Fazit
Atletico Madrid ist so effektiv wie kein anderes Team in Spanien. Kantersiege darf man von ihnen nicht erwarten, aber es ist ein sehr unangenehmer Gegner, weil hinten nicht viel zugelassen wird und vorne eine Menge guter Spieler agieren. Und wenn es dann so läuft wie heute, dass zwei kluge Angriffe reichen, um das Spiel letztendlich verdient mit 2:0 zu gewinnen, dann ist die Taktik voll aufgegangen. Für Rayo Vallecano ist es etwas unglücklich gelaufen. Wenige Minuten haben gefehlt, um hier etwas mitzunehmen. Das wäre auch gar nicht so unverdient gewesen, aber im Endeffekt war Atletico Madrid die bessere und engagiertere Mannschaft, bis auf kurze Phasen in den beiden Halbzeiten. Das Ergebnis geht deswegen voll in Ordnung. Atletico springt vorerst an die Tabellenspitze, während Rayo auf dem Abstiegsplatz 18 bleibt.

Drei Minuten werden nachgespielt. Aber das ist jetzt egal, die Partie ist entschieden.

Tooor für Atlético Madrid, 0:2 durch Antoine Griezmann
Und jetzt kommt es noch dicker für Rayo Vallecano. Jackson Martinez spielt perfekt in den Lauf von Antoine Griezmann und der lupft den Ball von der linken Seite über Torwart Yoel hinweg ins Netz.

Tooor für Atlético Madrid, 0:1 durch Ángel Correa
Dieses Atletico darf man bis zum Schluss nicht aus den Augen lassen. Thomas Teye treibt den Ball über rechts nach vorne, spielt dann Doppelpass mit Saúl und gibt dann in den Strafraum auf Ángel Correa. Der zieht direkt ab, vorbei an Torwart Yoel in den rechten Winkel. Das war eine tolle Kombination.

Koke schlägt einen Freistoß von rechts in den Strafraum, Diego Godín steigt wieder hoch und köpft den Ball auf das Lattenkreuz. Das sah aber gefährlicher aus, als es war, zumal Torwart Yoel da gewesen wäre.

Antoine Griezmann spielt von der Mittellinie einen langen Pass auf Jackson Martinez. Aber der beweist, dass er gerade etwas außer Form ist und ihm verspringt der Ball. Das Leder landet schließlich im Toraus.

Atletico Madrid scheint langsam zu realisieren, dass ein Punkt hier eigentlich zu wenig ist. Das Team erhöht die Offensivbemühungen.

Gelbe Karte für Zé Castro (Rayo Vallecano)

Juanfran tankt sich an der Torauslinie durch und will dann hart in die Mitte passen. Aber ein Spieler von Rayo Vallecano steht im Weg und blockt. Und der Abpraller knallt wiederum auf Juanfran und von dort ins Aus.

Erneute Glanztat! Yoel hält hier das Unentschieden für Rayo Vallecano. Nach einem Freistoß von Koke steigt Diego Godin hoch und darf ziemlich frei köpfen. Aber der Torwart reißt die Arme hoch und verhindert, dass der Ball unter der Latte einschlägt.

Gelbe Karte für José Giménez (Atlético Madrid)

Aus 30 Metern nimmt Trashorras Maß und prüft Jan Oblak, mehr nicht. Denn der Torwart taucht locker ab und hält den Ball aus dem unteren rechten Eck vom Schützen aus gesehen.

Gelbe Karte für Jesús Gámez (Atlético Madrid)

Javi Guerra lässt José Giménez stehen und will in die Mitte auf Alhassane Bangoura passen, der dann ins leere Tor einschieben könnte. Aber Jan Oblak springt in den Pass und schnappt sich das Leder.

Torwart Jan Oblak wagt im Strafraum ein Tänzchen gegen Alhassane Bangoura und bleibt der Sieger. Ansonsten hätte er ganz blöd ausgesehen.

Saúl versucht es diesmal aus der Distanz, nachdem ihm Ángel Correa den Ball aufgelegt hat. Der Schuss geht aber ein gutes Stück links am Kasten vorbei.

Jetzt hat es aber ordentlich gebrannt vor dem Kasten von Rayo Vallecano. Yannick Ferreira-Carrasco hat den Ball auf rechts und spielt ihn scharf in die Mitte. Saúl will ihn reingrätschen, ist aber um den Bruchteil einer Sekunde zu spät dran.

Nach einer Ecke steigt Fernando Torres zum Kopfball hoch und verlängert in die Mitte. Dort steht Antoine Griezmann und stoppt das Leder mit langem Bein, dabei verspringt es ihm aber, so dass Torwart Yoel heranstürmt und die Chance beendet.

Nanu, Rayo Vallecano übernimmt hier das Spielgeschehen.

Pablo Hernández kann von halblinks aus recht guter Position einen Freistoß schießen. Er hämmert ihn direkt in die Mauer und bolzt dann den Abpraller weit rechts am Tor vorbei.

Aber das war jetzt mal wirklich schön gespielt von Rayo gespielt. Auf links wird fein kombiniert, bis Jozabed den Ball per Außenrist auf die rechte Seite spielt. Dort steht Alhassane Bangoura und er zieht volley ab. Aber Torwart Jan Oblak steht genau richtig und begräbt das Leder unter sich.

Wir notieren einen Abschluss. Ein langer Ball kam mal wirklich vorne an und Javi Guerra verarbeitet ihn und knallt ihn dann vom rechten Strafraumeck auf die Tribüne.

Das Mittelfeld scheint der Lieblingsort aller Spieler zu sein. Der Ball wird meistens nur nach vorne gedroschen und kommt dann postwendend zurück.

So, es geht weiter. Beide Mannschaften bleiben unverändert, aber die Ersatzspieler von Atletico wärmen sich schon mal auf.

Für Fußballästheten ist dies hier wirklich nichts. Gerade haben es beide Teams wirklich geschafft, den Ball im Mittelkreis jeweils zum Gegenspieler zu passen.

Halbzeitfazit
Es ist ein für Atletico Madrid typisches Spiel. Nicht schön anzuschauen, aber durchaus effektiv. Die Abwehr steht bis auf wenige Ausnahmen bombensicher und vorne verhilft die individuelle Klasse zu teils sehr guten Torchancen. Rayo Vallecano dagegen kämpft mit allen Mitteln, die das Team zur Verfügung hat, um dieses Unentschieden zu halten und das hat bisher geklappt. Dennoch ist der Gast die überlegene Mannschaft und hätte hier schon führen können.

Aber Torwart Jan Oblak pflückt sie locker herunter.

Gelbe Karte für Fernando Torres (Atlético Madrid)

Trashorras holt eine Ecke für Rayo heraus.

Der Ball wird im Mittelfeld hin und her gedroschen. Geplanter Spielaufbau sieht wirklich anders aus.

Das Stadion von Rayo ist schon sehr kurios. Es ist sehr klein und hinter dem einen Tor ist eine große Plane gespannt, die eine Tribüne simuliert, dahinter stehen Wohnhäuser.

Javi Guerra prüft Torwart Jan Oblak mit einem strammen Schuss. Zuvor setzte er sich mit dem Rücken zu seinem Gegenspieler im Strafraum und produzierte einen Drehschuss. Der hätte gepasst und das war die erste dicke Gelegenheit für Rayo.

Gelbe Karte für Yoel (Rayo Vallecano)

Wir würden ja gerne Tore sehen, aber Spiele von Atletico Madrid sind bekannt dafür, nicht sonderlich torreich zu sein. Das Team hat halt die beste Abwehr, aber auch eine der schwächsten Sturmreihen der Liga.

Tolle Parade! Mit einem super Pass spielt Óliver Torres seinen Namensvetter Fernando Torres an und der ist dann frei durch. Der Stürmer zieht dann im Sechszehner ab. Aber Torwart Yoel kriegt eine Hand hoch und lenkt den Aufsetzer über die Latte.

Atletico Madrid hat hier alles weitgehend im Griff, lässt aber gerade etwas die Zügel schleifen.

Von Rayo Vallecano war lange nichts zu sehen, nun gewähren wir ihnen mal wieder eine Torchance. Nach einer Ecke steigt Zé Castro hoch und verlängert den Ball per Kopf. Er wollte das Leder im langen Eck unterbringen, aber es fliegt weit über das Tor. Das war nicht viel, aber immerhin mal wieder eine Torraumszene.

Nach einem katastrophalen Fehler in der Hintermannschaft von Rayo kommt Fernando Torres an den Ball. Er täuscht einen Schuss an, tritt dann auf das Leder, dreht sich einmal und spielt dann nach links auf den völlig freistehenden Antoine Griezmann. Der schießt sofort aufs Tor. Aber Torwart Yoel kann das Leder schnappen.

Wieder spielt Koke den Ball von rechten Seite nach links, diesmal von der Mittellinie aus. Yannick Ferreira-Carrasco startet und erläuft das Leder, wird aber ziemlich weit zur Torauslinie getragen. Er versucht es trotzdem mit einem Schuss auf den langen Winkel, verfehlt aber den Kasten knapp.

Ganz fein mit dem Außenrist spielt Koke den Ball von rechts rüber auf die linke Seite. Dort steht Yannick Ferreira-Carrasco und schließt ab, aber Torwart Yoel ist auf dem Posten und kann das Leder mit der linken Hand abwehren.

Hohe Intensität, niedriges Niveau, so lässt sich das Spiel beschreiben.

Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld steigt José Giménez hoch und erwischt den Ball mit einer Mischung aus Hinterkopf und Rücken. Das ist legitim, aber das Leder geht etwa zwei Meter am Tor vorbei.

Es geht gut hin und her, allerdings ist das Spiel auch ziemlich chaotisch. Atletico profitiert von vielen Fehlpässen.

Nun hat auch Rayo den ersten Abschluss geschafft. Pablo Hernández flankt den Ball von links in die Mitte und Manucho nimmt das Leder volley per Seitfallzieher, schießt damit aber über das Tor.

Die erste Chance hat aber Atletico. Saúl zieht aus großer Entfernung mit links ab und der Ball zischt am linken Torwinkel vorbei.

Rayo Vallecano legt gleich mal gut los und setzt den Gegner unter Druck.

Die Spieler machen sich bereit, es wird gleich los gehen.

Bei Atletico Madrid lief es in den letzten Wochen viel besser. Das Team legte eine Siegesserie in Liga, Champions League und Pokal von neun Spielen in Folge hin. Insgesamt waren die Rojiblancos 15 Spiele in Folge ohne Niederlage. Doch am letzten Spieltag riss diese Serie. Nach einem schwachen Auftreten gab es ein 0:1 beim FC Malaga, womit man den Sprung an die Tabellenspitze verpasste. Die hätte man allerdings sowieso nur inne gehabt, weil der FC Barcelona zeitgleich erfolgreich um den Weltpokal kickte. Mit einem Sieg heute bei Rayo Vallecano kann aber zumindest der Stadtrivale Real Madrid überholt werden.

Der Schiedsrichter der Partie ist José Sánchez Martinez. Die Linienrichter heißen José Gallego Garcia und Javier Martínez Nicolás.

Nicht nur die Punkte gingen beim FC Malaga flöten, auch Mittelfeldspieler Gabi ist für heute erstmal nicht da. Innerhalb von fünf Minuten handelte er sich eine gelb-rote Karte ein und darf bei Rayo zuschauen. Filipe Luis ist ebenfalls noch rot-gesperrt und Tiago laboriert noch an einer Verletzung. Trainer Diego Simeone hat allerdings noch eine enge Hochkaräter in der Hinterhand, so dass Atletico der klare Favorit in diesem Spiel ist. Dazu hat er die volle Rückendeckung des Präsidium, denn Präsident Enrique Cerezo sagte erst kürzlich, dass der Argentinier solange bleiben kann, wie er will.

Dazu kassierte Rayo beim Derby auch noch eine glatt rote und eine gelb-rote Karte. Der rechte Außenverteidiger Tito und Raúl Baena sind heute gesperrt, genauso wie Nacho Martinez, der ebenfalls noch eine Sperre abbrummt. Obendrein gibt es noch Verletzte. Patrick Ebert etwa kann immer noch nicht spielen, ebenfalls verletzt sind noch Cobeño und Toño. Für Trainer Paco Jémez ist es also keine leichte Aufgabe, heute gegen den Meisterschaftsaspiranten eine schlagkräftige Truppe auf den Platz zu bringen.

Viel spricht nicht dafür, dass es für die heutigen Gastgeber viel besser laufen sollte. Seit fünf Spielen ist Rayo Vallecano in der spanischen Eliteliga ohne Sieg, die letzten vier Partien gingen sogar verloren. Am 7. November gelang der letzte Sieg in der Liga beim FC Granada. Allerdings konnte sich das Team im Dezember knapp mit einem 2:0-Triumph zu Hause und einem 1:3 beim FC Getafe in der Copa del Rey durchsetzen. Doch das Selbstvertrauen dürfte durch die zweistellige Niederlage am letzten Spieltag erstmal wieder dahin sein.

Nicht nur in der Premier League wird zur Weihnachtszeit und um den Jahreswechsel eine Menge Fußball gespielt, auch in Spanien zieht man voll durch, um den vollen Terminplan bis zum Saisonende zu schaffen. Allerdings durften die Profis aus Südeuropa die Feiertage ausruhen, heute geht es aber weiter. Und bei Rayo Vallecano dürften schon die Knie schlottern, wenn sie nur das Wort Derby hören. Denn der kleine Madrider Vorortclub kassierte am letzten Spieltag ein vernichtendes 2:10 bei gegen das große Real. Und heute ist das nicht wesentlich kleinere Atlético zu Gast.