Fazit
Ausgerechnet Luis Enriques Ex-Klub Celta Vigo schafft die Sensation, fügt Barça die zweite Niederlage in Folge zu und gewinnt damit erstmals seit sage und schreibe 73 Jahren beim FC Barcelona! Die Katalanen hatten heute aber auch das Pech gepachtet - unzählige gute Möglichkeiten und ganze vier Lattentreffer konnte Blaugrana vorweisen; ein Tor sprang dabei jedoch nicht heraus. Celta hingegen verwertete eine seiner zwei Torchancen eiskalt, hat sich aber auch sonst kämpferisch bravourös geschlagen und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung sowie einem bärenstarken Schlussmann nicht völlig unverdient gewonnen. So ziehen nicht nur Real und Atlético Madrid am Meister vorbei, sondern auch Sevilla und Valencia können morgen nachziehen und Barcelona mit dem bitteren Platz Fünf in der Tabelle bestrafen, während Celta auch Position sechs verharrt und gar Anschluss an die Spitzengruppe herstellt.

Celta fightet das bis zum Schluss in bravouröser Manier, die Katalanen wirken platt und resigniert, die Kugel ist nun mehr im Mittelfeld als in der Vigo-Hälfte zu finden.

Gelbe Karte für Pedro (FC Barcelona)

Drei Minuten gibt es über die Zeit in Barcelona - das Anrennen wird immer verzweifelter und generiert nur noch wenige Tormöglichkeiten. Barça leidet.

Neymar verpasst um Zentimeter! Diesmal bringt der immer stärker werdende Suárez das Ding von der rechten Seite hoch rein - Álvarez verpasst, aber auch Neymar kommt vor dem leeren Gehäuse nicht mit dem Kopf heran. Chancen im Minutentakt nun im Camp Nou!

Wieder Álvarez! Der Teufelskerl im Celta-Tor lenkt einen guten Versuch von Suárez von der rechten Seite mit den Fingerspitzen neben den Pfosten. Barça verzweifelt am Gebälk und an diesem Keeper!

Messi zu eigensinnig! Der Argentinier versucht es im Strafraum gegen vier, Fünf Mann, anstatt den besser postierten Mitspieler zu suchen und vertändelt das Ding letztlich. Vereinzelt erntet auch die Barça-Ikone da Pfiffe.

Lattentreffer Nummer vier! Messi trifft diesen Frestoß aus 25 Metern diesmal perfekt und setzt den Bananenball wunderbar ins Eck, wollte es aber vielleicht zu genau machen und scheitert am oberen Lattenkreuz. Es soll scheinbar einfach nicht sein!

Celta fast mit dem zweiten Streich! Einen langen Diagonalblall kann Krohn-Dehli flach aufs Tor bringen. Bravo kommt mit einer starken Reaktion noch mit der Hand dran, doch Charles könnte die Kugel ins leere Tor köpfen, doch das ging im zu schnell - er kann das Leder nicht mehr kontrollieren und wuchtet sie bedrängt über das Tor.

Die Zeit rennt, Barça konnte sich auch bedingt durch die vielen Wechsel nun schon länger keine größere Möglichkeit erspielen.

... aber Messi jagd die Kugel weit über den Kasten. Allmählich macht sich Nervosität breit im weiten Rund.

Gelbe Karte für Sergi Gómez (Celta Vigo)
Der Verteidiger fällt Suárez kurz vor der Sechzehnergrenze, das könnte brenzlig werden...

Suárez verpasst den Ausgleich! Pedro bringt Schwung auf die rechte Seite und flankt den Ball präzise für den Uru in die Mitte, dessen Kopfball aber viel zu zentral ausfällt, sodass Álvarez das Ding festhalten kann.

Luis Enrique reagiert und bringt mit Pedro und Xavi geballte Barça-Erfahrung, können sie die Wende bringen?

Suárez wirkt in seinen Offensivaktionen ein wenig übermotiviert und will häufig mit dem Kopf durch die Wand. Er scheint nicht mehr so leicht durch die Abwehrreihen spazieren zu können wie noch in der Premier League...

Suárez wirkt in seinen Offensivaktionen ein wenig übermotiviert und will häufig mit dem Kopf durch die Wand. Er scheint nicht mehr so leicht durch die Abwehrreihen spazieren zu können wie noch in der Premier League...

Barcelona will nun ungestüm auf den Ausgleich drängen. Rakitic flankt von links und fnidet den Kopf von Co-Neuzugang Mathieu, der aber in Rücklage gerät und keine Gefahr erzeugen kann. Eine halbe Stunde bleibt den Gastgebern noch.

Mit diesem Ergebnis könnte Barça vom Ersten auf den fünften Rang zurückfallen, sollten Sevilla und Valencia ihre Spiele am Sonntag gewinnen. Ungewohnte Situation für die erfolgsverwöhnten Katalanen!

Tooor für Celta Vigo, 0:1 durch Joaquin Larrivey
Völlig aus dem Nichts treffen die Jungs aus Vigo! Vom Keeper kommt ein langer Ball in die gegnerische Hälfte, den Pablo Hernández auf Nolito verlängert. Diesem gelingt an der Strafraumgrenze ein Geniestreich, indem er mit einem Hackentrick auf Larrivey zurücklegt, sodass der Neuzugang nur noch an Bravo vorbei zu seinem 7. Saisontor einschieben muss. Paukenschlag!

Suárez verstolpert! Messi setzt seinen Fast-Landsmann aus Uruguay auf rechts gut in Szene, doch bei einem Haken verspringt ihm der Ball, sodass die Himmelblauen klären können. Der Premier League-Torschützenkönig ist noch nicht der Alte.

Die Uhr tickt für den Tabellensechsten, der zwar scheinbar hoffnungslos unterlegen ist, dem heute aber das Glück irgendwie mitzuspielen scheint. Auch so kann man einen Punkt aus Barcelona mitnehmen.

Lattentreffer Nummer Drei! Jordi Alba wird schön in den Lauf geschickt, beweist aber auch gutes Auge und spielt überlegt flach in die Mitte auf Neymar, der aus acht Metern eigentlich nur einschieben muss, das Ding aber erneut nur an den Querbalken nagelt.

Weiter geht's, zunächst gibt es keine Wechsel in dieser Partie.

Halbzeitfazit
Der FC Barcelona kann seine drückende Überlegenheit nicht in Tore ummünzen und muss daher mit einem 0:0 in die Pause gegen den Gast aus Vigo. Celta stellt sich keineswegs hinten rein und will sich von der gewaltigen Offensivpower der Gastgeber lösen, schafft das aber nur ungenügend und muss immer wieder gefährliche Situationen zulassen - Sergio Àlvarez reagierte bislang jedoch stets glänzend und hatte bei zwei Lattenschüssen auch die nötige Portion Glück. Darauf wird sich Celta allerdings nicht verlassen können, denn wenn Barça so weiterspielt, muss der Treffer irgendwie fallen.

Nachdem der Schiedsrichter einen Pass von Mathieu abfälscht, springt der Ball zu Neymar, aus dessen Offensivantritt sich tatsächlich eine gute Chance ergibt, aber Celta-Eigengewächs Sergio Álvarez macht ein sehr gutes Spiel und hat erneut eine Hand am Ball und verhindert den Einschlag.

Luis Suárez erstmals mit einem Torschuss im Camp Nou! Der Uru bekommt die Kugel aus dem Mittelfeld, läuft ein-zwei Meter und versucht es direkt von der Strafraumgrenze, doch dieser Versuch ist zu durchsichtig, kein Problem für Àlvarez.

Celta wackelt, fällt aber nicht. Die Galizier werden das Ergebnis nun erstmal in die Halbzeit retten wollen, um im zweiten Durchgang vielleicht auch mal mit einem Konter zum Erfolg zu kommen.

Jetzt ist der Meister wieder am Drücker und spielt Celta an die Wand, nachdem die Galizier gerade etwas stärker geworden waren. Allein Messi scheiterte schon mehrmals knapp an der Einstellung des Torrekords Zarras.

Kurz vor der Linie geklärt! Nach einem Konter läuft Messi von links frei auf den gegnerischen Kasten zu, überwindet den Keeper auch mit einem Flachschuss in die rechte Ecke, aber ausgerechnet der Ex-Barça-Jugendakteur Sergi Gómez ist zur Stelle und kratzt das Ding kurz vor der Linie an die Latte, von wo aus der Ball ins Aus fliegt!

Messi verpasst den Rekord nur knapp! Neymar setzt den Argentinier von links ein, woraufhin der "Floh" das Ding auch gut trifft und sie in die Ecke jagen will, doch Àlvaraz im Kasten ist sicher und lenkt die Pille über die Latte!

Gute Ecke! Nach einer Ecke von rechts kommt der Chilene Pablo Hernández in der Mitte zum Kopfstoß und prüft Claudio Bravo damit erstmals. Doch der Keeper kann den Kopfball seines Landsmanns mit einer sehenswerten Flugparade festhalten.

Aber zumindest hinten ist Blaugrana nach wie vor sicher und lässt nicht viel zu. Mit Ausnahme des einen Konters, der den Freistoß provozierte, konnte Celta seine flinken Außen bisher kaum einsetzen gegen Dani Alves und Jordi Alba, die sich aber ihrerseits noch nicht so stark mit vorne beteiligen wie gewohnt.

Die Leichtigkeit der Anfangsphase scheint nun tatsächlich verflogen. Macht sich da nach der Niederlage gegen Real Madrid nun ein wenig Nervosität breit in der katalanischen Metropole?

Allmählich stehen die Galizier kompakter und können sich auch das ein oder andere Mal über die Mittellinie bewegen. Barça will, muss heute aber auch viel Geduld mitbringen - Celta ist nicht irgendwer.

... der Gefoulte macht's selbst, jagt das Leder aber doch gut zwei Meter über den Kasten.

Nach einem Konter wird der Ex-Katalane Nolito aus 20 Metern von den Beinen geholt, gute Position für die erste Torchance für den Gast...

Die Katalanen spielen hier gleich zu Beginn frisch auf und zeigen, dass sie die Clásico-Niederlage verdaut haben und gegen den Tabellen-Sechsten den Spitzenrang zurückerobern wollen. Celta gelang offensiv bisher noch gar nichts.

Gelbe Karte für Pablo Hernández (Celta Vigo)

Latte! Nach einer zu langen Flanke von Suárez von der rechten Seite spielt Rafinha die Kugel zurück zu Neymar, der aus 22 Metern eine Bogenlampe probiert, die nur fast zum Tor führt: Von der Oberkante der Latte springt die Pille ins Toraus. Aber Barça kommt.

Erste Torchance! Nach einem scheinbar geklärten Freistoß erläuft sich Rakitic die Kugel ganz stark auf links und bringt sie dierekt wieder in die Mitte, wo Neymar das Ding im Stehen per Kopf aus den Kasten bringt, doch Sergio Álvarez hat den Ball sicher im Arm.

Suárez setzt sich bei seinem Heimdebüt gleich gut in Szene und treibt einen Konter über die Mitte voran, den er mit einem guten Pass für Neymar in die Spitze abschließt, doch dem Brasilianer wird im Strafraum die Kugel abgeluchst.

Die Gastgeber beginnen gleich zu Beginn mit Ballbesitzfußball, der sich allerdings noch ziemlich weit hinten abspielt. Barça muss vielleicht auch erstmal wieder die Sicherheit zurückbekommen nach der Niederlage in Madrid.

Der Ball rollt, Barça in Blaugrana, während auch Celta in seinen Heimfarben Himmelblau-Weiß im Camp Nou auftritt.

Bei Celta ist vor allen Dingen auf die bereits angesprochene Offensive zu achten. Neben Toptorjäger Larrivey, der schon sechs Saisontreffer erzielte, wirbeln auf den Außen der Chilene Orellana und auf der anderen Seite der Ex-Barça-Akteur Nolito. Der Däne Michael Krohn-Dehli organisiert das Ganze etwas defensiver auf rechts, während für Coach Berizzo vor allem sein Ziehsohn Pablo Hernández im zentralen Mittefeld eine Schüsselposition einnimmt – so auch heute.

Auch Luis Suárez enttäuschte beim Clásico letzte Woche, nachdem er in Madrid kaum am Spiel teilgenommen hatte und zurecht ausgewechselt wurde. Dennoch steht der Uru heute erneut in der Startelf und erhält heute wieder Unterstützung von Messi und Neymar auf den Außenbahnen. Im Gegensatz zur Begegnung im Bernabeú rückt auch Ivan Rakitic wieder für Xavi ins zentrale Mittelfeld . Den Ausfall von Iniesta versucht Luis Enrique heute unkonventionell mit dem jungen Rafinha zu kompensieren.

Ganz anders die Stimmungslage beim heutigen Gegner. Ganz Barcelona trauerte nach der verdienten 1:3-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen den Erzrivalen von Real Madrid. Durch die Siege von Atlético und Real Madrid heute ist man nun gar vom gewohnten ersten Tabellenrang verdrängt worden, obwohl Keeper Claudio Bravo im Clásico erst seine ersten Liga-Gegentore kassiert hatte. Barça steht gegen Celta also bereits unter Zugzwang, obwohl Trainer Luis Enrique zunächst ruhig bleiben möchte: „Also wir viele Spiele hintereinander gewannen waren wir nicht von einem anderen Stern, ebenso sind wir jetzt nicht die schlechtesten. Wir sind ganz ruhig.“ Sein Verhältnis zu seinem Ex-Klub beschreibt der ehemalige Mittelfeldmotor positiv: „Das ist natürlich eine besondere Partie für mich, ich kenne fast alle Spieler sehr gut. Ich freue mich über ihren Erfolg in dieser Saison und weiß, dass man sie keineswegs unterschätzen darf, denn sie spielen sehr forsch nach vorne.“

Grundlage für diese Leistungen ist die Arbeit von Berizzos Vorgänger Luis Enrique, der bei den vormals eher biederen Galiciern eine Art "Barça-Spielstil light" etablierte. In nur einer Saison formte Enrique so aus einem Fast-Absteiger ein konkurrenzfähiges Team, bevor er im Sommer zu seinem Herzensklub nach Barcelona weiterzog. Berizzos Engagement soll nun langfristiger angelegt sein. "Wir glauben, dass er die ideale Person ist, um Kontinuität in unser Projekt zu bringen", erklärt Celtas Vereinspräsident Carlos Mouriño. Schließlich setzt er ebenso wie Luis Enrique auf bedingungslosen Offensivfußball, der sich nun auch in der Punkteausbeute niederschlägt.

Direkt hinter dieser Fünfergruppe hat sich überraschenderweise Celta Vigo als Best of the Rest auf den sechsten Rang gehoben. Der Aufsteiger von 2012 hat nach dem schwierigen ersten Jahr bereits letzte Saison für das ein oder andere Ausrufezeichen sorgen können – nun jedoch hat man sich unter dem neuen Coach Eduardo Berizzo endgültig etabliert und kann sogar wieder von der Teilnahme im internationalen Geschäft träumen.

Eng wie lange nicht präsentiert sich die Primera División in dieser Spielzeit. Nachdem es bereits letztes Jahr überraschend zu einem Dreikampf zwischen Barcelona, Real Madrid und dem Sieger Atlético kam, scheint die Konstellation nun nochmals verschärft. Denn neben den drei Giganten mischen in diesem Jahr auch die Teams aus Sevilla und Valencia oben mit und sind nur knapp hinter den großen Drei platziert.