Fazit:
In einem über weite Strecken mäßigen Test bezwingen die Türken Schweden mit 2:1, weil die skandinavische Abwehr bei Flanken aller Art einen extrem wackeligen Eindruck hinterließ. Aus dem Spiel heraus konnten beide Teams ihre Stürmerstars selten bis gar nicht in Szene setzen und so scheint vor dem Beginn der EM-Qualifikation nach den Eindrücken aus diesem Spiel noch viel Arbeit auf die Trainer zu warten. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Mit Uğur Demirok kommt der zweite Türke zu einem Kurzdebüt, denn Sekunden später ist die Partie dann auch vorbei.

Eine Ecke der Schweden wird geklärt und es geht in die Nachspielzeit.

Torannäherungen bleiben Mangelware, die Teams werfen zum Ende der Partie aber noch einmal viel in die Waagschale und es wird hektischer.

Der fünfmalige Torschütze der WM-Qualifikation bekommt nun auch noch ein paar Minuten. Auf der Gegenseite kommt Hiljemark.

Olcan Adın geht per Konter rechts auf den Sechzehner zu, wird aber vor dem Strafraum von Pierre Bengtsson abgedrängt. Das sah schwer nach Foulspiel aus, aber der Schiedsrichter winkt den robusten Körpereinsatz der Außenverteidigers durch.

Die Skandinavier konnten derweil ihren Zlatan heute nicht in Szene setzen und auch ihr Tor entstand letztlich aus einem individuellen Kapitalpatzer der Türken.

Die Trainer werden sich sicherlich fragen, was sie aus diesem Vergleich ziehen können. Die Hausherren wirken bis hierhin offensiv minimal potenter, brachten aus dem Spiel aber wenig zustande und profitierten von Stellungsfehlern des Gegners bei hohen Bällen.

Erneut bringt eine hoher Ball die Chance für die Türken, bei einem Freistoß von der rechten Seite bringt Olcan Adın den Kopf am langen Pfosten an den Ball, trifft aber aus zu spitzem Winkel nur das Außennetz.

Bei einer Ecke der Schweden bricht kurze Unruhe vor der Ausführung aus, der Unparteiische kann die Gemüter aber beruhigen und letztlich ist die Ausführung die Aufregung dann auch nicht wert.

Gelbe Karte für Caner Erkin (Türkei)
Für überharten Einsatz im Mittelfeld.

Eins zeigt diese Szene aber erneut: Gegen Flanken wirkt die Abwehr der Schweden extrem anfällig und ist auch hier schlecht positioniert.

Der Ball zappelt im Netz! Mevlüt Erdinç hält seinen Fuß in eine Flanke von der linken Seite, stand aber minimal im Abseits und verpasst so die Entscheidung.

Auf dem Rasen passiert wenig, die Zuschauer unterhalten sich also selber und lassen die Welle durchs Stadion schwappen.

Der Junge beweist gleich mal Mut, Muamer Tankovic fackelt aus 27 Metern nicht lange, zielt aber ein gutes Stück links vorbei.

Erleben wir noch eine spannende Schlussphase oder wird das Spiel nun ausrollen?

Der 19-jährige Debütant kommt also zu seinem Einsatz.

Es deuten sich die nächsten Wechsel auf beiden Seiten an.

... Was war das? Torschuss? Flanke? Jedenfalls kommt der drucklose Ball ungefährlich hinter dem Kasten auf und es gibt Abstoß.

Es gibt eine Standard in zentraler Position etwa 28 Meter vor dem Tor für Schweden...

Vor allem das Spiel der Gäste wirkt in der Anlage nun wesentlich zielstrebiger.

Und so schaut es zumindest mit den ersten Eindrücken so aus, als sollte sich dieser Durchgang ein wenig munterer gestalten. Dem neutralen Zuschauer kann es nur recht sein.

Tooor für Türkei, 2:1 durch Olcan Adın
Die Antwort der Türken lässt nicht lange auf sich warten: Wieder ist es eine Flanke, diesmal von Caner Erkin von links an den langen Pfosten geschlagen, die die Schweden überwindet. Der eingewechselte Stürmer, zuletzt mit Trabzonspor gegen Juventus in der Europa League gescheitert, köpft aus zwei Metern ein.

Tooor für Schweden, 1:1 durch Ola Toivonen
Gökhan Gönül leistete sich den Riesenpatzer als letzter Mann, rutscht bei der Ballannahme minimal weg und lässt sich den Ball vom Torschützen stibitzen, der dann vor Onur Kivrak die Ruhe behält und in die rechte Ecke einschiebt.

Was für ein Kracher! Arda Turan fasst sich aus 25 Metern ein Herz und knallt das Leder satt an das rechte Lattenkreuz! Den Nachschuss nimmt Mevlüt Erdinç per Seitfallzieher ab, verfehlt den langen Pfosten aus spitzem Winkel von der rechten Seite aber. Dieser Schuss hätte ein Tor verdient gehabt!

Wie zu erwarten gibt es zur Halbzeit die erste Wechselorgie. Etablierte Kräfte wie Ibrahimović und Yılmaz verlassen die Partie und ein auf Seiten der Türkei kommt Murat Duruer zu seinem Länderspieldebüt. Neben den mutmaßlichen Stammspielern Ola Toivonen und Johan Elmander ist auch der Nürnberger Per Nilsson nun auf dem Platz.

Die Partie muss sich mit verändertem Personal erst einmal finden und kommt schwer in Fahrt.

Halbzeitfazit:
In einem durchschnittlichen Test führt die Türkei zur Pause dank eines frühen Treffers, im Verlauf konnte sich das Team von Fatih Terim aber nur noch wenig herausspielen. Auf der Gegenseite brauchte Schweden viel Anlaufzeit, kam dann aber auf niedrigem Niveau besser in die Partie, erarbeitete sich aber seinerseits zu wenig klare Torchancen. Bis gleich!

Ein Raunen geht durch Stadion, weil Zlatan Ibrahimović aus 20 Metern frei zum Schuss kommt, er wird aber geblockt und es gibt lediglich Ecke.

War da was? Alexander Kačaniklić will einen Ball an der Sechzehnergrenze volley abnehmen, wird von hinten bedrängt und kommt zu Fall. Auf den ersten Blick scheint das Foul klar, die Zeitlupe zeigt aber wenig Kontakt.

Immerhin: Pontus Wernbloom hält seine Birne in der Mitte mal rein, köpft aber einen guten Meter links vorbei. Da war mehr drin für den Mittelfeldspieler, der sein Geld in Moskau verdient.

Mikael Antonsson klärt eine Flanke von der linken Seite routiniert mit der Brust zum Keeper, es war aber in der Mitte ohnehin kein Gegenspieler in der Nähe.

Wie sein Gegenüber agiert Topstürmer Burak Yılmaz bislang eher glücklos, setzt aktuell ziemlich freistehend einen Kopfball mehrere Meter neben den Kasten.

Erneut ist es Berg, der in der Mitte einer Flanke von der linken Grundlinie entgegengeht, die Fußspitze aber nicht mehr an den Ball bekommt.

Mittlerweile schaffen es die Türken auch nicht mehr, ihre Konter vernünftig aufzuziehen und Bälle landen im reihenweise im freien Raum.

Alexander Kačaniklić fährt einen Ein-Mann-Konter, dribbelt sich stark in den Sechzehner, scheitert aber aus halbrechter Position am Außennetz. Da hätte er eventuell den Kopf hochnehmen müssen, unter anderem Berg stand neben ihm völlig frei.

Das war jetzt doch mal eine erste, heiße Sequenz der Gäste, die das als Muntermacher gebraucht haben.

Die Szene bleibt heiß, im Anschluss kommt Zlatan Ibrahimović noch zum Kopfball, setzt das Leder aber aufs Tordach.

Nachschuss!!! Der Ball landet vor den Füßen von Jimmy Durmaz und der Akteur von Gençlerbirliği überwindet Keeper Kaya mit einem Flachschuss in die linke Ecke, doch auf der Linie klärt noch ein Abwehrbein!

Derweil gibt es die erste Ecke für Schweden, die Onur Kivrak mit den Fäusten klärt.

Die Stimmung im weiten Rund ist übrigens klasse, beide Fanlager sorgen für ordentlich Wirbel.

Da aktuell auf dem Rasen vergleichsweise wenig passiert, sei ein Blick auf die Qualifikationsgruppen zur EM 2016 erlaubt: Schweden bekommt es in Gruppe G mit Russland und Österreich zu tun, die Türkei trifft in Gruppe A neben Tschechien erneut auf die Niederlande.

Im Anschluss geht es erneut mit vollem Tempo auf Johan Dahlin zu, der letzte Pass erreicht vorne das Sturmzentrum aber nicht und der schwedische Keeper nimmt das Leder auf.

Marcus Berg ist auf Seiten der Schweden sehr bemüht, erkämpft hier den Ball an der linken Eckfahne, doch sein Pass in die Mitte wird dann abgefangen.

Die Türkei setzt ihrerseits auf das Umschaltspiel, kommt zum wiederholten Male über Burak Yılmaz auf der rechten Seite zum Abschluss, doch der Goalgetter zielt aus spitzem Winkel am Gehäuse vorbei.

Sebastian Larsson schickt eine Flanke von rechts in den Sechzehner, das Leder kommt aber nicht durch.

Die Abtastphase scheint sich durch den Treffer ein wenig nach hinten verschoben zu haben, jedenfalls versandet aktuell viel im Mittelfeld.

Zlatan Ibrahimović verliert den Ball sofort wieder, Burak Yılmaz missversteht sich aber mit einem Mitspieler und passt den Ball in den ganz freien Raum. Das war eine verschenkte Chance, die Türkei hatte Überzahl am Sechzehner.

Auf der Gegenseite geht es dann ganz schnell über die rechte Seite, Schweden kann den Angriff aber an der Grundlinie gerade noch stoppen.

Marcus Berg tankt sich bei einem langen Ball mal vor dem Strafraum durch, wird aber zurecht zurückgepfiffen.

Schweden tut sich in dieser Anfangsphase noch schwer ins Spiel zu kommen.

Auch die nächste Flanke der Hausherren ist gefährlich: Selçuk İnan serviert einen Freistoß von der rechten Seite in die Mitte und auf hähe des kurzen Pfostens lenkt Burak Yılmaz den Ball auf den Kasten, köpft aber einen guten Meter drüber.

Zlatan Ibrahimović wird übrigens bei jedem Ballkontakt konsequent ausgepfiffen, man hat Respekt vor dem Akteur von PSG.

Tooor für Türkei, 1:0 durch Mevlüt Erdinç
Das geht ja gut los! Ein langer Ball findet Gökhan Gönül auf der rechten Seite, der viel Zeit zum Flanken hat und in der Mitte den Torschützen bedient. Erdinç setzt sich wuchtig im Kopfballduell durch und netzt zur frühen Führung ein.

Und damit rein in die Partie! Schweden tritt in schwarz an, die Hausherren in roten Jerseys.

Wir dürfen also gespannt sein, wer sich heute in Ankara durchsetzt! In wenigen Minuten geht es los.

Auf der Gegenseite bietet Fatih Terim vor der heimischen Kulisse alles mit Rang und Namen im 4-4-2 auf: Burak Yılmaz findet sich genauso in der Startelf wie Nuri Şahin und Arda Turan. Allein die rechte Abwehrseite kommt mit Ersan Gülüm und Alper Potuk ein wenig unerfahren daher. Damit finden sich auf Anhieb auf beiden Seiten keine Debütanten in der ersten Elf, wir dürfen aber wohl mit einigen Wechseln rechnen. Wie sein Gegenüber gibt der türkische Coach einer Nummer zwei im Tor die Chance, Onur Kivrak von Trabzonspor wird zwischen den Pfosten agieren.

Zuletzt stand Zlatan Ibrahimović bei Freundschaftsspielen ja gar nicht im Kader und auch heute wurde spekuliert, ob der Kapitän auflaufen würde. Die Aufstellung verrät jedoch: Er ist mit dabei und wird im 4-4-2 in der Spitze vom Ex-Hamburger Marcus Berg unterstützt. Im Tor kommt Johan Dahlin zu seinem vierten Länderspieleinsatz, die Routiniers Johan Elmander und Andreas Isaksson müssen sich zunächst mit der Bank begnügen.

Für einige Spieler der Schweden ist der Gegner keine Unbekannte, insgesamt vier Akteure, unter anderem Keeper Andreas Isaksson, mit 112 Spielen der erfahrenste Akteur in den Reihen von Coach Erik Hamrén, spielen in der türkischen ersten Liga. Auch Stürmer Johan Elmander, derzeit zu Norwich City ausgeliehen, steht seit 2011 bei Galatasaray unter Vertrag. Als Vertreter der Bundesliga fungiert Per Nilsson aus Nürnberg.

Schweden ist auf der Gegenseite untrennbar mit der Personalie Zlatan Ibrahimović verbunden und der Kapitän hat sich in der vergangenen Zeit zumindest in der Nationalelf sogar ein wenig zum Teamspieler entwickelt und sein Ego in der Hintergrund gestellt. Zu seinem ersten Einsatz könnte Talent Muamer Tanković kommen, der die U-Teams durchschritten hat und heute zum ersten Mal in den A-Kader berufen wurde.

Der Übungsleiter setzt anders als sein Vorgänger den Blick mehr auf die heimische Süper Lig und hat heute mit Birol Parlak, Uğur Demirok und Murat Duruer drei Debütanten von kleineren Klubs des Landes nominiert. Daneben finden sich aber auch erfahrene Namen im Kader wie Keeper Volkan Demirel, Leverkusens Toprak, Dortmunds Şahin, Kapitän Arda Turan oder Stürmerstar Burak Yılmaz, der sich derzeit anschickt zum zweiten Mal in Folge die Torjägerkanone in der türkischen Liga zu verteidigen.

Den Türken neuen Aufschwung geben soll seit September 2013 Fatih Terim in seiner bereits dritten Amtszeit als Nationaltrainer. Er löste Abdullah Avcı ab, konnte aber die Qualifikation zur WM in Brasilien nicht mehr gewährleisten. Bestens bekannt sein sollte der Coach noch von der Heim-WM 2006, wo er als wilder Dirigent an der Seitenlinie Youtube-Highlights am laufenden Band generierte.

Nur zu gern hätten beide Nationen diese Partie unter anderen Voraussetzungen angetreten, nämlich als Vorspiel auf die WM dieses Jahres. Die Türkei scheiterte allerdings in der Gruppe D an den Niederlanden, Rumänien und Ungarn und Schweden musste sich bekanntermaßen in der Relegation Portugal geschlagen geben. So bleibt den Teams nur der Blick auf das nächste Großereignis, die EM 2016 in Frankreich, für die ja seit knapp zwei Wochen die Qualifikationsgruppen feststehen.