Fazit:
Das 1000. Spiel als Arsenal-Manager avanciert zu einer echten Katastrophe für Arsène Wenger. Sein Team verliert die zum Endspiel hochstilisierte Partie um die Meisterschaft nicht nur, sondern wurde an der Stamford Bridge in alle Einzelteile zerballert. Die Gäste wurden von Beginn an überrannt und das Spiel war nach einer Viertelstunde schon gegessen. Diese Fehlleistung wurde allerdings von der Kuriosität Marriners noch übertroffen, der mit Gibbs den falschen Mann vom Platz stellte. Die Blues haben die Meisterschaft nun wohl in der Hand und Arsenal muss sich auf die Sicherung der CL-Plätze konzentrieren, die nächsten Tage aber wohl erst einmal Wunden lecken und diesen Nachmittag irgendwie vergessen. Das war es von hier aus, einen schönen Samstag noch!

Zwei Minuten gönnt der Unparteiische sich dann aber noch und immerhin kommt so Tomáš Rosický nochmal zum Abschluss von der Strafraumgrenze, Petr Čech hat das Leder.

Die Akteure haben einen Strich unter die Partie gesetzt und Marriner täte gut daran, die Partie nach 90 regulären Minuten zu beenden.

Es wird übrigens die höchste Niederlage der Gunners gegen Chelsea. Derweil bleibt José Mourinho das 76. Ligaspiel in Folge mit seinen Blues zu Hause ungeschlagen und baut diese beeindruckende Serie damit weiter aus.

Arsenal schafft es einfach nicht, Ballverluste zu vermeiden und so kommt Schürrle zu seinem nächsten gefährlichen Abschluss, setzt den Schuss aber knapp links vorbei.

Erneut wird es über einen hohen Ball gefährlich, aber Szczęsny ist zur Stelle.

Schürrle serviert eine Standard aus dem rechten Halbfeld und der Ball rutscht zum langen Pfosten durch, wo Gary Cahill sichtlich überrascht aber nicht mehr schnell genug reagieren kann.

Chelsea schiebt den Ball durch die eigenen Reihen und die Fans auf den Rängen feiern.

David Luiz musste im defensive Mittelfeld heute für nicht viel Stabilität sorgen, denn dafür boten die Gunners zu wenig an.

Tooor für Chelsea FC, 6:0 durch Mohamed Salah
Das halbe Dutzend ist voll! Matić bedient aus der eigenen Hälfte mit dem langen Ball den durchstartenden Ägypter und der behält vor Szczęsny die Ruhe und schiebt links ein. Man darf zum ersten Treffer des 21-jährigen für den neuen Arbeitgeber gratulieren!

Das war dann auch die letzte Szene des Doppeltorschützen, für den nun der ägyptische Shootingstar kommt, der im Winter aus Basel an die Stamford Bridge wechselte.

Tooor für Chelsea FC, 5:0 durch Oscar
Was will man dazu noch sagen? Rosický spielt am eigenen Sechzehner dem Torschützen denn Ball in die Beine und Wojciech Szczęsny muss den Schuss in die rechte Ecke eigentlich auch haben. Der Ball setzt zwar unangenehm auf, das ist aber auf diesem Niveau eine schwache Ausrede. Wie dem auch sei: Passt zum Spiel.

Derweil bringt Arsenal einen Freistoß in den Strafraum der Hausherren, am langen Pfosten bringt Mathieu Flamini aber nicht genug Druck hinter seinen Kopfball. Da kann man fünf Meter vor dem Tor auch mal mehr drauf machen.

José Mourinho ist übrigens mit dem Auftreten seiner Truppe in dieser Halbzeit nicht zufrieden und sehr aktiv in der Coaching-Zone.

Auf der Gegenseite probiert sich dann Oscar, dessen Abschluss von Szczęsnys Fingerspitzen über die Latte gelenkt wird. Ecke gibt es aber nicht.

Oho! Rosický steckt auf Santi Cazorla in den linken Sechzehner durch und aus spitzem Winkel verfehlt der Spanier das lange Ecke nur knapp. Ein Lebenszeichen der Gunners.

Apropos engagiert: Schürrle beklagt gegenüber Linienrichter Ledger lautstark eine Abseitsentscheidung und die Zeitlupe zeigt: Recht hat er, der Deutsche. Wir wagen mal eine Prognose: Das wird dieses Spiel nicht entscheiden.

Insgesamt plätschert die Partie aktuell ein wenig vor sich hin, Tomáš Rosický ist auf Seiten der Gäste noch am engagiertesten, kann aber allein auch wenig anrichten.

Sinnbildlich für die Bemühungen der Roten sei dieser Eckball erwähnt, der viel zu flach getreten am kurzen Pfosten geklärt wird.

Die Gäste schieben zaghaft nach vorne, doch in Unterzahl ist bis hierhin kein Durchkommen.

Gelbe Karte für Tomáš Rosický (Arsenal FC)
In einer ansonsten fairen Partie kommt der Tscheche im Mittelfeld gegen Azpilicueta deutlich zu spät und grätscht den Spanier amtlich ab.

Was ist von der Partie noch zu erwarten? Das dürfte vor allem von den Hausherren abhängen, denn Arsenal ergibt sich mehr oder minder in sein Schicksal.

Es geht gleich wieder in Richtung Wojciech Szczęsny weiter: Zunächst tankt sich Torres in den Strafraum durch, wird aber noch von Per Mertesacker geblockt, und der Abpraller landet bei David Luiz, der aus spitzem Winkel am Keeper der Gunners scheitert.

Wenger nutzt sein Wechselkontingent bereits zur Halbzeit aus, macht das, was Marriner versäumt hat, und nimmt Oxlade-Chamberlain vom Platz. Dazu ersetzt er seinen Innenverteidiger, eventuell liegt bei Laurent Koscielny eine Verletzung vor und bei diesem stand kann man ja dann auf Nummer sicher gehen.

Halbzeitfazit:
Arsène Wenger erlebt ein alptraumhaftes Jubiläum und würde wahrscheinlich mit seiner Truppe gerne einfach in der Kabine bleiben. Die Gunners werden von Beginn an von Chelsea und Schürrle überrollt und bevor sie überhaupt richtig in die Partie fanden, stand es schon 0:2. Schlechter als die Gäste war nur der Schiedsrichter, der nach einem offensichtlichen Handspiel von Oxlade-Chamberlain mit Gibbs den falschen Akteur vom Platz stellte. Chelsea profitierte vor allem von vielen Ballverlusten der Gäste und letztlich entstanden alle Tore aus Kontern im eigenen Stadion. Ein Spitzenspiel war es nicht und wird es auch nicht mehr, dem neutralen Zuschauer ist aber trotzdem allerhand Spektakel geboten. Bis gleich!

Chelsea versucht es noch einmal über einen Eckball, kommt aber nicht mehr zwingend zum Abschluss. Die letzte Szene der Hälfte gehört den Gunners, Rosický prüft seinen tschechischen Landsmann im Tor der Blues, der den ungefährlichen Schuss aber locker fängt.

Drei Minuten gibt es obendrauf.

Olivier Giroud erwischt aus spitzem Winkel von der linken Seite nur das Außennetz und die Stamford Bridge reagiert mit höhnischem Applaus. In diesem Zusammenhang sei allerdings auf die Chance des Franzosen aus den ersten Minuten hingewiesen, die der Partie eventuell eine ganz andere Richtung hätte geben können.

Dem neutralen Zuschauer kann das natürlich Recht sein, Chelsea bleibt hungrig.

Eins müsste man mir mal erklären: Wieso kann Chelsea eigentlich beim Stand von 3:0 im eigenen Stadion solche Konter fahren? Im Prinzip ist die Antwort auf die Frage vollkommen egal, aber geht es für die Gunners nicht im Umkehrschluss auch irgendwann ums Prinzip?

Tooor für Chelsea FC, 4:0 durch Oscar
Schürrle leitet einen Konter gekonnt per Direktpassspiel auf Torres weiter. Der Spanier geht den linken Flügel runter, bedient mit seinem Querpass am Fünfer den mitgelaufenen Torschützen, der dann nur noch den Fuß reinstellen muss und das Leder unter die Latte knallt.

Das Label Spitzenspiel wird sich die Partie wohl nicht mehr erarbeiten können. Dazu war hier einfach alles zu früh gegessen.

Die Zuschaer haben ihren Spaß, Wenger hätte sich seinen 1000. Auftritt aber mit Sicherheit anders vorgestellt. Überhaupt keine Chance ist noch eine Untertreibung dessen, was sich hier heute passiert.

Auch Arsenal probiert sich in dieser Phase zaghaft nach vorne, aber das sieht dann so aus: Bacary Sagna flankt aus dem Halbfeld ins Toraus. Es läuft gar nichts bei den Gästen.

Chelsea bleibt die überlegenere Mannschaft, zwei Ecken bringen allerdings aktuell nichts ein.

Szczęsny klärt gegen David Luiz! Immer wieder verliert Arsenal im Mittelfeld den Ball und diesmal sprintet der Brasilianer in vollem Tempo auf den Sechzehner zu und schießt. Der Ball wird von Schürrle noch abgefälscht, der Schlussmann von Arsenal reagiert sensationell und verhindert das 4:0.

Die Gunners agieren weiterhin mit wackeligen Beinen, hier leistet sich der eingewechselte Thomas Vermaelen den Stellungsfehler lässt Branislav Ivanović passieren. Dessen Flanke wird aber in der Mitte geklärt.

Es ist ein gebrauchter Tag für Arsenal und jetzt auch und vor allem für Poldi. Während Schürrle auf der Gegenseite aufdreht, muss der Linksaußen aus taktischen Gründen runter, weil Wenger seine Viererkette wiederherstellt. Von dem Ex-Kölner war bis hierhin überhaupt nichts zu sehen, dieses Schicksal teilt er aber mit nahezu allen Akteuren der Gäste.

Schürrle bisher der Mann der Partie, hat in der nächsten Szene ein wenig Pech und verstolpert einen Konter. Da ist man bessere Ballbeherrschung vom Außenspieler gewöhnt.

Das Spiel ist damit natürlich nun bereits zur Mitte der ersten Halbzeit gelaufen. Chelsea führt mit einem Mann mehr deutlich und jetzt kann es für die Gäste nur noch um Schadensbegrenzung gehen.

Meine Herrren, jetzt müssen wir uns erst einmal sortieren: Die Wiederholungen der Szene belegen eindeutig Oxlade-Chamberlain als Schuldigen, der überrascht wie alle von der Herunterstellung des Kollegen zu Marriner geht und zugibt: "Hey, it was me!" Dem Unparteiischen scheint das egal und er bleibt bei seiner offensichtlichen Fehlentscheidung. Verrückt!

Tooor für Chelsea FC, 3:0 durch Eden Hazard
Der Belgier vollendet in die Mitte. Der Elfer ist nicht gut geschossen, aber Wojciech Szczęsny lässt sich verladen und springt zur Seite.

Plötzlich liegt Samuel Eto'o am Boden, fasst sich an den Oberschenkel und deutet sofort an, dass er ausgewechselt werden muss. Also kommt der Spanier, der sich zuletzt hinter dem Kameruner, der seinen Soll wenn man so will heute schon erfüllt hat, einsortieren musste.

Rote Karte für Kieran Gibbs (Arsenal FC)
Was ist denn jetzt los? Alex Oxlade-Chamberlain ist der Übeltäter, gehen muss aber der unschuldige Außenverteidiger.

Elfmeter Chelsea! Was macht denn Alex Oxlade-Chamberlain da? Die Hausherren kombinieren sich im linken Sechzehner durch und Torres legt auf Hazard zurück, der aus zehn Metern die rechte Ecke anvisiert. Der Mittelfeldmann der Gunners lenkt das Leder in Torwartmanier mit der Hand um den Pfosten und obwohl er es geschickt als Kopfball tarnt, ist die Verfehlung dem Linienrichter draußen nicht entgangen. Der Clou: Der Ball wäre deutlich am Tor vorbeigegangen, Oxlade-Chamberlains Stunt war also völlig unnötig.

Bevor Arsenal überhaupt richtig in die Partie gefunden hat, rennt man schon dem Rückstand hinterher. Die Gunners agieren im Mittelfeld nervös und leisten sich immer wieder empfindliche Ballverluste.

Arsenal versucht ein wenig Sicherheit in die Aktionen zu bekommen, die Blues wirken nach vorne aber weiterhin griffiger.

Tooor für Chelsea FC, 2:0 durch André Schürrle
Nemanja Matić erobert an der Mittellinie den Ball und schickt den Nationalspieler. Der Deutsche wird nicht recht angegangen und feuert an der Sechzehnergrenze aus halbrechter Position den Ball trocken durch die Beine Koscielnys flach in die linke Ecke. Wojciech Szczęsny kann überhaupt nicht reagieren weil ihm die Sicht versperrt ist, hätte gegen diesen platzierten Hammer aber ohnehin kein Land gesehen.

Tooor für Chelsea FC, 1:0 durch Samuel Eto'o
Wie am Mittwoch gehen die Blues früh durch ihren Stürmer in Führung! Schürrle forciert den Konter in der Zentrale und steckt zum richtigen Zeitpunkt auf den Stürmer im rechten Strafraum durch. Der setzt Oxlade-Chamberlain mit einem Haken auf den Hosenboden und schlenzt wunderbar in die lange Ecke.

Die ersten Akzente setzen die Blues: Schürrle schickt nach Fehlpass Koscielny zunächst Eto'o, doch Szczęsny passt auf und ist vor dem Kameruner am Ball. Danach geht der Deutsche selbst steil, steht aber den Schritt im Abseits.

Auch auf der Gegenseite ist die erste Chance notiert: Olivier Giroud testet aus 14 Metern Petr Čech. Es geht angenehm flink los!

Es ist auch das Duell der Heimfeste gegen den Auswärtsprellbock. Chelsea ist an der Stamford Bridge noch ungeschlagen und hat 13 der 15 Heimspiele gewonnen, Arsenal ist mit 29 Punkten aus 15 Auswärtsspielen aber die beste Mannschaft in gegnerischen Stadien.

Anders als zunächst angekündigt, treten die Gunners im 4-1-4-1 auf mit Poldi und Tomáš Rosický auf den Außenbahnen.

Rein in die Partie! Die Teams agieren in ihren traditionellen Farben, Chelsea in blau, die Gunners in roten Leibchen.

Es gilt also die kleinen und großen Duelle zu gewinnen und wir dürfen gespannt sein, wie die Punkte heute in diesem heißen Tanz verteilt werden. Der Unparteiische der Partie ist der erfahrene Andre Marriner, der von Scott Ledger und Marc Perry flankiert wird.

Im Mittelfeld rückt neben David Luiz auch Schürrle herein, so dass wir uns gleich auf drei deutsche Nationalspieler freuen dürfen, denn für die Gunners starten Mertesacker und Podolski. Vor allem das Duell der beiden Außenspieler hat es in sich: Man trifft heute als direkte Gegenspieler aufeinander und das Duell ist auch ein wenig sinnbildlich für den Kampf um Stammplätze in der Nationalmannschaft zu verstehen.

Auf der Gegenseite muss das portugiesische Enfant terrible aufgrund von Undiszipliniertheiten seiner Brasilianer umbauen. Sowohl Willian als auch Ramires sitzen Sperren aus der 0:1-Niederlage gegen Aston Villa ab und Sammy Eto'o bekommt wie in der Champions League unter der Woche, als man gegen Galatasaray ins Viertelfinale einzog, den Vorzug im Sturmzentrum des 4-2-3-1 vor Torres.

Wenger muss weiterhin auf namhafte Akteure verzichten: Mesut Ozil, Aaron Ramsey, Jack Wilshere, Theo Walcott and Abou Diaby sind allesamt nicht mit von der Partie, so dass im Mittelfeld ein leichter Notstand ausgebrochen ist. So übernimmt erneut Routinier Rosický die wichtige zentrale Position im 4-2-3-1 und auch ansonsten lässt der Übungsleiter seine Startelf unverändert, die am letzten Wochenende bereits ein Londoner Derby an der White Heart Lane mit 1:0 gewinnen konnte.

Der Druck auf die Gunners ist aber gewaltig, denn mit einem Sieg wäre man zwar bei einem noch ausstehenden Nachholspiel wieder auf einen Zähler an den Blues dran, eine Niederlage wäre aber fast gleichbedeutend mit dem Ende aller Titelträume in der engen Premier League. Das wissen natürlich auch die Hausherren, die einen direkten Kontrahenten mindestens auf Distanz halten, wenn nicht gar eliminieren, könnten.

Die Gäste könnten zudem ihren langjährigen Manager Arsène Wenger beschenken, der sein Arsenal zum 1.000 mal an der Seitenlinie betreut und damit einen echten Meilenstein erreicht, der im heutigen, schnelllebigen Fußballgeschäft fast unwirklich erscheint. Um diesen besonderen Tag zu vergolden bedarf es einer Premiere, denn in bislang zehn Aufeinandertreffen konnte der Elsässer seinen Gegenüber José Mourinho noch nie bezwingen.

Zum Auftakt des 31. Spieltages hält das englische Oberhaus gleich einen echten Leckerbissen für die Fans parat. In der mittlerweile 182. Auflage des Duells geht es neben viel Prestige auch um entscheidende Zähler im Kampf um die Meisterschaft. Die Gunners sind so nahe oben dran wie schon lange nicht mehr und wollen heute wieder ganz dicht an den Tabellenführer und heutigen Gegner heranrücken.