Fazit:
Zwanzig Jahre hat es gedauert bis das deutsche Team bei einer EM wieder geschlagen werden konnte: Zuletzt verlor die DFB-Auswahl 1993 im kleinen Finale gegen Dänemark mit 1:3 und heute nahm Norwegen ihnen den Nimbus der Unbesiegbarkeit wieder weg. Das lag wie gegen die Niederlande auch und vor allem wieder an den trotz Überlegenheit fehlenden spielerischen Mitteln gegen einen extrem defensiven Gegner, der dann auch noch das Glück hatte dank eines abgefälschten Schusses in Führung zu gehen. Vor allem die jungen Wilden blieben heute unter ihren Möglichkeiten, Marozsán fand nie richtig ins Spiel und Leonie Maier zum Beispiel tat der Wechsel auf die linke Abwehrseite ebenfalls nicht gut. So gehen die Damen mit gemischten Gefühlen in die Zwischenrunde, in der nun Italien am Sonntag wartet. Um ihren Titel zu verteidigen, müssen sich die Deutschen allerdings noch steigern. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

... Melanie Behringer macht es und das ist harmlos: In die Mauerecke gedacht schlenzt sie den Ball ohne Druck ein paar Meter am Tor vorbei. Danach ist Schluss!

Die Nachspielzeit ist abgelaufen, Leonie Maier holt noch einen Freistoß an der Strafraumgrenze heraus. Dszenifer Marozsán hat die mit Sicherheit letzte Chance der Partie...

60 Sekunden noch! Jetzt geht es nur noch hoch und weit, doch die Norwegerinnen bringen alles wieder zurück.

Hoch und weit auf Okoyino da Mbabi, die heute auch einen schweren Stand hatte. Melanie Behringer flankt über links, Ingrid Hjelmseth hat das Leder.

Drei Minuten hat das DFB-Team noch.

Melanie Behringer sorgt über links für Belebung, macht das Spiel breiter. Zuviel ging heute über die Mitte, wo die norwegischen Defensivkünstler die Räume extrem eng machen.

Kessler verpasst eine Flanke in der Mitte knapp. Dahinter lauert noch Okoyino da Mbabi, doch Torfrau Ingrid Hjelmseth passt auf und fängt den Ball vorher ab.

Insgesamt bleibt das Spiel des DFB-Teams allerdings zu fehleranfällig. Immer wieder auch kleinere Abstimmungsfehler, die sonst kaum auffallen, jetzt aber wo die Zeit runtertickt massiv stören.

Dszenifer Marozsán setzt sich gut im Mittelfeld ein, muss sich aber auch heute den Vorwurf gefallen lassen, dass sie das Spiel von der Zehnerposition nicht leiten konnte.

Deutschland rennt nun an, die Uhr tickt in rot. Ein wenig Entlastung mit einem Eckball und der resultierende Kopfball von Dekkerhus lässt sich sehen, rauscht einen Meter links am Kasten vorbei.

Interessant, dass Neid hier jetzt die 18-jährige mal reinschmeißt, die hier erst ihr zweites Länderspiel macht und auch in der Quali nicht zum Einsatz kam. Die offensichtlichere Variante für eine Belebung der Offensive wäre sicherlich Fatmire Bajramaj gewesen.

Aber auch das bleibt dann unterm Strich hängen: Von den vielen Torschüssen kamen zu wenig direkt aufs Tor.

Melanie Behringer setzt mit einem wuchtigen Versuch aus über 30 Metern nach, der Ball saust links vorbei.

Kessler!! Endlich mal kommt ein Zuspiel in die Spitze durch, die defensive Mittelfeldspielerin wird dann vielleicht etwas zu weit nach außen getragen und versucht links aus spitzem Winkel den Heber gegen die herausstürmende Hjelmseth, der auf dem Tordach landet. In der Mitte stand Okoyino da Mbabi bereit, evtl. wäre das Abspiel hier die bessere Lösung gewesen.

Was kann die DFB-Elf nun noch nachlegen, man verteidigt hinten jetzt in einigen Situationen fast 1 gegen 1.

Kopfball Holstad Berge, keine Gefahr für das Tor von Angerer.

Dritter und letzter Wechsel der Norwegerinnen, die etatmäßige Kapitänin kommt. Jetzt wo man schon mal glücklich führt will Even Pellerud das natürlich mitnehmen.

Muss man mehr draus machen! Melanie Behringer bereitet wunderbar über links vor, flankt auf Okoyino da Mbabi, deren Timing am Fünfer nicht stimmt und die so den Ball meterweit vorbeiköpft. Die Stürmerin stand ansonsten sträflich frei.

Die Deutschen intensivieren ihre Bemühungen, wir dürfen uns auf eine spannende Schlussphase einstellen.

Mittag zieht aus 22 Metern gleich mal ab, der flache Versuch schleicht aber deutlich am rechten Pfosten vorbei.

Mit der Herausnahme von Leupolz auf dem Flügel entscheidet sich Neid jetzt dann doch stückweise gegen die Jugend in dieser Phase und für etwas mehr Erfahrung auf dem Flügel.

Hansen-Solo! Die Eingewechselte zieht von links in die Mitte und prüft Angerer mit einem halbhohen Ball, den die Torfrau spät sieht.

Neid wird gleich reagieren, mit Melanie Behringer und Anja Mittag werden zwei Weltmeisterinnen von 2007 kommen.

Und auch das: Während in der Defensive der Rückstand durch einen abgefälschten Ball fällt, steht zum wiederholten Male in der Offensive die eigenen Leute im Weg.

Tja und immer wieder der letzte Pass: Bis zum Sechzehner sieht das teilweise gut aus, die durchgesteckten Bälle kommen dann aber nicht an. Zur Not müsste man es dann wie im ersten Abschnitt wieder über Weitschüsse probieren.

Kostprobe Hansen, die mit ihrer Geschwindigkeit natürlich eine enorm gefährliche Konterspielerin ist und hier schonmal links Fahrt aufnimmt, dann aber hängenbleibt.

Célia Okoyino da Mbabi ist im rechten Strafraum durch, der Querpass erreicht in der Mitte aber niemanden und den zweiten Ball verpassen die DFB-Frauen um eine Fußspitze.

Jetzt wechselt Even Pellerud Stammpersonal ein. Die ganz erfahrene Solveig Gulbrandsen kommt und außerdem soll Caroline Hansen jetzt wie in den ersten beiden Spielen über Außen wirbeln, die bislang einen guten Eindruck bei diesem Turnier hinterlassen hat.

... am langen Pfosten steht Cathrine Dekkerhus ziemlich frei, doch die Mittelfeldakteurin wird von Laudehr noch geblockt.

Zunächst aber setzt sich Ada Hegerberg vorne nach einem langen Ball fast durch, es gibt Ecke...

Und so langsam dürfte die Unparteiische hier auch mal wieder über Gelb nachdenken, denn die Skandinavier greifen vermehrt zu kleineren Fouls, wenn die Kraft nicht mehr reicht.

... kurz ausgeführt in die Mitte, Leonie Maier nimmt den Ball direkt, verzieht aus 25 Metern aber amtlich.

Der amtierende Europameister bleibt aber dran, es gibt im Verlauf die nächste Standard von rechts...

Ecke Laudehr und wieder geht es in den wuseligen Fünfer, wo sich die Deutschen in Form von Okoyino da Mbabi dann allerdings selbst im Weg stehen, die gleich doppelt Schussversuche im Gestocher abblockt. Da ist die Stürmerin übereifrig, die selbst an den Ball kommen wollte.

Trotzdem: Der Seitenwechsel hat Leonie Maier nicht gut getan. Auf der linken Außenverteidigerposition wirkte sie schon zu Beginn der ersten Halbzeit einigermaßen unsicher.

Kessler verspringt der Ball im Mittelfeld und da sich auch Leonie Maier auf ihrer linken Defensivseite nicht souverän anstellt, darf Emilie Haavi abziehen. Verfolgt von Melanie Leupolz geht das Ding aus halbrechter Position aber gut drei Meter am Kasten vorbei.

Der EM-Dritte von 2009 jedenfalls macht genauso weiter wie in Durchgang eins, steht tief in der eigenen Hälfte und versucht es über zaghafte Konter.

Und man bedenke: Seit 20 Jahren haben die DFB-Frauen kein EM-Spiel mehr verloren. Das steht nun plötzlich auch auf dem Spiel.

Darf man jetzt ein noch defensivere norwegische Mannschaft erwarten? Vorzuwerfen ist Even Pellerud und seiner Truppe allerdings nichts, die Taktik ging gewissermaßen voll auf.

Ohne Wechsel geht es in Kalmar weiter.

Halbzeitfazit:
Das deutsche Team hat die Partie über weite Strecken gegen defensive Norwegerinnen im Griff und tastet sich sukzessive trotz fehlender Hochkaräter an eine Führung heran. Der Gegner ist selbst über Konter extrem unauffällig, kommt aber dann kurz vor der Pause glücklich über einen abgefälschten Schuss zur Führung. Mit diesem Beigeschmack bleibt damit ein ähnliches Fazit wie schon nach den ersten 45 Minuten zum Auftakt: Unsere Mädels machen aus der Überlegenheit einfach zu wenig und brauchen jetzt mindestens ein Tor, um den Gruppensieg noch mitzunehmen.

Tooor für Norwegen, 0:1 durch Ingvild Isaksen
Und dann das: Eine Kopfballabwehr nach Standard landet bei der Defensivzentralen, die von der linken Strafraumkante abzieht und den von der eigenen Mitspielerin abgefälschten Ball glücklich in den Maschen unterbringt. Nadine Angerer ohne Chance, wird komplett auf dem falschen Fuß erwischt. Schiri Staubli pfeift nicht mehr an, nach dieser schmeichelhaften Führung ist Pause.

Wieder etwas zu kompliziert: Nadine Keßler fociert über rechts, findet Laudehr auf der linke Seite, die aber zu Okoyino da Mbabi durchstecken will anstatt mal selbst abzuziehen. Der Schussweg war an der Strafraumgrenze frei.

Die Teams stellen sich aktuell verfrüht auf die Pause ein, es geht nicht mehr viel unter der schwedischen Abendsonne.

Die gebürtige Regensburgerin steht aber wieder und es geht wohl weiter.

Simone Laudehr hat sich weh getan, windet sich an der Mittellinie. Das sieht auf den ersten Blick nicht gut aus, zumal die Verletzung ohne Einwirken einer Gegenspielerin zustande kam.

Die folgende Ecke verspricht wieder Gefahr, es kommt aber keine Deutsche an den Ball. Trotzdem scheint die Taktik, den Fünfer bei Eckstößen extrem zu verdichten, den Gegner vor Probleme zu stellen.

Zuviele Beine: Super Seitenwechsel von Marozsán an die linke Strafraumkante, Melanie Leupolz legt in die Mitte, aber Lena Lotzen kommt mit ihrem Schuss aus 15 Metern nicht durch.

Und auch das versandet: Emilie Haavi hat beim Konter auf rechts mal etwas Platz, die Flanke landet jedoch hinter dem Kasten von Nadine Angerer.

Und Norwegen offensiv? Die eben verwarnte ist vorne allein auf weiter Flur und verliert konsequenterweise den Ball schnell wieder. Man rührt kräftig am Beton auf skandinavischer Seite.

Gelbe Karte für Gry Tofte Ims (Norwegen)
Ein taktisches Foul im Mittelfeld eröffnet die nächste Chance über eine Standard, der Freistoß von Marozsán bringt dann aber keine Gefahr.

auch wenn die ganz klaren Chancen fehlen, die Führung wäre mittlerweile für das DFB-Team verdient.

... und auch die hat es in sich: In den Fünfer geschlagen kommt Hjelmseth in der Meute nicht an den Ball, Wensing steigt hoch und trifft mit dem Kopfball erneut nur das Aluminium.

Hoppla! Ein Befreungsschlag von Saskia Bartusik überrascht die 1,73m große Hjelmseth fast: Der lange Ball springt im Sechzehner noch einmal auf, über den Keeper hinweg und küsst dann die Latte. Sieht unglücklich aus, die routinierte Torfrau wäre aber wohl zur Stelle gewesen und war sogar noch dran. Es gibt jedenfalls Ecke...

Da steckt schon mehr Bums hinter: Lena Lotzen aus 20 Metern, zu hoch angesetzt. Immerhin die Torschüsse häufen sich zusehends.

Dszenifer Marozsán fasst sich aus etwa 26 Metern ein Herz, der Flachschuss verhungert aber leider in Richtung Kasten etwas, da hat die Frankfurterin eventuell sogar ein wenig in den Boden getreten.

Nächster Ansatz: Kessler mit guter Flanke von rechts, doch Laudehr, die immer wieder aus dem defensiven Mittelfeld mit nach vorne geht, fehlt ein guter Meter zum Glück, verpasst die Koproduktion der Secher am langen Pfosten.

Wieder Okoyino da Mbabi, de hier ausnahmslos die Torschüsse der DFB-Elf kreiert: In Rücklage löffelt sie das Leder noch irgendwie auf den Kasten, Ingrid Hjelmseth fängt die Pille locker ab.

Zum wiederholten Male spielen die Deutschen gute Konteransätze nicht gut aus. Gegen eine so defensiv agierende Mannschaft darf man so etwas schonmal besser nutzen.

Vor allem läuferisch investieren die Skandinavier, pressen schon in der gegnerischen Hälfte.

Guter Kombination über Laudehr und Dszenifer Marozsán und die Zehnerin steckt auf Okoyino da Mbabi in die Box durch, die allerdings hinreichend gestört wird und nicht zum Abschluss kommt.

Norwegen macht das weiterhin gut, unterbindet im Mittelfeld viel, kann aber seinerseits auch wenig bis keine echten Akzente nach vorne setzen.

Cathrine Dekkerhus lässt aufblitzen! Das 20-jährige Talent aus Stabæk lässt im Mittelfeld gleich mal zwei Deutsche aussteigen, der Schussversuch aus etwa 30 Metern ist dann allerdings zu ambitioniert.

Erster Torschuss der Deutschen: Doppelpass über die rechte Seite, der Stürmerin rutscht an der Strafraumgrenze der Drehschuss aber ein wenig über den Schlappen und so muss Torfrau Ingrid Hjelmseth nicht eingreifen.

So dürfen wir das wohl heute erwarten: Deutschland mit viel Ballbesitz und die Skandinavierinnen warten auf Konter.

Und da geht der Blick natürlich auf Dszenifer Marozsán, sich nach schwacher Leistung gegen den Nachbarn gegen Island eine ansprechenderer Leistung bot.

Das kreative Element war ja auch im Auftaktspiel gegen die Niederlande ein Problem, als man den defensiven Gegner aus dem Spiel heraus nicht überraschen konnte.

Unsere Damen setzen sich in der Hälfte des Gegners fest, die Fünferkette im Mittelfeld bei Norwegen macht die Räume jedoch ausreichend eng.

Verbuchen wir das bisher mal als Abtastphase, Neids Team ist sichtlich um Spielkontrolle bemüht, in Richtung Sechzehner geht allerdings noch wenig.

Kicken können sie: Lena Lotzen lupft den Ball gefühlvoll in den Lauf von Laudehr im Sechzehner, das Ding ist aber eine Spur zu steil und die Akteurin des FFC Frankfurt kann den Ball, zumal in Bedrängnis, nicht mehr kontrollieren.

Der ganz frühe Eindruck hat wohl ein wenig getäuscht: Norwegen hat in diesen ersten Minuten mehr Zug zum Tor und schwärmt nach Ballgewinn gut aus. Erneut hat Saskia Bartusiak am Sechzehner arge Probleme, Ingvild Isaksen bleibt jedoch dann hängen.

Auf der Gegenseite behauptet sich Célia Okoyino da Mbabi zunächst gut, der Pass auf die linke Seite kommt aber nicht durch. Dort waren gleich zwei Deutsche mitgelaufen und in Überzahl.

... von wegen Flanke! Die 21-jährige Offensive ballert einen Strahl in Richtung Torwartecke und Nadine Angerer muss das erste Mal eingreifen. Diesen letztlich zwar straffen aber zu unplatzierten Ball kann der Routinier aber locker nach außen wegfausten.

Die erste Gelegenheit könnte allerdings jetzt auf den Gegner warten: Saskia Bartusiak weiß sich 25 Meter halbrechts vor dem Kasten nur mit einem Foul zu helfen. Emilie Haavi wird den Ball in den Sechzehner bringen....

Das DFB-Team übernimmt sofort die Initiative, scheint sich hier wie angekündigt nicht in taktischen Zwängen verlieren zu wollen.

Und damit rein in die Partie, die Deutschen in weiß, Norwegen in rot.

Das Stadion ist dem Rahmen angemessen gut gefüllt. Etwas mehr als 12.000 Zuschauer finden im Stadion des schwedischen Erstligisten Kalmar FF platz, ganz soviel dürften es aber heute nicht sein.

Die Mannschaften sind da und die Hymnen erklingen. Zunächst "Ja, vi elsker dette landet" (Ja, wir lieben dieses Land) der heute auf dem Papier norwegischen Gästemannschaft und danach die Deutsche. Übrigens hat die DFB-Auswahl seit satten 20 Jahren kein EM-Spiel mehr verloren, eine fast unfassbare Bilanz!

Wir dürfen also gespannt sein, ob die DFB-Auswahl unter diesen Voraussetzungen den Gruppensieg perfekt macht und sich weiter steigern kann. Den Leitung der Partie übernimmt Esther Staubli aus der Schweiz, die an den Linien von Maria Lisická (Slowakei) und Romina Santuari (Italien) unterstützt wird.

Die Aufstellung von Trainer Even Pellerud, der kürzlich ihren 60. Geburtstag feierte, spiegelt diesen Respekt aber nicht wieder: Satte sechs Änderungen entgegen dem 1:0-Erfolg über die Niederlande finden sich auf dem Zettel und da der Übungsleiter unter anderem drei seiner ganz erfahrenen Stammkräfte, Kapitänin Ingvild Stensland, Solveig Gulbrandsen und Marit Christensen draußen lässt, liegt die Vermutung nahe, dass man mit den Gedanken schon in der Zwischenrunde ist und heute die Beine einiger Akteure schonen will. So rücken Spielerinnen in die Startformation, die bislang entweder noch gar nicht gespielt haben oder nur zu Kurzeinsätzen gekommen sind. Die Binde übernimmt die aus Potsdam bekannte Maren Mjelde und auch Teamkollegin und zweite Deutschlandlegionärin Ada Hegerberg verbleibt im 4-1-4-1 in der Startformation.

Mit dieser Formation soll also der Gruppensieg gegen den zweimaligen Europameister erspielt werden und so der Aufwärtstrend aus dem Spiel gegen Island, nachdem man gegen die Niederlande doch eher ins Turnier gestolpert ist, beibehalten werden. Ein Sieg würde gerade den jüngeren Spielerinnen noch einmal mehr Selbstvertrauen gegen einen Gegner, der sich im Vorfeld allerdings reichlich klein redet. Deutschland sei über Jahre das Maß der dinge im europäischen Frauenfußball und man bewundere die Art und Weise, wie selbstverständlich immer wieder neue Talente den Weg in Team finden.

Zusätzlich will man sich nach eigener Aussage heute auch auf kein Taktieren einlassen und nur auf das Unentschieden schauen, sondern voll auf Sieg spielen. Betont locker geht Silvia Neid in die Partie, die heute ihr Team auf zwei Positionen verändern muss: Jennifer Cramer fehlt gelbgesperrt und Lena Goeßling musste die Partie kurzfristig mit einer Grippe absagen. Leonie Maier rückt in der Viererkette im 4-2-3-1 auf die linke Abwehrseite und Luisa Wensing aus Wolfsburg rutscht auf der Gegenseite neu herein. Dazu rückt Simone Laudehr auf die Doppelsechs, die in den beiden Partien zuvor jeweils eingewechselt worden war.

Vom Sofa aus durften die Teams gestern den Einzug in die KO-Runde feiern. Durch das 1:1 im skandinavischen Duell zwischen Dänemark und Finnland steht die DFB-Auswahl und auch der heutige Gegner schon vor der Partie mindestens als einer der zwei besten Gruppendritten fest, die mit ins Viertelfinale einziehen. Damit ist der große Druck Silvia Neid heute genommen, doch nach einer kurzen entspannenden Phase mit Strandbesuch ging es im deutschen Lager gleich wieder hochkonzentriert an die Arbeit. Denn immerhin winkt mit dem Gruppensieg, für den die Deutschen heute einen Punkt bräuchten, der vermeintlich leichtere Gegner in der Zwischenrunde.