Fazit:
In einer mäßigen Partie trennen sich Irland und England in Dublin dem Spielverlauf entsprechend 0:0. In verschiedenen Phasen waren die Gäste das spielfreudigere Team, es fehlte aber an allen Ecken und Enden an Ideen und dem berühmten letzten Pass. Irland hatte über schnelle Konter sogar die besseren Chancen, unterm Strich geht das Ergebnis aber so in Ordnung. Welche Schlüsse die Trainer vor der EM-Quali aus diesem Schlagabtausch ziehen wollen, ist fraglich, zumal sich die zweite Halbzeit dank vieler Wechsel und resultierende Unterbrechungen ohnehin ein wenig einer Bewertung entzieht. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Damit bleibt es dann auch beim torlosen Unentschieden!

Phil Jagielka rutscht aus! Fast unterläuft dem Abwehrmann der kapitale Bock, weil er völlig unbedrängt den Boden unter den Füßen verliert und dann als letzter Mann in den Infight mit Jon Walters muss. Doch der Unparteiische entscheidet auf Stürmerfoul und so bleibt der Fauxpas ohne Folge.

180 Sekunden Zuschlag gibt es.

Die Ansätze der Gäste lassen schon erahnen, dass es sich um eine potentiell spielfreudige Truppe handelt, aber dabei bleibt es dann leider auch.

Der Stürmer kann weitermachen.

Derweil ist Walters liegen geblieben und muss behandelt werden.

Gibt es noch einen echten Endspurt? England versucht und macht, aber es ist einfach kein rechtes Durchkommen durch die grünen Reihen.

Ross Barkley wird am Strafraum des Gegners eingesetzt, weiß dann allerdings nicht recht weiter und das folgende Dribbling samt Abschluss spiegelt diese Ratlosigkeit dann auch wieder.

Adam Lallana blieb auf seiner Seite eher blass und nun darf sich der schnelle Mann aus Arsenal noch ein paar Minuten probieren.

Erste Parade von Shay Given: Der Keeper muss gegen Andros Townsends flachen Versuch in die rechte Ecke hin. Gefährlich zwar, aber den muss man auch halten.

Fast bringt Joe Hart mehr Spannung rein als nötig und verarbeitet einen Rückpass erst reichlich spät. Er bringt das Leder aber noch zum Mitspieler.

Das war jetzt allerdings nicht ungefährlich: Eine Ecke der Engländer fliegt in der Mitte an Freund und Feind vorbei, am zweiten Pfosten ist aber niemand postiert. Danach hat Chris Smalling noch die Kopfballchance, bringt aber nicht genug Druck auf die Pille.

Das alles allerdings auf niedrigem Niveau, ein Tor liegt nicht gerade in der Luft. Da können sich die Herrschaften daheim gerne in Ruhe noch einen Tee holen gehen.

Die Gäste bleiben in dieser Phase das willigere Team, mehr Gefahr strahlen allerdings die Konter der Iren aus.

Unter anderem der Kapitän hat Feierabend. Wayne Rooney war vorne sehr aktiv, blieb aber insgesamt glücklos.

Endlich mal wieder Gefahr! Kevin Long kommt aus 19 Metern zum Schuss, feuert allerdings gute zwei Meter vorbei.

Apropos Wechsel: McShane übernimmt in der Innenverteidigung und bei England machen sich auch die nächsten Akteure bereit.

Oder anders ausgedrückt: Nach den vielen Wechseln hat das irische Team etwas den Faden verloren.

Jedenfalls sind es aktuell die Gäste, die aktiv für einen Treffer in der Partie sorgen wollen.

Die Szenen im Strafraum der Iren werden kniffliger: Sterling eben ist eher abgehoben, aber hier steckt bei der Attacke von Marc Wilson schon etwas mehr Substanz dahinter, doch auch das winkt der Schiedsrichter durch.

Die nächsten Wechsel, und die ersten Englands, schließen sich an. Wie gesagt: das ist jetzt alles etwas zerstückelt.

Elfmeter oder nicht?! Raheem Sterling geht dynamisch in den Sechzehner und kommt gegen John O'Shea zu Fall. Im Verlauf rauscht Adam Lallana am kurzen Pfosten nach Hereingabe von rechts noch herein, kommt aber nicht mehr entscheidend hin.

Die ständigen Wechsel nehmen der Partie nun den Rest des ohnehin zähen Spielflusses. Warum man das nicht alles in einem Rutsch löst, ist etwas unverständlich. Harry Arter feiert sein Debüt im Nationaltrikot.

Westwood hatte insgesamt einen ruhigen Nachmittag und der Routinier darf noch eine halbe Stunde ran.

Hart hebt die Fäuste! Der eingewechselte Jon Walters prüft den Keeper mit einem zwar satten, aber letztlich zu unplatzierten Schuss von der Strafraumgrenze.

Die Gäste setzen über links nach, Rooney legt am langen Pfosten den Ball per Kopf in die Mitte ab, doch der resultierende Abschluss geht dann einen guten Meter drüber.

... Direkt in die Arme von Keiren Westwood.

England bleibt mit seinen spielerischen Versuchen weiterhin hängen, aber vielleicht kann Rooney seine Qualität beim ruhenden Ball jetzt mal ausspielen. Der Kapitän läuft aus 18 Metern an...

Während England noch seine Startformation spielen lässt, wechselst Martin O'Neill weiter munter durch. Jon Walters übernimmt im Sturm.

Auf der anderen Seite suchen die Grünen einmal mehr Daryl Murphy, der für diese Flanke aber einen Kopf zu kurz ist.

Die Partie bleibt auf überschaubarem Niveau und lebt von Zufällen und Fehlern. Hier landet ein abgeblockter Schuss im Sechzehner bei Raheem Sterling, der aus halbrechter Position weit vorbeischlenzt.

Erneut muss der englische Keeper ran und faustet den Ball aus der Gefahrenzone.

Chris Smalling lässt rechts Séamus Coleman über die Klinge springen, der folgende Freistoß wird scharf auf den kurzen Pfosten gezogen, aber Hart ist zur Stelle und blockt zur Ecke.

Was macht denn Rooney da? Nach einem Fehler im Aufbau hat England Platz zum Kontern, der Kapitän ist frei durch, doch das Leder springt ihm vom Fuß und Keiren Westwood packt zu.

England holt gleich mal die Standard im Mittelfeld heraus, die Hereingabe wird jedoch geklärt.

Martin O'Neill geht mit zwei Wechseln in den neuen Durchgang, spendiert Daryl Murphy einen neuen Sturmpartner und lässt auch den verwarnten McCarthy in der Kabine.

Halbzeitfazit:
In einer Partie ohne das ganz große Tempo fehlte es beiden Seiten deutlich an spielerischer Qualität, um sich kontinuierlich Chancen zu kreieren. Die Besseren der Wenigen hatten dann sogar die Iren, die vor allem über Daryl Murphy einige Male gefährlich im Sechzehner auftauchten. Auf der Gegenseite war in der Anfangsphase Raheem Sterling der Aktivposten, der Liverpooler tauchte aber im Verlauf dann wieder ab. Bis gleich!

Ryan Bertrand schenkt mit einer unnötigen Abwehraktion Irland noch einmal eine Ecke, doch daraus entsteht nichts und wir gehen in die Pause.

Gelbe Karte für James McCarthy (Irland)
Nach viel verbaler Überzeugungsarbeit muss der Schiedsrichter nun nach einem Foul an Jack Wilshere das erste Mal in die Tasche greifen.

Aber auch Irland kommt noch einmal zur einer Konterchance: Daryl Murphy schickt links David McGoldrick und dessen abgefälschter Schuss wird gefährlich, weil Joe Hart auf dem flschen Fuß erwischt wird. Letztlich geht der Ball aber ein paar Meter vorbei.

Vor der Pause erhöhen die Gäste noch einmal den Druck. Rooney nimmt eine scharfe Flanke im Strafraum mit und zieht zur Grundlinie, der Pass in den Rücken der Abwehr landet jedoch beim Gegner.

Das nächste Foul hat dann eine gute Freistoßposition zur Folge, aber bei diesen hohen Hereingaben haben die Iren bislang klare Lufthoheit.

Der Unparteiische nimmt sich in der Folge mal Robbie Brady zur Brust, der im Vorlauf der letzten Szene Raheem Sterling von hinten der vorbereitenden Ablage abgeräumt hatte.

Auf der Gegenseite brechen dann auch die Engländer über rechts durch, die flache Hereingabe wird jedoch geklärt.

Der Abnehmer der Standard aus dem Halbfeld ist Daryl Murphy, der zu seiner nächsten Chance kommt. Acht Meter vor dem Kasten steht er sträflich frei, ist aber wohl selbst etwas überrascht und köpft so einige Meter vorbei.

Trotz Freundschaftsspiel bekommt im Mittelfeld Hendrick ordentlich einen auf den Schlappen und es gibt Freistoß für Irland!

Nicht nur deswegen bleibt es qualitativ übersichtlich.

Höhnischer Applaus von den Rängen, weil eine Ecke von Adam Lallana ins Toraus fliegt. Zuvor war Sterling mit seiner Flanke nicht durchgekommen.

David McGoldrick will per Konter nachsetzen, ihm fehlen aber hinter der Mittellinie die Anspielstationen und so geht es erst einmal wieder hinten rum.

Erste Chance der Partie! Nach einem weiten Abschlag wird das Leder per Kopf auf Daryl Murphy weitergeleitet, der Stürmer geht in den Strafraum doch verfehlt aus spitzem Winkel den langen Pfosten knapp.

Was auf beiden Seiten sichtlich fehlt ist bei eigenem Ballbesitz die Kreativität aus dem Mittelfeld. Wenn England Platz hat, sind sie über ihre schnellen Leute gefährlich, darüberhinaus fehlen gegen den irischen Block die Ideen.

Das merkt wohl auch Außenverteidiger Ryan Bertrand und startet mal links nach vorne durch. Letztlich aber ohne Erfolg, der Ball landet im Verlauf beim irischen Keeper Keiren Westwood.

Der Liverpooler ist dennoch bislang der Aktivposten im Offensivspiel der Weißen. Die linke Seite mit Adam Lallana kommt dagegen reichlich verwaist daher.

Erneut macht Sterling über rechts Dampf, wird aber von Verteidiger Marc Wilson gut gestellt und abgeblockt.

Insgesamt wird die Partie in dieser Phase etwas lebhafter. Beide Mannschaften vermeiden das Zentrum und versuchen die Partie über die Außen breit zu machen.

Jack Wilshere erobert schön im Mittelfeld den Ball und ermöglicht Raheem Sterling rechts den Konter. Doch der Außenflitzer rennt sich im Strafraum fest.

Der resultierende Freistoß ist gefährlich! Aus dem rechten Halbfeld kommt das Leder lang auf den zweiten Pfosten, wo Rooney vor Murphy klärt.

Glück für McGoldrick! James Milner luchst dem Offensiven auf den ersten Blick fair den Ball ab und startet zum Konter durch, doch ein Pfiff ertönt.

Damit hat es sich dann mit dem kleinen englischen Powerplay auch schon wieder erledigt und nun sind es die Hausherren, die Ballbesitz aufbauen.

So zum Beispiel: Ein langer Balll aus der eigenen Hälfte findet Aiden McGeady auf der linken Seite, der Phil Jones aussteigen lässt und gefährlich in die Mitte flankt. Stürmer David McGoldrick rauscht heran, kann das Leder mit dem Kopf aber nicht mehr auf den Kasten befördern.

Zwar wird es selten brenzlig, aber ein wenig Entlastung würde den Iren mittlerweile gut tun. Die grünen Männer gruppieren sich um und im eigenen Strafraum.

Raheem Sterling hat es bei einem Duell an der Mittellinie im Gesicht erwischt, der Mann aus Liverpool schüttelt sich aber kurz und dann geht es schnell weiter.

England erarbeitet sich einen leichten Vorteil im Mittelfeld, kommt aber noch nicht konstant gefährlich in den Strafraum.

War da was? Rooney schimpft, weil er am Strafraum zu Fall gebracht wurde, der Unparteiische winkt die Szene jedoch durch. Das wäre eine gute Freistoßposition gewesen.

Eine Ecke sorgt mal für eine wenig Verwirrung in den englischen Reihen, letztlich entsteht aber keine echte Schusschance.

Beide Seiten treten bislang auch sehr fehlerbehaftet auf. Das wird hoffentlich noch besser.

Erwartungsgemäß tasten sich beide Teams noch ab, viel versandet im Mittelfeld.

Die Partie läuft!

Wir dürfen also gespannt sein, wie sich die Teams vor dem letzten Härtetest vor der Sommerpause präsentieren. In wenigen Minuten geht es los!

Die Gäste haben dagegen auf und nebem dem Platz weit weniger Sorgen. Seit dem peinlichen WM-Auftritt ist man ungeschlagen und konnte sieben von acht Spielen gewinnen. Die Qualifikationsgruppe E führt man souverän mit 15 Zählern, Irland hat man allerdings seit seit fünf Spielen nicht mehr besiegen können. Personell rutschte Ryan Mason in letzter Sekunden mit einer Knieverletzung aus dem Kader und Tom Cleverley reiste nach.

Insofern ist es nur verständlich, dass Martin O'Neill froh ist, die Truppe wieder aufs Feld zu führen und den ganzen Hintergrundlärm mit sportlichen Schlagzeilen zu verdrängen. Nichtsdestotrotz sieht eine gelungene Vorbereitung natürlich anders aus, zumal es für den Inselstaat in der deutschen Qualifikationsgruppe am nächsten Wochenende im direkten Duell mit Schottland ums Eingemachte geht. Immerhin kann der Übungsleiter personell aus dem vollen schöpfen, nur Paul McShane hatte noch mit einer Beinverletzung zu kämpfen.

Inwieweit das inmitten des FIFA-Skandals überhaupt möglich ist, sei allerdings mal dahingestellt. Ireland verpasste 2010 die Teilnahme an der WM, weil im entscheidenden Qualifikationsspiel dem Schiedsrichter ein skandalöses Handspiel Thierry Henrys entging, welches zum entscheidenden Ausgleich führte. Der Weltverband zahlte daraufhin wohl fünf Millionen Euro Schadenersatz, um sich eine offizielle Klage der Iren vom Hals zu halten. Offenbar nur eine von vielen Enthüllungen, die noch von den laufenden Ermittlungen zu erwarten sind.

Bevor es nächstes Wochenende für beide Nationen mit der EM-Quali weitergeht, trifft man sich heute sowohl sportlich als auch politisch zur freundschaftlichen Vorbereitung. Denn England reist zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder für ein Fußballspiel nach Dublin, nachdem es 1995 zu wüsten Ausschreitungen zwischen den Fans gekommen war. Englische Anhänger hatten seinerzeit rassistische Parolen gegen das 1916 vom Vereinten Königreich abgespaltene Irland gerichtet und damit die Situation eskaliert.

Seither gab es kein Länderspiel mehr zwischen den Rivalen, weil man auch bei offiziellen Turnieren nicht aufeinander traf, bis man 2013 in Wembley nach langer Zeit wieder gegeneinander spielte und sich 1:1 trennte. Ein weiterer Versuch zurück zur Normalität soll nun dieser Anlass bieten.