Fazit:
Belgien nimmt einen Sieg mit auf den Weg zum Zuckerhut, überzeugend war der Auftritt der roten Teufel am heutigen Abend gegen die defensiven Tunesier aber nicht. Erst in den letzten zehn Minuten konnten die Hausherren auch dank der Überzahl aufdrehen und sich ernsthafte Chancen erarbeiten. Davor hemmte das Spiel des Gastgebers die Angst vor Verletzungen so kurz vor der WM und tatsächlich musste kurz vor Schluss, allerdings ohne sichtbare Gegnereinwirkung, noch Lukaku humpelnd ausgewechselt werden. Belgische Fans werden in den nächsten Tagen diese Entwicklung wohl sehr angespannt beobachten und nicht auf einen Fall wie Reus hoffen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Die letzte Aktion der Partie gehört noch einmal den tapferen Nordafrikanern, die nach einer Ecke von der Sechzehnergrenze zum Abschluss kommen. Letztlich bleibt es aber dabei!

Oha! Der Sturmstar kommt nur zu einem Kurzeinsatz und muss verletzt wieder runter. So etwas sieht man eine Woche vor der WM natürlich ungern und von hier aus seien beste Genesungswünsche ausgerichtet!

Gelbe Karte für Dries Mertens (Belgien)
Der Torschütze holt sich für ein taktisches Foul den Karton ab.

Also nimmt Belgien doch noch einen Sieg mit nach Brasilien, sofern in der dreiminütigen Nachspielzeit nicht noch etwas passiert.

Tooor für Belgien, 1:0 durch Dries Mertens
Chadli steckt an der Sechzehnergrenze auf den startenden Kollegen durch, der die Koproduktion der Einwechselspieler aus halblinker Position cool in die langen Ecke einschiebt.

Zum wiederholten Male geht Keeper Farrouk Ben Moustapha zu Boden und das Publikum witter Spielverzögerung. Kassai wird das sicherlich nachspielen lassen.

Eine Ecke jagt die nächste, aus dem entstehenden Gestocher können die Belgier aktuell aber nichts machen.

Da fragt man sich doch: Warum nicht gleich so. In den letzten zehn Minuten deutet der Gastgeber mal seine spielerische Klasse an. In Gleichzahl war das über weite Strecken des Spieles nicht gelungen.

Jetzt muss er aber auch irgendwann mal rein! Bei einer Flanke von links steht Anthony Vanden Borre am langen Pfosten komplett blank und verpasst die Führung nur um Zentimeter.

Gelbe Karte für Hamza Mathlouthi (Tunesien)
Erneut sorgt ein zu hartes Einsteigen im Mittelfeld für Unverständnis bei den Hausherren.

Die Arena wird noch einmal laut, weil die roten Teufel tatsächlich zu einem finalen Powerplay ansetzen. Erneut ist es Vertonghen, der abzieht, sein Schuss wird jedoch zur Ecke geblockt.

Kurios! Mertens zieht die Ecke direkt auf den kurzen Pfosten, wo der postierte Yassine Mikari den Ball völlig überrascht ins eigene Tor abfälscht. Das Spielgerät hatte aber wohl die Torauslinie bereits übertreten und so gibt es Abstoß.

Ist das der Beginn einer rasanten Schlussphase? In der Tat zieht die Hausherren endlich mal an, eine schöne Kombination über die rechte Seite und Chadli landet fast bei Lukaku, doch ein Abwehrbein ist noch dazwischen.

Vertonghen gegen Ben Moustapha! Belgien spielt eine Standard aus etwa 25 Metern kurz aus, abgelegt nimmt der Defensive den Ball ab und ballert das Leder satt in die linke Ecke. Der Keeper ist jedoch auf dem Posten und lenkt nach außen ab.

Der nächste Wechsel schließt sich an. Ben Youssef hatte vielleicht noch am ehesten Gefahr nach vorne ausgestrahlt und für die Schlussphase beerbt ihn Younès als einzige Spitze.

Der Youngster kommt! Gegen Schweden kam der 19-jährige zu seinem Debüt und auch heute wirft ihn Marc Wilmots noch einmal für etwa 15 Minuten rein.

Kann Belgien hier noch einen Gang zulegen? Es ist das erwartete schwere Spiel gegen einen unangenehmen Gegner und bislang kann nimmt man sicherlich den erhofften Schub aus der Partie mit in Richtung Brasilien.

Gegen Südkorea war er noch der Siegtorschütze, heute blieb Stürmer Dhaouadi aber blass. Georges Leekens stellt nun auf ein 4-4-1 um und bringt einen zusätzlichen Defensiven.

In Unterzahl packt die Nordafrikaner offensichtlich der Mut der Verzweiflung und man erarbeitet sich eine weitere Standard, an deren Ende durchaus Unordnung im Strafraum der Hausherren herrscht. Die folgende Ecke bringt dann aber nichts mehr ein.

Ben Youssef köpft knapp drüber! Die Gäste holen eine Standard auf der linken Seite heraus, Yassine Mikari serviert in die Mitte und der Innenverteidiger setzt sich durch. Gegen die Laufrichtung von Thibaut Courtois platziert, hätte der Keeper diesen Versuch aus neun Metern nicht gesehen und Belgien kann durchatmen.

Zurück zum Sportlichen: Noch zeigen die Wechsel bei Belgien keine Wirkung, die zusätzlich Ballbesitz an die tapferen Tunesier abtreten.

In diesem Zusammenhang sei aber noch einmal daran erinnert, dass eigentlich auch Jan Vertonghen nach einem Nachtreten gegen eben jenen Jemâa Ende der ersten Halbzeit mit rot vom Platz gemusst hätte.

Gelb-Rote Karte für Issam Jemâa (Tunesien)
Der Aggressiv-Leader muss runter! Bislang war Jemâa ein kleiner Lichtblick in einem ansonsten blutleeren Spiel, hier übertreibt er es aber, applaudiert sarkastisch in Richtung Kassai nach einem Allerweltsfoul und muss mit der zweiten Gelben vom Platz. Was danach passiert ist auch komplett unnötig, er beschimpft den Ungar sekundenlang wüst und muss von seinen Teamkollegen zurückgehalten werden. Die Wortwahl wird der Unparteiische sicherlich im Spielbericht festhalten.

Bei seinem ersten Startelfeinsatz konnte der junge Divock Origi aus Lille nicht überzeugen. Zudem macht Kevin Mirallas auf dem Flügel platz, von dem in dieser Halbzeit nichts zu sehen war.

Marc Wilmots wird gleich den nächsten offensiven Wechsel vornehmen und Romelu Lukaku bringen, der sich ja in exzellenter Form befindet. In seinen letzten vier Spielen für Everton und die Nationalmannschaft traf er jeweils, gegen Luxemburg steuerte der gar einen Dreierpack bei.

Nach einer kurzen Unterbrechung geht es dann aber weiter beim Schlussmann.

Nach einer Flanke ist Keeper Farrouk Ben Moustapha liegengeblieben, weil er unglücklich mit dem eigenen Mann kollidiert ist.

Die Verwarnung eben war die letzte Aktion von Korbi, der Platz macht für einen Debütanten. Said spielt in der heimischen Liga und feiert seinen ersten Länderspieleinsatz.

Auf sehr überschaubarem Niveau agieren die Tunesier in der zweiten Hälfte mutiger und nutzen im Mittelfeld die Räume besser.

Der resultierende Freistoß mit Schnitt zum Tor ist gefährlich, aber die Abwehr kann mit dem Kopf klären.

Gelbe Karte für Khaled Korbi (Tunesien)
Pfiffe hallen durch die Arena, weil der Mittelfeldmann Dries Mertens an der Sechzehnerkante ohne Chance auf den Ball umgrätscht. Letztlich ist alles halb so wild, weil der Eingewechselte rechtzeitig abspringt und so dem Kontakt größtenteils entgeht.

Thibaut Courtois behält trotz Druck bei einem Rückpass die Nerven und befördert den Ball kontrolliert zum eigenen Mann.

Verkörpert wird das einmal mehr durch Issam Jemâa, der am Mittelkreis den Tick zu spät kommt und zurückgepfiffen wird. Wir erinnern uns, dass der Sechser seit der 44. Minute verwarnt ist.

Eins wird auch nach der Pause schnell klar: Ohne körperlichen Einsatz wird es der Favorit schwer haben. Natürlich will sich niemand mehr verletzen, aber die Tunesier tun den Hausherren nunmal nicht den Gefallen, die Partie einfach so durchzuwinken.

Die erste Annäherung in diesem Abschnitt gehört den Gästen, die sich aber nach einer Flanke im Zentrum nicht durchsetzen können.

Marc Wilmots nimmt einen Doppelwechsel zur Pause vor und ersetzt seinen rechten Außenverteidiger sowie den heute glanzlosen Mittelfeldzentralen Fellaini. Mal schauen ob diese Umstellungen insgesamt zu mehr offensiver Durchschlagskraft beitragen.

Halbzeitfazit:
Die erste Halbzeit war geprägt durch die lange Unterbrechung, nach der das Spiel so recht keine Fahrt mehr aufnehmen wollte. Auch davor schon konnten die Belgier nach ein paar guten Ansätzen in der Anfangsphase die zwei tiefstehenden Viererketten des Gegners kaum gefährden, auch weil man so kurz vor der WM nicht mehr allzu viel zu riskieren scheint. Tunesien begnügte sich derweil die taktische Ausrichtung konsequent zu halten und hier und da ungefährliche Konter zu fahren. Das darf ruhig besser werden, bis gleich!

Gelbe Karte für Jan Vertonghen (Belgien)
... wie der Belgier. Ein wenig mehr Feuer könnte der Partie nicht schaden, aber hier übertreibt es der Arsenal-Spieler, der deutlich nachtritt und mit gelb gut bedient ist!

Gelbe Karte für Issam Jemâa (Tunesien)
Der Sechser, der schon vorhin eine kleine Diskussion mit Vertonghen hatte, geht erneut resolut gegen den Außenverteidiger zur Sache und wird für die anschließende Diskussion und kleinere Rudelbildung genauso verwarnt...

Erneut wird es über den linken Flügel gefährlich, weil sich Origi mit einem schnellen Antritt in den Sechzehner absetzt und aus spitzem Winkel abschließt. Der Ball fliegt jedoch letztlich deutlich über den Kasten.

Aber das war mal ein guter Impuls aus dem Mittelfeld, von denen wir bis hierhin zu wenig gesehen haben. Marouane Fellaini spielt auf der "Zehn" momentan noch überhaupt keiner Rolle.

Mirallas fehlt nicht viel! Eden Hazard schickt den Kollegen mit einem super Pass links auf die Reise, doch aus 16 Metern verpasst der Everton-Akteur den langen Pfosten um etwa einen Meter. Das war die bislang beste Chance der Partie.

Jetzt wissen wir den Grund der Behäbigkeit: Der Freistoß fliegt zu weit getreten ins Toraus. Dafür hätte man wirklich nicht nach vorne eilen müssen.

Auf der Gegenseite holt Tunesien eine Standard aus dem Halbfeld heraus, aber nur zögerlich rücken die Weißen in den gegnerischen Strafraum.

Endlich gibt es über rechts und Toby Alderweireld mal eine Annäherung. Der Außenverteidiger serviert an den kurzen Pfosten, wo Origi den entscheidenden Schritt zu spät kommt.

Daher bleibt dem Team von Marc Wilmots in diesen Minuten immer nur der Weg hinten rum.

Tunesien steht sicher in seinem 4-4-2 und empfängt den Gastgeber tief in der eigenen Hälfte. Bei den roten Teufeln fehlt derzeit die Bewegung um das Bollwerk zu kacken.

Und auch über Standards können sich die Hausherren selten annähern. Vorsichtig gesprochen präsentiert sich der Geheimfavorit der WM bislang ähnlich wie der belgische Sommer: Von seiner schwächeren Seite.

Belgien behauptet den Ball, im letzten Drittel des Spielfeldes fällt dem Favoriten aber herzlich wenig ein.

Gelbe Karte für Aymen Abdennour (Tunesien)
Bevor es in diesem Freundschaftsspiel zu wild wird, schreitet der ungarische Unparteiische ein. Den Karton gab es allerdings nicht für ein Foul, sondern die verbale Beschwerde danach.

Dass die Afrikaner ein wenig sorgenloser in Zweikämpfen agieren können, dürfte der einzige Vorteil der Gäste sein.

Erneut beschweren sich die Belgier, hier in Person von Alderweireld, nach einem härteren Tackle beim Unparteiischen. Offenbar möchte man den letzten Test am liebsten körperlos über die Bühne bringen.

Die Pause hat der Partie nicht gutgetan, es geht gemächlich weiter. Schon vor der Unterbrechung hatte Belgien ein wenig den Faden verloren und konnte keine Gefahr mehr ausstrahlen.

Dann pfeift Kassai die Partie aber wieder an, der Eckball fliegt in Richtung Marouane Fellaini, der sein Kopfballduell jedoch verliert.

Nein, zu früh gefreut. Irgendein Sturmschaden muss am Tor von Thibaut Courtois noch gerichtet werden.

Es geht weiter! Das Spiel wurde kurz vor einem Eckball der roten Teufel abgebrochen und endlich darf Kevin Mirallas das Spielgerät wohl in den Strafraum bringen.

Die ersten Pfiffe mischen sich in das bislang sehr geduldige Publikum und noch wird da unten diskutiert, wann es denn jetzt genau weitergehen soll.

Nach dieser längeren Verzögerung folgt nun erst einmal wieder eine kleinere Aufwärmphase.

Es scheint tatsächlich nach über einer halben Stunde Pause weiterzugehen. Die Teams sind zurück und aktuell werden die Strafräume noch von Hagelkörnern befreit.

Noch ist keine Besserung in Sicht. Der Platz erstrahlt mittlerweile in grün-weiß, weil die Hagelkörner unvermindert herunterprasseln.

Die Bedingungen werden schlagartig schlechter! Kassai bittet die Beteiligten in die Kabine, weil der Regen mittlerweile in Hagel umgeschlagen hat. Hoffen wir, dass das Unwetter vorbeizieht und es hier schnell weitergeht.

In den letzten Minuten ist das Spiel im Regen von Brüssel abgekühlt, Belgien fehlen aktuell die Mittel und Tunesien tut den roten Teufeln nicht den Gefallen, mehr in die Partie zu investieren.

Nach einem ersten, härteren Einsteigen kommt es an der Seitenlinie kurz zu einer Diskussion. Issam Jemâa war seinen Gegenspieler aber eher unbeabsichtigt auf den Fuß gestiegen, aber das Beispiel Reus von gestern zeigt wie schnell es gehen kann. So kurz vor der WM möchte sich natürlich niemand verletzten.

Bislang haben die Belgier noch wenig Flanken an den Mann gebracht, hier bedient Toby Alderweireld von rechts aber mal Marouane Fellaini, der dann allerdings zu wenig Druck hinter den Versuch bringt.

Auch die nächste Prüfung besteht der Gäste-Keeper und fischt eine Flanke von Hazard souverän aus der Luft.

Es fehlt zwar noch eine echte Großchance, aber der Favorit nähert sich an. Die Abwehr der Afrikaner scheint kackbar.

Origi feuert doppelt! Gleich zweimal nimmt der Stürmer mit dem Rücken zum Tor den Ball gekonnt an und feuert aus der Drehung gefährlich ab. Den ersten Versuch hat Ben Moustapha, der zweite geht dann eine Minute später über den Kasten.

Stattdessen läuft der Konter in die andere Richtung: Ben Youssef läuft links mit Riesenschritten auf den Sechzehner zu, sein Pass in den Rücken der Abwehr findet dann aber keinen Abnehmer.

Belgien bleibt am Sechzehner des Gegners, über rechts kann Jan Vertonghen zwar noch einmal dynamisch in den Sechzehner eindringen, die Flanke können die Tunesier aber klären.

Jetzt nehmen die Angesprochenen dann doch mal Fahrt auf: Hazard holt eine Standard etwa 30 Meter vor dem Tor heraus und Kevin Mirallas feuert. Zu zentral geschossen ist Keeper Farrouk Ben Moustapha mit den Fäusten zur Stelle.

Noch probiert es der Favorit ein wenig zu statisch durch die Mitte, die schnellen Hazard und Mirallas werden auf den Flügeln nicht konsequent eingesetzt.

Ansonsten lassen die Belgier den Ball laufen und suchen die Lücke in den zwei Viererketten des Gegners.

Außenverteidiger Hamza Mathlouthi macht sich für die Nordafrikaner mal mit auf den Weg nach vorne und schließt einen Konter aus 20 Metern flach ab, dieses Schüsschen kann Thibaut Courtois aber nicht gefährden.

Diese ersten Minute deuten mutmaßlich an, in welche Richtung es heute Abend gehen wird. Die weißen Tunesier ziehen sich weit zurück und erwarten die Angriffe der roten Teufel.

Auch die resultierende Ecke verspricht Gefahr, Vincent Kompany kommt zum Abschluss, setzt den Versuch allerdings leicht zu hoch an.

Kevin Mirallas hat die erste Halbchance für die Hausherren nachdem er sich rechts in den Sechzehner hinter die Abwehr absetzen konnte, wird aber von Aymen Abdennour noch geblockt.

Und damit rein in die Partie in Brüssel! Belgien baut über die Abwehr erste Ballstafetten auf.

Dafür setzt der belgische Übungsleiter der Tunesier auf Kontinuität und lässt seine Startelf vom 1:0-Sieg gegen Südkorea größtenteils intakt. Nur im Mittelfeld rücken Korbi und Ben Youssef im 4-4-2 neu herein. Die Gäste werden sich mit einer sicherlich eher defensiveren Taktik als harter Gegner präsentieren und könnten spielerisch einen echten Test für Belgien darstellen.

Ganz so klangvolle Namen haben die Nordafrikaner nicht zu bieten, weil Leekens viele Spieler ausprobiert und auf die aktuelle Länderspielreise nur neun Spieler mit mehr als zehn Länderspielen mitgenommen hat. So fehlen neben anderen erfahrenen Akteuren zum Beispiel auch die aus der Bundesliga bekannten Karim Haggui oder Sami Allagui und wurden durch junge Talente aus der heimischen Liga ersetzt.

Auf der Gegenseite zeigt der Trend dagegen nach unten. Nach 2010 hat Tunesien erneut die Weltmeisterschaft verpasst, man scheiterte in den Playoffs gegen Kamerun, und dient nun als Sparringspartner der WM-Teilnehmer. Die Ergebnisse in diesem Jahr lassen sich aber sehen, denn in Kolumbien holte man im März ein 1:1 und zuletzt konnte man den asiatischen WM-Fahrer Südkorea mit 1:0 bezwingen. Ohne Frage wurde Leekens hinsichtlich des Afrika-Cups 2015 in Marokko installiert und der Übungsleiter kann mit diesen Spielen erste Erkenntnisse sammeln.

Sein Gegenüber Marc Wilmots hat es derweil geschafft, die belgische Auswahl zu einem echten Geheimtipp avancieren zu lassen. In den letzten Jahren schnellten die Marktwerte, zugegebenermaßen getragen von einer sehr spendablen englischen Premier League, in die Höhe und man darf durchaus den Begriff einer goldenen Generation in den Mund nehmen. Spieler wie Lukaku, Hazard, Fellaini oder De Bruyne sind feste Größen in ihren Vereinen und mit der insgesamten Spielstärke darf man von den roten Teufeln sicherlich einiges erwarten.

Belgien beschließt mit dieser Begegnung die Testspielvorbereitung zur WM in Brasilien. Nach Luxemburg und Schweden will man auch im letzten Test einen Sieg einfahren und ein positives Gefühl mit an den Zuckerhut nehmen. Als Gegner hat man sich einen Landsmann ausgesucht: Der Trainer der Nordafrikaner, Georges Leekens, trainierte lange Jahre in der belgischen ersten Liga und von 1997-1999 und 2010-2012 auch die Nationalmannschaft.

Wir dürfen also gespannt sein, ob Belgien im letzten Test vor der WM überzeugen oder Tunesien dem Favoriten ein Bein stellen kann. Geleitet wird die Partie vom international erfahrenen Viktor Kassai und seinem ungarischen Gespann.

Personell lassen sich die Belgier auf keine größeren Experimente ein und bringen eine starke Elf auf den Rasen. Marc Wilmots wäre es sicherlich recht, im letzten Test noch einmal Selbstvertrauen zu tanken bevor es über den Pazifik zur WM geht. Fünf Wechsel sind im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Schweden zu vermelden: Vertonghen, Fellaini, Defour, Origi und Mirallas finden sich neu in der Startformation.