Fazit:
In einem mittelmäßigen, zum Ende hin sogar sehr schwachen Spiel trennen sich Frankreich und England 1:1. Nach einer halbwegs vernünftigen ersten Halbzeit, an deren Ende die Franzosen nach ihrem Ausgleichstreffer Morgenluft schnupperten und die Engländer unter Druck setzten, fiel nach dem Seitenwechsel von Minute zu Minute das Niveau der Partie. Beide Teams waren so gut wie nie in der Lage, die gegnerische Defensivreihe in Bedrängnis zu bringen. Es fehlte hüben wie drüben an Ideen, Inspiration - und manchmal auch an Konzentration, hatte man den Eindruck.
England bestätigt mit dieser Leistung seinen Außenseiterrolle bei diesem Turnier. Die Three Lions werden vermutlich nicht um den Titel mitspielen können. Und auch Frankreich präsentierte sich keinesfalls wie der Favorit, zu dem es von vielen Experten erklärt wurden. Nun müssen beide Mannschaften die weiteren Punkte zum Viertelfinaleinzug in ihren Duellen mit Schweden und der Ukraine sammeln, die gleich um 20 Uhr 45 im zweiten Spiel des heutigen Abends aufeinander treffen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Fußballabend weiterhin!

Nichtangriffspakt nun in den letzten Sekunden der Nachspielzeit - nur Benzema packt nochmal einen aus. Aber sein Distanzschuss ist ein mal mehr sichere Beute für Joe Hart. Das war die letzte Aktion.

Mit Theo Walcott kommt auf Seiten Englands ein frischer Flügelflitzer - aber dieser Wechsel soll vermutlich nur Zeit von der Uhr nehmen. Welbeck, der bemüht, aber weitgehend glücklos agierte, verlässt den Platz.

Die Three Lions nochmal mit einer guten Möglichkeit! Defoe schiebt aus der Zentrale hinaus auf Milner, der viel Raum vor sich hat, ein paar Meter macht und die Murmel hart und flach nach innen an den Fünfer flankt. Dort fliegt Mexès heran und verhindert mit seiner Grätsche, dass einer der englischen Stürmer noch an den Ball kommt.

Die Schlussphase läuft - und langsam aber sicher verfestigt sich der Eindruck, dass es hier beim Remis bleiben wird. Beide Mannschaften scheinen nicht unzufrieden mit diesem Spielstand.

Auch Laurent Blanc wechselt doppelt. Bei Florent Malouda ist man überrascht, dass er überhaupt gespielt hat. Der Chelsea-Angreifer blieb völlig blass - Martin kommt hinein. Der agile Cabaye wird durch Ben Arfa ersetzt.

Benzema mit seiner besten Aktion! Halblinks, etwas außerhalb des Sechzehners kommt der Angreifer an den Ball und versucht ihn mit dem rechten Fuß nach rechts oben in den Knick zu schlenzen. Aber Gerrard ist zur Stelle und blockt den Schuss des Mannes von Real Madrid.

Debuchy erkämpft sich rechts an der Grundlinie der Engländer den Ball, schaut und spielt den Querpass genau in den Fuß eines Gegenspielers. Was sind das für stümperhafte Szenen in diesem vermeintlichen Schlagerspiel!

Young, der völlig abgetaucht ist, kann sich links an der Box in Szene setzen, hat etwas Platz, aber bringt die Flanke genau in die Arme von Hugo Lloris. Der französische Schlussmann dürfte trotz der sommerlichen Temperaturen in der Ukraine inzwischen kalt sein.

... Und da wird es tatsächlich mal wieder gefährlich! Ribéry legt nach der hohen Hereingabe per Kopf ab für Cabaye, der das Leder mit einem schönen Drehschuss aufs Tor zimmert! Die Kugel wird noch abgefälscht, landet im Toraus und bringt Frankreich so die nächste Ecke ein. Die verpufft jedoch.

... Der Freistoß resultiert in einer Ecke...

Freistoß von der linken Seite auf Strafraumhöhe für Frankreich. Johnson hatte Ribéry gelegt...

Doppelwechsel bei den Three Lions - Roy Hodgson bringt Henderson auf die Doppelsechs für den unauffälligen Parker. Defoe soll das brachliegende Offensivspiel seines Teams beleben und ersetzt den glücklosen Oxlade-Chamberlain.

Ganz schwache Szene von Oxlade-Chamberlain, der sich am französischen Strafraum gegen drei Mann böse verdribbelt und so die Kugel verliert. Nach einem schwungvollen Beginn hat auch der junge Mann aus Arsenal deutlichst abgebaut.

Die ersten Pfiffe erklingen im Stadion von Donezk - das kann man verstehen. Vor allem die neutralen Zuschauer kommen hier nicht auf ihre Kosten. Das Spiel wird immer schlechter.

Gelbe Karte für Ashley Young (England)
Der Offensivmann hackt Benzema am Mittelkreis von den Beinen und erhält dafür richtigerweise die zweite Verwarnung der Partie. Das Niveau der Partie ist niedrig, aber sie ist wenigstens sehr fair bis hierhin.

Meine Güte, das ist ja schon fast peinlich, was die 20 Feldspieler, die ja fast allesamt bei internationalen Topklubs angestellt sind, hier abliefern! Milner wartet links an der Seite in Sechzehnernähe zwei Meter im Abseits auf das Zuspiel von Young. Und der spielt ihm die Kugel tatsächlich auch noch zu! Das ist gar nix!

Auch auf der anderen Seite wird wenigstens mal der Hauch von Torgefahr versprüht. Glen Johnson schnappt sich rechts den Ball, zieht nach innen und semmelt das Ding mit dem schwachen linken Fuß in die dritte Etage über das Tor von Hugo Lloris. Der französische Keeper hat einen sehr geruhsamen Abend verlebt bisher.

Benzema hält mal aus der Entfernung drauf. Aber sein Flachschuss aus knapp 20 Metern ist keine Herausforderung für Hart, der die Kugel problemlos fängt. Das ist ja schon fast Verzweiflung bei den Offensivspielern!

Im Augenblick plätschert das Spiel vor sich hin. Nach dem Seitenwechsel tun sich beide Teams sehr schwer im Spiel nach vorne. Die Zuschauer in Donezk sehen nach wie vor kein besonders gutes Spiel.

England bekommt in direkter Folge zwei Eckbälle. Beide Hereingaben von Gerrard sind hoch, aber bringen keine Gefahr. Nach dem 1:0 durch Lescott nach einer halben Stunde gab es keine einzige knifflige Situation mehr für die französische Hintermannschaft zu meistern. Englands Offensive präsentiert sich ohne Rooney doch ziemlich harmlos.

Interessant! Etwa einen Meter vor dem Torrichter-Assistenten befördert Lescott im Zweikampf mit Ribéry den Ball ins Toraus. Das muss eine Ecke für die Franzosen geben, aber der Unparteiische bewertet diese Szene falsch und gibt Abstoß. Da darf man sich schon einmal fragen, wozu die zusätzliche Referee-Helfer an den Toren denn eigentlich da sind...

Milner schüttelt rechts an der Eckfahne Mexès im direkten Duell ab und flankt das Leder hoch und weit in den Strafraum des Gegners. Einen Abnehmer für solche hohen Bälle haben die Three Lions in der Sturmzentrale aber nicht und somit entsteht keine Gefahr.

Diesmal liegt der Referee daneben! Rechts an der Strafraumkante geht Ribéry viel zu klar auf den Mann im Zweikampf mit Johnson - und das hätte einen Freistoß aus dieser guten Position für England geben müssen. Das Spiel läuft aber auch hier weiter.

Gerrard nun auf der anderen Seite im Blickpunkt! Links im Sechzehner der Engländer ist Evra durchgebrochen und bringt die Murmel von der Torauslinie scharf und flach nach innen in den Rückraum. Dort steht Englands Kapitän goldrichtig und klärt.

Nein, den bekommt er nicht! Sehr un-englisch versucht es Steven Gerrard an der französischen Strafraumgrenze mit einer halben Schwalbe im Zweikampf mit Cabaye. Der Franzose geht mit Körpereinsatz ins Duell mit dem englischen Kapitän und der hebt zu theatralisch ab. Der italienische Referee bleibt gelassen und winkt das Spiel weiter.

Nasri bringt im Mittelfeld Oxlade-Chamberlain zu Fall. Gerrard flankt die Pille beim fälligen Freistoß rechts in die Box, wo Johnson frei steht. Der bekommt den Ball aber nicht richtig unter Kontrolle und so wird es nicht gefährlich für das französische Tor.

Die Engländer bringen sich selbst in Bedrängnis! Hart muss bei einem viel zu kurzen Rückpass von Milner raus und grätscht vor dem heraneilenden Nasri am Fünfer im letzten Moment den Ball weg! Das hätte richtig brenzlig werden können! Englands Schlussmann macht bisher ein gutes Spiel.

Ribéry muss sich einige warme Worte des Schiedsrichters anhören. Bei einem Zweikampf mit Parker wischt der Franzose seinem Gegenspieler mit den Fingern durchs Gesicht. Das war sicherlich keine Absicht und somit ist es in Ordnung, dass das Spiel anschließend mit einem Schiriball weitergeht.

Weiter geht´s in Donezk - beide Mannschaften haben zur Pause nicht gewechselt.

Halbzeitfazit:
1:1 steht es zur Pause zwischen Frankreich und England. Nach einem ziemlich verhaltenen Beginn von beiden Teams nahm das Spiel spätestens nach dem Führungstor der Engländer durch Lescott (30.) Fahrt auf. In der Folge legten die Franzosen einen Zahn zu, scheiterten zunächst aber einige Male an der fehlenden Präzision im eigenen Passspiel und am starken englischen Keeper Joe Hart. In der 39. Minute jedoch war es Samir Nasri, der den Bann brach und mit einem Weitschuss den Schlussmann der Three Lions überwand. Danach war Frankreich dominant und hatte noch die ein oder andere Chance auf den Führungstreffer. England ist froh, dass es mit dem Remis in die Pause geht. Nach dem Seitenwechsel wird es hier sicherlich nochmal spannend! Bis gleich!

Hart muss wieder ran! Benzema wird per Steilpass rechts in die Box geschickt, enteilt seinen Bewachern und zwingt Hart aus spitzem Winkel zu einer Fußabwehr!

Frankreich drückt und will nun noch die zweite Bude vor dem Seitenwechsel! Erst flankt Debuchy von der linken Bahn. Die Hereingabe wird von der englischen Abwehr zu kurz geklärt, landet bei Malouda vor dem Strafraum und der probiert es mit einem harten Direktschuss - abgeblockt!

... Parker klärt im Fünfer per Kopf die hohe Hereingabe.

Ecke für die Franzosen. Ribéry dreht nun auf und holt diese links im Sechzehner heraus. Nasri wird das Ding bringen...

Tooor für Frankreich, 1:1 durch Samir Nasri
Der Ausgleich! Das ging schnell! Über links spielen es die Franzosen, Ribéry setzt Nasri vor dem Sechzehner ein. Der packt 18 Meter halblinks vor der Kiste den Dampfhammer aus und lässt einen flachen Gewaltschuss aufs linke untere Eck ab. Hart taucht ab, kann die Kugel aber nicht mehr fischen. Da sieht der Keeper zwar unglücklich aus, aber der Schuss war denkbar ungünstig für ihn verdeckt und deshalb doch schwer zu halten. Wie auch immer - Les Bleus sind wieder da!

Die vergebene Chance war ein Wachmacher für die Blauen, die nun mehr attackieren. Franck Ribéry ist aber auf seiner linken Seite weiterhin eher ein Fremdkörper im Spiel des Teams. Der Münchener hat bislang keinen guten Tag erwischt.

Hart mit der Weltklasseparade! Der Freistoß nach dem Foul kommt in die Mitte an den Fünfer, wo Alou Diarra höher als alle springt und aus kurzer Distanz aufs Tor köpft. Der englische Schlussmann packt einen unfassbaren Reflex aus, reißt die Arme hoch und verhindert den Ausgleich. Den Abpraller bringt Ribéry nochmal zu Diarra, der aber diesmal verzieht und das Leder einen Meter links an der Hütte vorbei zielt! Meine Herren, das hätte das 1:1 sein müssen für Frankreich!

Gelbe Karte für Alex Oxlade-Chamberlain (England)
Das erste richtig harte Foul der Partie - und es gibt völlig zu Recht den ersten Karton. Oxlade-Chamberlain rauscht an der Seitenlinie übermotiviert in Debuchy hinein und haut den Gegenspieler um.

Mal schauen, wie die Franzosen nun reagieren. Bislang verstehen sie es nicht, ihr offensives Triumvirat mit Ribéry, Nasri und Benzema in Szene zu setzen. Noch eine knappe Viertelstunde Zeit haben die Blauen bis zur Pause, um etwas am Rückstand zu drehen.

Tooor für England, 0:1 durch Joleon Lescott
... Und tatsächlich, da zappelt das Runde im Eckigen! Kapitän Gerrard bringt den Ball mustergültig nach innen, wo Lescott allen Bewachern enteilt und das Spielgerät aus wenigen Metern mit dem Schädel nur noch über die Linie wuchten muss! Da stimmt die Zuordnung in der französischen Hintermannschaft überhaupt nicht - und nun sind die Three Lions vorn! Das kann der Startschuss für dieses Spiel sein, das bislang noch nicht richtig begonnen hat!

Vielleicht geht ja nun mal etwas über eine Standardsituation. Rechts an der Seitenlinie in der französischen Hälfte liegt der Ball für die Three Lions - Gerrard führt aus...

Die Engländer sind nach längerer Zeit auch mal wieder am Strafraum Frankreichs. Gerrard versucht aus der Mitte heraus Milner rechts ins Spiel zu bringen. Aber der ist zu früh gestartet und steht somit knapp im Abseits. Außerdem war Gerrards Zuspiel schwach und wäre nicht angekommen. Es bleibt eine relativ zähe Angelegenheit hier in Donezk - der vermutete Kracher ist diese Partie bisher noch lange nicht.

Außenverteidiger Debuchy tankt sich rechts im Sechzehner Englands durch, zieht bis zur Grundlinie und bringt dann eine ganz vernünftige Flanke nach innen in den Fünfer. Dort ist aber nur ein weißgekleideter Engländer zur Stelle - Terry fängt die Murmel ab.

Parker versucht es mit einem langen Pass aus der Mittelfeldzentrale heraus. Am Strafraum fängt Rami diesen ohne Probleme ab. Auf beiden Seiten fehlt es in einigen Situationen noch an der Präzision. Deswegen bleiben Torraumszenen Mangelware, sieht man von der Riesenchance für England durch James Milner ab.

Welbeck liegt nach einem Luftduell am Boden. Bei der Landung ist ihm der kantige Rami auf den Fuß gestiegen - das tut weh! Der junge Angreifer von Manchester United muss behandelt werden. Das Spiel ist derweil unterbrochen.

Hart muss bei einer riskanten Kopfballrückgabe eines Mitspielers aus seinem Kasten herauseilen, hat aber gut mitgespielt und schnappt dem heransprintenden Ribéry die Kugel vor der Nase weg. Nach einem etwas wackligen Beginn hat der englische Keeper sich gesteigert und ist gut im Spiel.

Das Spiel nimmt ein wenig Fahrt auf, auch weil das englische Team nun bemüht ist, die Defensive der Franzosen mal etwas zu prüfen. Das Niveau der Partie steigt zusehends - das freut den neutralen Beobachter!

Auf der Gegenseite wird es auch gefährlich! Hart muss bei einem fiesen verdeckten Weitschuss von Cabaye ran, meistert diese Situation aber gut! Der war nicht leicht zu halten, aber der Tormann vom englischen Meister Man City gibt sich keine Blöße.

Riesenchance für England! Young nutzt eine dicke Lücke in Frankreichs Abwehr und steckt wunderbar in den Strafraum durch. Milner ist dort toll diagonal in die Nahtstelle der Viererkette gestartet, umkurvt mit dem Ball am Fuß Lloris - aber schafft es dann nicht, das Spielgerät aus spitzem Winkel ins leere Gehäuse zu schieben! Ein dickes Ding für die bislang unterlegenen Jungs von der Insel!

Die Engländer versuchen nun, mit viele Querpässen Ruhe in die Partie zu bringen. Frankreich war doch in den letzten Minuten stärker geworden und erhöhte den Druck auf das englische Tor. Die Three Lions hingegen kommmen bislang kaum einmal in die Nähe der Gefahrenzone auf französischer Seite.

Der erste Abschluss der Partie! Samir Nasri fasst sich aus der zweiten Reihe halblinks außerhalb des französischen Strafraums ein Herz, setzt seinen flachen Versuch aber knapp neben den linken Pfosten des Tores von Joe Hart.

Frankreich macht Dampf! Yohan Cabaye schickt Ribéry links in der englischen Hälfte wunderbar in den freien Raum. Der Offensivmann startet durch, dringt in den Sechzehner rein und verschleppt dann das Tempo. Zentral fehlten die Anspielstationen, weil nur Benzema mitgelaufen war. In der Folge kann die englische Abwehr klären.

Ribéry wird erstmals auf die Reise geschickt, aber Nasris Steilpass aus der eigenen Hälfte ist einen Tick zu steil für den Bayern-Star. Ein englischer Defensivmann ist dazwischen und verhindert per Grätsche den Konter der Equipe Tricolore.

Alles in allem ist es ein ziemlich ruhiger Beginn dieser Partie. Beide Teams riskieren noch nicht sehr viel, die Franzosen konnten sich allerdings bereits ein leichtes optisches Übergewicht erspielen. Bislang wurde es jedoch für England-Schlussmann Joe Hart und seinen Kasten nicht gefährlich.

Die französischen Techniker lassen erstmals ihre Klasse aufblitzen! Nasri setzt per Lupfer Benzema im Strafraum der Engländer ein, aber ein Abwehrmann ist kurz vor dem Fünfmeterraum dazwischen und klärt die Kugel ins Toraus. Die folgende Ecke ist ungefährlich.

Der Junge macht Betrieb! Oxlade-Chamberlain stibitzt Rami links an der Seitenlinie die Murmel, nimmt Fahrt auf, aber spielt am Sechzehner der Franzosen dann einen Fehlpass in die Mitte. Das Zuspiel war zu ungenau, aber im Ansatz sah das schonmal gut aus für den jungen Mann von Arsenal London.

Schiedsrichter der Partie ist der Italiener Nicola Rizzoli - und der hat die Partie nun freigegeben. Der Ball rollt!

Der erste lange Ball der Engländer ist zu weit für den links startenden Oxlade-Chamberlain und rollt ins Seitenaus. Derweil scheint sich Ribéry schon in den ersten Sekunden des Spiels weh getan zu haben in einem Zweikampf mit James Milner. Der Franzose kann aber wohl weitermachen.

Die Mannschaften sind da. Nun erklingen noch die Hymnen. Die Männer von der Insel schmettern zunächst "God save the Queen", im Anschluss dürfen die Franzosen ihre "Marseillaise" singen. Die Spannung steigt in Donezk!

Die Three Lions warten mit einer kleinen Überraschung in der Starformation auf. Der junge Alex Oxlade-Chamberlain von Arsenal beginnt auf dem linken Flügel der Engländer. Einzige echte Spitze im 4-4-1-1 ist Welbeck von Man United.

Kurzer Blick noch auf die Startaufstellungen der Kontrahenten: Die Franzosen agieren im 4-5-1, wobei Ribéry und Nasri auf den Seiten sehr offensiv ausgerichtet sind und vermutlich eher verkappte Außenstürmer geben werden, die den zentralen Angreifer Benzema unterstützen sollen.

Trainiert wird die englische Auswahl erst seit wenigen Wochen von Roy Hodgson. Der 64-jährige löste Interimscoach Stuart Pearce ab, der den zuvor entlassen Fabio Capello kurzzeitig ersetzte. Hodgson steht trotz seiner kurzen Amtszeit in der Heimat bereits heftig unter Druck. Die Umstände der Ausmusterung von Man Uniteds Abwehrroutinier Rio Ferdinand wird dem Übungsleiter übel genommen.

Die Karte holte sich der Heißsporn für einen üblen und absolut sinnlosen Tritt im sportlich unbedeutenden Qualispiel gegen Montenegro ab. „Das ist der Preis, den ich für meinen Fehler zahlen muss. Ich hoffe aber, dass ich in ein Gewinner-Team zurückkehre", gibt sich Rooney zuversichtlich, dass es seine Mannschaftskameraden auch ohne ihn richten können.

Sehr viel schlimmer sieht die personelle Lage allerdings bei den „Three Lions“ aus. Im Vorfeld des Turniers verletzten sich die Mittelfeldspieler Lampard und Barry, sowie Abwehrmann Cahill – und mussten aus dem Kader gestrichen werden. Außerdem fehlt Superstar Wanye Rooney seinen Farben in den ersten beiden Gruppenspielen. Der Stürmer von Manchester United ist rotgesperrt.

Allerdings plagen die Franzosen einige Verletzungssorgen. Die Mittelfeldakteure Matuidi und M'Vila sind angeschlagen. Für sie kommt ein Einsatz heute von Beginn an noch zu früh. Auch Alou Diarra plagte sich zuletzt mit einer Blessur herum, wird aber in der Mittelfeldzentrale auflaufen.

„Wir fangen wieder an, Angst zu verbreiten“, gibt sich Ribéry optimistisch, was die Chancen seiner Mannschaft in Polen und der Ukraine angeht. In Karim Benzema, dem Stürmer von Real Madrid, hat der Münchener einen kongenialen Partner in der Offensive. Auch der Angreifer hat eine tolle Spielzeit hinter sich und traf 21-mal in der spanischen Primera Divison.

Dabei konnte sich Blanc vor allem in der jüngeren Vergangenheit auf einen Spieler ganz besonders verlassen. Bayern Münchens Mittelfeldzampano Franck Ribéry befindet sich nach einer starken Saison für den FCB in bestechender Form und erzielte in den letzten drei Testspielen jeweils einen Treffer für sein Land.

Denn das Team von Trainer Laurent Blanc ist einer der absoluten Turnierfavoriten. Seit 21 Spielen sind die Franzosen inzwischen ungeschlagen. Der Coach, der nach der völlig verkorksten Weltmeisterschaft vor zwei Jahren sein Amt antrat, hat aus einem zerstrittenen Haufen wieder eine Einheit geformt – und den so dringend benötigten personellen Umbruch eingeleitet.

Schlag auf Schlag geht es bei dieser Europameisterschaft. Nach dem Duell von Spanien und Italien gestern gibt es heute einen weiteren Klassiker des Weltfußballs zu bestaunen. Die Equipe Tricolore muss gegen die Jungs aus dem Mutterland des Fußballs ran – und ist in diesem Duell favorisiert.