Fazit
Wie sagt man so schön? Ein 0:0 der besseren Sorte. Beide Teams haben gezeigt, dass mit ihnen als WM-Teilnehmer zu rechnen ist. Die Franzosen hatten in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, luden die Belgier aber immer wieder zu Kontern ein, die diese zwar sehr schnell ansetzten, aber am Ende ein wenig schlampig vergaben. Das setzte sich bis zum Ende durch. Nach der Halbzeit kam die Zeit der Belgier, sie setzten Frankreich unter Druck, kamen aber ebenso zu keinem Torerfolg. Aber der 70. Minute nutzten beide Trainer ihre zahlreichen Wechselmöglichkeiten, was dem Spiel den Fluss nahm. Bis auf zwei, drei gefährliche Szenen plätscherte das Spiel dem Ende entgegen. Beide Teams können mit diesem Remis sicher gut leben.

Zwei Minuten werden draufgepackt.

Gelbe Karte für Laurent Koscielny (Frankreich)
Da hat der französische Abwehrspieler noch mal ordentlich zugelangt und tritt einem Belgier einfahc die Beine weg.

Nasri leitet diesmal einen Angriff ein, er spielt an die Strafraumgrenze auf Giroud, der lässt auf Nasri abtropfen, und der wiederum flankt in die Mitte. Von einem belgischen Kopf landet die Kugel wieder bei Giroud und der zieht volley ab. Aber der Schuss geht über das Tor.

Die Belgier spielen ihre Konter einfach nicht konsequent zu Ende, trotz Überzahl. Diesmal will Mirallas den durchstartenden de Bruyne freispielen, trifft aber nur den einzigen Franzosen weit und breit. Er erkämpft sich die Kugel wieder, geht durch in den Strafraum, aber seine Reingabe landet in den Armen von Lloris.

Nach den vielen Wechseln ist der Spielfluss raus.

Gelbe Karte für Clément Grenier (Frankreich)
Keine zwei Minuten auf dem Platz, holt sich Grenier durch ein taktisches Foul gleich mal Gelb ab.

Mirallas führt sich kurz nach einer Einwechselung gleich gut ein. de Bruyne ist es mal wieder, der eine Chance mit einer scharfen Reingabe von links einleitet. Mirallas nimmt die Kugel im Strafraum an und schießt sie dann aber knapp über das Tor.

Das Spiel bleibt interessant und beide spielen auf Sieg. Es fehlen nur die Tore.

Benzema hat die Riesenchance zur Führung. Ribery dringt über links in den Strafraum ein, seinen Pass in die Mitte bekommen die Belgier nicht weg. Im Gegenteil sie stecken die Kugel sogar unfreiwillig auf den freistehenden Benzema durch, der dadurch alleine vor Courtois steht. Aber der belgische Torwart schmeißt sich in den Schuss und klärt.

Gelbe Karte für Sébastien Pocognoli (Belgien)

Wieder bekommt de Bruyne den Ball auf links. Er flankt mit rechts aus halblinker Position. Lloris sieht wieder nicht gut aus und verfehlt die Kugel, Fellaini will über den Torwart köpfen, der Ball fliegt aber auch über das Tor.

Nun sind die Gastgeber wieder dran. Per Hacke spielt Hazard den schnelle de Bruyne im Strafraum an. Der Ex-Bremer spielt in die Mitte auf Lukaku, aber der grätscht knapp am Ball vorbei, sonst hätte es wohl geklingelt.

Die Franzosen wachen nun langsam auf. Valbuena wird auf links angespielt. Er passt scharf in den Strafraum, wo Benzema lauert, aber dessen Schuss geht knapp am Tor vorbei.

Belgien hat jetzt mehr vom Spiel.

Bei der anschließenden Ecke springt Lloris unter dem Ball her, Fellaini macht das lange Bein, die Kugel geht aber einen Meter am Pfosten vorbei.

Jetzt grätscht Lukaku in einen Abwehrversuch der Franzosen und der Ball schlägt knapp neben dem linken Pfosten ein. Lloris taucht ab und kann gerade noch mit der Hand klären.

Valbuena setzt sich an der rechten Grundlinie gegen einen Belgier und spielt dann nach innen. Da steht aber kein Franzose, dieser Pass war zu ungenau, auch wenn die Idee richtig war.

Lukaku wird am Strafraumeck angespielt. Er sperrt den Ball gut ab und spielt den mit der Hacke auf den in den Strafraum stürmenden Pocognoli ab. Der Hannoveraner legt sich die Kugel noch einmal vor und zieht dann ab. Aber das Leder geht zwei Meter über das Tor.

Frankreich ist noch nicht da. Koscielny will aus dem Mittelkreis einen Mitspieler schicken, haut aber so fest unter den Ball, dass er direkt in den Armen von Torwart Courtois landet.

Belgien ist sofort im Spiel. Nach einer Kurzen Ecke lässt Hazard einen Gegenspieler aussteigen und will den Ball in den Winkel schlenzen. Er verfehlt den Knick aber.

Halbzeitfazit
Die Zuschauer im Stadion in Brüssel sehen ein unterhaltsames und temporeiches Spiel. Frankreich drückt auf die Offensive, Belgien setzt eher auf Konter. Dabei kommen beiden Mannschaften ihre schnellen Spieler und ihre gut organisierte Abwehr zugute. Bei Frankreich glänzen vor allem Ribery und Benzema, bei Belgien sind es Witsel und Hazard. Große Torchancen waren zwar bisher noch Mangelware, aber wenn es so weitergeht, dann werden sich diese ganz automatisch einstellen. Es ist ein Spiel auf Augenhöhe, was vor allem eine gute Nachricht für Belgien ist.

Nun kontert Frankreich mal und wieder sind es Benzema und Ribery, die sich den Ball hin und herspielen. Benzema gibt am Strafraum auf Ribery, der legt mit der Hacke direkt wieder ab. Aber der Schuss des Neuners geht knapp am Winkel vorbei.

Eine Minute Nachspielzeit wird angezeigt.

Jetzt ist er doch mal durch und passt von der Grundlinie scharf in die Mitte. Im letzten Moment grätscht Kompany dazwischen und spielt den Ball knapp am Pfosten vorbei ins Toraus. Das hätte auch gut und gerne ein Eigentor werden können. Die risikoreiche Rettungsaktion war aber nötig, denn dahinter lauerte Benzema.

Das Team von Didier Deschamps zieht holt sich die Spielüberlegenheit zurück, Belgien verteidigt gerade nur, aber das sehr gut. Ribery hat über links kein Durchkommen.

Überraschend kommt Kevin de Bruyne nach einer Grätsche im Fünfmeter-raum von Koscielny zu einem Torschuss. Er schießt direkt von rechts auf den langen Pfosten, aber verfehlt das Tor knapp.

Immer wieder Benzema und Ribery im Zusammenspiel. An der Strafraumgrenze steckt Benzema auf den in den Strafraum startenden Bayern durch. Aber van Buyten ist vor seinem Mannschaftskameraden in der Bundesliga am Ball und knallt ihn aus der Gefahrenzone.

Im Stadion knallt es. Die Fans haben einen Böller gezündet.

Es geht aber auch sehr ruppig zur Sache. Gerade hat Ribery einen Arm ins Gesicht bekommen und der Franzose regt sich auf.

Die Belgier haben jetzt mehr vom Spiel. Nun geht es hin und her. Lukaku steht aber nach einer Kopfballvorlage von Fellaini nach einem langen Einwurf im Abseits.

Wieder kontern die Belgier, diesmal wird de Bruyne geschickt. Die Roten haben eine 3:2-Überzahl. de Bruyne will gerade nach links auf den freien Chadli durchstecken, aber der Ball bleibt an einem der beiden Franzosen hängen. Rettung in letzter Sekunde.

Diesmal versucht es Hazard aus 16 Metern, nachdem er sich auf der linken Seite gut gegen die Franzosen durchgesetzt hat. Sein Alleingang wird aber nicht mit einem Tor gekrönt, obwohl sein Schuss gar nicht schlecht ist. Lloris ist aber ist auf dem Posten und schnappt sich den Ball.

Eden Hazard sieht, dass Torwart Lloris zu weit vor dem Kasten steht und zieht aus über 50 Meter ab. Aber der französische Torwart streckt sich unf fischt die Kugel aus der Luft.

Die Belgier stehen gut in der Abwehr, deswegen kommen Ribery und Co mit ihren Pässen in die Gasse nicht durch.

Frankreich hat mehr vom Spiel, die Belgier lauern eher auf Konter.

Jetzt bekommt Benzema den Ball im Strafraum und versucht es ebenfalls aus spitzem Winkel von der rechten Seite. Sein Schuss kommt flach aufs Tor, aber Torwart Courtois hat kein Problem damit.

Benzema und Ribery machen mächtig Dampf. Der Spieler des FC Bayern wird rechts im Strafraum angespielt. Au spitzem Winkel will er aufs Tor ziehen, verzieht aber ordentlich.

Kompany geht zu hart gegen Valbuena zur Sache,aber der Schiedsrichter versucht es erst einmal mit einer mündlichen Ermahnung.

Blitzschnell sind die Belgier. Nach einer Ecke bekommen sie die Chance zu kontern. Witsel treibt den Ball nach vorne, gibt weiter auf Hazard. Der will dann auf Chadli in den Strafraum spielen, aber da waren die Franzosen dann zur Stelle. Aber es war eine Demonstration der Schnelligkeit.

Frankreich setzt die ersten Nadelstiche. Ribery schickt Benzema über links und läuft selbst in den Strafraum. Er bekommt den Ball wieder. Ribery will gerade abziehen, als ein Belgier im letzten Moment dazwischen geht und klärt.

Es geht ziemlich zerfahren los. Beide Teams beharken sich direkt in der Anfangsphase, es scheint Pfeffer drin zu sein.

Schiedsrichter der Partie ist der Schotte Craig Thomson. Assistiert wird er von Alan Mulvanny und Damien McGraith.

Das Team von Didier Deschamps dürfte allerdings nicht mit allzuviel Selbstvertrauen anreisen. Von den letzten fünf Länderspielen gingen vier verloren. Lediglich das WM-Qualispiel gegen Georgien konnte siegreich gestaltet werden. Dazu kommt eine Niederlage gegen Spanien in der WM-Qualifikation und Pleiten in Freundschaftspielen gegen Brasilien, Uruguay und die deutsche Nationalmannschaft. Die Mannschaft befindet sich im Umbruch, das ist auch an der heutigen Aufstellung zu sehen. Star des Teams ist unumstritten Franck Ribery vom FC Bayern München. Darum tummeln sich verdiente Nationalspieler wie Karim Benzema und Eric Abidal und viele junge Talente.

Die Franzosen kämpfen in ihrer WM-Qualifikationsgruppe mit Welt- und Europameister Spanien um das Ticket. Die Spanier liegen derzeit mit einem Punkt vorn. Sowohl Finnland, als auch als auch Georgien und Weißrussland liegen allerdings noch nicht so weit entfernt, dass man nicht nach hinten schauen müsste. Wenige zweifeln allerdings daran, dass sich die beiden Favoriten am Ende in der Gruppe I durchsetzen werden.

Das Team der Belgier besteht fast nur aus Legionären. Die wenigsten Nationalspieler spielen in der eher schwachen heimischen Liga. Mit elf Legionären startet das Team von Trainer Marc Wilmots. Darunter sind auch zwei Bundesligaprofis. Daniel van Buyten vom FC Bayern München und Sébastien Pocognoli von Hannover 96 werde von Beginn an dabei sein. Auch der aus der Bundesliga bekannte und inzwischen zum FC Chelsea zurückgekehrte Kevin de Bruyne ist von Anfang an auf dem Platz, ebenso wie Vincent Kompany, der mal beim HSV kickte und inzwischen bei Manchester City unter Vertrag steht. Dazu kommen Riesentalente wie Eden Hazard vom FC Chelsea oder Axel Witsel von Zenith St. Petersburg.

Belgien ist drauf und dran sich direkt für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zu qualifizieren. In Gruppe A stehen derzeit sechs Siege bei einem Unentschieden zu Buche. Die Qualifikationsspiele als möglicher Gruppenzweiter haben sie schon so gut wie sicher. Lediglich Kroatien, das drei Punkte dahinter auf Rang 2 liegt, kann den Belgiern die direkte Qualifikation noch streitig machen. Dazu kommt, dass das Land von Asterix und Co. die letzten fünf Länderspiele, seien es Freundschafts- oder WM-Qualifikationsspiele, gewonnen hat. Da dürfte also eine Menge Selbstbewusstsein im Team herrschen.

Alle Vorzeichen deuten auf eine sehr interessante Partie hin. Während Frankreich immer noch mit der nicht sehr erfolgreichen Vergangenheit zu kämpfen hat und nach wie vor nach der richtigen Mischung im Team sucht, scheint Belgien wieder mit einer goldenen Generation gesegnet zu sein, wie es schon mal in den 80ern und zu Beginn der 90er Jahre der Fall war. Und dem kleinen Vielvölkerstaat würde es sicher großes Vergnügen bereiten, dem großen Nachbarn ein Bein zu stellen.