Fazit:
Etwas überraschend aber in der Summe verdient schlägt der Gastgeber in seinem Eröffnungsspiel Schweden mit 2:1. Die erste Halbzeit war größtenteils nicht sehenswert, doch die Skandinavier kommen etwas spritziger und williger zurück aus der Kabine und werden mit der Führung belohnt. Ibrahimović läutet mit seinem Tor das Duell der Stürmerstars ein und Shevchenko antwortet binnen Minuten zweimal per Kopf und dreht das Spiel. Insgesamt hat Schweden heute vorne nicht die Durchschlagskraft, zwei Stellungsfehler am Fünfer gegen Shevchenko zu korrigieren und stehen mutmaßlich jetzt schon vor dem Aus in der Vorrunde, denn mit Frankreich und England kommen die dicken Brocken ja erst noch. Für die Ukraine hingegen ist es ein sensationeller Erfolg und da sie mit drei Punkten die Gruppe D vorerst anführen, darf man dann auch schon mal leicht positiv optimistisch daherkommen. Ein Gastgeberland im Viertelfinale würde der Stimmung mit Sicherheit gut tun! Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Nach fünf Minuten Nachspielzeit beendet der türkische Offizielle die Partie!

Mellberg mit dem Heber aufs Tornetz! Der Abwehrmann, den jetzt nichts mehr hinten hält, sprintet in den linken Sechzehner, wird per gechipptem Pass bedient und überlistet aus spitzem Winkel zwar Pyatov, aber trifft das Tor nicht.

Die Nachspielzeit läuft und der Wechsel soll noch einmal ein paar Sekunden von der Uhr nehmen.

Johan Elmander hats auf dem Fuß! Der Stürmer setzt sich nach Steilpass an der Strafraumgrenze durch und verzieht deutlich über den Kasten. Wilhelmsson kommt von hinten mit Tempo noch heran und Elmander hätte wohl besser ihm den Ball überlassen, aber das sieht er in der Hitze des Gefechts nicht.

Jetzt wird auch jeder Einwurf regelrecht zelebriert. Aber wer will es den Gastgebern verdenken? Dieser Sieg wäre ein Riesenerfolg!

Elm findet Wilhelmsson auf der linken Seite. Der fackelt nicht lange und schlenzt den Ball an den Fünfer, doch sowohl Ibrahimović als auch Mellberg sind zwar mitgelaufen, aber nicht in Position. So trudelt das Leder ins Toraus.

Jetzt wird es dann doch defensiver. Für Andriy Voronin kommt ein defensiver Mittelfeldspieler, der jetzt das Ergebnis mitverwalten soll.

... Nazarenko läuft an, schießt allerdings gut einen Meter über den Kasten.

Gelbe Karte für Rasmus Elm (Schweden)
Er legt Voronin etwa 24 Meter vor dem eigenen Strafraum, um eine Kontermöglichkeit zu unterbinden. Das bringt Zeit und eine gute Freistoßmöglichkeit für die Gastgeber...

Der Altmeister darf sich jetzt seinen verdienten Applaus abholen, gibt die Binde an Anatoliy Tymoshchuk weiter und verlässt den Platz. Mit Artem Milevskiy kommt allerdings ein frischer Stürmer, Einmauern will sich Blokhin hier nicht.

Wilhelmsson versucht sich auf der linken Seite, bleibt hängen und verletzt sich leicht. Es geht aber schnell für ihn weiter.

Zlatan Ibrahimović von der Strafraumgrenze! Elmander köpft einen Ball in die Spitze an die Strafraumgrenze zurück, legt so für den Käpitän ab, der einen Torpedo Richtung Pyatov abfeuert. Zum Glück für den Keeper ist der Schuss zu zentral und so kann er ihn entschärfen.

Außerdem ist das Publikum jetzt auch voll da, Pfiffe machen sich bei Ballbesitz Schweden breit und die Stimmung ist sensationell!

Was kommt von Schweden jetzt noch? Die Ukraine lässt sich seit der Führung wieder weiter zurückfallen und viel fällt der Truppe von Hamrén bisher nicht ein.

Jetzt kommt der Stürmer, den viele eigentlich in der Startformation erwartet hätten. Der Spieler von Galatasaray Istanbul hatte sich am letzten Spieltag der türkischen Liga verletzt und konnte daher die Vorbereitung nicht optimal mitbestreiten.

Ibrahimović schickt Rasmus Elm in den rechten Strafraum, doch der Ball ist etwas zu steil und der Mittelfeldmann bekommt nur noch die Fußspitze an den Ball.

Und auch der andere Flügelspieler wird ersetzt. Wie Toivonen konnte auch er seine Seite kaum beleben.

Damit dürfte sich dann auch jegliche Diskussion über den Einsatz von Shevchenko erledigt haben. Zu alt? Nicht fit? Das ist Schnee von gestern. Er verwertet den Eckball technisch einwandfrei, gibt dem Ball genau die Richtung mit, dass er im kurzen Pfosten einschlägt.

Schweden muss reagieren und Ola Toivonen hat über die Außenbahn kaum Akzente setzen können. Für ihn kommt jetzt der erfahrene Svensson, der mit 127 Länderspielen Dienstältester der Truppe ist.

Tooor für Ukraine, 2:1 durch Andriy Shevchenko
Unglaublich! Der Gastgeber dreht das Spiel binnen Minuten! Shevchenko dreht das Spiel binnen Minuten! Der Ball wird auf den kurzen Pfosten serviert und der Stürmer köpft in die linke Ecke ein!

Andriy Voronin wird im linken Strafraum bedient, wuselt und dreht sich durch, sein Schuss aus spitzem Winkel wird aber zur Ecke geblockt...

Shevchenko erzielt also einmal mehr ein vielleicht ganz wichtiges Tor für sein Land! Das Spiel ist jetzt sichtlich erwacht und es ist deutlich mehr Tempo drin als noch in der ersten Halbzeit.

Tooor für Ukraine, 1:1 durch Andriy Shevchenko
Shevchenko antwortet im Duell der Stürmerstars! Rechts am Strafraum wird Andriy Yarmolenko nicht entscheidend gestört, bringt den Ball an den Fünfer, wo Shevchenko Abwehrmann Mellberg abschüttelt und aus kurzer Distanz einköpft. Isaksson hat keine Abwehrmöglichkeit!

Von verdient sollte man hier nicht unbedingt sprechen, aber Schweden ist mit etwas mehr Offensivwillen aus der Kabine gekommen und wird prompt belohnt!

Tooor für Schweden, 0:1 durch Zlatan Ibrahimović
Larsson bringt von rechts einen Ball in den Sechzehner, am langen Pfosten nimmt Källström den Ball an, bringt das Leder nochmal straff an den Fünfer, wo dann eben der Stürmer steht wo er stehen muss und nur noch den Schlappen reinhält. Schweden führt!

Andriy Shevchenko muss kurz behandelt werden, es geht aber weiter beim Urgestein.

Evgen Selin blockt Rosenberg! Schweden erobert im Mittelfeld den Ball und mit Glück und über Umwege landet der Ball an der rechten Sechzehnergrenze bei dem Stürmer, in dessen Schuss gerade noch so der Außenverteidiger stürzt.

Ibrahimović schickt Mikael Lustig die linke Außenbahn entlang, doch der Akteur von Celtic Glasgow verliert das Laufduell gegen die ukrainische Abwehr.

Die zweite Hälfte läuft und der neutrale Zuschauer kann darauf bauen, dass es nur besser werden kann. Immerhin reicht ein Unentschieden im Prinzip beiden Teams nicht, das lässt hoffen.

Halbzeitfazit:
Das Spiel kommt sehr schwer in Fahrt, weil sowohl Schweden als auch die Ukraine hinten sicher stehen und es vorne an kreativer Energie mangelt. Ibrahimović und Shevchenko haben jeweils eine gute Szene und dann passiert lange Zeit nichts mehr. Ab der 35. Minute werden die Gastgeber dann sukzessive etwas mutiger, was Räume schafft und zu Chancen und mehr Tempo auf beiden Seiten führt. Insgesamt ist der Auftritt beider Nationen allerdings bisher mäßig bis enttäuschend und wenn man mit England und Frankreich um den Einzug in die KO-Runde konkurrieren will, muss am besten schon beginnend mit der zweiten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung her.

Noch einmal dringen die Gelben in den Sechzehner ein, verzetteln sich dann aber gegen zu viele Abwehrbeine. Das war von den ersten 45 Minuten.

Eine Minute Aufschlag gibt es.

Ibrahimović an den Pfosten! Die Ecke bringt nichts ein und im Gegenzug kommt der Kapitän in der Strafraummitte zum Kopfball, platziert das Leder geschickt entgegen der Laufrichtung Pyatovs, der dem Ball nur noch hinterherschauen kann und Glück hat, dass der Pfosten rettet!

Das Spiel nimmt in diesen letzten Minuten der Halbzeit erfreulicherweise an Fahrt auf. Konoplyanka hat nochmal eine Halbchance am langen Pfosten nach Freistoß von rechts, knallt die Direktabnahme aber deutlich drüber.

Andriy Yarmolenko und Andriy Shevchenko mit der Doppelchance! Wieder macht es der Gastgeber schnell, Voronin bedient auf links seinen Sturmpartner, der an Isaksson scheitert. Shevchenko bringt das Leder aber noch einmal zurück in den Sechzehner, wo sich dann Keeper und zwei Spieler Yarmolenkos Abschluss entgegenwerfen und zur Ecke abblocken.

Auf der Gegenseite kann sich beim Konter Ibrahimović im Strafraum dann nicht durchstochern und auch die folgende Ecke bringt nichts ein.

Andriy Voronin fasst sich mal ein Herz! Der Ex-Bundesligist setzt zu einem dynamischen Lauf durchs Mittelfeld an und schließt aus 25 Metern einfach mal ab. Andreas Isaksson geht auf Nummer sicher und faustet den Ball zur Seite.

Symptomatisch: Ein eigentlich kluger Seitenwechsel auf Ibrahimović landet ungenau im Seitenaus.

Auch nach einer guten halben Stunde ist auf beiden Seiten nicht wirklich viel Tempo drin. Von Hoffnungsträger Elm ist im Mittelfeld nichts zu sehen und auch insgesamt fehlt es überall an kreativen Elementen. Als Plus dürfen beide Trainer allerdings ihre Abwehrreihen verbuchen.

Ola Toivonen leitet einen Ball per Kopf an die Strafraumgrenze weiter, Rosenberg fackelt nicht lange und zieht auf die rechte, kurze Ecke. Andriy Pyatov ist jedoch schnell unten und hat keinerlei Probleme.

Auch auf der Gegenseite landet ein Freistoß von Sergiy Nazarenko bei Andreas Isaksson.

Die nächste Standardsituation für Schweden, eine Ecke, versandet: Wenn aus dem Spiel nichts geht, müsste man wenigstens bei diesen Szenen etwas Gefahr beschwören.

Die Ukraine setzt nach: Voronin verpasst eine Flanke in den Sechzehner nur knapp. Vielleicht löst sich durch den Konter jetzt ja ein wenig der Knoten im Spiel der Gastgeber.

Andriy Shevchenko am Tor vorbei! Ein Konter bringt dann die erste gute Szene der Ukraine hervor: Am rechten Strafraum lässt Andriy Voronin einen Pass klug auf den einlaufenden Partner durch und aus spitzem Winkel haut Shevchenko die Pille am langen Pfosten vorbei.

Jetzt serviert Oleg Gusev dann doch mal eine von links, in der Mitte stehen die Schweden dann aber gut postiert und köpfen das Leder aus der Gefahrenzone.

Von Andriy Shevchenko und Andriy Voronin ist noch überhaupt nichts zu sehen. Die Gastgeber sind bemüht, über die Außen das Spiel aufzuziehen, allerdings kommen kaum Flanken in den schwedischen Strafraum.

Bis hierhin bleibt es trotzdem alles andere als ein Schmankerl. Aktuell ist das Spiel unterbrochen, weil Evgen Khacheridi angeschlagen am Boden liegt.

Erste gute Szene von Ibra! Der Mailänder setzt sich am linken Strafraum gut durch, flankt scharf nach innen und Andriy Pyatov wehrt den Ball ziemlich unglücklich in die Mitte ab. Zum Glück für den Keeper können die Skandinavier das nicht nutzen. Unter anderem Rosenberg ist in der Nähe, doch letztlich klärt ein Abwehrmann.

... der Ball segelt über alle Köpfe hinweg ins Toraus. Zlatan Ibrahimović versucht per Kopf den Ball noch vor der Linie zu retten, doch es gibt Abstoß.

Der Gastgeber kann bisher eine leichte Feldüberlegenheit für sich beanspruchen, in den Strafraum wirkt das alles allerdings noch sehr ideenlos. Von Schweden kommt bisher noch weniger, jetzt probieren sie sich nochmal an einer Standardsituation aus dem Halbfeld...

Gelbe Karte für Kim Källström (Schweden)
Und der Keeper leitet direkt den Konter ein, den der "Sechser" nur mit einem Foul knapp hinter der Mittellinie unterbinden kann.

... direkt in die Arme von Keeper Andriy Pyatov.

Vielleicht geht jetzt ja mal etwas über eine Standardsituation: Sebastian Larsson legt sich den Ball im linken Halbfeld zurecht...

Während sich beide Mannschaften weiterhin abtasten, ist immerhin festzuhalten, dass die Ukraine wohl ihr erstes ausverkauftes Haus bei der EM vermelden kann. Das war aber bei dem ersten Auftritt des Gastgebers auch so zu erwarten.

Die große Frage ist bei beiden Teams, was sie zu leisten im Stande sein werden. Die Ukraine ist ohne Qualifikationseindruck dabei das etwas größere Unkonstante, doch auch Schweden konnte im Vorfeld keine Stammformation einspielen.

Kim Källström antwortet mir einem ähnlich ungenauen Versuch auf der Gegenseite.

Beide Mannschaften tasten sich hier ganz langsam an die Partie heran. Evgen Konoplyanka probiert es dann mal von halblinks aus der zweiten Reihe, doch auch das war nur ein Warnschuss.

Der Gastgeber baut den ersten Ballbesitz ruhig in der Abwehrreihe auf, ein erste Versuch von Evgen Selin in die Spitze landet allerdings bei Isaksson.

Und der Ball läuft! Die Ukraine spielt von links nach rechts in gelben Leibchen, Schweden muss von den traditionellen Farben, eben auch blau und gelb, auf dunkelblau ausweichen.

Und das erste Duell zwischen Shevchenko und Ibrahimović geht an den Mann aus Kiev: Er gewinnt die Seitenwahl und damit wird Schweden diese erste Halbzeit anstoßen.

Der Schiedsrichter der Partie ist der Türke Cüneyt Çakιr. Ihm assistieren seine Landsleute Bahattin Duran und Tarik Ongun.

Die Mannschaften kommen aufs Feld und es erklingen zunächst die Nationalhymnen: Zunächst "Du gamla, Du fria" für Schweden und danach "Schtsche ne wmerla Ukrajina" für den Gastgeber.

Um die "Generation 30+" schart sich ein großer Block des Tabellenzweiten der abgelaufenen, ukrainischen Premier League Dynamo Kiev: In der Viererabwehrkette spielen gleich drei Akteure bei den Hauptstädtern und auch der rechte Mittelfeldspieler Andriy Yarmolenko gehört zu dieser Riege.

Oleg Blokhin musste im Tor improvisieren: Vor dem Turnier fielen die ersten beiden Keeper, Olexandr Schowkowskyj und Andrij Dykan, aus. Außerdem wurde ein weiterer Kanditat, Oleksandr Rybka, wegen Dopings gesperrt. Daher steht Andriy Pyatov von Schachtar Donezk im Tor. Die Gastgeber spielen im 4-4-2 mit Anatoliy Tymoshchuk im zentralen Mittelfeld. Der Münchener soll es zusammen mit den erfahrenen Stürmern Andriy Voronin und Andriy Shevchenko richten. Es wird vor allem interessant, ob der in die Jahre gekommene Shevchenko noch einmal eine große Rolle bei diesem Turnier spielen kann.

Andere interessante Namen in der Startaufstellung der Schweden sind die aus Bremen bekannte Sturmspitze Rosenberg sowie die Routiniers Olof Mellberg (114 Länderspiele), Kim Källström (92 Länderspiele) und Tormann Andreas Isaksson (93 Länderspiele), die allesamt schon 2004 und 2008 im Kader standen. Im 4-2-3-1 auf der Doppelsechs neben Källström spielt Rasmus Elm, den sein ehemaliger Coach Lars Lagerbäck schon als größtes Talent seit Ibrahimović bezeichnet hatte und von dem seine Landsleute bei dieser EM einiges erwarten.

Besonders gespannt darf man natürlich auf Zlatan Ibrahimović sein. Der Stürmer des AC Mailand wurde mit 28 Treffern in der Serie A Torschützenkönig und führt die Nationalmannschaft das erste Mal als Kapitän in ein großes Turnier. Das erfülle ihn mit Stolz und er wäre sich auch der damit verbundenen Verantwortung bewusst. Vor allem muss der der Star der Mannschaft es schaffen, ein wenig seine Diva-Allüren abzulegen, für die er durchaus bekannt ist.

Anders sieht es da bei den Schweden um Trainer Erik Hamrén aus. Alle vier Freundschaftsspiele in diesem Kalenderjahr konnten seine Schützlinge gewinnen, unter anderem gegen Mitteilnehmer Koratien (3:1). Einige erfahrene Spieler, die bereits 2008 und 2004 bei den Europameisterschaften dabei waren, säumen den Kader und nur drei Akteure spielen noch in der heimischen "Allsvenskan", die im europäischen Vergleich schwach daherkommt. Auch in der Qualifikation zur Euro hinterließ man einen guten Eindruck, qualifizierte sich als bester Gruppenzweiter knapp hinter der Niederlande in der Gruppe E.

Die Erwartungen im eigenen Land sind dennoch hoch. Trainer Oleg Blokhin, der nach 2003 bis 2007 die "Schowto-blakytni" (die "Gelb-Blauen") seit April 2011 bereits zum zweiten Mal betreut, verglich die Situation mit einem Tornado, der einen nach vorne katapultieren, aber auch komplett zerreißen könne. Immerhin kann der Coach auf die WM 2006 in Deutschland verweisen, als er das Team ins Viertelfinale führte, wo man dann am späteren Sieger Italien scheiterte. Den defensiven Stil von damals könne er aber nicht mehr durchsetzen, verriet der 59-jährige. Das wäre mit diesem deutlich jüngeren Kader nicht möglich, der sich größtenteils aus Spielern der heimischen Liga zusammensetzt. Die einzigen Legionäre sind Anatoliy Tymoshchuk (Bayern München) und Andriy Voronin (Dynamo Moskau).

Sportlich gesehen hagelte es in der unmittelbaren Vorbereitung zwei Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2). Estland hingegen wurde 4:0 besiegt. Auch sonst können die Osteuropäer in den Testspielen, die sie als Ersatz zur Qualifikation austrugen, auf keinen Sieg gegen einen EM-Teilnehmer verweisen, einigen wird jedoch noch das unterhaltsame 3:3 aus dem November letzten Jahres gegen Deutschland in Erinnerung sein.

Die Voraussetzungen im Vorfeld könnten dabei allerdings für beide Mannschaften gegensätzlicher nicht sein: Während sich die Skandinavier betont locker geben, will der angeschlagene Gastgeber politisch sowie sportlich gleich im doppelten Sinne Werbung in eigener Sache betreiben. Präseident Yanukovich ist nicht zuletzt wegen seiner zweifelhaften Methoden gegenüber Oppositionellen in der Kritik und reichlich Stirnrunzeln löste z.B. auch eine Verschwörungstheorie aus, nach der das Nationalteam im deutschen Trainingslager vergiftet worden sein soll.

Im Duell der nominellen Underdogs dieser Gruppe kann nun also auch endlich der zweite Gastgeber ins Geschehen eingreifen und gleichzeitig schließt diese Partie auch den ersten Spieltag der Euro ab. Da die erste Partie der Gruppe zwischen Frankreich und England soeben mit 1:1 abgepfiffen wurde, kann ein Sieg heute schon ein Schritt in Richtung KO-Phase bedeuten. Beide Teams wissen jedenfalls, dass bei dieser Konkurrenz dieses direkte Duell enorm wichtig ist.