Fazit
Am Ende einer erwartungsgemäß einseitigen Partie schlägt Spanien am zweiten Spieltag der EM-Vorrundengruppe C Irland mit 4:0. Fernando Torres (4. und 70.), David Silva (49.) und der eingewechselte Cesc Fábregas (82.) sorgten für den zu keinem Zeitpunkt gefährdeten ersten Turniererfolg des Titelverteidigers, der nun wie die Kroaten vier Zähler auf dem Konto hat. Damit kommt es am kommenden Montag zum direkten Duell der beiden Topteams der Gruppe. Die Iren hatten dem souveränen Vortrag der Spanier nichts entgegenzusetzen und besaßen in den 90 Minuten insgesamt nur zwei echte Torchancen. Durch die Niederlage ist die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni ausgeschieden und in der nächsten Partie gegen dessen Heimatland Italien zum letzten Mal bei dieser Europameisterschaft im Einsatz.

Der portugiesische Schiedsrichter beendet das Spiel, Spanien gewinnt mit 4:0 gegen chancenlose Iren.

Sogar drei Minuten werden draufgerpackt. Vielleicht kommen die Iren so ja noch zu einer Möglichkeit für den Ehrentreffer. Ist aber eher unwahrscheinlich.

Zwei Minuten noch zu spielen in Danzig. Allzu viel muss nicht nachgespielt werden, doch die mittlerweile obligatorischen zwei Minuten wird es wohl geben.

Die Iren sind jetzt darauf bedacht, die Kugel so weit wie möglich vom eigenen Tor fernzuhalten um noch eine höhere Niederlage zu verhindern.

Die Spanier scheinen in den letzten Minuten nochmal richtig Lust auf Fußball zu haben. Einige richtig schöne Kombinationen sind nun zu bewundern gegen Iren, die nun aufpassen müssen, dass es nicht noch weitere Gegentreffer setzt.

Gelbe Karte für Sean St Ledger (Irland)

Tooor für Spanien, 4:0 durch Cesc Fábregas
Jetzt wird es eine Packung für die Iren, die sich in dieser Szene absolut amateurhaft anstellen: David Silva bringt eine Ecke von rechts kurz zum eingewechselten Cesc Fábregas, der den Ball anschließend aus zehn Metern und spitzem Winkel ins Tor drischt.

Diverse Wechsel bestimmen nun das Geschehen. Bei Irland geht Glenn Whelan, es kommt Paul Green.

Auch Spanien wechselt nochmal: Für Iniesta darf Santi Cazorla noch ein paar Minuten mitmischen.

Gelbe Karte für Javi Martinez (Spanien)

Robbie Keane! Irlands Kapitän sorgt für ein echtes Highlight auf der irischen Seite, indem er aus 18 Metern in halblinker Position Iker Casillas zu einer Parade zwingt.

Wechsel bei Irland: Für Damien Duff, der seinen Zenit offensichtlich längst überschritten hat, kommt James McClean ins Spiel.

Zur Belohnung darf Doppeltorschütze Torres schonmal unter die Dusche. Für ihn kommt Cesc Fábregas. Spanien spielt nun also wieder ohne echten Stürmer.

Tooor für Spanien, 3:0 durch Fernando Torres
Die grobkörnigen Abwehr-Haudegen Irlands rücken viel zu weit vor und werden prompt bestraft: Nach einer Balleroberung findet ein spanischer Pass Angreifer Fernando Torres, der anschließend alleine auf Shay Given zuläuft und aus zehn Metern eiskalt einschiebt. 3:0 für den Titelverteidiger.

Die "Rote Furie" spielt alles andere als furios, aber der souveräne und gelassene spanische Vortrag ist mehr als genug gegen absolut chancenlose Iren.

Besser hätten die Iren ihre offensive Inkompetenz nicht demonstrieren können: Nach einer Unsicherheit in der spanischen Hintermannschaft erkämpft sich Aiden McGeady 24 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball, schafft es anschließend jedoch nicht einmal annähernd, gemeinsam mit Robbie Keanie Torgefahr auszustrahlen. Allzu viele dieser Möglichkeiten werden sich Irland wohl nicht mehr bieten.

Erster Wechsel bei Spanien: Für den bereits mit Gelb verwarnten Xabi Alonso kommt Defensiv-Allrounder Javi Martinez von Athletic Bilbao ins Spiel, an dem unter anderem auch die Bayern Interesse zeigen sollen.

Nach mehreren abgewehrten Schussversuchen kommt Busquets aus 14 Metern zum Abschluss - die Kugel geht knapp rechts am Pfosten der irischen Kastens vorbei.

Das Spiel hat jetzt mehr etwas von einem Testspiel. Die Spanier spielen sich im Mittelfeld den Ball zu, ohne unbedingt die letzte Torgefahr ausstrahlen zu müssen. Irland kämpft zwar, doch die Mittel der Inselbewohner sind einfach zu gering. Im Grunde warten wir seit Simon Cox' Schuss aus der zweiten Minute auf eine gefährliche irische Tormöglichkeit.

Gelbe Karte für Xabi Alonso (Spanien)
Nach einem Foulspiel im Mittelfeld sieht der Madrilene die erste spanische Gelbe Karte in diesem Spiel.

Die Spanier spielen weiter nach vorne. Das Ding ist durch, man kann sich einfach nicht vorstellen, dass diese harmlosen Iren hier noch zwei oder drei Treffer erzielen.

Er kann es ja doch noch! Shay Given, der beim ersten Tor nicht gut und beim Treffer eben katastrophal aussah, pariert einen verdeckten Xavi-Schuss aus zwölf Metern sensationell!

Tooor für Spanien, 2:0 durch David Silva
Zunächst scheitert Arbeloa mit einem Schuss an Shay Given, wenige Augenblicke später macht es David Silva besser: Nachdem der irische Keeper einen Schussversuch von Fernando Torres nur unzurreichend abklatschen lässt, verwandelt der Edeltechniker von Manchester City den Nachschuss aus zehn Metern. War es das bereits für die Iren? Man muss es annehmen.

Man darf gespannt sein, was die tapferen Iren dem scheinbar übermächtigen Gegner in den zweiten 45 Minuten entgegenzusetzen haben. Man kann sich nur wiederholen: Solange es nur 0:1 steht aus Sicht der Grünen, ist für sie noch alles drin.

Giovanni Trapattoni wechselt: Für Simon Cox kommt Jon Walters ins Spiel.

Weiter geht's.

Halbzeitfazit
Zur Halbzeit führt Titelverteidiger Spanien mit 1:0 gegen Irland. Fernando Torres sorgte bereits in der sechsten Minute für das Tor der "Furia Roja", die in der Folge ihr berühmtes "Tiki-taka" aufzog und die Iren nur selten an den Ball kommen ließ. Aber bei aller Liebe für das spanische Kombinationsspiel, es kommen insgesamt einfach zu wenige klare Torchancen und letztlich Tore dabei herum. Mit dem fehlenden Willen, vor dem gegnerischen Kasten konsequent abzuschließen, belassen die Spanier den Gegner unnötigerweise im Spiel. Solange sie weiterhin nur mit einem Punkt hintenliegen, haben die Iren zumindest theoretisch noch eine Chance. In 15 Minuten geht's weiter, bis gleich.

Iniesta versucht's aus 20 Metern, Given pariert klasse. Der fällige Eckstoß wird nicht mehr ausgeführt, der portugiesische Referee pfeift zur Pause.

Gelbe Karte für Glenn Whelan (Irland)
Der Ire unterbindet einen spanischen Konter durch ein Foul an David Silva und erhält dafür richtigerweise die Gelbe Karte.

Die Iren werden wohl erstmal froh sein, wenn sie den knappen Rückstand in die Pause retten können.

Brenzlige Szene im irischgen Strafraum: Zunächst pariert Given einen Fernschuss von Arbeloa, kurz danach wird ein Schussversuch Xavis aus bester Position im letzten Moment von einem irischen Bein unterbunden.

Irland ist sichtlich bemüht etwas nach vorne zu unternehmen, doch spätestens 20-25 Meter vor dem gegnerischen Tor ist Schluss für die irischen Offensivbemühungen. Auch in der Defensive präsentiert sich der Titelverteidiger äußerst souverän. Fünf Minuten noch in Hälfte eins.

Gelbe Karte für Robbie Keane (Irland)
Irlands Captain bringt Iniesta mit einem Tackling von hinten zu Fall und sieht dafür die erste Gelbe Karte dieser Partie. Etwas überzogene Entscheidung von Schiedsrichter Pedro Proença.

Solange es nur 0:1 steht, besteht aus Sicht der Iren immerhin noch die wage Hoffnung, dass man den Spaniern durch eine Standardsituation gefährlich werden könnte. Aber auch von denen fehlt in dieser Phase jede Spur.

Schön zu sehen, dass die Stimmung der irischen Fans auf den Rängen bestens ist trotz des Spielverlaufs. Denn der gibt dazu keinen besonders großen Anlass.

Von sinnvollen Offensivbemühungen der Grünen in den letzten 15 Minuten ist übrigens nichts bekannt. Aber einen richtigen Vorwurf möchte man Trapattonis Truppe nicht machen; die Spanier sind einfach zu überlegen in jeglicher Hinsicht.

Au weia. Irlands Defensive sieht zunehmend hilflos aus gegen den spanischen Kombinationsfußball. Der Linksverteidiger hat hinten überhaupt nichts zu tun und zeigt sich deswegen immer wieder vorne. Diesmal lässt er mühelos zwei Iren stehen und flankt in die Mitte, Xabi Alonsos Kopfball geht dann zwei Meter drüber.

Iniesta schießt aus 25 Metern und vollem Lauf, Irlands Schlussmann Shay Given ist auf dem Posten und faustet das Leder zur Seite weg.

...der zunächst kurz ausgeführte Freistoß bringt nichts ein für die Spanier, die es in Sachen Konsequenz nach vorne doch eher locker angehen lassen. Man hat das Gefühl, dass da noch mehrere Gänge nach oben offen sind bei der Mannschaft von Coach Del Bosque.

Iniesta wird 30 Meter vor dem gegnerischen Tor von Dunne gefoult. Freistoß für Spanien...

Wenn die Iren dann mal den Ball haben, geht es mangels spielerischer Möglichkeiten meistens nach dem Prinzip "Lang-Holz" nach vorne. Doch Gefahr austrahlen tun "Kleeblätter" damit nicht. Einzig der schnelle Aiden McGeady konnte bisher mit dem einen oder anderen Dribbling gefallen.

Der Titelverteidiger ist nun endgültig in seinem Kurzpass-Mode angekommen und lässt sowohl die Kugel als auch den Gegner laufen. Hin und wieder lassen sich die Spanier dann mal zu einem Torschuss hinreißen, ohne dabei jedoch allzu gefährlich zu werden.

Xabi Alonso spielt 35 Meter vor dem irischen Tor einen sensationellen Pass in die Tiefe auf Xavi, der auf Höhe des Elfmeterpunkts abziehen will. Ein Ire ist dazwischen, dennoch gibt es keinen Eckball.

Spanien kombiniert sich durch gut anzuschauende Spielzüge vor den irischen Sechzehner und versucht dann immer wieder auf Fernando Torres durchzustecken, meist in Person von David Silva oder Iniesta. Doch nach dem frühen Gegentor scheint sich Irlands Defensive erst einmal gesammelt zu haben und steht sicher.

Zehn Minuten sind gespielt in Danzig. Das Defensivkonzept des Giovanni Trapattoni wurde durch eine Unaufmerksamkeit seiner Abwehr bereits nach vier Minuten über den Haufen geworfen. Fernando Torres sagte danke und schoss zum 1:0 ein. Die Iren müssen nun früher mehr nach vorne riskieren als wahrscheinlich geplant.

Die Spanier spielen weiterhin munter nach vorne. David Silvas findet mit seinem harten Schuss aus 24 Metern seinen Meister in Shay Given.

Wie reagiert man nun als totaler Underdog auf diesen frühen Nackenschlag? Die Iren müssen hier mindestens einen Punkt holen, um noch Chancen auf's Viertelfinale zu haben.

Tooor für Spanien, 1:0 durch Fernando Torres
Tja Irland, selber schuld. Keine vier Minuten sind gespielt und es steht bereits 1:0 für die Spanier. Zunächst scheinen die Iren einen Pass in den eigenen Sechzehner auf Torres klären zu können. Doch Richard Dunne kann sich nicht dazu entschließen die Kugel wegzuschlagen und lässt sie sich vom aufmerksamen Torres abluchsen, der aus schwierigem Winkel und aus acht Metern zur frühen Führung vollendet. Keeper Shay Given sieht in dieser Szene nicht allzu überragend aus.

Die erste Chance in diesem Spiel gehört etwas überraschend den Iren: Der neu in die Mannschaft gerückte Angreifer Simon Cox hält aus 22 Metern mit links drauf - Spaniens Nummer eins Iker Casillas ist schnell unten und lenkt das Leder zur Seite weg.

Spanischer "Tiki-taka"-Kombinationsfußball gegen kernige irische Wertarbeit. Wer wird am Ende mit seinem Konzept Erfolg haben? Wir sind gespannt, was die Iren gegen den klaren Favoriten von der iberischen Halbinsel reißen können.

Der Ball rollt.

Die Spieler laufen ein, gleich erklingen die Hymnen. In ein paar Minuten kann es also losgehen in der PGE Arena Gdańsk. Für euch kommentiert Julian Bischoff, viel Spaß.

Schiedsrichter dieser Partie ist Pedro Proença aus Portugal. Ihm assistieren an den Seitenlinien Bertino Miranda und Ricardo Santos.

Keeper und Rekordnationalspieler Shay Given, Mittelfeldrenner Damien Duff und die ewige Sturmspitze Robbie Keane, der mit 53 Toren bester Schütze der irischen Fußballgeschichte ist, sind auch heute noch für ihr Land am Ball und wollen sicherlich die späte Revanche. Bei Spanien sind aus der damaligen Elf nur noch Schlussmann Iker Casillas (hielt zwei Elfmeter) und Carles Puyol aktiv, wobei Letzterer die EM verletzungsbedingt verpasst.

Bei den Iren gibt es ebenfalls eine personelle Veränderung gegenüber der Auftaktpleite. Für Kevin Doyle beginnt im Sturm Simon Cox, der seinen Kollegen bereits im ersten Spiel nach 54 Minuten ersetzt hatte.

Die einzige Umstellung bei den Spaniern im Vergleich zum ersten Gruppenspiel ist also die Hereinnahme von Fernando Torres, der nach lang anhaltender Dauerkrise zuletzt leichte Zeichen einer Formverbesserung durchblicken ließ. Dafür rückt David Silva aus der Mitte nach rechts und Spaniens bislang einziger Torschütze Fábregas auf die Bank.

Das war zumindest teilweise der Aufstellung Vicente Del Bosques geschuldet, der ohne eine einzige echte Spitze spielte. Dieser Barca-Imitation mangelte es allerdings an einem Lionel Messi, der bei den Katalanen als verkappter Mittelstürmer aufläuft und einen Großteil der Tore erzielt. Zwar konnte David Silva (abwechselnd mit dem Torschützen Fabrégas) auf dieser Position für einigen Wirbel sorgen und den einzigen Treffer vorbereiten, doch insgesamt erspielte sich die "Rote Furie" zu wenig Chancen, weswegen Del Bosque gegen die Iren wieder auf eine echte Sturmspitze in Person von Fernando Torres zurückgreifen wird.

Und selbst das dürfte schwer genug werden gegen eine spanische Auswahl, die nach dem enttäuschenden Remis aus der ersten Partie gegen Italien nach dem ersten Erfolgserlebnis des Turniers dürstet. Auffällig war gegen die Italiener, dass bei den Spaniern trotz erheblich größerem Ballbesitz und einigen ansehnlichen Kombinationen viel zu wenig klare Torchancen heraussprangen.

Beide Teams sind nicht optimal in das Turnier gestartet, wobei es die Iren um einiges schlimmer erwischt hat als den Welt- und Europameister. Mit 1:3 unterlag die von Trainer-Ikone Giovanni Trapattoni trainierte Auswahl Irlands den Kroaten und steht damit ausgerechnet vor dem Duell mit dem klaren Gruppenfavoriten bereits unter großem Druck. Mindestens ein Zähler muss her für die nach 1988 erst zum zweiten Mal für eine EM qualifizierten Iren.