Fazit:
Die Defensivkünstler aus der Hauptstadt brannten heute ein wahres Feuerwerk ab. So angriffslustig hat man Atlético in dieser Saison selten gesehen. Und dabei drückt das 3:0 die Überlegenheit des Gastgebers nicht einmal annähernd aus. Die Männer von Diego Simeone ließen von Beginn an und zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen. Von der ersten Minute kontrollierten die Colchoneros das Geschehen. Früh ging man in Führung, nahm beim Eigentor noch die gegnerische Hilfe in Anspruch. Einen einigermaßen angemessenen Anstrich bekam das Resultat erst nach dem Seitenwechsel. Real Sociedad brachte eine Stunde lang überhaupt nichts auf die Reihe. Einfachste Dinge misslangen. Erst dann verzeichnete man überhaupt mal einen nennenswerten Torschuss. Zwei gute Gelegenheiten innerhalb kürzester Zeit bedeuteten eine Lebenszeichen. Doch da war der Zug für die Basken längst abgefahren, die fortan nur noch davon profitierten, dass Atlético den einen oder anderen Gang zurückschaltete.

Kein Abseits! Auf der Gegenseite macht Filipe Luís Meter über die linke Seite. Mit viel Gefühl hebt er die Kugel in die Mitte. Ángel Correa veredelt die feine Vorarbeit und schießt aus elf Metern ein. Doch dem eigentlich regulären Treffer wird die Anerkennung verweigert. Das aber war nie und nimmer Abseits!

Rubén Pardo flankt von der linken Seite. Am zweiten Pfosten wird Jonathas von seinem Mannschaftskollegen Aritz Elustondo behindert und bringt die Kugel aus kurzer Distanz nicht im Tor unter.

Längst ist die Partie entschieden. Am Sieg von Atlético gibt es keine Zweifel mehr. Schaulaufen für die Rojiblancos! Oder kommt der Gast doch noch zum Ehrentreffer?

Noch einmal die Basken! Carlos Vela macht auf dem rechten Flügel Tempo. Die flache Hereingabe findet zu Jonathas, der am Elfmeterpunkt lauert. Dessen Direktabnahme mit dem rechten Fuß streicht über die Querlatte.

Und nun hat such Eusebio Sacristán seine drei möglichen Spielerwechsel vorgenommen.

Atlético spielt sich über links mit Felipe Luis und Oliver Torres durch. Im Sechzener kommt Luciano Vietto aus zwölf Metern zum Abschluss. Gerónimo Rulli muss sich gehörig strecken und pariert den Rechtsschuss richtig gut.

Koke, inzwischen mit der Kapitänsbinde am Arm, tritt einen Freistoß aus etwa 23 Metern in beinahe zentraler Position. Der Rechtsschuss fliegt deutlich über den Querbalken.

Damit hat Diego Simeone sein Wechselkontingent bereits restlos ausgeschöpft.

Gelbe Karte für Augusto Fernández (Atlético Madrid)
Etwas übermotiviert rammt Augusto Fernández in wenig gefährlichen Regionen Xabi Prieto um. Das setzt die zehnte Gelbe Karte, was ihn am Wochenende zum Zuschauen verdonnert.

Nun ist die Verschnaufpause beendet. Die Gastgeber gehen offensiv wieder etwas forscher zu Werke. Die letzte Konsequenz jedoch legt man nicht mehr an den Tag. Eine richtig herbe Klatsche muss Real Sociedad wohl nicht fürchten.

In dieser Phase legen die Colchoneros mal eine kleine Pause ein. Das bietet dem Gegner die Gelegenheit, sich etwas Ballbesitz zu verschaffen. Für weite Torchancen reicht es derzeit nicht.

Zu früh sollte Atlético nicht die Zügel schleifen lassen. Schließlich befindet sich noch einige Zeit auf der Uhr. Den Gegner jetzt ins Spiel zu holen, wäre fahrlässig.

Pfosten! Was ist jetzt auf einmal los? Schon wieder tauchen die Basken gefährlich vorn auf. Einen Freistoß von Rubén Pardo aus dem rechten Halbfeld köpft Diego Reyes an den linken Pfosten.

Erste Torchance der Gäste! Bruma dringt über links in den Sechzehner ein. Beinahe von der Grundlinie legt der Portugiese quer zu Carlos Vela, der das Tor aus kürzester Distanz mit links knapp verfehlt.

Tooor für Atlético Madrid, 3:0 durch Antoine Griezmann
Die Gelegenheit lässt sich der Franzose nicht nehmen. Mit dem linken Fuß befördert der Torjäger die Kugel flach ins rechte Eck. Keine Chance für Gerónimo Rulli! Für Griezmann ist es der 14. Saisontreffer.

Elfmeter für Atlético! Antoine Griezmann dringt über halblinks in den Sechzehner ein und geht im Zweikampf mit De la Bella zu Boden. Der Unparteiische zeigt umgehend auf den Punkt. Schmeichelhafte Entscheidung!

Gelbe Karte für Granero (Real Sociedad)
Ein Foul an Luciano Vietto bringt dem 28-Jährigen die Gelbe Karte ein - seine vierte in der laufenden Saison.

Diego Simeone fängt schon mal an, seine Stammkräfte zu schonen für das nächste Spiel in Valencia. Eventuell aber ist der Innenverteidiger angeschlagen, wird zumindest auf der Bank behandelt.

Mal wieder eine Ecke für die Gäste! Doch das bislang gesehene wiederholt sich. Auch Standards wissen die Basken nicht für sich zu nutzen. An ihrer erbärmlichen Vorstellung ändert sich nichts.

Sollte sich der Gast aus dem Baskenland irgendetwas vorgenommen haben für den zweiten Durchgang, so ist das jetzt wohl alles hinfällig. Die Männer von Eusebio Sacristán haben einen gebrauchten Tag erwischt, da wird sich nicht mehr viel korrigieren lassen.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Tooor für Atlético Madrid, 2:0 durch Saúl
Blitzstart der Gastgeber! Dilettantischer Spielaufbau von San Sebastián - Diego Reyes muss vor dem eigenen Sechzehner mit dem Kopf hin. So landet die Kugel bei Antoine Griezmann, der sofort Luciano Vietto über rechts steil schickt. Von der Grundlinie zieht der die Kugel zur Mitte. Per Scherenschlag setzt Saul das Spielgerät aus etwa acht Metern in zentraler Position in die Maschen und erzielt seinen dritten Saisontreffer.

Halbzeitfazit:
Eine überaus einseitige Partie sahen die Zuschauer bislang im Estadio Vicente Calderón. Angesichts der klaren Überlegenheit von Atlético Madrid fällt die 1:0-Pausenführung vergleichsweise schmal aus. Noch dazu entsprang die einem Eigentor. Dabei taten die Colchoneros selbst genug, um diese Begegnung unterhaltsam zu gestalten. Zwei, drei weitere gute Torszenen hätten durchaus zu Treffern führen können. Angemessen wäre eine höheres Resultat allemal, denn Real Sociedad San Sebastián trat bislang erschreckend schwach auf. Extrem fehlerbehaftet, gelang den Gästen nahezu gar nichts. Eine nennenswerte Torannäherung war nicht zu verzeichnen. Der einzige Torschuss landete bezeichnenderweise im Seiten-Aus.

Selbst Standardsituationen helfen Real Sociedad nicht, irgendwie etwas auf die Beine zu stellen. Das ist über die Maßen harmlos, was die Männer von Eusebio Sacristán heute zeigen.

Die Basken stehen heute irgendwie neben den Schuhen. Da gelingt kaum etwas. Die Gäste haben alle Hände voll zu tun, weiteres Ungemach zu verhindern.

Von der linken Seite zischt der Ball in den Gästestrafraum und kommt erneut durch bis zum zweiten Pfosten. Da steht wieder Diego Godín. Behindert von einem Gegenspieler, kommt der 30-Jährige diesmal nicht klar zum Abschluss.

Gute Gelegenheit für Atlético! Luciano Vietto tankt sich zentral im Sechzenhner durch und kommt mit dem rechten Fuß zum Schuss. Die letzte Instanz der Basken heißt Gerónimo Rulli und vereitelt diese Torchance.

Illarra bemüht sich um den ersten Torschuss der Gäste. Der Versuch ist kläglich, rollt letztlich auf rechts ins Seiten-Aus.

Bruma versucht jetzt mal, etwas Tempo reinzubringen. Doch der Angreifer ist allein auf weiter Flur, findet keine Anspielstation und bleibt letztlich hängen.

Der nächste lange Ball fliegt in die Spitze, getreten von Koke. Halblinks an der Strafraumkante geht Antoine Griezmann volles Risiko, nimmt diesen Pass volley mit dem linken Fuß. Den Kasten von Gerónimo Rulli verfehlt der Franzose deutlich.

Wieder wirbelt Koke auf rechts. Seine flache Hereingabe in die Mitte lenkt Gabi leicht mit der Hacke ab. So kommt im Sechzehnrer Antoine Griezmann mit links zum Schuss. Gerónimo Rulli reißt beide Fäuste hoch und pariert.

Atlético also ist hier weiterhin tonangebend. Zielstrebig und zwingend agiert nur der Tabellenzweite. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis es mal wieder richtig gefährlich wird.

Gabi spielt den Ball diagonal in die Spitze. Auf halblinks ist Antoine Griezmann frei durch - aber eben auch ganz knapp im Abseits. Die Fahne geht hoch, der Pfiff ertönt.

Jetzt nimmt Atlético mal etwas den Fuß vom Gas. Damit darf Real Sociedad nun am Spiel teilnehmen, bekommt zumindest mehr Ballbesitz. Ertragreich aber ist das nicht. Allenfalls bis Mitte der gegnerischen Hälfte dringt man vor - dann ist Schluss.

Bezeichnend für den bisherigen Auftritt der Gäste ist der katastrophale Fehlpass von De la Bella, der den Ball im Spielaufbau unbedrängt ins Seiten-Aus schießt.

Die Rojiblancos entfachen hier ein, für ihre Verhältnisse erstaunliches, Offensivfeuerwerk. Offenbar hat Diego Simeone seine Männer heute von der Leine gelassen, die dürfen munter stürmen. Dem Gegner nimmt man damit jegliche Entfaltungsmöglichkeit.

Großchance für die Gastgeber! Eine Ecke für Atlético segelt von links herein. José Giménez verlängert per Kopf. Auf Höhe des zweiten Pfostens taucht Diego Godín ganz frei auf. Die Direktabnahme mit dem rechten Fuß erwischt der Innenverteidiger nicht optimal und verfehlt so aus kurzer Distanz das Tor.

Ein wenig Entlastung verschaffen sich die Königlichen aus dem Baskenland jetzt. Ein Freistoß auf der linken Seite hilft dabei. Durch die Hereingabe gelangt man immerhin mal in den Sechzehner. Dort aber kommt kein Gästespieler an den Ball.

Atlético bleibt am Drücker, will sich offenbar nicht auf der Führung ausruhen. Den Gegner behält man damit weiterhin felsenfest im Griff.

Tooor für Atlético Madrid, 1:0 durch Diego Reyes (Eigentor)
Da ist es passiert. Koke, in Szene gesetzt von Juanfran, flankt von der rechten Seite. Die Hereingabe kommt recht nah ans Tor. Noch vor dem ersten Pfosten geht Diego Reyes dazwischen und lenkt die Kugel unglücklich ins eigene Tor.

Erste Eckstöße für den Gastgeber bleiben noch ohne Ertrag. Aus dem Spiel heraus läuft es bei den Rojiblancos deutlich besser. Auf der anderen Seite stellen die Basken noch gar keinen Faktor in diesem Spiel dar.

Gelbe Karte für Jonathas (Real Sociedad)
Jonathas geht im Zweikampf mit Diego Godín mit dem Ellbogen zu Werke, trifft den Gegenspieler mit dem linken Arm im Gesicht. Für den Stürmer ist es die sechste Verwarnung in der laufenden Saison.

Der Ball läuft schon recht gut bei Atlético. Und dann sucht Saúl gleich mal den Abschluss. Der Rechtsschuss aus etwa 19 Metern fliegt über das Gehäuse von Gerónimo Rulli hinweg.

Die Bedingungen in Madrid sind äußerst angenehm. Bei lockerer Bewölkung zeigt das Thermometer zu recht später Stunde noch immer gut zehn Grad an. Mit Niederschlägen wird im Spielverlauf nicht gerechnet. Der Rasen präsentiert sich in sehr guter Verfassung. Und auf den Rängen des Estadio Vicente Calderón haben sich etwa 40.000 Zuschauer eingefunden, um dieser Partie beizuwohnen.

Inzwischen versammeln sich die Akteure auf dem Rasen. Die beiden Spielführer Gabi und Xavi Prieto stehen zur Platzwahl bereit. Ersterer gewinnt die Seitenwahl, damit bekommen die Gäste den Ball und dürfen anstoßen.

Mit der Spielleitung wurde Alejandro Hernández Hernández betraut. Der 33-jährige FIFA-Referee baut auf die Hilfe seiner Assistenten Teodoro Sobrino Magán und José Naranjo Pérez.

Offensiv bewegen sich beide Kontrahenten absolut auf Augenhöhe, weisen mit 36 Saisontoren eine identische Bilanz auf. Eine ähnliche Pattsituation zeigt sich beim Blick auf die Rückrunde, in der beide 14 Punkte holten – bei einer Tordifferenz von +6.

Atlético ist denn auch die mit Abstand abwehrstärkste Mannschaft in La Liga. In 26 Saisonspielen fing man sich gerade elf Gegentore ein. Einzig in den beiden Spielen gegen Barcelona bekam man jeweils zwei eingeschenkt – ansonsten höchstens eins. Es ist also phänomenal schwer, gegen die Hauptstädter zum Torerfolg zu kommen.

Ähnlich eindrucksvoll war zuletzt Atlético unterwegs. Von den letzten zehn Ligapartien verlor man nur eine – 1:2 in Barcelona. Dabei blieben die Colchoneros achtmal ohne Gegentreffer. Auch in der Champions League steht man nach dem 0:0 in Eindhoven vor dem Einzug ins Viertelfinale. Es ließe sich von einer glänzenden Saison sprechen, wäre da nicht das Ausscheiden im Königspokal, wo man im Viertelfinale an Celta Vigo scheiterte.

Inzwischen sind die Königlichen aus dem Baskenland fünf Spiele lang ungeschlagen. Davon wurden vier gewonnen. Am Wochenende gegen Málaga gab man allerdings Punkte ab (1:1). Und hätte es den bösen Ausrutscher in Gijón nicht gegeben, wo man 1:5 unterlag, dann wäre San Sebastián im Jahr 2016 mit fünf Siegen und drei Unentschieden noch unbezwungen.

Der heutige Gegner ist im gesicherten Tabellenmittelfeld zu Hause. Das aber noch nicht allzu lange Zeit, denn die Basken arbeiteten sich erst in den letzten Spielen hoch auf die zweitbeste Saisonplatzierung. Als Neunter befindet man sich jenseits von Gut und Böse. Zehn Zähler beträgt das Polster nach unten, 24 Punkte fehlen zu Atlético. Ob man an die internationalen Fleischtöpfe doch noch heran schnuppern wird, bleibt angesichts von sieben Zählern Abstand zu Rang sechs abzuwarten.

Die Nummer eins in Madrid ist Atlético – und das nicht erst seit dem 1:0-Derbysieg am Wochenende im Bernabéu. Mittlerweile haben die Männer von Diego Simeone vier Zähler mehr auf dem Konto als der Stadtrivale Real. Der zweite Tabellenplatz wurde damit gefestigt. Zu Spitzenreiter Barcelona allerdings fehlen acht Punkte.