Kostas Fortounis. Mit Spannung wird auch der Auftritt von Youngster Sotirios Ninis erwartet. In seiner Heimat wird er schon "der kleine Messi" genannt. Von der Statur und Frisur her sind auf alle Fälle Ähnlichkeiten zu erkennen. Lediglich die spielerische Qualität dürfte nicht ganz übereinstimmen.

Noch hat die Truppe von Coach Franciszek Smuda kein Länderspiel in diesem Jahr verloren. Gegen Portugal (0:0), Lettland, die Slowakei (beide 1:0) und Andorra (4:0) hielt man sich unbeschadet. Zudem trotzte man Deutschland im letzten September ein 2:2 ab. Dabei baut der Trainer hauptsächlich auf die Power des Deutschen Meisters. Łukasz Piszczek, Jakub Błaszczykowski und Robert Lewandowski bilden die Korsettstange des polnischen Nationalteams. Mit Sebastian Boenisch (Werder Bremen) und Eugen Polanski (Mainz 05) sind zwei weitere Bundesliga-Spieler von Anfang an mit dabei. Zudem steht mit Wojciech Szczęsny der Stammkeeper von Arsenal London zwischen den Pfosten. Ludovic Obraniak vom französischen Verein Girondins Bordeaux soll das Spiel unseres Nachbarn leiten.

Doch wie stark kann man Polen einschätzen? Fakt ist: Rein von den Gruppengegnern her hätte es schlimmer kommen können. Ein Weiterkommen traut die Bevölkerung seiner Nationalmannschaft mit einer breiten Mehrheit zu. Schließlich hätte man auch Deutschland, Portugal oder England als Gegner bekommen können. So wurden es "nur" Russland, Tschechien und eben Griechenland.

Wie bereits 2004 will aber ein bestimmtes Land den Spielverderber spielen. Damals, in Portugal, stand ebenfalls Griechenland als Gegner des Gastgebers auf dem Platz. Und auch im Finale spielten die Hellenen gegen die Portugiesen. Beide Male konnte das damals noch von "König Otto" Rehhagel trainierte Griechenland gewinnen. Ob den Blau-Weißen solch eine Überraschung wieder gelingt, bleibt abzuwarten und zumindest das Erreichen des Finales traut ihnen so gut wie niemand zu. Doch das war vor acht Jahren ja genauso.

Über 200 Länder auf der Erde werden das Eröffnungsspiel heute live miterleben. Das zweitgrößte Fußballturnier nach der WM elektrisiert wieder einmal die Massen. Und so freut sich inzwischen ganz Polen auf die EM.

60 Minuten noch, dann hat das Leben für alle Fußballfanatiker wieder einen Sinn. Zum ersten Mal macht die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine Halt. Die Polen sind es auch, die das Turnier in ihrer Hauptstadt Warschau eröffnen werden. Die Spannung steigt!