Fazit:
Wie schon zum Seitenwechsel heißt es zwischen Italien und Deutschland auch nach 90 Spielminuten 1:1-Unentschieden! Nach einer vernünftigen ersten Halbzeit war die DFB-Truppe in Durchgang zwei in weiten Teilen nicht mehr wirklich heiß auf den zweiten Treffer. Italien dominierte, ließ aber ebenfalls Strafraumszenen vermissen. Viel spielte sich unweit der Mittellinie ab. Die Hausherren waren heute sehr bissig in den Zweikämpfen, wollten hier und heute zeigen, dass sie auf Augenhöhe mit der deutschen Nationalmannschaft sind. Das ist gelungen! In der Nachspielzeit hatte Reus dann den Siegtreffer auf dem Fuß, wurde aber von Sven Bender unfreiwillig am 1:2 gehindert. Mit dem Ergebnis können beide Mannschaften sicherlich leben. Italien duelliert sich am Montagabend in London mit Nigeria. Dort trifft Deutschland einen Tag später dann auf England, wo Jogi Löw dann höchstwahrscheinlich eine leicht veränderte Aufstellung präsentieren wird. Einen schönen Abend noch!

Die Riesenchance zum lucky punch! Das gibt es doch nicht! Mit der letzten Aktion des Abends trifft Höwedes mit seinem linken Fuß aus 16 Metern den linken Pfosten. Reus muss nur noch ins halbleere Tor einschieben, doch Vereinskollege Sven Bender läuft ihm vor die Füße und verhindert den deutschen Sieg!

Es gibt zwei Minuten Nachspielzeit!

Bonucci prüft seinen eigenen Schlussmann! Feine Ein-Kontakt-Kombination der Deutschen über halbrechts. Bonucci kommt mit dem Kopf ans Leder und will zurück zu seinem Keeper nicken. Der hat nicht damit gerechnet, kann das Eigentor aber noch locker verhindern.

... Kroos' Hereingabe mit dem rechten Fuß von der rechten Fahne überquert in der Luft die Torauslinie, sodass auch diese Chance dahin ist.

Der soeben eingewechselte Lars Bender holt noch einmal einen Eckstoß heraus...

Bei solch einem Testspiel darf mehr als dreimal getauscht werden und so bekommt Lars Bender noch ein paar Einsatzminuten. Müller darf unter die Dusche. Der Münchener hat heute einiges auf die Knochen bekommen.

Fünf reguläre Minuten noch im San Siro. Beide Teams würden den freundschaftlichen Vergleich nur ungerne verlieren und so schaukeln sich umstrittene Szenen dann und wann unnötig hoch. Deutschland braucht für den ersten ersten Sieg gegen Italien seit 18 Jahren noch einen Treffer!

Pirlo geht - Cerci kommt. Der 26-Jährige vom Torino sorgte vor nicht einmal zwei Wochen dafür, dass die Siegesserie der Roma gestoppt wird. Kann er auch heute einnetzen?

Rudelbildung im Testspiel! Kroos und Motta geraten aneinander, nachdem der Münchener den gebürtigen Brasilianer taktisch foulte. Der Schiedsrichter löst die Unsportlichkeiten mit jeweils einer Gelben Karte für die Beteiligten.

Gelbe Karte für Thiago Motta (Italien)

Gelbe Karte für Toni Kroos (Deutschland)

Deutschland baut für eine halbe Minute so etwas wie Druck auf, scheitert dann aber an der Strafraumlinie an einem Fehlpass des aufgerückten Höwedes.

So wirklich stoßen die Bundesadler nicht mehr in das letzte Spieldrittel vor. Italien zeigt heute konstant ein starkes Zweikampfverhalten und hält sehr gut mit. Dieses Testspiel dürfte allen Fans der italienischen Nationalmannschaft Hoffnung machen für die WM im kommenden Jahr.

Plötzlich sind es wieder die Mannen von Cesare Prandelli, die besser nach vorne spielen. Es ist eine Partie, die nur schwer zu greifen ist und deren Richtung sich ständig ändert.

Deutschland scheint den Schlussspurt einläuten zu wollen, investiert nun wieder mehr in das Angriffsspiel. Noch können die eingewechselten Reus und Özil aber nicht die Akzente setzen, die von ihnen erwartet werden.

Gelbe Karte für Claudio Marchisio (Italien)

Dass es Balotelli nicht an Selbstvertrauen mangelt, ist allgemein bekannt. Hier will er einen Freistoß aus mehr als 30 Metern im Netz unterbringen, bleibt mit seinem Gewaltschuss aber an Mitspieler Bonucci hängen. Hätte brenzlig werden können für Manuel Neuer!

Aktuell durchschreitet die Partie ihre bisher schwächste Phase. Es gibt viele kleine Fouls im Mittelfeld, die den Spielfluss zerstören. Wann gab es eigentlich den letzten Schuss?

So spielt die DFB-Elf erst einmal in Unterzahl weiter. Es wird noch einige Augenblicke dauern, bis der Ersatz für den Madrilenen den Rasen betritt.

Khedira bleibt nach eigenem Foul an Pirlo liegen und zeigt sofort an, dass er eine Behandlung der medizinischen Abteilung benötigt.

Italien hat bisher mehr vom zweiten Durchgang. Im Gegensatz zum Geschehen vor der Pause beherrschen die Blauen die Szenerie weitgehend, kommen aber nicht besonders oft vor das Tor von Manuel Neuer.

Wohl dem, der solche Stars in der Hinterhand hat! Jogi Löw setzt in der letzten halben Stunde auf Reus und Özil, die die deutsche Offensive wieder zum Laufen bringen sollen. Schürrle und Götze gehen in den verfrühten Feierabend.

Durchatmen bei der DFB-Elf! Infolg einer halbhohen Hereingabe vom linken Flügel kann der einschussbereite Balotelli so gerade eben noch abgegrätscht werden und auch Montolivo kann nicht abschließen. Mit Mühe und Not können Lahm und Jansen klären.

Cesare Prandelli hat übrigens den ersten Tausch des Abends vorgenommen. Für den unauffälligen Osvaldo bringt er Antonio Candreva von Lazio Rom.

Gelbe Karte für Philipp Lahm (Deutschland)
Lahm beschwert sich wegen eines nicht geahndeten Fouls von Criscito an Khedira beim Referee, der sich das nicht gefallen lässt und die erste Gelbe Karte in einem ansonsten fairen Spiel zückt.

Müller ist derweil zurück auf dem Rasen. Es handelt sich wohl um eine Verletzung eines Fingers der linken Hand, die ihn aber nicht am weiterspielen zu hindern scheint.

Marchisio scheitert an Neuer! Pirlo führt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld nicht etwa direkt aus, sondern schickt seinen Vereinskollegen mit einem Steilpass links an der Mauer vorbei. Aus spitzem Winkel zieht dieser sofort ab, findet aber seinen Meister in Neuer!

War das ein Strafstoß? Götze setzt sich kraftvoll auf rechts im Strafraum durch und wird dann von Pirlo zu Boden gerissen. Er will den Elfmeter und hätte ihn auch bekommen müssen.

Die Partie startet deutlich geordneter in den zweiten Teil als Durchgang eins endete. Müller fällt im Rahmen eines Zweikampfs mit Barzagli auf seine linke Hand und muss erst einmal außerhalb des Rasens behandelt werden.

In der Offensive hat Deutschland mit Özil, Reus und Co. natürlich noch einige Optionen. Mal schauen, ob Löw ab Mitte der zweiten Halbzeit kräftig durchwechselt oder den anderen Spielern erst am Dienstagabend in London eine Möglichkeit zur Präsentation gibt.

Willkommen zurück zum zweiten Durchgang im Stadio Giuseppe Meazza! Es bleiben weitere 45 Minuten für beide Nationalteams, dieses Testspiel für sich zu entscheiden. Weder Prandelli noch Löw haben in der Pause personelle Änderungen vorgenommen.

Halbzeitfazit:
1:1 heißt es zur Pause im Länderspielklassiker zwischen Italien und Deutschland. Die DFB-Elf begann zwar bedenklich unsicher in der Defensive, konnte dies aber durch Hummels' Führungstreffer in Minute acht gut kaschieren. In der Folge waren die Bundesadler überlegen, ohne sich aus dem Spiel eine Vielzahl an Chancen herauszuspielen. Italien brauchte lange, um den Rückstand zu verdauen, war bei Vorstößen aber immer gefährlich. Abata besorgte nach gut einer halben Stunden den Ausgleich. In der Viertelstunde vor dem Pausenpfiff war die Partie komplett offen. Gerade die Rückwärtsbewegung bei der deutschen Mannschaft kann noch deutlich verbessert werden. Im Spiel nach vorne hat die linke Seite Steigerungspotential. Bis gleich!

In den Minuten vor dem Kabinengang ist die Partie sehr offen und zerfahren. Eine Richtung kann man derzeit nicht ausmachen, dafür gibt es hüben wie drüben einfach zu viele individuelle Fehler.

Hummels droht den Kredit, den er sich durch sein Tor geholt hat, wieder zu verspielen! Schon zum zweiten Mal bringt er das Leder im Aufbau nicht zum Mitspieler, sondern zu Balotelli. Nur mit einem Trikotzupfer kann er den Angreifer an einer Riesenchance hindern. Schiri Benquerença gibt nicht einem Freistoß!

Pirlo findet mit seinem Freistoß von der rechten Strafraumlinie Osvaldo, der seinen Kopfstoß aus 15 Metern aber nicht wirklich kontrollieren kann. Weit am Tor vorbei segelt der Ball ins Toraus.

Viel geht bei der Löw-Truppe über die rechte Seite. Höwedes macht offensiv einen guten Eindruck, kann Müller auf seiner Außenbahn immer wieder in Szene setzen. Der linke Flügel ist hingegen etwas blass.

Auch auf der Gegenseite wackelt die Defensive! Hummels leistet sich einen Fehlpass am eigenen Strafraum, bedient unfreiwillig Marchisio, der ebenfalls nicht lange fackelt. Etwa einen halben Meter über den deutschen Kasten!

Schürrle an den Querbalken! Schlimmer Aussetzer von Bonucci, der nach einem Rückpass zur Innenverteidigung in die Füße des Neu-Londoners passt. Trotz freier Bahn in Richtung Tor nimmt Schürrle das Leder direkt, trifft jedoch nur Aluminium!

Eine halbe Stunde ist vorüber im San Siro und beide Teams könnten jeweils einmal einnetzen. Aufgrund der optischen Überlegenheit der Deutschen mag dieser Spielstand zunächst schmeichelhaft für Italien erscheinen, doch sind die Gastgeber im gegnerischen Strafraum durchschlagskräftiger.

Tooor für Italien, 1:1 durch Ignazio Abate
Der Ausgleich für die Squadra Azzurra! Auch der zweite Eckball, diesmal von der rechten Seite, wird nicht in die Mitte geschlagen, sondern flach ausgeführt. Abate wird an der Seitenauslinie angespielt und zieht mit Tempo in den Sechzehner ein. Es folgt der Doppelpass mit Bonucci, der klasse für Abata ablegt. Mit voller Wucht ballert der Milan-Spieler das Leder in die lange linke Ecke, von dessen Pfosten das Spielgerät ins Netz springt!

Die erste Ecke Italiens hat es in sich! Sie wird kurz ausgeführt und landet dann im Fuß von Marchisio am linken Strafraumeck. Der Juve-Akteur visiert den rechten Dreiangel an. Lahm hält den Kopf dazwischen und wehrt ab!

Feine Freistoßvariante der Deutschen! Kroos chippt einen ruhenden Ball aus der Distanz diagonal auf links in den Stafraum, wo sich Müller im Rücken seines Gegenspielers davongestohlen hat. Der Kopfball des Müncheners in den Fünfer wird dann aber von Buffon abgefangen.

Kann man das als Torschuss werten? Pirlo sucht ein paar Schritte in der Mittellinie Balotelli mit einem langen hohen Ball in den Sechzehner, verzettelt sich aber total und schießt so genau in die Arme von Manuel Neuer, der sicher zugreift.

Es bleibt erst einmal dabei: Viel Ballbesitz der deutschen Mannschaft. Eine Vielzahl an Chancen bleibt noch aus, denn die Wege in den Sechzehner sind zugestellt.

Balotelli ist weiterhin ein kleiner Unruheherd für die DFB-Abwehr. Schon wieder lässt sich der 23-Jährige auf halbrechts nicht stoppen und kann dann nur unsanft von Höwedes vom Ball getrennt werden. Da hat der Schalker Glück, dass Referee Benquerença diesen Einsatz nicht mit einem Freistoß bestraft.

Khedira mit einem echten Strich aus der zweiten Reihe! Im Zentrum, gut zwei Meter rechts versetzt, wird der Madrilene bei seinem Solo nicht richtig angegriffen, sodass er schon fast zu diesem Distanzschuss eingeladen wird. Buffon bekommt noch so gerade die Fingerspitzen dran und lenkt das Ding an den Pfosten. Im zweiten Versuch begräbt er es dann unter sich.

Mit acht Spielern verteidigt die Prandelli-Elf bei Ballbesitz Deutschland am und im eigenen Strafraum. Die Räume werden so eng gestellt, dass Löws Mannen noch auf die erste Möglichkeiten aus dem Spiel heraus warten.

Pirlo ist wenige Meter vor der Vierekette am Spielaufbau der Hausherren beteiligt, hat aber derzeit nur wenige Anspielmöglichkeiten. Da kann der Juve-Star mit seinem Zauberfüßchen auch nicht viel anrichten!

Die Squadra Azzurra hat zu knabbern an diesem Rückstand und kann die starken ersten Minuten zunächst nicht bestätigen. Den einzigen Vorstoß nach dem 0:1 kann Hummels klasse abfangen. Osvaldo hat Balotelli auf halbrechts steil schicken wollen.

Fast das 0:2! Wieder ist es eine Kroos-Ecke von rechts, die für Gefahr sorgt. Am ersten Pfosten ist Höwedes einfach wacher als Abate und bringt den Abschluss aus sechs Metern zustande. Der Ball segelt Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Nach wackeligem Start könnter dieser Treffer der Abwehrreihe ein bisschen Sicherheit geben. Auch für Hummels, der in der Nationalmannschaft schon oft kritisiert wurde, ein wichtiges Tor!

Tooor für Deutschland, 0:1 durch Mats Hummels
Das passiert nicht in jedem deutschen Länderspiel: Nach einem Eckball trifft die DFB-Elf! Kroos schlägt das Spielgerät von der rechten Fahne auf den zweiten Pfosten. Dort schraubt sich Hummels höher als sein zugeteilter Gegenspieler Barzagli und nickt auf die linke Torecke. Vom Innenpfosten überquert der Ball die Linie!

Khedira probiert vom rechten Strafraumeck eine Flanke und holt einen Eckball heraus, da Criscito das Leder ins Toraus abfälscht. Nach kurzer flacher Ausführung erarbeitet sich Götze direkt den nächsten Eckstoß.

In das letzte Spieldrittel konnten sich die DFB-Adler noch nicht kombinieren. Götze, auf dem Papier die einzige echte Spitze, will sich die Kugel im offensiven Mittelfeld holen, kommt dann aber nicht weiter.

Die Automatismen bei der deutschen Abwehrreihe sind noch nicht vorhanden. Italien gehören die ersten Augenblicke. Die Gastgeber wirbeln die gegnerischen Viererkette bisher ordentlich durcheinander.

Nach Handspiel von Boateng zehn Meter vor dem eigenen Sechzehner schnappt sich Pirlo das Spielgerät zur Ausführung des fälligen Freistoßes. Gegen Neapel traf er am Wochenende noch mit einem Traumtor per ruhendem Ball, diesmal fliegt sein Rechtsschuss knapp über den Querbalken.

Der Rasen im San Siro ist übrigens in einem schlechten Zustand. Viele Unebenheiten werden es den technisch beschlagenen Akteuren auf dem grünen Parkett schwer machen.

Das erste Audrufezeichen der Squadra Azzurra! Auf halbrechts lässt sich Balotelli nicht von Lahm und Hummels stoppen und sucht dann den Abschluss aus gut 22 Metern. Sein Rechtschuss braust gut zwei Meter links am deutschen Gehäuse vorbei.

Die Partie ist eröffnet! Auf Seiten der Gäste spielt man heute erstmals in den neuen Hemden, über deren modische Qualitäten an anderer Stelle diskutiert werden soll. Bei den Hausherren steht die Präsentation der WM-Trikots noch aus.

Nach dem Wimpeltausch gewinnt Buffon die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Lahm, soadass die DFB-Elf anstoßen wird.

Soeben haben die 22 Protagonisten den Rasen betreten und lauschen in wenigen Augenblicken den wunderbaren Nationalhymnen beider Länder. Mit etwa 30000 Zuschauern ist das Stadio Giuseppe Meazza zwar bei weitem nicht ausverkauft, doch die Stimmung ist dennoch prächtig!

Wir freuen uns auf einen echten Klassiker, in welchem beide Nationalmannschaften befreit aufspielen können. Dennoch werden die Akteure heute alles geben, denn die Plätze im Flieger nach Brasilien sind heiß begehrt.

Der Portugiese Olegario Benquerença heißt der Schiedsrichter am heutigen Abend. Der Unparteiische, der bei der WM 2010 drei Spiele pfeifen durfte, wird an den Seitenlinien von Ricardo Santos und Venâncio Tomé unterstützt.

In seinem 100. Spiel als hauptverantwortlicher Bundestrainer überrascht Joachim Löw mit einer unerwarteten Aufstellung. So verteidigt Benedikt Höwedes anstelle von Philipp Lahm auf der rechten Abwehrseite. Der Kapitän bildet zusammen mit Sami Khedira die Doppelsechs. Den linken Part der Vierkette übernimmt Marcell Jansen. In der Offensive muss der angeschlagene Mesut Özil passen, sodass Kroos im Zentrum übernimmt. Auf Linksaußen stürmt André Schürrle während Maro Götze ganz vorne beginnt.

Vier Mal war für Deutschland bei großen Turnieren Schluss, als es gegen Italien ging. Neben der Niederlage im vergangenen Juni bleibt natürlich das Halbfinalaus nach Verlängerung bei der Heim-WM unvergessen. Dazu kommen die 1:3-Niederlage im Endspiel der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien und ein unglückliches 3:4 nach 120 Minuten in der Vorschlussrunde 1970 in Mexiko. Deutschlands letzter Erfolg gegen Italien datiert vom 21. Juni 1995, als ein Testspiel in Zürich mit 2:0 gewonnen wurde.

Der Weltmeister von 2006 wird zwar nicht zu den Topfavoriten auf den Titel gezählt, doch ist mit den cleveren Italienern bei jedem Turnier zu rechnen. Nach dem schwachen Auftritt in Südafrika haben dies die Bundesadler bei der EM im letzten Sommer bekanntlich schmerzlich erfahren müssen: Im Halbfinale schlugen die Stiefelkicker Deutschland durch zwei Balotelli-Treffer mit 2:1. Auch wenn es im Finale gegen Spanien nicht reichte, hat Italien seinen Ruf als Deutschland-Schreck wieder einmal bestätigt.

Ebenfalls ohne Probleme passierte die Squadra Azzurra die Qualifikationsphase. In einer hinter Italien sehr ausgeglichenen Gruppe, in welcher Rang zwei bis zum letzten Spieltag unter vier Nationalteams strittig war, wurde der erste Platz schon Anfang September sichergestellt. Mit sechs Siegen und vier Unentschieden und 19:9 Toren hat die Prandelli-Truppe zwar kein Feuerwerk abgebrannt, doch war das Erreichen der WM-Endrunde nie in Gefahr.

Nach diesen Träumereien richten wir den Blick erst einmal wieder auf die Gegenwart. Zahlreiche ambitionierte Akteure stehen Jogi Löw heute nicht zur Verfügung. So werden Per Mertesacker (Grippe), İlkay Gündoğan (Aufbautraining nach Rückenverletzung), Lukas Podolski (Aufbautraining nach Muskelbündelriss), Bastian Schweinsteiger (Sprunggelenksverletzung ), Mario Gómez (noch nicht wieder fit nach Innenbandanriss) und Miroslav Klose (Schulterverletzung) heute nur zusehen können, wie sich die Kollegen für den WM-Kader empfehlen, der auf 24 Spieler begrenzt sein wird. Der Konkurrenzkampf in der deutschen Mannschaft ist gnadenlos!

Im Gegensatz zu 2006 & 2010 geht Deutschland nicht nur mit eigenen hohen Zielen in den 32-tägigen Wettbewerb, sondern gilt auf dem gesamten Globus als einer der Favoriten auf den Titelgewinn. Nur den sechsten Finalerfolg des Gastgebers Brasilien bewerten die Wettanbieter derzeit als noch wahrscheinlicher. Sollte Kapitän Philipp Lahm den 36,8 cm hohen goldenen Wanderpokal mit den beiden Malachit-Ringen in den Nachthimmel von Rio de Janeiro recken, wäre dies die Krönung der Karrieren vieler Auswahlspieler, die beim Turnier im eigenen Land schon dabei waren und stramm auf die 30 zugehen oder diese schon überschritten haben.

Mit Bravour hat die DFB-Elf ihre Qualifikationsgruppe gemeistert. Bis auf das legendäre 4:4-Unentschieden gegen Schweden im Oktober 2012 wurde alle Partien – meist sehr souverän – gewonnen. Gespannt werden Joachim Löw und seine Schützlinge am sechsten Dezember um 17 Uhr Mitteleuropäischer Zeit nach Costa do Sauípe blicken, wo Vorrundengegner und Spielorte ausgelost werden. Dann können auch endlich die Hotels gebucht werden. So langsam beginnt es wieder zu kribbeln, wenn man an die deutschen Auftritte bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften zurückerinnert.

Sieben Monate ist es noch hin bis Endrunde der Weltmeisterschaft 2014. Ein langer Zeitraum, in dem noch vieles passieren kann. Aufgrund der vollgepackten Terminkalender der potentiellen Nationalmannschaftsspieler halten sich die Treffen der Länderauswahlteams jedoch in Grenzen: Nur noch drei Mal wird man außerhalb der unmittelbar vor das Turnier angesetzten Trainingslager unter "Ernstfall"-Bedingungen testen können. Da braucht es schon echte Prüfsteine, um diese Termine ernsthaft zu nutzen!