Fazit
In einem sehr unterhaltsamen Freundschaftspiel trennen sich England und Ecuador mit einem 2:2-Unentschieden. Nach der frühen Führung der Tri kamen die Three Lions stark zurück und drehten die Partie verdientermaßen und hätten daraufhin sogar noch erhöhen können. Das verpassten die Insulaner aber, sodass Ecuador wieder stärker wurde, ausglich und schließlich dem Sieg näher war als die Kicker aus dem Mutterland des Fußballs. Alles in allem ein sehr sehenswertes Remis zweier offensivstarker Mannschaften. Ob wir sie mit so offenem Visier auch in Brasilien sehen werden, darf bezweifelt werden, aber vielleicht belehren sie uns auch am Zuckerhut eines besseren!

Zwei Minuten gibt es oben drauf, obwohl es aufgrund der Wechsel kaum noch Spielzeit gibt. Aber das wird beide Mannschaften nicht stören, die Hitze scheint ihnen ziemlich zugesetzt zu haben, sodass die Partie den Abpfiff herbeizusehnen scheint.

Wie für ein Freundschaftsspiel üblich gibt es nun viele Wechsel auf beiden Seiten, die den Spielfluss nach den roten Karten noch zusätzlich hemmen. Kann eine der beiden Teams noch einen Lucky Punch landen und mit einen weiteren Sieg im Rücken nach Brasilien reisen?

Rot für beide Akteure! Sterling war mit zwei gestreckten Beinen in einen unbedeutenden Zweikampf an der Seitenlinie eingestiegen. Valencia konnte gerade noch wegspringen, sah sich jedoch fast um die WM gebracht und würgte den Liverpooler daraufhin rügend. Rot geht für beide Spieler in Ordnung, sowas will niemand in einem Freundschaftskick sehen.

Rote Karte für Raheem Sterling (England)

Rote Karte für Antonio Valencia (Ecuador)

Gerangel an der Seitenauslinie, nachdem ausgerechnet England-Legionär Antonio Valencia nach einem Foul einen Streit mit Sterling anzettelt und den Liverpooler am Hals würgt. Das könnte ein Nachspiel haben...

Spätestens jetzt hat das Spiel wieder das Niveau von Mitte der ersten Halbzeit erreicht, beide Teams spielen ohne Umschweife nach vorne und treffen auch das Tor. Momentan scheint Ecuador wieder am Drücker zu sein und nach dem Ausgleich auch den Sieg erringen zu wollen.

Tooor für Ecuador, 2:2 durch Michael Arroyo
Wow! Nach einem etwas zu langsam ausgespielten Konter scheint die Situation gelaufen, Arroyo hält die Kugel aus scheinbar ungefährlichen 25 Metern, legt sich den Ball in Ruhe auf den rechten Fuß und holt dann einen Schuss wie ein Strich heraus. Foster hat gar keine Chance, weil das Leder mit Höchstgeschwindigkeit unter die Latte einschlägt, erneut wird heute ausgeglichen!

Pfosten!Plötzlich war die Hintermannschaft der Europäer weit offen! Routinier Walter Ayoví wird mit einem steilen Ball auf links geschickt und ist noch schnell genug, um den Ball erst im Strafraum in den Rücken der Abwehr zu spielen, wo Enner Valencia lauert und flach ins rechte Eck schießt - doch der Torschütze scheitert am Pfosten!

Ecuador scheint nach dem Treffer wieder ein wenig die Initiative zu ergreifen, man will das Spiel nach der Führung sicherlich nicht noch verlieren. Aktuell sind die Aktionen allerdings noch nicht zwingend genug.

Chamberlain hat sich kurz zuvor bei einem Zweikampf verletzt und geht nur schwerlich vom Platz, hoffentlich hat sich da nichts Ernstes ereignet.

England hat das Spiel mittlerweile im Griff und lässt Ecuador kaum noch die gefährlichen Dribblings über Außen starten, die die Südamerikaner im ersten Durchgang noch so brandgefährlich machten. Auch Jefferson Montero ist inzwischen abgetaucht.

Stark gehalten!Erneut ein Zusammenspiel vom dribbelnden Barkley, der Lambert auf Außen freispielt, doch diesmal kann der Schuss von der linken Seite von Banguera noch zur Seite abgelenkt werden. Aber diese beiden Akteure in Rot scheinen im zweiten Durchgang das Spiel alleine entscheiden zu wollen; sie sind kaum zu halten von den Gelb-Blauen.

Tooor für England, 1:2 durch Rickie Lambert
Dieses Tor gehört zu großen Teilen Ross Barkley! Der Toffee setzt sich von links kommend gegen die gesamte Defensive der Ecuadorianer durch und legt vor dem Strafraum auf den freistehenden Lambert ab, der die Kugel direkt aus spitzem Winkel mit einem Flachschuss ins Netz jagt. Die Briten haben das Spiel gedreht!

Noboa scheint sich bei einem Zweikampf mit Wilshere verletzt zu haben, obwohl er den Gegner nicht berührte. Er legt sich auf den Rasen, das wird wohl der nächste Wechsel sein.

Weiter geht's in Miami, der wirkungslose Sturmtank Caicedo bleibt bei den Latinos in der Kabine - mit Sicherheit nur einer von vielen Wechseln im zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit
Ecuador und England trennen sich in Miami mit ihren Auswahlteams 1:1 zur Halbzeitpause. Das frühe Tor der Latinos tat dem Spiel sichtlich gut, denn in der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sowohl Ecuador erhöhen als auch England hätte ausgleichen können. Als die Briten dann endlich egalisierten, verflachte das Spiel leider und hatte kaum noch Highlights zu bieten, bis sich die Insulaner am Ende noch einmal aufrafften und kurz vor der Führung standen. Hoffen wir, dass die Partie trotz der Mittagshitze in Florida wieder flott wird und für gute Unterhaltung sorgt!

Der umgeschulte Stürmer Milner rückt als Rechtsverteidiger mit auf und spielt einen starken Außenristpass auf Chamberlain, der im Strafraumplatz hat und es mit Gewalt aus spitzem Winkel versucht. Der Keeper kann die Kugel nur abfälschen, doch Rooney kommt nicht mehr heran - Ecuador kann klären.

Rooney scheint dem Sommerkick ein Ende setzen zu wollen und nimmt einen springenden Ball volley aus 25 Metern aus der Luft. Doch diesmal hat der unsicher wirkende Banguera keine Probleme und hält die Pille fest.

Das Spiel hat nun ein wenig an Fahrt verloren. Merkwürdigerweise hat ausgerechnet der Ausgleich dafür gesorgt, dass beide Teams nun iel weniger Risiko eingehen und wohl erstmal schadlos in die Pause gehen wollen.

... doch die Flanke des Kapitäns in s zu flach und wird noch an der Strafraumgrenze geklärt. Das haben wird von ihm schon weitaus besser gesehen.

Freistoßgelegenheit für die Briten von der linken Seite, Lampard steht bereit...

Schlimmer Bock der Briten im Mittelfeld von Wilshere. Noboa nimmt ihm ganz einfach den Ball ab und spitzelt die Kugel sofort in die Spitze zu Valencia weiter, der auch vor dem herausstürmenden Foster an den Ball kommt, ihn allerdings zu weit vorlegt, sodass er ins Toraus rollt. Da haben die Engländer geschlafen, denn auch Valancia darf niemals so frei durch sein.

Tooor für England, 1:1 durch Wayne Rooney
Kurioser Treffer! Nach einer Flanke von der rechten Seite von Oxlade-Chamberlain verspekuliert sich Tormann Banguera erheblich und segelt am Ball vorbei. Lambert ist überrascht und kann das Leder mit der Hacke nur an den Pfosten setzen, doch Rooney bleibt konzentriert und schiebt den Ball in die Maschen. 1:1!

Hui! Lampard holt aus 30 Metern den Hammer heraus - Keeper Banguera muss sich schon mächtig strecken, um diesen Ball noch über die Latte zu lenken. Endlich kommt einer der Bälle Englands auch aufs Tor, man nähert sich sichtlich dem Ausgleich.

Da fehlt der letzte Pass! Arsenal-Spieler Chamberlain dribbelt sich auf der rechten Offensivseite durch die gesamte Defensive der Südamerikaner, bringt den Pass in die Mitte auf Lampard allerdings nicht rechtzeitig genug, sodass ein Ecuadorianer klären kann. Aber die Aktion zeigt erneut, dass die Stärken der führenden Mannschaft nicht in der Abwehrarbeit liegt und hier noch einige Tore fallen können.

Insbesondere der Ex-Villarreal-Akteur Jefferson Montero ist mit seiner Dribbelstärke ein Unruheherd auf Englands rechter Abwehrseite. Wieder spitzelt er Jones die Kugel ab, kann allerdings seinen Pass auf Caicedo nicht genau genug spielen.

Nun Ecuador! Caicedo erkämpft sich einen bereits verlorenen Ball wieder und schießt aus gut 20 Metern mit einem Drehschuss aufs Tor, kann Foster allerdings nicht überwinden, der schnell unten ist und die Kugel auch - ganz wichtig - festhalten kann. Es scheint sich ein offener Schlagabtausch zu entwickeln!

Knapp vorbei! Wieder verteidigt Ecuador nur nachlässig und lässt Barkley einen wunderbaren Pass auf die linke Seite spielen, wo Rooney aus ungewohnter Position mit dem Außenrist den Abschluss sucht und nur knapp im langen Eck scheitert.

Das müssen die Insulaner erstmal schlucken. Bis hierhin hatten sie nämlich den aktiveren Eindruck gemacht und im Gegensatz zu den etwas fahrigen Latinos geduldig nach vorne gespielt. Eine technisch starke Aktion Ecuadors, und alle Arbeit war vergebens, so kann das im Fußball gehen!

Tooor für Ecuador, 1:0 durch Enner Valencia
Im direkten Gegenstoß die Führung für den Außenseiter! Routinier Ayoví flankt die Kugel mit viel Gefühl von der linken Seite in die Mitte, wo Sturmspitze Enner Valencia in der Mitte lauert und mit einem Kopfstoß Foster keine Chance lässt. Der war hart ins linke Eck platziert, starke Aktion der Südamerikaner!

Erste Schussmöglichkeit für die Europäer! Nach einem wiederholten Fehler im Spielaufbau der Latinos kann erneut Lambert die Kugel behaupten und zurück in den Rücken der Abwehr spielen, wo der heutige Kapitän Lampard angestürmt kommt und es direkt versucht, mit seinem Schuss doch aber zwei Meter neben das Tor schießt.

Die Engländer zollen den Temperaturen Respekt und gehen das Ganze in Ruhe an. Keeper Ben Foster wird angespielt und kann so seinen Rhythmus finden, den er als Ersatzmann hinter der etatmäßigen Nummer Eins Joe Hart nicht haben kann.

Noboa mit einem ersten Bock im Spielaufbau, den Lambert nutzen und dem Mann von Dymnao Moskau die Kugel abjagen kann, doch Noboa setzt nach und kann das Leder mit einem entschlossenen Tackling wiedergewinnen.

Let's go! England in seinen rot-weißen Auswärtstrikots, während Ecuador seinem Spitznamen gerecht wird und gelbe Trikots, blaue Hosen und rote Stutzen verbindet.

Die Nationalhymnen sind gelaufen, gleich geht es los im nachmittaglichen Miami!

Bei den Latinos sticht insbesondere Manchester United-Star und Rechtsaußen Antonio Valencia hervor, der es heute einigen seiner Teamkollegen zeigen will. Auch Ex-Lokomotive-Moskau-Stürmer und Sturmspitze Caicedo ist nach wie vor brandgefährlich vor dem Tor. Aus der Hintermannschaft ist hingegen insbesondere der in der Winterpause verpflichtete Neu-Stuttgarter Carlos Gruezo zu nennen, der als 19-Jähriger auf der Sechserposition für Ordnung und Übersicht aus dem Rückraum heraus sorgen soll.

In sportlicher Hinsicht gibt es für Hodgson heute noch einmal Spielraum für Experimente. Mittelstürmer Wayne Rooney soll heute von der linken Seite kommen und damit in der Mitte für Rickie Lambert Platz machen. Auf rechts soll der junge Oxlade-Chamberlain wirbelt und den über die Mitte kommenden Evertoner Ross Barkley unterstützen.

Doch nicht nur die Gegner, sondern auch der Spielort wurde von den englischen Funktionären ganz bewusst auserwählt. Im tropisch heißen Miami soll auf die Temperaturen der brasilianischen Amazonas-Beton-Metropole Manaus eingestimmt werden, wo England am 15. Juni auf Vize-Europameister Italien trifft. Eine konventionelle Methode im Vergleich zur Vorbereitung zur WM 1994, als der damalige Schweizer Nationaltrainer Hodgson sein Team in der Sauna auf die Temperaturen in den Vereinigten Statten vorzubereiten versuchte.

Beim Gegner kam der englische Humor denkbar schlecht an. Erzürnt verwies Trainer Reinaldo Rueda auf die neusten Spielbeobachtungstechniken: „Ich habe es nicht gehört. Wir haben das 21. Jahrhundert. In diesem Jahrhundert hast du alle Möglichkeiten, Teams und Spieler zu sehen“, so der Kolumbianer in Diensten Ecuadors. Auch den Gedanken, mithilfe Ecuadors den zweimaligen Weltmeister Uruguay zu simulieren, schickte der 57-jährige ins Jenseits: „Es ist nicht wirklich realistisch, das zu vergleichen. Es ist, als würden wir Honduras mit Mexiko vergleichen. Am Ende bedeutet das gar nichts.“

Dennoch scheint die „Tri“, wie das Teams aufgrund seiner drei Nationalfarben genannt wird, nicht vollends bekannt zu sein auf der Insel. Nationalcoach Roy Hodgson sorgte im Vorfeld der Partie für Aufsehen, als er auf die Frage, was er über den Fußball Ecuadors wisse, nur ungläubig den Kopf schüttelte und sagte: „Das ist ein bisschen so, als würde ich fragen, was ihr von den Chancen von Crewe Alexandra denkt, aus der dritten Liga aufzusteigen.“.

Der Weltmeister von 1966 konzentriert sich in seiner WM-Vorbereitung in erster Linie auf zwei Punkte: Die Hitze und die lateinamerikanischen Gegner der Gruppenphase, die diese Temperaturen gewohnt sind. Alle drei Testspielgegner im Vorfeld des Turniers kommen aus diesen Breiten, um die Gruppengegner aus Uruguay und Costa Rica zu simulieren. Nach dem überzeugenden 3:0 gegen Peru vor wenigen Tagen steht nun mit WM-Teilnehmer Ecuador ein weitaus ernsteres Pflaster auf dem Plan. Schließlich spielen die Mannen aus dem nördlichen Südamerika in Brasilien bereits ihre dritte von vier Weltmeisterschaften, nachdem sie sich 2002 erstmals qualifiziert hatten und seither lediglich 2010 in Südafrika zuschauen mussten.