Fazit:
Atlético Madrid spielte das kleine Stadtduell souverän herunter und musste im Verlauf nicht all seine Klasse abrufen. Wann immer die Hausherren aufkamen, hatte der Favorit eine Antwort in Form seiner beeindruckenden Effizienz parat und ließ daher ein wirkliches Gefühl von Spannung nicht zu. Ein wenig mehr Courage hätte man Rayo heute wünschen können, die so noch tiefer in den Abstiegsstrudel rutschen. Die "Los Rojiblancos" übernehmen derweil vorerst wieder die Tabellenspitze und werden mit Spannung auf den Auftritt von Barcelona um 21:00 schauen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Drei Minuten Aufschlag gibt es, die ereignislos verstreichen.

Atlético sitzt die Sache nun in der Abwehr aus und wird damit durchkommen.

Und die Hausherren probieren es noch einmal, zwei Flanken finden jedoch in der Mitte keinen Abnehmer.

Damit ist das Wechselkontingent beiderseitig erschöpft: Jonathan Viera vergab zunächst die große Chance zum 1:1 vom Punkt, traf dann aber noch und bereitete das 2:4 vor. Paco Jémez bleibt bei seiner Linie und wechselt auch hier einen Stürmer ein.

Die nächsten Auswechslungen schließen sich an: Bei den Hausherren darf sich der mexikanische Stürmer Castillo nochmal zeigen und auf der Gegenseite soll Raúl García das Ergebnis zementieren.

Tooor für Rayo Vallecano, 2:4 durch Joaquin Larrivey
Packen wir die Konjunktive wieder aus? Jonathan Viera schickt eine Standard aus dem linken Halbfeld mit Schnitt zum Tor in den Sechzehner, der argentinische Stürmer steigt am höchsten und verlängert die Pille in die lange Ecke.

So richtig spannend dürfte es trotzdem kaum mehr werden, doch das zeigt einmal mehr, dass es der Tabellendritte heute phasenweise ein bisschen zu locker nimmt und ein energischerer Gegner das vielleicht besser ausnützen hätte können. So richtig steigt mit dem Torschützen hier nämlich niemand mehr hoch.

Tooor für Atlético Madrid, 1:4 durch Diego Costa
Packen wir die Konjunktive ein, das Ding ist durch! Der Favorit zieht kurz das Tempo an, Arda Turan schickt links Filipe Luís bis zur Grundlinie und der bedient am Fünfer den Stürmer, der den Ball zu seinem 20. Saisontreffer in die rechte Ecke spitzelt.

Dafür müssten die Vallecanos aber vielleicht mal ihre Standards besser nutzen: Unter anderem bringen viele Ecke in diesem Durchgang nichtmal ansatzweise Ertrag.

Auf der Gegenseite probiert sich Cristian Rodríguez mal aus der Distanz, setzt den Schuss aber viel zu hoch an. Er musste es aber auf eigene Faust probieren, denn eine Anspielstation hatte er nicht.

Nur damit wir mal drüber gesprochen haben: Atlético Madrid will den Sieg so nach Hause schaukeln und ein Anschluss der Hausherren könnte die Sache noch einmal richtig heiß machen.

Na also! Endlich gibt es nach viel Einerlei mal wieder einen halbwegs vernünftigen Abschluss zu vermelden: Larrivey kommt im rechten Strafraum zum Abschluss, schickt den Ball allerdings über den Kasten.

Auf dem Platz geht es dann nach einem geblockten Schuss von der linken Strafraumkante mit einem Eckball für die Hausherren weiter, der aber keine Gefahr heraufbeschwört.

Der Unglücksrabe muss also nach nur vier Minuten wieder runter, von denen er vielleicht eine gespielt hat. Soviel Pech musst du auch erstmal haben.

Au Backe: Gerade eingewechselt kugelt sich Óliver Torres beim ersten Zweikampf das Schultergelenk aus. Das sieht nicht schön aus und das Gesicht des Youngsters ist entsprechend von Schmerz geprägt.

Gelbe Karte für Saúl (Rayo Vallecano)

Der Argentinier feierte mit einer Torvorbereitung ein gelungenes Debüt, konnte und musste aber wie alle seiner Kollegen nicht alles zeigen. Mit Torres bekommt ein 19-jähriger Nachwuchsspieler hier noch eine halbe Stunde.

Letztlich machen es die Hausherren den Gästen auch zu einfach: Man müsste hier mit viel mehr Einsatz und Willen vorgehen, um den Gegner mal ein wenig zu verunsichern.

Von draußen kommt jetzt immerhin mal ein Zeichen, Coach Paco Jémez bringt einen zusätzlichen Stürmer und stellt wohl auf ein 4-4-2 um.

Gelbe Karte für Manquillo (Atlético Madrid)
Ein fairer Kick ist es: Der Unparteiische muss nach diesem Einsatz gegen Viera zum ersten Mal an der Tasche nesteln.

Eieiei! Ähnlich wie vor dem 0:1 verliert Rayo am eigenen Sechzehner den Ball und hat Glück, dass Arda Turan im Anschluss aus 20 Metern knapp rechts vorbeizielt. So viele Geschenke darf man gegen einen Topklub natürlich nicht verteilen.

Die Partie knüpft nahtlos an den ersten Durchgang an: Atlético Madrid macht das was es muss und wirkt dabei gefährlicher als die bemühten Hausherren.

Und gleich geht es wieder hoch her im Strafraum der Hausherren: Arda Turan stochert gegen Keeper Rubén, nachdem die Abwehr den Ball nicht klären konnte, die Szene wird aber letztlich zurückgepfiffen.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Druchgang!

Halbzeitfazit:
Atlético Madrid musste in der ersten Halbzeit nicht viel zeigen, hatte die Partie aber trotzdem über weite Strecken absolut im Griff, weil man vor dem Kasten der Hausherren sehr effizient agiert. Nur kurz kommt Hoffnung bei Rayo auf, da der Favorit sich ein wenig zu sehr einschläfern lässt. Die Hausherren bekommen nach vorne aber ansonsten extrem wenig hin und so müsste im zweiten Durchgang schon eine deutliche Steigerung her, um heute noch etwas mitzunehmen. Bis gleich!

Tooor für Atlético Madrid, 1:3 durch Arda Turan
Die Frage beantwortet die nächste Standard der Gäste: Gabi serviert aus dem linken Halbfeld in die Mitte, Saúl verlängert unglücklich und am langen Pfosten stellt der Türke sein Bein zum Doppelpack rein!

Was ist jetzt hier noch drin für den Vorletzten, der bislang nicht den Hauch einer Chance hatte?

Tja wo kam der denn her? Die beste Abwehr der Liga mit jetzt nur 13 Gegentreffer ist bezwungen, weil sich der Favorit wohl selbst ein wenig eingeschläfert hat.

Tooor für Rayo Vallecano, 1:2 durch Jonathan Viera
Auch dem Nichts! Larrivey wird im Sechzehner angespielt, lässt an die Strafraumgrenze tropfen und Kapitän Trashorras leitet mit Übersicht nach links weiter. Der Außenspieler ist elf Meter vor dem Kasten völlig blank und hat dann auch das Glück des Tüchtigen, weil Miranda den Ball unhaltbar abfälscht und über den Keeper lupft.

Raúl García macht sich vorsichtshalber mal bereit und tatsächlich sieht es nicht gut aus für den 19-maligen Torschützen, der aber zunächst mal weiter macht.

Bei diesem Angriff hat sich der Stürmer allerdings verletzt und muss behandelt werden.

Diego Costa leit auch gleich den nächste Angriff ein und wenn die Hausherren nicht aufpassen, könnte es heute ganz deutlich werden.

So einfach kann es dann gehen und das obwohl Atlético hier nicht einmal alles zeigen muss und sichtlich relaxt über den Platz fegt.

Der Favorit zieht sich aktuell auch etwas weiter zurück und will den Gegner locken, um selbst den ein oder anderen Konter zu fahren.

Tooor für Atlético Madrid, 0:2 durch Arda Turan
Konter? Na klar! Villa schickt rechts Diego Costa, der den Ball super abschirmt und auf den nachrückenden Sosa in die Mitte querlegt. Der Argentinier agiert im Strafraum uneigennützig und bedient den weiter links postierten Türken, der dann nur noch einschieben muss.

Was tun? Ein Bemühen ist den Hausherren nicht abzusprechen, es fehlt aber an allen Ecken und Enden.

Gelbe Karte für Baena (Rayo Vallecano)

Diego Costa hat gar Zeit ein Pläuschchen zu halten: Der Stürmer hat ja 2012 ein halbes Jahr in der Vorstadt gekickt und wird das ein oder andere Gesicht noch kennen.

Endlich mal die Hausherren: Eine Flachflanke rauscht von der rechten Seite durch den Sechzehhner und in der Mitte verpasst unter anderem Jonathan Viera nur knapp. Es hätte eigentlich auch Ecke geben müssen, doch das Gespann bewertet die Situation anders.

Obwohl der Tabellendritte kein Feuerwerk abliefert, ist der Qualitätsunterschied beider Teams deutlich zu sehen. Atlético wirkt vorne jederzeit potent und Vallecano kommt ohnehin kaum zu Chancen.

Auch danach muss der Keepers des Gastgebers eingreifen und sich gegen eine Flanke des Argentiniers langmachen, die ansonsten hinter ihm wohl Diego Costa erreicht hätte.

Sosa hat sein erstes Tor für den neuen Klub auf dem Fuß! Der Neuzugang bekommt einen abgewehrten Ball von Rubén in halbrechter Position vor die Füße, platziert seinen Schuss aus zehn Metern aber ein gutes Stück über den Kasten.

Das waren jetzt turbolente Minuten, von denen sich das Spiel scheinbar erst mal erholen muss. Jedenfalls geht es zunächst gemächlich weiter.

Elfmeter verschossen von Jonathan Viera, Rayo Vallecano
Der Außenspieler visiert die linke Ecke an, platziert den Schuss flach eigentlich gut, doch der belgische Nationalkeeper Courtois riecht den Braten, ist schnell in der Ecke und wehrt ab!

Elfmeter Rayo! Jetzt geht es Schlag auf Schlag! Bueno geht in den linken Sechzehner und wird klar von Manquillo von den Beinen geholt. Bei diesem Tempo reicht eine leichte Berührung an der Ferse aus und Schiri Mallenco zeigt sofort auf den Punkt!

Was für ein Riesenbock des Vierers! Und wir erinnern uns: Rayo hatte Protest eingelegt, damit der Sechser heute nach roter Karte überhaupt spielberechtigt ist. Das hat ja nun nicht wirklich gelohnt.

Tooor für Atlético Madrid, 0:1 durch David Villa
Und dann doch: Baena leistet sich direkt im Anschluss nach dem kurzen gespielten Abstoß den kapitalen Ballverlust direkt am eigenen Sechzehner gegen Diego Costa! Der legt kurz quer auf seinen Sturmpartner, Villa hat das leere Tor vor sich und schiebt ein.

Diego Costa verstolpert die erste Chance! Der Stürmer läuft gut in die Nahtstelle ein und wird von Villa in den linken Sechzehner geschickt, doch gerät dann ein wenig in Rücklage und kann den Ball nicht mehr aufs Tor bringen.

So wie hier: Aus dem Halbfeld wird der Ball lang geschlagen, segelt aber über Freund und Feind hinweg ins Toraus.

Die Partie lässt sich sehr gemächlich an: Der Favorit ist um Kontrolle bemüht, in Richtung der Sechzehner geht bislang aber höchsten über Standards etwas.

Seit satten vier Monaten wartet Rayo übrigens mittlerweile auf einen Heimsieg und heute wäre ein perfekter Zeitpunkt, denn die Konkurrenz im Tabellenkeller konnte größtenteils punkten oder spielt erst noch.

Eine erste Flanke der Gäste wird geklärt und auch die resultierende Ecke strahlt noch keine Gefahr aus. Keeper Rubén pflückt die Pille locker herunter.

Und damit rein in die Partie! Die "Los Rojiblancos" spielen heute nicht wie der Spitzname ausweist in rot und weiß, sondern müssen aufgrund der weißen Trikots der Hausherren auf den ungewohnten gelben Alternativdress zurückgreifen.

Wir dürfen also gespannt sein, ob die kleinen Vallecanos dem großen Bruder ein Bein stellen können. Die Leitung der Partie übernimmt Alberto Undiano und in wenigen Minuten geht es los!

Sein Debüt in der Startelf feiert derweil der zum Winter gekommene José Ernesto Sosa, den einigen eventuell noch aus seiner Zeit bei den Bayern kennen. Beim amtierenden Champions-League-Sieger konnte sich der Argentinier jedoch nie durchsetzen und hat es seitdem in der Heimat, Italien und der Ukraine versucht. Auf der rechten Außenverteidigerposition kommt zudem das erst 19-jährige Talent Manquillo zum Einsatz.

Unter der Woche hatte auf der Gegenseite Diego Simeone beim 1:0-Pokalerfolg gegen Bilbao kräftig rotieren lassen, heute rücken dann die Stammkräfte zurück in die Mannschaft. Verzichten muss der Übungsleiter zwar auf den gesperrten Juanfran, ansonsten bestückt aber unter anderem David Villa wieder das Sturmzentrum neben Diego Costa, der sich mit 19 Treffern bisher in der Scorerwertung nur einem gewissen Cristiano Ronaldo geschlagen geben muss. Im 4-4-2 sind auch Arda Turan und der zuletzt angeschlagene Tiago wieder mit von der Partie.

So wird der Underdog auch heute sein bestes geben, die mittlerweile auf elf Spiele ohne Niederlage angewachsene Serie der "Los Rojiblancos" zu durchbrechen. Personell baut Coach Paco Jémez auf zwei Positionen um: Der wiedergenesene Arbilla nimmt seinen Platz in der Innenverteidigung im 4-2-3-1 ein und der Argentinier Joaquin Larrivey rückt ins Sturmzentrum. Auch Sechser Bueno darf trotz roter Karte beim 0:2 im letzten Saisonspiel in Elche mitwirken, denn die Vallecanos legten erfolgreich Protest beim Verband gegen die höchst umstrittene Entscheidung ein und der 24-jährige Mittelfeldmann darf daher heute mitwirken.

Auf dem Papier sieht es nach einer einseitigen Begegnung aus: Im dritten Jahr nach dem Aufstieg kämpft Rayo als kleiner Vorstadtverein gegen den Abstieg und hat schon fünf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Atlético hingegen ist nach dem Europe-League-Sieg 2012 und dem Pokalsieg 2013 in den Bund der zwei großen Real und Barca eingedrungen und spielt heuer ernsthaft um die erste Meisterschaft nach 1996 mit. Dass der kleine Bruder dem Star-Ensemble aber durchaus ein Bein stellen kann, zeigt die Partie der letzten Saison, die Rayo daheim mit 2:1 für sich entscheiden konnte.

Für die Gäste um Coach Diego Simeone heißt es heute gleichermaßen vorlegen und nachziehen: Als Tabellendritter könnte man mit einem Dreier wieder an den gestern siegreichen Königlichen vorbeiziehen und zugleich kurzfristig Barca entwischen, die punktgleich auf Platz zwei liegend erst um 21:00 in den Spieltag eingreifen.