Fazit:
Die belgische Nationalmannschaft schlägt die Auswahl Italiens mit 3:1 und unterstreicht damit ihre großen Ambitionen im kommenden Sommer! Nach einer ersten Halbzeit, in der die Squadra Azzurra mehr Durchschlagskraft an den Tag legte und den Hausherren kaum nennenswerte Abschlüsse ermöglichte, waren es nach dem Seitenwechsel die Hausherren, die mit druckvollen Phasen für Gefahr im gegnerischen Sechzehner sorgten. Der Führungstreffer durch De Bruyne gelang allerdings erst in Minute 74; er fiel in einer Zeit, in der sich Italien gerade wieder aufrappeln konnte. Batshuayi besorgte dann nach Vorlage von Ferreira-Carrasco die Entscheidung (82.). Die Zuschauer wohnten einem intensiven Freundschaftsspiel bei, das wohl für beide Trainer aufschlussreich war. Für Belgien steht am Dienstag in diesem Stadion mit dem Match gegen Spanien ein weiterer Höhepunkt an. Italien geht als klarer Favorit in das Kräftemessen mit Rumänien. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Luca Antonelli (Italien)
Schlechter Einstand für Antonelli: Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung holt er Hazard von den Beinen. Schiri Marciniak fackelt nicht lange und zückt Gelb.

Mignolet ist noch einmal weit vor seiner Torlinie gefordert, als er nach Okakas Anspiel vor El Shaarawy retten kann. Die dreiminütige Nachspielzeit ist zu diesem Zeitpunkt schon zur Hälfte verstrichen.

Der soeben ausgewechselte Ferreira-Carrasco hat in Halbzeit zwei bewiesen, dass er in Zukunft eine Alternative sein kann. Gerade die Vorlage des dritten Treffer sticht heraus. Mirallas betritt für die letzten Momente den Rasen.

Belgien lässt jetzt Ball und Gegner laufen; agiert wie in einem Trainingsspiel. Das gleicht jetzt in einigen Szenen einer kleinen Vorführung des vierfachen Weltmeisters, der kaum noch in Besitz der Kugel gelangt.

Tooor für Belgien, 3:1 durch Michy Batshuayi
Der Joker sticht und sorgt für die Entscheidung! Batshuayi, der erst sein zweites Länderspiel bestreitet, wird auf der linken Strafraumseite mit einem Durchsteckpass von Ferreira-Carrasco in Szene gesetzt. Er zieht aus gut 13 Metern mit einem flachen Abschluss in die kurze Ecke ab. Eiskalt vollendet!

Mit einem Dreifach-Wechsel will Conte seiner Mannschaft in der Endphase noch einen frischen Wind einhauchen. Die Zeit wird so langsam knapp für Italien, das in Durchgang zwei zu selten offensiv aktiv wurde.

Belgien sucht die Entscheidung, die mit einem dritten Treffer wohl gefallen wäre. Man will den knappen Vorsprung nicht einfach nur über die Zeit bringen.

Pellè beinahe mit der direkten Antwort! Der Angreifer aus Southampton nickt nach einer Ecke von der rechten Fahne auf die linke Ecke, verleiht dem Spielgerät mit der Stirn eine hohe Geschwindigkeit. Mignolet hebt ab und rettet mit den Fingerspitzen. Eine beeindruckende Parade!

Tooor für Belgien, 2:1 durch Kevin De Bruyne
De Bruyne belohnt die belgischen Bemühungen! Nachdem der eingewechselte Batshuayi infolge eines Steilpass in das Strafraumzentrum an Buffon gescheitert ist, packt der Ex-Wolfsburger einen Seitfallzieher aus. Er trifft die Kugel nicht wie geplant, produziert aus 13 Metern aber einen Aufsetzer, der über Buffon hinweg in die lange linke Ecke segelt!

Witsel verpasst den rechten Pfosten denkbar knapp! De Bruyne flankt von links mit Schnitt auf den ersten Pfosten. Der Spieler aus St. Petersburg verlängert an der Fünferkante mit der linken Fußspitze auf die lange Ecke. Buffon hätte den wohl nicht erreichen können!

Florenzi will einen Freistoß aus dem linken Halbraum und gut 22 Metern direkt im Netz hinter Mignolet unterbringen. Er setzt seinen Rechtsschuss aber deutlich zu niedrig an und bleubt in der rot-schwarzen Mauer hängen.

Die Conte-Truppe kann sich wieder etwas freischwimmen und spielt mittlerweile wieder sehr gefälligen Konterfußball. So eindeutig die Viertelstunde nach der Pause zugunsten der Gastgeber ausfiel, so offen scheint der Ausgang vor Anbruch der Schlussphase zu sein.

Mit Lukaku und Cavanda nimmt Wilmots zwei Spieler herunter, die nur in bestimmten Phasen überzeugend waren. Gerade der Rechtsverteidiger hatte in der Anfangsphase arge Probleme. Ab sofort dürfen sich Batshuayi und Denayer zeigen.

Für die finale halbe Stunde schickt Trainer Conte Soriano ins Rennen, der gegen Norwegen noch zur Startelf gehörte. Parolo geht nach einer in Durchgang eins ansprechenden Leistung in den Feierabend. Nach dem Seitenwechsel konnte er nicht mehr viel zeigen.

Éder trifft den Querbalken! Erstmals nach langer Zeit schaffen es die Italiener mal wieder nach vorne. Der gerade eingewechselte Soriano kann im Rahmen eines Konters vom linken Strafraumeck halbhoch in die Mitte spielen. Éder nimmt direkt ab und schießt aus zehn Metern gegen die Unterkante der Latte. Den zweiten Versuch setzt er aus noch kürzerer Entfernung per Kopf drüber.

Aktuell scheint der zweite Treffer der "Roten Teufel" nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Durch die beeindruckende Passsicherheit und das hohe Tempo wird Italien am eigenen Sechzehner eingeschnürt. Den Hausherren fehlt nur noch die letzte Konsequenz in den Abschlüssen.

Belgien ist jetzt am Drücker. Der Gast kann sich kaum noch aus der Umklammerung lösen und steht unter Dauerbeschuss. Lukaku scheitert am zweiten Pfosten mit einem Flugkopfball an Buffon, wurde aber ohnehin wegen eines Offensivfouls zurückgepfiffen.

Da war mehr drin! Ferreira-Carrasco zeigt ein großartiges Solo vom linken Mittelfeld quer durch die Mitte bis auf die rechte Strafraumseite. Er klebt aber zu lange am Leder: Anstelle eines Abschlusses aus gut 17 Metern oder eines Passes zu De Bruyne rennt er sich fest und verliert den Ball letztlich.

Nach einem Querpass vom rechten Flügel bleibt De Bruyne mit seiner Direktabnahme aus 15 Metern an Bonucci hängen. Daraufhin probiert sich Witsel, der aus gut elf Metern links an Buffons Kasten vorbei schießt. Belgien erhöht die Schlagzahl!

Vertonghen mit dem Ausrufezeichen! Lukaku läuft auf links in die Sackgasse, kann das Spielgerät über Umwege aber noch zum aufgerückten Außenverteidiger bringen. Der zieht diagonal in den Sechzehner ein und schließt ab. Aus 14 Metern trifft er das Außennetz!

Italien kommt mit zwei schnellen Angriffen über die beiden Flügel zurück auf den Rasen. Die Ablagen in den Rücken der Verteidiger sind jeweils zu ungenau und führen nicht zu Abschlüssen. Belgiens Außenverteidiger sind wieder stärker gefordert.

Beide Trainer haben auf personelle Umstellungen zum Wiederanpfiff verzichtet. Ein weiteres Indiz für die Bedeutung der Partie. Hier und heute lässt sich eben auf hohem Niveau testen.

Willkommen zurück im Stade Roi Badouin! Die italienische Auswahl hat sich im ersten Durchgang überraschend gut geschlagen, war spielerisch auf Augenhöhe mit der Wilmots-Truppe. Sie hat die offensiven Bemühungen von De Bruyne und Co. gut in Schach halten können und hätte eine Pausenführung durchaus verdient gehabt. Sollte dieses Niveau nach dem Seitenwechsel gehalten werden können, geht man mit einem guten Gefühl in den Jahresabschluss gegen Rumänien.

Halbzeitfazit:
Man hat schon deutlich schwächere Freundschaftsspiele erlebt! 1:1 steht es nach 45 Minutem im Vergleich zwischen Belgien und Italien. Der Abend in Brüssel begann mit einem Paukenschlag: Candreva vollendete den ersten Angriff der Gäste im Netz hinter Mignolet (3.). In einer Anfangsphase, die von wackeligen Abwehrreihen gezeichnet war, gelang Vertonghen nach einer Ecke von De Bruyne der schnelle Ausgleichstreffer (13.). Danach wurde es ruhiger in den Strafräumen: Belgien findet gegen eine konzentriert verteidigende Squadra Azzurra selten gute Schusspositionen; Italien konnte erst zum Ende der ersten Halbzeit wieder gefährlich kontern. Beide Seiten nehmen das Match sehr ernst, schließlich gab es schon vier Gelbe Karten. Bis gleich!

Lukaku scheitert an Chiellini! Der Everton-Angreifer wird aus dem Mittelfeld steil geschickt und hat beinahe freie Bahn in Richtung Buffon. Kurz nach Eindringen in den Strafraum holt er zum Abschluss aus, den Chiellini mit einer großartigen Grätsche verhindert. Wenig später ertönt der Pausenpfiff!

Ferreira-Carrasco. der sich zunächst wunderbar an der linken Grundlinie durchgesetzt und in die Mitte gepasst hat, bekommt das Spielgerät zurück und schiebt aus spitzem Winkel in die lange Ecke. Er stand bei Ballabgabe aber deutlich in der verbotenen Zone, so dass der Treffer nicht zählt.

Belgien ist um Spielkontrolle bemüht, findet aber kaum Lücken im italienischen Abwehrverbund. Die Gäste kontern mal wieder: Florenzi wird zur rechten Grundlinie geschickt und legt von dort für Marchisio ab. Der Juve-Spieler hat starke Rücklage und feuert aus 15 Metern weit drüber.

Nach gut halbminütiger Unterbrechung wird das Match fortgesetzt.

Der Schiedsrichter hat die Partie wie geplant zum Ende der 39. Minute unterbrochen. In Gedenken an die Opfer der Katastrophe von Heysel werden jetzt die Namen aller 39 Getöteten auf der Anzeigetagel präsentiert. Im Stadion brandet großer Applaus auf.

Die italienische Auswahl kann aus dem Spiel heraus eine höhere Zielstrebigkeit auf den Rasen bringen, ohne in letzter Zeit große Chancen herausgespielt zu haben. Überhaupt haben die beiden Keeper nach der offensiven Viertelstunde mittlerweile wenig zu tun.

Gelbe Karte für Giorgio Chiellini (Italien)
Chiellini macht Lukaku kurz vor dem rechten Strafraumeck fest, damit dieser sich nicht in den Sechzehner tanken kann. Dafür gibt's ebenfalls Gelb. Den fälligen Freistoß flankt De Bruyne in die Mitte, findet aber keinen Kollegen.

Gelbe Karte für Axel Witsel (Belgien)
Witsel riskiert die Gesundheit von Parolo, als er im Luftkampf mit dem Gegenspieler das linke Beine ausfährt und damit Parolos Brust attackiert. Glücklicherweise hat er Lazio-Akteur nicht mit voller Wucht getroffen.

Florenzi schafft im rechten Halbraum den Durchbruch vor die Viererkette und schließt aus gut 17 Metern mit dem rechten Spann ab. Er produziert lediglich einen Kullerball, der den Kasten von Mignolet weit verfehlt. Der Schlussmann hat im Gegensatz zu seinem Kollegen auf der anderen Seite schon eine Parade zeigen können.

Die Partie wird nach einer guten halben Stunde intensiver; die Wege in das letzte Felddrittel sind hüben wie drüben nur mit großen Aufwand zu überbrücken. Gerade die belgische Abwehr ist deutlich stabiler geworden.

Gelbe Karte für Éder (Italien)
Der Nächste, bitte! Éder kommt gegen Nainggolan deutlich zu spät und lässt sich sogar noch zu einem kleinem Tritt hinreißen, der unter Umständen sogar als Tätlichkeit gewertet werden kann. Schiri Marciniak belässt es bei einer Verwarnung.

Gelbe Karte für Jan Vertonghen (Belgien)
Der Schütze des Ausgleichstreffers wird für ein Foul im Rückwärtsgang mit der ersten Gelben Karte bestraft. Darmian will auf der rechten Außenbahn enteilen und wird vom Tottenham-Akteur zu Boden gerissen. Der polnische Referee liegt richtig mit dieser Entscheidung.

Luis Cavanda, der unerfahrene belgische Rechtsverteidiger, bekommt von Marc Wilmots Anweisungen, soll wohl bei eigenem Ballbesitz nicht zu weit aufrücken. Er hat sich schon in zwei Szenen relativ leicht überlaufen lassen und ist der bisherige Schwachpunkt in der belgischen Viererkette.

Erstmals gibt es längere Spielzüge der Gäste, die den Weg in die Spitze nun nicht mehr in jeder Szene direkt suchen. Das Geschehen beruhigt sich etwas, nachdem es zu Beginn kaum ruhige Augenblicke gab. Hier ist in Sachen Tore noch längst nicht das Ende erreicht.

Marchisio liegt mit Nackenschmerzen am Boden, kann die Partie aber ohne Unterstützung der medizinischen Abteilung fortsetzen. Die Conte-Truppe muss nach dem Rückschlag erst einmal durchatmen, kann nicht an die konterstarken ersten Minuten anknüpfen.

Die erste Viertelstunde ist von zahlreichen Aussetzern in den beiden Defensivabteilungen geprägt. Der Charakter eines Freundschaftsspiel ist deutlich zu erkennen. Nach ihrem Ausgleich sind es die Gastgeber, die attackieren.

Tooor für Belgien, 1:1 durch Jan Vertonghen
Aus dem Nichts der Ausgleich für die Roten Teufel! De Bruynes findet mit seiner Eckballflanke von der rechten Fahne den aufgerückten Vertonghen, der am zweiten Pfosten mit einem Aufsetzerkopfball in die linke Ecke einnetzt. Chiellini stand in dieser Szene weit entfernt vom Torschützen.

Candreva legt beinahe nach! Der Lazio-Akteur legt sich das Spielgerät nach einem Diagonalpass an die linke Grundlinie an Cavanda vorbei, der erneut einen sehr unsicheren Eindruck macht. Aus spitzem Winkel visiert er die hohe rechte Ecke an. Mignolet rettet mit einer tollen Parade!

Pellè lässt den Ball verspringen! Nach einem weiteren steilen Konter, der auf links zunächst abgebrochen werden muss, spielt Éder wunderbar auf die halblinke Sechzehnerseite, wo der Stürmer aus Southampton freie Bahn in Richtung Tor hat. Bevor er abziehen kann, rutscht ihm die Kugel vom Fuß.

Die Hausherren lassen die Kugel in den eigenen Reihen kreisen, können noch keinen nennenswerten Raumgewinn verzeichnen. Abgesehen von einer Einzelaktion über den rechten belgischen Flügel musste die Conte-Truppe noch keinen gefährlichen Vorstoß hinnehmen.

Die ersten Augenblicke in Brüssel hatten eher eine belgische Dominanz vermuten lassen. Bis zum erfolgreichen Angriff der Squadra Azzurra hatte sich fast alles in der Gästehälfte abgespielt. Belgien geht mit einer kalten Dusche in den Abend!

Tooor für Italien, 0:1 durch Antonio Candreva
Candreva schießt Italien nach nicht einmal drei Minuten nach vorne! Nach einer Seitenverlagerung auf die rechte Außenbahn bekommt Pellè das Spielgerät mit einem Querpass am Elfmeterpunkt abgelegt. Seine Direktabnahme kann Mignolet zur Seite abwehren. Candreva setzt nach und schiebt aus zwei Metern ein!

Antonio Conte hat im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Bulgarien drei personelle Änderungen vorgenommen. Im 4-4-2-System geschehen alle Umstellungen im Mittelfeld: Marco Parolo, Claudio Marchisio und Antonio Candreva spielen anstelle von Andrea Barzagli, Riccardo Montolivo und Roberto Soriano.

Marc Wilmots vertraut nach dem abschließenden Gruppenspiel gegen Norwegen drei neuen Kräften. Luis Cavanda, Axel Witsel und Yannick Ferreira-Carrasco ersetzen Vincent Kompany, Marouane Fellaini und Dries Mertens. Luis Cavanda

Belgien gegen Italien – auf geht's! Letztmals trafen die beiden Länder Ende Mai 2008 aufeinander. Dabei setzte sich die Squadra Azzurra in einem Freundschaftsspiel vor der EM in Österreich und der Schweiz mit 3:1 durch.

Soeben haben die 22 Protagonisten den Rasen betreten. Sie werden in Kürze den beiden Nationalhymnen lauschen.

Um die Regeldurchsetzung in der Stadt des Hauptsitzes der Europäischen Union wird sich Szymon Marciniak kümmern. Der 34-jährige Pole ist vor dieser Saison in den UEFA-Elitekader aufgestiegen und leitete Ende Juni das Endspiel der U21-Europameisterschaft in Prag. In der heimischen Ekstraklasa hat Marciniak die Erfahrung von 165 Partien vorzuweisen. Bei seinem zweiten Freundschaftsspieleinsatz zwischen A-Nationalteams wird er an den Seitenlinien von Paweł Sokolnicki und Tomasz Listkiewicz unterstützt. Vierter Offizieller ist Bartosz Frankowski.

Im belgisch-italienischen Freundschaftsvergleich steht nicht nur der sportliche Aspekt im Vordergrund; es geht auch um das Gedenken an die Katastrophe von Heysel. Im Rahmen des Endspiels des Europapokals der Landesmeister kam es am 29. Mai 1985 zu einer Massenpanik, die vor der Begegnung zwischen dem FC Liverpool und dem Juventus F.C. zum Tod von 39 Menschen führte. Um an diese Tragödie zu erinnern, die im mittlerweile umbenannten König-Baudouin-Stadion geschah, wird der Unparteiische die Partie in Minute 39 unterbrechen, damit die Namen der 39 Getöteten vorgelesen werden können.

Unter Antonio Conte hat die F.I.G.C.-Truppe eine souveräne Qualifikation gespielt, 24 von möglichen 30 Punkten geholt und ist damit locker vor Kroatien und Norwegen als Gruppenerster eingelaufen. Mittlerweile ist Italien seit 50 Qualifikationsspielen ungeschlagen, zeigt sich in den Pflichtaufgaben sehr konzentriert und konstant. Der 46-jährige Übungsleiter möchte den Fokus weiterhin auf die Offensive legen und sich nicht die Herangehensweise des jeweiligen Gegners aufzwingen lassen.

Die Squadra Azzurra gilt sieben Monate vor dem Turnier nicht als einer der unmittelbaren Anwärter auf den Gewinn des Finalspiels, auch wenn sie bei der letzten Ausgabe der EM erst im Endspiel an der spanischen Auswahl scheiterte. Zwischen den beidem europäischen Wettbewerben gab es nämlich die Weltmeisterschaft in Brasilien, wo Italien nach dem Auftaktsieg gegen England Costa Rica und Uruguay unterlag und dadurch vor der K.O.-Phase ausschied. Dementsprechend sind die Erwartungen für den nächsten Sommer eher gedämpft.

"Dass wir Spieler mit großen Qualitäten haben, bezweifelt niemand. Jetzt müssen wir es auf dem Spielfeld beweisen. Nach dem Spiel gegen Italien werden wir wissen, wo wir stehen", kündigte Axel Witsel auf der Pressekonferenz an. Mit dem heutigen Gegner und mit Spanien, das am Dienstag am gleichen Ort empfangen wird, hat man sich zwei echte Gradmesser ausgesucht, die für einen ernsthaften Jahresausklang sorgen. Mit dem 4:3 in Paris gegen die französische Auswahl hat die Wilmots-Truppe im Jahr 2015 schon eine große europäische Macht geschlagen.

Als Geheimtipp auf den Titelgewinn geht das KBVB-Team schon deshalb nicht mehr durch, weil es über einen Kader mit zahlreichen internationalen Topspielern verfügt. De Bruyne, Hazard oder Courtois sind nur einige der großen Namen im belgischen Aufgebot, das den nichtqualifizierten Nachbar Niederlande momentan überholt zu haben scheint. Sollten die „Rode Duivels“ ihr Potential bei der EM ausschöpfen, ist das Erreichen des Halbfinals sehr wahrscheinlich. Zur Einordnung: Im Oktober wurde die erste sportliche Qualifikation seit 1984 geschafft.

Die Mannschaft von Marc Wilmots hat die Qualifikation für die Europameisterschaft im kommenden Sommer am vorletzten Gruppenspieltag unter Dach und Fach gebracht. In einer relativ ausgeglichenen Staffel sicherte man sich einen Startplatz in Frankreich durch einen 4:1-Auswärtssieg in Andorra, bevor der erste Gruppenplatz drei Tage später mit einem 3:1-Heimerfolg gegen Israel eingetütet wurde. Auch in das Kontinentalturnier wird Belgien als Angehöriger des Favoritenkreises gehen.

Vor gut einem Monat rieben sich viele Fußballfans rund um den Globus verwundert die Augen, als die Ankündigung publik wurde, dass die belgische Fußballauswahl erstmals als Anführer der Weltrangliste geführt werden sollte. Seit acht Tagen grüßen die „Rode Duivels“ nun im FIFA-Ranking von ganz oben. Nach der offiziellen Berechnung, für die die letzten 48 Monate maßgeblich sind, hat Belgien momentan die höchste Punktzahl vorzuweisen, obwohl es bei der WM 2014 schon im Viertelfinale gegen Argentinien ausschied.