Fazit:
Das war's! Mit 3:1 schickt Real Madrid die Gäste aus Sevilla wieder nach Hause, dabei hat man nichtmal das Silberbesteck präsentiert. Betis hat über 90 Minuten lang enttäuscht. Selbst der geschenkte Anschlusstreffer per Elfmeter konnte dem hoffnungslos unterlegenen Team von Pepe Mel keinen Aufwind geben. Von einer Generalprobe für die Champions League kann man heute für Real allerdings auch nicht sprechen, da wir es mit einer B-Elf zu tun hatten. Die wenigen Stammkräfte, die heute aufgelaufen sind, allen voran Ronaldo, präsentierten sich aber bereits in Spitzenform. Wir dürfen also auf den Mittwoch gespannt sein, wenn Borussia Dortmund Real Madrid empfängt.

Tooor für Real Madrid, 3:1 durch Mesut Özil
Stattdessen besiegelt Mesut Özil das Ergebnis! Wieder geht der Angriff über den brillianten Ronaldo, der von links den im Strafraum lauernden Callejón perfekt bedient. Dessen Volleyschuss wird von einem Verteidiger direkt vor die Füße des deutschen Nationalspielers geblockt. Und auch wenn ihm die Torgefahr ja manchmal abgeht, aus fünf Metern trifft er doch immer.

Aufschrei im Bernabeu! Nach einem langen Ball von Betis will Ricardo Carvalho die Situation per Kopfball zu seinem Torwart entschärfen, der aber deutlich zu kurz gerät, sodass sein Verfolger Pabón beinah den Ausgleich erzielt, wenn die Latte nicht wäre!

Nochmal eine Ecke für Betis. Doch diesmal landet sie sogar genau in den Armen von Torhüter Diego López.

Betis steht nur ein Tor im Rückstand, macht hier aber weiterhin keinerlei Anstand mehr Aufwand, mehr Aggression ins Spiel zu bringen und einen eventuellen Ausgleich zu erzwingen.

Gelbe Karte für Cristiano Ronaldo (Real Madrid)
Auch CR7 sieht jetzt die Gelbe, allerdings für ein ziemlich harmloses Vergehen. Offenbar hat der Schiedsrichter Angst die Partie aus den Händen zu geben.

Gelbe Karte für Gonzalo Higuaí­n (Real Madrid)
Higuaí­n kommt etwas zu spät gegen Rubén Pérez und holt den Spanier grob von den Beinen, dafür gibt es Gelb.

Und wieder so ein Hammer, der Ball flattert gewaltig und Adrián hat keine andere Möglichkeit als den schwach platzierten Ball nach vorn wegzufausten. Zu seinem Glück landet die Kugel bei einem Kollegen, der die Situation klären kann.

Freistoß für John Wayne...entschuldigung, für Cristiano Ronaldo zentral 27 Meter vor dem Tor von Adrián.

Real Madrid bleibt trotz des Anschlusstreffers am Drücker, versucht ein Aufbäumen der Gäste durch Ballbesitz zu verhindern.

Tooor für Real Betis, 2:1 durch Jorge Molina
Nachdem José Mourinho erst noch seinen Wechsel vor die Ausführung des Elfmeters geschoben hat, tritt Jorge Molina zur Exekution an und düpiert Diego López mit einem gut platzierten Schuss ins obere Eck.

Gelbe Karte für Nacho (Real Madrid)

Cristiano Ronaldo ist übrigens auch fast der einzige auf dem Platz, der noch Dampf in der Kammer hat. Der Rest der beiden Parteien hat ein stilles Abkommen zur velozitären Abrüstung getroffen.

Real Madrid lässt jetzt die Puppen tanzen. Vor allem Ronaldo macht mit den Verteidigern was er will, spielt sich hier geradezu in Rage. Betis wehrt sich aber auch nicht mehr, vorn wie hinten wirken die Gäste müde, überfordert.

José Mourinho nimmt als Antwort den angeschlagenen Modrić vom Feld und stellt seinen zuverlässigsten und bissigsten Wachhund auf. Pepe soll den Stand halten.

Pepe Mel dreht nochmal an der Taktikschraube und schickt Álvaro Vadillo für Joel Campbell ins Geschehen.

Tooor für Real Madrid, 2:0 durch Karim Benzema
Da versucht es Betis mal mit Macht nach Vorn und wird sogleich strafend ausgekontert. Vier Weiße gegen zwei Gestreifte, CR7 hat leichtes Spiel Benzema einzusetzen, der nur noch am Torwart vorbei ins kurze Eck einnetzen muss.

Benat nun tatsächlich mit dem ersten Torschuss nach dem Wechsel, sein Ball aus etwa 25 Metern ist aber keine Herausforderung für Keeper Diego Lopez.

Von Betis ist bislang allerdings nichts zu sehen. Vielleicht hat der Trainer dann doch zu harte Worte gewählt und seine Mannschaft damit völlig verunsichert...

Offenbar hat auch Pepe Mel ein Einsehen und lässt den etwas defensiveren Igiebor in der Pause durch den Stürmer Jorge Molina ersetzen.

Halbzeitfazit:
Und nur wenige Momente nach dem Tor geht es auch schon beim Stand von 1:0 in die Pause. Das Madrid hier heute kein Husarenstück abliefert, war zu erwarten, aber das Betis sich gegen eine B-Elf so schwer tut, taktisch so limitiert wirkt, das enttäuscht bislang, vor allem weil für Betis hier das internationale Geschäft auf dem Spiel steht. Echte Chancen entstanden bislang einfach zu wenig, und wenn, eher zufällig. Wenn sich Pepe Mel in der Kabine nichts einfallen lässt, kann Madrid die restlichen 45 Minuten nutzen um noch den ein oder anderen Spielzug für das CL-Halbfinale einzustudieren.

Tooor für Real Madrid, 1:0 durch Mesut Özil
45 Minuten lang unsichtbar, und dann plötzlich schlägt das deutsche Chamäleon zu! Özil setzt sich über die rechte Seite bis zum Strafraum durch, überwindet die Abwehrreihe per Doppelpass mit Benzema und schließt ins kurze Eck ab. Nichts zu machen für Adrián.

Lattenkracher wie aus dem Nichts von Pabón! Der Kolumbianer bekommt den Ball an der Strafraumgrenze von Beñat schussgerecht aufgelegt und schlenzt den Ball gegen den Querbalken. Diego López kann aufatmen, da wäre er nicht mehr rangekommen.

Cristiano Ronaldo will hier mit all seinem oft verrufenen Ehrgeiz eine Entscheidung erzwingen. Wieder spielt sich der Portugiese mit einer genialen Aktion ins Rampenlicht, trickst Beñat vor dem Strafraum aus und sucht direkt den Abschluss aus 21 Metern, trifft satt gegen den Pfosten!

Stete Flanke trifft den Kopf. Nach dem gefühlten 20. Versuch über die Seite findet endlich Joel Campbell den Schopf von Rubén Castro, der freistehend nur Zentimeter über das Tor von Diego López köpft. Das hätte ganz schön peinlich werden können.

Für Betis gibt es kaum ein Durchkommen, spätestens am Strafraum ist für die Gäste Schluss. Jetzt versucht es Pabón sogar schon am Strafraumrand per Seitfallzieher. Garnicht mal ungefährlich, das Leder springt nur knapp am rechten Pfosten vorbei!

Die Sonne scheint, der Himmel strahlt in tiefem Blau, nur eine Regenwolke verfinstert das Gesicht von Griesgram José Mourinho, dem die Darbietung seiner Mannschaft hier offenbar bitter aufstößt.

Die beiden Außenstürmer Pabón und Joel Campbell finden zwar immer wieder Zugang bishin zur Grundlinie, doch der kleine Rubén Castro überzeugt nicht unbedingt als Kopfballungeheuer.

Langsam nimmt Madrid etwas an Fahrt auf. Die Passfrequenz erhöht sich, der Ball kommt öfter an und die Spieler wirken kombinierfreudiger. Der Weg nach vorne wird zusätzlich dadurch erleichtert, das Betis die kompakte Formation wohl zugunsten eigener Konter etwas gelockert hat und das Spiel zunächst auf die Flügel verlagert.

Varane, eigentlich ein enorm spielstarker Innenverteidiger, hat mittlerweile die rechte Außenposition in der Defensivreihe eingenommen. Dafür ist Nacho auf die linke Seite gerückt.

Erster Eckball für die Gastgeber. Luka Modrić führt den Ball mit einer scharfen Flanke nah am Tor vorbei auf den Kopf der Allzweckwaffe CR7, der erneut nur knapp über das Tor trifft.

Der Beobachtung zum Trotz bäumt sich Real Madrid doch einmal auf, eine Kombination über Özil und Benzema findet einen Abschluss durch Cristiano Ronaldo, der das Torgehäuse aus 20 Metern aber deutlich verfehlt.

Das Spieltempo lässt weiterhin zu wünschen übrig. Betis ist als konterstarke Mannschaft auf den Spielaufbau des Gegners angewiesen, doch der findet bei Madrid bislang ganz einfach nicht statt. So neutralisieren sich beide Mannschaften in einem Mittelfeldgeplänkel.

Für Marcelo darf der junge Franzose Raphaël Varane sein Talent unter Beweis stellen.

Jetzt muss auch Marcelo am Spielfeldrand behandelt werden, kann auch offenbar nicht weitermachen.

Endlich sehen wir den ersten Spielzug von den Königlichen in weiß. Über links setzt sich Cristiano Ronaldo im Sprint durch, zieht am Strafraum nach innen und täuscht in einer fließenden Bewegungen einen Schuss an um nur direkt mit der Hacke auf Marcelo hinter sich zu verlängern. Der Außenverteidiger spielt den Ball flach und hart in den Strafraum, wo allerdings ein Abnehmer fehlt.

Bei Madrid läuft derweil noch wenig zusammen. Die Wechseltirade von Trainer Mourinho tut hier ganz offen seine Schuldigkeit. Harmonie sieht anders aus. Stattdessen sehen wir viele Fehlpässe und Ballverluste, Spielaufbau wird durch lange Bälle in die Spitze kompensiert.

Erster Eckball für Betis. Wieder führt Beñat den Standard aus, zirkelt den Ball direkt auf den rechten Fuß von Pabón, der da sträflich vernachlässigt wurde. Den Volleyschuss kann Diego López zwar parieren, doch im Nachschuss versenkt Rubén Castro im Netz! Allerdings aus einer Abseitsposition...

Beide Seiten gehen sehr hart in die Zweikämpfe. Bestehen da etwa noch offene Rechnungen?

Freistoß für Betis von halbrechts aus 34 Metern. Beñat tritt zur Ausführung an, die Flanke klärt allerdings Cristiano Ronaldo im eigenen Strafraum.

Paulao liegt am Boden, hat bei der Balleroberungen einen Schlag von Modrić direkt auf den Knöchel einstecken müssen. Der Brasilianer muss am Seitenrand behandelt werden.

Betis mit sehr kompakter Raumdeckung zu Beginn. Madrid scheucht den grünen Pulk von einer Seite zur anderen, auf der Suche nach der Lücke.

Los geht's!

Nun laufen auch die Mannschaften in die Arena ein. Real spielt das klassische 4-2-3-1 in weiß. Auf der anderen Seite stellt sich Betis im gleichen System grün-weiß gestreift auf. Auch hier werden vor Spielbeginn noch der Opfer der Attentate von Boston in einer Schweigeminute gedacht.

Auch die Atmosphäre im Bernabeu erinnert bis jetzt eher an ein gemütliches Trainingsmatch. Die Sonne scheint, das Stadion ist gerade einmal zur Hälfte gefüllt und das anwesende Publikum kommt kaum gegen die Lautstärke des Stadionsprechers an.

Insofern verwundet es kaum, dass in der Startelf für die heutige Partie noch wenig illustre Namen wie Nacho, Callejón oder der aus der B-Elf beförderte Casemiro auftauchen. Gleichzeitig erhält Luka Modrić wieder die Chance, sich nach einer ambivalenten Saison erneut in Szene zu setzen. Im Sturm gibt sich José Mourinho mit der Aufstellung von Özil, Benzema und Cristiano Ronaldo allerdings keine Blöße.

Real Madrid lehnt sich dagegen heute völlig zurecht zurück, ist seit neun Spielen unbesiegt bei nur einem Unentschieden gegen Saragossa. Die Meisterschaft ist zwar in dieser Saison nur noch per Zeitmaschine zu holen, aber die Champions League für die nächste Saison hat man sich in Madrid mit 14 Punkten Vorsprung auf Platz 4 bereits gesichert.

Die Mannschaft von Pepe Mel, die in dieser Saison mit ambitioniertem Offensivfußball begeistern konnte, steht nur ganz knapp vor einem internationalen Startplatz für die nächste Saison. Zwei Punkte trennen den Siebtplatzierten von Rang Sechs. Insofern wäre auch nur ein Punkt gegen Real schon Gold wert.

Die haben nämlich bis heute noch NIE im Bernabeu gegen Real Madrid gewinnen können. Im Hinspiel gelang Betis im eigenen Stadion allerdings die 1:0 Sensation gegen die Galaktischen durch das goldene Tor von Benat, der heute gegen den königsweißen Schonwaschgang vielleicht ein Wunder bewirken kann.

Das Aufeinandertreffen zweier Königshäuser, Real Madrid und Real Betis im Bernabeu Stadion steht heute ganz im Zeichen des anstehenden Halbfinals der Königsklasse am Mittwoch. José Mourinho hat im Hinblick auf das Spiel gegen Dortmund ordentlich durchrotiert und stellt bis auf wenige Stammkräfte eine B-Elf gegen die ewig unterlegenen "béticos" auf.