Fazit:
Das Ramón Sánchez Pizjuán jubelt! Sevilla ringt dem Spitzenreiter aus Barcelona ein 2:2 ab. Beim Stand vom 0:2 schien die Partie schon fast entschieden, zu offensichtlich war die Dominanz der Katalanen. Der Anschlusstreffer der Gastgeber kurz vor der Pause ließ die Andalusier jedoch hoffen. In Halbzeit zwei verpassten es die Gäste, sich die Oberhand aus der ersten Hälfte zu behalten und erlaubten Sevilla, sich in die Partie zu spielen. Unai Emery kann sich für seine Wechsel auf die Schulter klopfen: Mit José Antonio Reyes kam für die Gastgeber jede Menge Offensivdrang auf den Platz, die in der 84. Minute den Treffer des ebenfalls eingewechselten Kevin Gameiro vorbereitete. Das Unentschieden spiegelt alles in allem den Spielverlauf wieder, beide Teams müssen ihre Siegesserie abreißen lassen. Für Barcelona geht es am Mittwoch in der Königklasse gegen Paris Saint-Germain, Sevilla muss am Tag danach gegen St. Petersburg in der Euro League ran. Mit einem kämpferischen Auftritt wie heute sollte besonders für die Andalusier einiges drin sein.

Luis Suárez sprintet in den Strafraum, lässt einen Abwehrspieler stehen, scheitert jedoch an den zwei nachrückenden. Sevilla verteidigt das Unentschieden jetzt mit allen Kräften.

Die Katalanen kommen nochmal zum Eckball, Sergio Rico kann die hohe Hereingabe jedoch mit etwas Glück aus der Luft pflücken. Drei Minuten bleiben den Gästen noch, sich die Führung zurückzuholen.

Barcelona hat die Führung über weite Strecken gut verwaltet und sich seine 70 Prozent Ballbesitz beibehalten. Gegen leidenschaftlich agierende Gastgeber konnte das jedoch auf die Dauer nicht genug sein. Besonders die Hereinnahme von Reyes hat nochmal jede Menge Schwung ins andalusische Spiel gebracht. Der Ausgleich ist absolut verdient.

Mit Pedro für Iniesta soll es bei Barcelona nochmal in die Offensive gehen. Das könnte langsam aber knapp werden.

Tooor für Sevilla FC, 2:2 durch Kevin Gameiro
Kevin Gameiro schießt die Gastgeber zum Ausgleich! Bei Piqués Fehlpass an der Mittellinie ist Reyes zur Stelle, schnappt sich die Kugel und passt zu Aleix Vidal, der das Leder im Strafraum vollkommen unbedrängt annehmen und zu dem eingelaufenen Kevin Gameiro weitergeben kann. Aus kurzer Distanz hat der Franzose keine Probleme, sein siebtes Saisontor einzunetzen.

Gelbe Karte für Stéphane Mbia (Sevilla FC)
Wieder muss Mbia gegen Messi ran und kommt zu spät. Bei seinem ersten Einstiegen ließ der Schiedsrichter die Gelbe noch stecken, diesmal wird Sevillas Mittelfeldmann verwarnt.

Mit einem starken Antritt ackert sich Aleix Vidal bis auf 20 Meter vor das gegnerische Tor und hat den Blick für Kevin Gameiro, der auf rechts mitgelaufen ist. Die anschließende Flanke des Stürmers kommt jedoch zu hoch und findet keinen Abnehmer.

Kurioserweise gibt es trotz der Gelben Karte für Reyes Freistoß für die Andalusier. Schiri Martínez hat anscheinend vor der Aktion noch ein Foul gesehen. Der Standard bleibt harmlos, Sevilla wirkt in dieser Phase dem Anschlusstreffer trotzdem näher als Barcelona dem 1:3.

Gelbe Karte für Reyes (Sevilla FC)
Reyes fährt gegen Busquets den Arm aus, trifft den 26-Jährigen voll im Gesicht und sieht folgerichtig Gelb.

Carlos Bacca hatte in der 55. Minute die beste Chance zum Ausgleich, jetzt verlässt der Mittelstürmer den Rasen. Für geht positionsgetreu Kevin Gameiro in die Offensive.

Auch für den Torschützen Neymar ist der Arbeitstag beendet. Der Brasilianer verlässt den Platz für Xavi.

Stéphane Mbia geht ziemlich rüde und mit ausgestrecktem Arm in den Zweikampf mit Lionel Messi, der im Mittelfeld zu Boden geht. Der Schiedsrichter gibt den Freißstoß, der Argentinier fordert Gelb. Recht hat er, gehört sich aber trotzdem nicht.

Unai Emery bringt mit einem Doppelwechsel neuen Wind ins Spiel seiner Mannschaft. Für die stets bemühten aber glücklosen Iborra und Vitolo kommen Mbia und Reyes in die Partie.

Die mittlerweile hart umkämpfte Partie fordert ihr erstes Opfer: Die Kugel macht schlapp und ein neuer Ball kommt ins Spiel. Das geschäftige Treiben an der Seitenlinie deutet an, dass auch bei den zweibeinigen Akteuren demnächst die ersten Wechsel anstehen.

Die Andalusier machen weiter Druck: Vitolo pumpt sich an der rechten Seitenlinie durch und bringt den Ball mit einer starken Flanke hoch in den Strafraum. Piqué kann das Leder gerade noch vor Bacca aus der Gefahrenzone köpfen.

Sevilla schafft es erstmals, sich mit längeren Kombinationen in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Kapitän Coke versucht es schließlich mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, haut die Kugel jedoch ziemlich planlos über die Latte.

Gelbe Karte für Piqué (FC Barcelona)
Barcelonas Innenverteidiger setzt beim Kopfballduell allzu deutlich die Ellbogen ein und der Schiri zückt den nächsten Karton.

Gelbe Karte für Busquets (FC Barcelona)
Busquets lässt Coke im Mittelfeld auflaufen und beschwert sich so lautstark über die Freistoß-Entscheidung, dass er die erste Gelbe für Blaugrana sieht.

Die Katalanen nehmen das Tempo aus der Partie, um Sevillas Sturm-und-Drang-Phase einzudämmen. Strafraumszenen werden auf beiden Seiten seltener.

Gelbe Karte für Éver Banega (Sevilla FC)
Banega unterbindet Barças Konter mit einem Trikotzupfer bei Alves. Der Schiedsrichter wertet die Aktion als taktisches Foul und zeigt Gelb.

Mutiges Einsteigen von Grzegorz Krychowiak! Der bereits gelb-verwarnte Pole kommt im Zweikampf mit Messi gerade noch rechtzeitig und nimmt dem Argentinier zehn Meter vor dem Strafraum blitzsauber den Ball vom Fuß.

Carlos Bacca verpasst das 2:2! Frei wie nie kommt der Stürmer im Strafraum zum Abschluss, scheint von der Schussmöglichkeit jedoch selbst überrascht und drischt das Leder aus zwölf Metern am Tor vorbei.

Von Ivan Rakitić ist bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte noch nicht viel zu sehen. Ist der Kroate jedoch am Ball, ist das durch einige Pfiffe von den Rängen kaum zu verpassen.

Doppelchance für Barcelona! Sergio Rico kann den Versuch von Andrés Iniesta aus kurzer Distanz nur abprallen lassen, das Spielgerät landet bei Luis Suárez. Aus 13 Metern setzt der Uruguayer die Kugel jedoch auf die Tribüne.

Coke setzt sich im Mittelfeld gut über rechts durch und passt die Kugel zu Bacca, der kurz vor Barcelonas Sechzehner noch mit der Hacke zurückgeben will - wen er da im Rücken gesehen hat, weiß wohl nur er. Die Kugel landet bei den Gästen.

Gelbe Karte für Iborra (Sevilla FC)
Mit einem übermotivierten Einsteigen gegen Suárez verdient sich Iborra die zweite Gelbe Karte auf Seiten der Gastgeber.

Rein geht's in Halbzeit zwei! Beide Teams kommen erstmal unverändert aus den Kabinen zurück.

Halbzeitfazit:
Der Schiedsrichter pfeift den ersten Durchgang ab und die Teams nehmen das 1:2 mit in die wohlverdiente Pause. Über weite Strecken war die Überlegenheit des Spitzenreiters geradewegs erdrückend. Mit fast 70 Prozent Ballbesitz und vielen Kombinationsideen belagerten die Gäste die sevillanische Hälfte und wandelten ihre Dominanz durch den Treffer von Messi und Neymars Traum-Freistoß ins verdiente 0:2 um. Es schien, als müsste Barcelona nur noch den Deckel drauf machen, da meldeten sich die Gastgeber zurück, vergaben erst eine gute Möglichkeit auf den Anschlusstreffer, erzielten dann jedoch durch Banegas beherzten Schuss das 1:2. Wenn die Andalusier im zweiten Durchgang mehr von dem zu bieten haben, was sie in den letzten zehn Minuten zeigen konnten, kann das hier eine spannende zweite Halbzeit werden.

Diesmal lässt Neymar Messi den Vortritt. Den Freistoß des Argentiniers kann Rico über die Latte lenken. Die folgende Ecke bleibt harmlos.

Es wird wieder gefährlich für Sevilla. Pareja foult Neymar an der Strafraumkante und es gibt den Freistoß für Barcelona. Wiederholt sich das 0:2?

Die Gastgeber machen Dampf! In den letzten zehn Minuten hat sich Sevilla mehr Chancen erarbeitet als in der ganzen halben Stunde zuvor. Mit dem Kampfgeist auf dem Platz und auf den Rängen sieht die Sache doch nicht mehr so aussichtslos aus.

Tooor für Sevilla FC, 1:2 durch Éver Banega
Éver Banega macht den Anschlusstreffer! Aus dem Nichts nimmt sich Sevillas bislang auffälligster Spieler ein Herz und packt aus 25 Metern einen Hammer aus. Claudio Bravo bekommt noch die Fäuste ans Leder, der Ball schlägt trotzdem neben dem Pfosten ein.

Da ist die erste Torchance für Sevilla! Éver Banega arbeitet sich bis zum Sechzehner durch und steckt dann mit gutem Auge zu Iborra durch, der den Ball jedoch aus sieben Metern ein gutes Stück über die Latte tritt.

Noch eine Stunde zu spielen, trotzdem wirkt das 0:2 wie eine Vorentscheidung. Gegen das, was Barcelona hier abliefert, ist kaum ein Kraut gewachsen. Schwer vorstellbar, dass die Gastgeber nochmal zurückkommen.

Tooor für FC Barcelona, 0:2 durch Neymar
Und der Freistoß ist gefährlich! Neymar tritt die Kugel im perfekten Bogen über die Mauer und glatt in den Winkel. Da ist für Keeper Rico gar nichts zu halten.

Gelbe Karte für Grzegorz Krychowiak (Sevilla FC)
Einige Fouls hat sich Krychowiak schon erlaubt. Diesmal holt Sevillas Nummer Vier Suárez kurz vor dem Strafraum von den Beinen und sieht zurecht Gelb. Der Freistoß könnte ganz gefährlich werden.

Mit einem Freistoß kommen die Gastgeber immerhin mal für längere Zeit aus der eigenen Hälfte. Éver Banega tritt den Standard aus 33 Metern flach in den Strafraum, wo die Barça-Abwehr klären kann.

Mit viel Einsatz schaffen es die Sevillanos hin und wieder, die langen Passfolgen der Katalanen zu unterbrechen und sich die Kugel zu schnappen. Viel zu oft geben die Gastgeber das Spielgerät kurz darauf aber unnötig wieder ab und verhindern so selbst jede Möglichkeit der Entlastung.

Ärger bei den Andalusiern: Vitolo ist über links frei durch bis auf Strafraumhöhe, da pfeift der Schiedsrichter die Aktion wegen eines Fouls an Rakitić an der Mittellinie zurück. Aus neutraler Sicht war das definitiv die richtige Entscheidung, der Pfiff hätte aber deutlich früher kommen können.

Barcelona ruht sich auf der Führung nicht aus, sondern wühlt sich weiterhin durch die sevillanische Hälfte. Die Gastgeber gehen beherzt in die Zweikämpfe, finden jedoch nach vorne keine Mittel, um Bravos Kasten gefährlich zu werden.

Die Dominanz der Katalanen ist in den letzten Minuten erdrückend geworden, blickt man auf die Torschussstatistik von 5:0 ist Barcelonas Führung absolut verdient.

Tooor für FC Barcelona, 0:1 durch Lionel Messi
Messi bringt die Gäste in Führung! Die Andalusier lassen den Barça-Künstlern nur ein Mal zu viel Platz, da passt Neymar die Kugel an der Strafraumkante nach rechts zu Messi, der sich den Ball unbedrängt auf links legen und aus 16 Metern unhaltbar neben dem langen Pfosten einnetzen kann.

Mittlerweile zeichnet sich das schon eher gewohnte Bild ab: Barcelona drückt die Gastgeber mit viel Ballbesitz tief in die eigene Hälfte. Gefährliche Abschlüsse bleiben bislang noch aus, bei dem Belagerungszustand kann das jedoch nicht lange gut gehen.

Neymar testet erstmals Sergio Rico. Dem Schuss aus 15 Metern hechtet der junge Sevilla-Torwart hinterher, die Kugel wäre vermutlich ohnehin am kurzen Pfosten vorbeigegangen.

Erste Standardmöglichkeit für die Gäste! Aus gut 30 Metern bringt Neymar die Kugel hoch in den Strafraum, Mathieu bekommt den Kopf im Fünfer jedoch nicht ans Spielgerät und die Gastgeber können klären.

Die ersten Minuten gehören Sevilla. Nach vorn ist vom Spitzenreiter noch nicht viel zu sehen. Luis Suárez setzt sich trotzdem in Szene und übt mächtig Druck auf den jeweils ballführenden Gegenspieler aus.

Claudio Bravo muss ran: Nach einem Ballverlust der Katalanen im Mittelfeld holt sich Carlos Bacca einen langen Pass und setzt sich bis zum Strafraumeck durch. Barcelonas Keeper ist jedoch rechtzeitig rausgekommen und kann die Kugel vor dem Stürmer aufpflücken.

Martínez Munuera pfeift die Partie an und die Gastgeber stürmen in den weißen Trikot direkt munter Richtung Barça-Tor. Der Abschluss bleibt jedoch ungefährlich und geht weit über die Latte.

Gänsehautstimmung im Ramón Sánchez Pizjuán: Unter Sevillas Himno del Centuario betreten die Teams den Rasen. Gleich kann's losgehen!

Geleitet wird das Aufeinandertreffen von Schiedsrichter Juan Martínez Munuera. Allzu viel sollten sich die Akteure unter der Aufsicht des 34-jährigen Unparteiischen nicht erlauben; in seinen bisherigen 13 Saisoneinsätzen zog Martínez bereits 62 Mal Gelb. Das Schiedsrichtergespann komplettieren Juan Yuste Jiménez und David Canales Cerdá an den Seitenlinien.

Auf der anderen Seite muss Luis Enrique weiterhin ohne Thomas Vermaelen auskommen, der immer noch auf sein Pflichtspieldebüt im Barça-Dress wartet. Derweil kehren jedoch Jordi Alba nach Verletzungspause und Sergio Busquets nach einem Spiel Sperre zurück ins Team und auf direktem Weg in die Startelf.

Bei Sevilla-Coach Unai Emery herrscht trotz der schweren Aufgabe Vorfreude. "Die Herausforderung, gegen Barça zu spielen, reizt und motiviert mich", so der Trainer vor der Begegnung. "Ich denke immer ans Gewinnen, egal wer unser Gegner ist. Ich hoffe, dass es ein großartiges Spiel wird und wir eine herausragende Sevilla-Vorstellung sehen." Verzichten müssen die Andalusier dabei auf Torhüter Beto und Mittelfeldspieler Sebastián Carlos Cristóforo, der nach seiner Knie-OP noch länger außer Gefecht gesetzt ist.

Im Hinspiel fegte Barcelona die Sevillanos mit 5:1 aus dem Stadion, wobei sich Messi gleich drei Mal in die Torschützenliste eintrug. Ein ähnliches Torfestival ist heute zumindest unwahrscheinlich. Im Sánchez Pizjuán geben sich die Andalusier keine Blöße, die letzte Ligapleite im eigenen Stadion liegt über ein Jahr zurück. Im Februar 2014 verlor Sevilla zuletzt auf heimischem Rasen, jedoch ausgerechnet gegen Barcelona. Seit 2007 sind die Katalanen in Sevilla ungeschlagen.

Sechs Spiele in Folge haben die Katalanen zuletzt für sich entschieden. Mit einem Doppelpack von Luis Suárez und Toren durch Lionel Messi und Marc Bartra setzten sich die Blaugrana unter der Woche mit 4:0 gegen Almería durch. Barcelona führt die Liga mit 74 Punkten an, Erzrivale Real Madrid hat jedoch am Nachmittag mit dem 3:0 gegen Eibar wieder Druck gemacht und ist Barça bis auf einen Zähler auf den Fersen.

Seit Ende Februar sind die Gastgeber ungeschlagen und können auf eine Siegesserie von fünf Spielen zurückblicken, die den Traum von der Königsklasse in greifbare Nähe rücken lässt. Auf Rang fünf liegen die Andalusier nur einen Punkt hinter Valencia und hinter dem Platz, der die Champions-League-Qualifikation bedeutet. Nur ein anderes Team kann in La Liga derzeit einen besseren Lauf vorweisen – und das sind die Gäste aus Barcelona.