Fazit
Mit dem minimalistischsten aller Ergebnisse schlägt Atlético Madrid den FC Villarreal mit 1:0 im Vicente Calderón. Kaum Chancen auf beiden Seiten, aber ein Tor, das den Gastgebern Steine vom Herzen fallen lässt und sie damit erneut ein Stück näher in Richtung erste Meisterschaft seit 18 Jahren bringt. Die Rojiblancos spielen bei weitem nicht den besten Fußball in Spanien, sind aber an Effizienz kaum zu überbieten und springen derzeit wie ein gutes Pferd nur so hoch, wie sie müssen, um verlustpunktfrei zu bleiben. Auch Villarreal fand gegen das Bollwerk der Gastgeber heute keine Mittel, muss sich aufgrund der Harmlosigkeit zurecht geschlagen geben und einen Rückschlag im Kampf um die Europa-League-Plätze hinnehmen, während Atlético selbstbewusst in das CL-Rückspiel gegen Barcelona gehen kann.

Hui! Plötzlich doch noch einmal Luftanhalten für die Gastgeber. Jokic schlägt eine Hereingabe von links so scharf, dass die an Freund und Feind vorbei und knapp am rechten Pfosten vorbei fliegt. Da hätte gut und gerne auch noch ein Bein dazwischen sein können!

Tiago lässt sich nochmal auf dem Platz behandeln, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Aber auch die Proteste Villarreals halten sich in Grenzen, man scheint sich bereits ein wenig auf die Niederlage eingestellt zu haben.

Diego Simeone animiert das Publikum, das Team trotz des müden Kicks lautstark zu unterstützen. Schließlich sieht alles danach aus, als würden die Rojiblancos ihrem Ziel heute wieder ein Stück näher zu kommen und die Tabellenführung zu verteidigen.

Weiterhin kaum Fahrt in der Partie, obwohl Villarreal jetzt natürlich mehr am Drücker ist als die Gastgeber, die die Führung hier wohl minimalistisch verteidigen wollen.

Gelbe Karte für Mario Suárez (Atlético Madrid)

Nach einer guten Aktion von Sosa, der schön von rechts in die Mitte gezogen ist und damit zwei bis drei Mann stehen gelassen hat, fackelt Tiago nicht lange und zieht aus gut 25 Metern aufs Tor, doch auch der Portugiese findet die Lücke nicht, sodass sein Ball abgefälscht ins Nirvana segelt.

Adrián lässt nach einem Zuspiel von rechts schön durch und schafft so den Überraschungsmoment, doch der folgende Schuss von Torschütze und Kapitän Raúl García ist zu harmlos, Asenjo fliegt da eher für die Galerie.

Diego scheint bei seiner Auswechslung ein wenig zu humpeln, nach etwas Ernstem sieht es jedoch nicht aus beim Ex-Wolfsburger.

Gelbe Karte für Raúl García (Atlético Madrid)

Da ist die Riesenchance für den Aufsteiger! Perbet wird am linken Strafraumeck zu halbherzig angegriffen und versucht es frech mit der Innenseite aufs lange Eck. Der Ball wird immer länger und von Keeper Courtois nicht erreicht, fliegt aber auch nur oben auf das Tornetz. Das war jedoch schon ziemlich knapp, beste Chance des Spiels bislang!

Gelbe Karte für Koke (Atlético Madrid)

Villarreal scheint allmählich die Partie in Atléticos Hälfte verlagern zu können, ohne jedoch zu Torschussgelegenheiten zu kommen. Aber ein guter Ball könnte den Rojiblancos heute die Tabellenführung kosten. Dementsprechend agil ist Trainer Simeone an der Seitenlinie, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft momentan nicht zufrieden zu sein scheint.

Der unsichtbare Villa konnte gegen seinen "Lieblingsgegner" heute absolut keinen Stich setzen. An ihm alleine lag das aber bei weitem nicht am heutigen Nachmittag.

Atlético scheint durch die einigermaßen stabile Führung bereits mit dem Kopf beim Champions-League-Rückspiel gegen Barcelona am Mittwoch zu sein. Viel Dampf ist auch im zweiten Durchgang nicht zu sehen vom Tabellenführer.

Durch den defensiven Mittelfeldmann Tiago wird wohl Koke auf die linke Seite rücken. Eine alles in allem etwas defensivere Ausrichtung von Trainer Simeone.

Es ist zu sehen, dass beide Trainer ihren Teams eingetrichtert zu haben scheinen, dass häufiger der Abschluss gesucht werden soll, gerne auch aus der zweiten Reihe, wenn sich keine andere Möglichkeit ergibt.

Und nun hat auch Atlético seinen Abschluss: Filipe setzt über links David Villa in Szene, der seinerseits im linken Strafraum nicht lange überlegt, sondern einfach mit einem Drehschuss halbhoch aufs Tor schießt, doch auch dieser Ball strahlt kaum Gefahr aus, Asenjo hat ihn sicher.

Endlich ein Torabschluss der Gäste: Nach einigen Gewühle und Gestolpere vor dem Strafraum springt der Ball auf die rechte Seite zu Mario, der nicht lange fackelt und einfach mal abzieht. Doch der Rechtsverteidiger tritt den Ball nicht richtig, sodass sie ihm vom Schlappen weit neben das Tor fliegt.

Ohne Wechsel pfeift Schiedsrichter Manzano zur zweiten Hälfte an. Hoffen wir auf mehr Torraumszenen!

Halbzeitfazit
Tabellenführer Atlético Madrid weiß, wie man sich mit möglichst wenig Aufwand drei Punkte holt. Mit exakt einer Torchance gelang den Gastgebern die Führung, sodass man mit einem 1:0 gegen Villarreal in die Pause geht. Die Submarinos agieren viel zu passiv, um gegen den kompakt stehenden Rojoblancos auch nur einen Torschuss abzufeuern. Aber auch die Madrilenen machen nicht mehr als nötig und würden die Partie wohl auch so schleppend beenden - vorausgesetzt, die Gäste treten weiterhin so harmlos auf im Vicente Calderón.

Villarreal will kein Risiko eingehen und attackiert die Hausherren erst in der eigenen Hälfte. So wird das wohl nichts mit dem Ausgleich noch vor der Pause.

Gelbe Karte für Gabriel (Villarreal CF)

... doch auch diesen Ball erreicht kein Rot-Weiß-Blauer. Courtois-Vorgänger Sergio Asenjo kommt heraus und boxt die Kugel sicher aus der Gefahrenzone.

Nun eine Freistoßgelegenheit auf 35 Metern zentral vor dem Tor. Koke bringt die Kugel in den Strafraum...

Symptomatisch für die Partie stoppt der Schiedsrichter einen Ball von Koke auf die linke Seite. Das ist noch das interessanteste Vorkommnis auf dem Rasen.

Auf Anweisung Simeones geht der Gastgeber nun etwas früher drauf, doch Villarreal hat die technischen Qualitäten, um sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und sich spielerisch zu befreien.

Einen Pass in den Strafraum spielt Cani technisch exzellent mit dem Außenrist weiter zu Perbet, der im Strafraum fällt - doch keinen Strafstoß dafür bekommt, er konnte sich im Zweikampf mit Alderweireld einfach nicht durchsetzen.

Ein müder Kick bislang, denn beide Mannschaften scheuen ein wenig das Risiko. Atlético muss durch die Führung nicht mehr viel machen, während Villarreal noch nicht ins offene Messer laufen will. Jedenfalls sahen wir mit Ausnahme des Tores noch keine echte Torchance.

Wieder ein starker Eckball von Koke, an den Asenjo nur mit Mühe herankommen und letztlich auch nicht richtig klären kann, doch Linksverteidiger Jokic reagiert am schnellsten und kann die Kugel vor den lauernden Atlético-Akteuren klären.

Diego fordert die Bälle und versucht dem Spiel der Rojiblancos kreative Momente zu verleihen, aber noch sich seine risikoreichen Zuspiele zu gewagt und unsauber gespielt, als dass sie Lücken reißen könnten.

Villarreal macht zumindest keinen zerstreuten Eindruck und zeiht weiterhin sein kombinationssicheres Spiel durch. Dass man sich an der besten Defensive der Liga die Zähne ausbeißen kann, haben auch schon Mannschaften anderen Kalibers erfahren müssen.

Ein Tor wie aus dem Nichts, denn bislang gab es keine echte Torgelegenheit für beide Seiten. Atlético freut dies umso mehr, denn als eine der besten Konterteams der Liga können sich die Rojiblancos nun etwas zurückziehen und auf Angriffe der Mannen von der Mittelmeerküste warten, um dann blitzschnell erneut zuzuschlagen.

Tooor für Atlético Madrid, 1:0 durch Raúl García
Nach einer Ecke von Koke bekommen die Gäste den Ball nicht weggeköpft, sodass Raúl García nicht einmal hochsteigen muss, um das Leder aus sechs Metern Torentfernung problemlos und unbedrängt hineinzuköpfen. Bei diesen Standard stand die Defensive Villarreals ziemlich ungeordnet.

... der Kapitän versucht es aus gut 30 Metern direkt, tritt aber viel zu stark gegen den Ball, sodass er ungefährlich weit drüber fliegt. Da wäre eine Flanke wohl die bessere Variante gewesen.

Foul von Raúl García auf der rechten Angriffsseite der Submarinos. Bruno steht bereit, um die Kugel hereinzubringen...

Atlético geht die Partie gewohnt geduldig an. Der Tabellenführer gehört nicht zu den Teams, die seinen Gegner schnell überrollen und für klare Verhältnisse sorgen. Man steht vielmehr defensiv kompakt und setzt in aller ruhe Nadelstiche, die meist im Laufe des Spiels zu Toren führen.

Villarreal spielt ähnlich technisch anspruchsvollen Fußball wie die Gastgeber. Das sieht man bereits jetzt in den ersten Minuten, in denen die Kugel flüssig durch die Reihen der Gelben läuft. Einen ersten Ball von Cani auf die linke Seite bringt Perbet in die Mitte, doch dort ist Courtois aufmerksam und fängt die Pille problemlos.

Bombenstimmung im Vicente Calderón - man freut sich bereits jetzt auf zwei mölgiche Trophäen in dieser Spielzeit und treibt die Mannschaft dafür ungebremst nach vorne.

Anpfiff im sonnigen Madrid, beide Teams in ihren gewohnten Trikotfarben.

Von einem Torjäger der Marke Villa kann Villarreal derzeit nur träumen, fallen doch die beiden besten Schützen der Gäste aus: Sowohl Giovani des Santos als auch Ike Uche können heute nicht dabei sein. so muss der Franzose Jérémy Perbet heute auf sich allein gestellt versuchen, die sattelfeste Atlético-Defensive in Verlegenheit zu bringen.

Die Mannschaftsaufstellungen sind wie gewohnt unter der Kategorie Spielschema einsehbar.

Darauf, Villa nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, wird es bei den Submarinos insbesondere ankommen. Denn der in die Jahre gekommene Torjäger, lange Zeit für Villarreals Nachbar Valencia erfolgreich, schoss alleine bereits neun Tore gegen einen seiner Lieblingsgegner.

Auch Villarreal gehörte lange Zeit zu den Teams, die überraschend gut in die Saison gestartet waren und gar zu den Champions-League-Aspiranten zählten. Inzwischen scheint dem Aufsteiger jedoch etwas die Luft auszugehen: Aus den letzten neun Partien gab es nur einen Sieg zu bejubeln für das „Gelbe U-Boot“. Coach Marcelino weiß, dass die Aufgabe heute in Madrid sicherlich nicht einfach ist als die letzten Ligapartien: „Atlético steht völlig zurecht ganz oben, sie haben einen phantastischen Kader. Der Ausfall von Digo Costa fällt zum Beispiel nicht so stark ins Gewicht, weil ein David Villa dahinter lauert.

Die Gastgeber plagen vor der Partie allerdings erhebliche Verletzungssorgen, nachdem man im bisherigen Saisonverlauf relativ wenig Ausfälle zu beklagen und oftmals den gesamten Kader zur Verfügung hatte. Stürmerstar Diego Costa verletzte sich unter der Woche beim 1:1 im Champions-League-Viertelfinale in Barcelona und fällt damit ebenso aus wie Flügelflitzer Arda Turan und Mittelfeldmotor Gabi.

Sieben Spiele sind es noch zum großen Traum. Atlético Madrid, Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung auf Verfolger Barcelona, steht kurz vor der ersten Meisterschaft seit dem Double 1996. Insbesondere nach dem 2:1-Sieg beim Tabellenvierten Bilbao vergangene Woche stehen die Titelchancen der Rojiblancos so gut wie lange nicht, denn mit Ausnahme des letzten Spieltags, an dem Atlético nochmal ins Camp Nou reisen muss, stehen kaum noch schwierige Aufgaben auf dem Restprogramm. Villarreal, der heutige Gegner, dürfte da noch der dickste Brocken sein – wird der heute aus dem Weg geräumt, dürfte der Titel für das Überraschungsteam um ein ordentliches Stück näher rücken.